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Abgekackt!

Abgekackt!

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Ich hatte mit der Saison eigentlich abgeschlossen. – Intensiv war sie eh nicht gewesen, und nach dem einzigen Marathon des Jahres in Heidelberg gedachte ich, noch einige Ausklangläufe zu machen. Der erste Zehner nach dem Marathon vor 4 Wochen war so lala gelaufen, der zweite ganz okay, mit immerhin einer Zeit unter 40 min, und nun wollte ich mit dem 25 km-Lauf in Bottrop sogar mal was Längeres machen. 25 km, das ist ein bisschen mehr als Halbmarathon, aber auch noch nicht so richtig lang.

Dann kam eine Störmeldung dazwischen, die einen Klick verursachte. In der Revierstadt (genau genommen im Grün drumherum) sollte nämlich das 42. Jubiläum stattfinden. Da hatte man sich etwas ausgedacht, nämlich einmalig die 42 km + ein paar Meter zusätzlich anzubieten und einen Marathon mit ins Angebot zu nehmen. Einmal nur! Also nie wieder! Nur weil Jubiläum war! Da pflanzte sich doch direkt was in meinen Kopp hinein. Als ich meiner Frau davon berichtete, ahnte die bereits, was folgen würde, und richtig, bei der Verabschiedung am frühen Sonntagmorgen war klar, dass mein Ausflug etwas länger dauern würde.

Noch vor dem Lauf nahm ich wahr, wie mir jemand von hinten eine Begrüßung zurief. Potzblitz! Es war Freddy aus dem Forum (19freddy63), der von Duisburg aus eine noch kürzere Anfahrt hatte als ich. Seine Motivation war die gleiche wie meine, nämlich Teil der einmaligen Geschichte dieses Marathons zu werden, was ihm – um dem vorweg zu greifen – mit einem zweiten Gesamtplatz auch eindrucksvoll gelang. Nur um es nicht unerwähnt zu lassen: Wer sich die diesjährigen Bilder des Bottroper Herbstwaldlaufes auf Runnersworld.de anschaut, hat die einmalige Gelegenheit, den jungen Mann einmal mit Pferdeschwanz zu erleben (auf einem der ersten Bilder dort).

Als ich mich dem Startblock näherte,entdeckte ich jemanden im grünen Lauf-Shirt, dessen Bekanntschaft ich ebenfalls dem Forum verdanke. Es war Frank, der „moengel“, der mittlerweile dem Marathonsammler Horst Preissler mit seinen weit über 1.000 Teilnahmen dicht auf den Fersen ist. Frank dünkte der Marathon zu kurz, und er wollte traditionell die 2 Runden des 50 km-Laufes abspulen. Als Zielgeschwindigkeit plante er, 4:30 min/km anzugehen. Ich hatte mir zwar nichts Großartiges vorgenommen (was angesichts eines eher geringen Trainingsumfangs auch verwegen gewesen wäre), aber beim Abwägen auf der Anfahrt war ich so in der Gegend 3:10 h bis etwa 3:15 h Endzeit gelandet. Das passte ja durchaus zur moengel’schen Tempoplanung.

Marathon und 50 km wurden gemeinsam gestartet und gemeinsam gelaufen auf der üblichen 25 km-Runde. Erst in der zweiten Runde sollte der Marathon irgendwo abzweigen, so dass die Marathonis eine kürzere zweite Runde laufen würden. Ich folgte Frank nach vorne in die Startaufstellung, und wir liefen dann für meine momentanen Verhältnisse auch recht flott los. Bald schon kam mir das etwas ZU flott vor, und ich ließ mich ein wenig zurückfallen. Das Feld sortierte sich, und der eine oder andere Läufer zog langsam an mir vorbei.

Wer „Bottrop“ hört oder liest, denkt wahrscheinlich, dass der Lauf durch Kohlenhalden führt und ihm lauter kleine Schimanskis über den Weg laufen. Stimmt aber nicht! Nach einem kurzen Anfangsstück geht es in ein wunderschönes Waldgebiet, das diesmal von einer gut gelaunten Sonne freundlich erhellt wurde und Herz und Haarpracht wärmte – so man denn über eine solche verfügt.

