das Thema ist ja ein "Dauerbrenner", deshalb möchte ich gerne erzählen wie ICH meine chronischen Shin Splints losgeworden bin. Dazu möchte ich betonen, dass es nur meine persönliche Erfahrungen sind. Es hat bei mir geholfen, kann sein dass es bei anderen nicht hilft.
Kurze Vorgeschichte: letztes Jahr im April ging es los. Da ich die Vorzeichen nicht interpretieren konnte hab ich erstmal weiter trainiert bis ich bei einem Lauf plötzlich so starke Schmerzen im vorderen Schienbeinbereich hatte, dass ich es nur noch humpelnd bis nach Hause schaffte.
Die Tage danach war vor allem Treppensteigen die Hölle. Ich ging zu meinem Hausarzt und der diagnostizierte Knochenhautentzündung und schickte mich zum Chirurgen um es röntgen zu lassen. Kein Ermüdungsbruch.
Was ich dann in den darauffolgenden Wochen (und Monate) probiert habe und NICHT half:
- Quarkumschläge
- Traumeelinjektion
- Ibuprofen und Arcoxia
- Dehnen (heikles Thema! Ich hab damit komplett aufgehört, meine Überzeugung ist das ein entzündliches Gewebe nicht gedehnt werden sollte, warum? ich stelle mir das ähnliche wie eine Wunde vor... und wer würde schon links und rechts den Wundrand anpacken und auseinander zerren...)
- Eismassagen
- und sogar Pausieren ;-)
- Einlagen
- Laufbandanalyse beim Physiotherapeut
- manuelle Therapie (das bis dato wirksamste Mittel, dass ich leider nach 5 Sitzungen aufgeben musste da ich nach Amerika gezogen bin für ein Jahr)
Es war ein Auf- und Ab... nach ein paar Wochen Schonen ging es wieder, nach ein paar Läufen kam es wieder.
Dies ging so bis Anfang Dezember, da hatte es mich nochmal richtig erwischt - und ich hatte die Schnauze voll. Also klempte ich mich hinter den PC und habe 3 Tage lang gegoogelt.
Ich stieß neben den üblichen Eis- und Stretchratschlägen auf eine Seite von einem gewissen Sock-Doc (sock-doc.com) seine Ansichten sind sehr kontrovers, aber da alles herkömmliche nicht geholfen hatte saugte ich alle Ratschläge wie ein Schwamm auf. Der Grundstein war gelegt! Seitdem beschäftige ich mich mit dem Thema Natural-Running. Und das hat mir geholfen:
- eine gute Physiotherapie suchen und finden
- wieder manuelle Therapie in Form von Triggerpoint-Massage
- am wirksamsten: Trigger-Point-Dry-Needling (Akupunktur der Triggerpoints) innerhalb von 3 Sitzungen bin ich es los geworden
- ich habe meinen Laufstil geändert von Fersenlauf auf Vor- und Mittfuß
- meine heißgeliebten Asics Kayano und GT habe ich gegen Nike Free (gegen die ich mich immer gesträubt habe) und Brooks Cadence getauscht, die sind wenig gedämpft und sehr flexibel.
- Versuche mich nach Paleo zu ernähren, da Entzündungen auch durch zuviel Zucker, Koffein, Kohlenhydrate, etc unterstützt werden
- ich trainiere täglich mit speziellen Übungen meine Fußmuskulatur. Da ich mittlerweile glaube dass die Basis für gesundes Laufen kräftige Füße und Unterschenkel sind, durch meine Einlagen und die Stabi-Schuhe wurde mein Knick-Senk-Spreizfuß zwar entlastet aber die eigentliche Ursache - die schwachen Muskeln noch gefördert.
- Blackroll oder andere Foamroll (ich liebe es)
- Kompressionssocken
- so viel Barfußlaufen wie es geht
Oh... und das Buch "Born to Run" kann ich auch sehr empfehlen

Ich wiederhole nochmal. Das alles hat mir geholfen und ist meine Meinung...