Ich hatte allmählich meinen Rhythmus gefunden,wiewohl sich das Tempo durchaus leicht fordernd anfühlte, und lief wieder zu manchem Überholer auf. Auch Frank, der stets in meinem Blickfeld lag, rückte näher heran, also eigentlich ich an ihn; es war ja kein Rückwärtslauf! Als ich aufgelaufen war, blieb er sogar hinter mir, und ich dachte, dass er seiner Preissler-Aufholjagd wohl doch Tribut zollen müsste. Da hatte ich aber fehl gedacht, denn erst wurden die Schritte hinter mir lauter, und dann, schwupps, setzte er sich erneut ab. Mir wurde das zu viel. Schneller wollte ich nicht werden und lief mein konstantes Tempo weiter. Wie ich beim Blick auf die Uhr nach 10 km sehen konnte, lag ich mit 45:22 min nur leicht über einem 4:30-er Schnitt.

Das blieb auch so, sprich ich behielt das Tempo in etwa bei, aber ich merkte, dass das deutlich anstrengender wurde. Die Strecke ist landschaftlich schön und bietet Abwechslung, aber sie ist keine Bestzeitenstrecke. Leichte Wechsel und manchmal langsamer zu laufende Untergründe fordern mehr als ein Stadtmarathon auf Asphalt. Das allein war es jedoch nicht. Ich war einfach nicht gut trainiert, hatte ja auch nichts Spezifisches gemacht. Aber ich wollte probieren, ob es nicht doch klappte, und so bemühte ich mich, das Tempo gleichmäßig zu halten. Der 20 km-Durchgang zeigte 1:31:05 h, also immer noch knapp über 4:30-Tempo. Noch!

Etwa hier, 5 km vor Ende der ersten Runde, war es, wo wir um 9 Uhr gestarteten Langläufer auf den Tross der eine Stunde später gestarteten 10 km-Läufer stießen. Das war der langsamere Mittelteil der Schlange, und entsprechend voll waren nun die Wege. Trotzdem klappte es ganz gut, sich eine Gasse zu bahnen, denn auf warnenden Zuruf wurde stets eine Lücke frei gegeben. Und das permanente Überholen lenkte davon ab, dass ich mittlerweile die Hälfte der Strecke hinter mir hatte, dafür aber wohl 2/3 oder 3/4 meiner Kraft verbraucht hatte.

NOCH lenkte das ab! Aber je mehr ich mich dem Ziel näherte, um so mehr wurde mir bewusst, dass ich anders als diese Glücklichen da vor, neben und hinter mir zwar durchs Ziel, dann aber wieder durch den Startbogen auf die zweite, wenn auch kürzere Runde würde rennen müssen. Ich merkte das fehlende Training, insbesondere dass der einzige lange Lauf seit mehr als 6 Wochen der Marathon gewesen war. Tempoarbeit hatte ich auch nicht gemacht.

Die Beine waren schwer,die Muskeln fühlten sich an wie, nein nicht wie Pudding, aber vielleicht wie etwas festerer Grießbrei, der Kopf wollte nicht so recht, und die Vorstellung, nun noch mal einen großen Teil dieses Weges zurücklegen zu müssen, erfreute meinen Geist nicht mit Freude. Ich hatte die Kraft für 25 km gehabt, nicht viel mehr, und ich verfluchte meinen Entschluss, unbedingt diesen Scheißmarathon laufen zu wollen. Gegen das Gift konnte ich mich noch wehren: das Gift, hier gut sein zu lassen und die herrliche Sonne sitzend zu genießen. Nein, das war keine Option!

Hinter dem Ziel machte die Strecke einen leichten Bogen, aber vor lauter 10 km-Läufern konnte ich zunächst die Lücke nicht erspähen. Ich brauchte jetzt unbedingt etwas zu trinken. Hier war es sonnig und arm, und mein Gaumen fühlte sich schon seit geraumer Zeit arg ausgetrocknet an. Hinter dem Startbogen befand sich der Verpflegungsstand. Als erstes erblickte ich das Schild „Eigenverpflegung“, ja und dann war ich auch schon dran vorbei: „Ende der Verpflegung“ stand auf dem Schild. Verfluchter Mist! Jetzt hatte ich noch nicht einmal etwas trinken können. Ich quälte mich auf die Straße, nahm die zweite Runde in Angriff, mir blieb ja nichts anderes übrig.

Massen von Zehnerläufern strömten mir entgegen. Und das, was vorher so gut geklappt hatte, nämlich das Ausweichen und Von-hinten-eine-Gasse-bahnen wurde hier zum Problem. Obwohl die Straße recht breit war, musste ich teilweise am Seitenstreifen vorbeilaufen, weil der Pulk fast die komplette Breite einnahm. Das waren nun Läufer, die um eine Stunde herum laufen würden. Etliche von denen liefen angespannt, lächelnd oder jubelnd ihre letzten km, andere aber nahmen ihre Umgebung kaum mehr wahr, schienen mir wie Zombies entgegen zu taumeln und verteilten sich über die komplette Straßenbreite. Ich fluchte herum, und meine Stimmung hellte das auch nicht auf, ebenso wenig wie der an sich harmlose Anstieg zur Fußgängerbrücke hin.

Nein, das war nun kein schönes Laufen mehr!Mir war klar, dass ich spätestens nach der Streckenhälfte langsamer geworden war – und es war auch klar, dass ich mein Anfangstempo nicht würde wieder aufnehmen können. Ich wusste nicht, wie viel Zeit ich verlieren würde, aber dass ich noch lange unterwegs sein würde, dazu bedurfte es keiner wissenschaftlichen Studien. Das hätte mir bereits mein Urin verraten, wenn ich ihn befragt hätte. Da ist der sehr zuverlässig.

Allmählich wurde mir klar, dass das so nicht weitergehen konnte. Es waren denkbar schlechte Voraussetzungen, mich hadernd und mit negativen Gedanken weit über eine Stunde über die Laufstrecke zu schleppen. Ich musste mich umprogrammieren, mental anders aufstellen, wenn ich das einigermaßen vernünftig über die Bühne bringen wollte. Als erstes einmal wollte ich mich auf die 30 km-Marke konzentrieren. Das hatte zum einen den Vorteil, dass die verbleibende Restanstrengung überschaubarer sein würde, und zum anderen, dass ich einen Überblick über den Zeitverlust erhalten würde. Dass die 3:10 weg war, war logisch, aber noch hielt ich eine Zeit von 3:15 für denkbar.

Als ich endlich das 30-er Schild hinter mir hatte, hatte ich 2:18:25 auf der Uhr und überschlug, dass ich für den dritten Zehner ca. 47 ½ Minuten gebraucht hatte. Damit war die nächste Latte gerissen, unter 3:15 wäre da nix. Kurz überlegt: Selbst wenn ich für die letzten 12,2 km fast 5-er Schnitt laufen sollte, wäre das ca. eine Stunde, und damit würde ich wohl in 3:18 oder etwas drunter ins Ziel kommen. Um mich neu auszurichten, sagte ich mir, dass dies heute ja kein richtiger Wettkampf auf Tempo sei. Außerdem wäre ich bei den Hundertern ja auch deutlich unter Marathontempo gelaufen. Ja, dies war ein guter Ansatz, um aus der Tempofalle herauszukommen! Ich würde durchlaufen, so als wenn das eben mehr ein Trainingslauf wäre. Das nahm mir etwas von dem selbst erzeugten Druck, unbedingt ein höheres Tempo anzustreben bzw. das Nichterreichenkönnen als Manko zu betrachten.

Einige Minuten später hatte ich endlich die Weiche erreicht,an der der Marathon die 25 km-Runde verlässt, eine gehörige Rundstrecke abkürzt und danach wieder auf die alte 25-er Runde stößt. Das war gut so, denn spätestens, als ich wieder auf die aus der ersten Runde bekannte Strecke stieß, hatte ich das Gefühl, nun gehe es zurück und final dem Ziel entgegen. Dabei warteten noch acht lange Kilometer darauf, den ausgepowerten Beinen vorzuführen, wie es ist, wenn man zu mutig und unbedarft an den Marathon heran geht.

Gegen Ende der ersten Runde war ich auf die 10 km-Läufer gestoßen, diesmal waren es die mit 40 Minuten Zeitabstand zu den Marathonis gestarteten 25-er, die nun vor mir auftauchten. Glücklicherweise waren die nicht so zahlreich. Und sie boten auch ein bisschen Abwechslung und Ablenkung, denn auch hier waren es die langsameren Läufer, die ich um mich herum hatte. Wie ich gerade dabei war, an einem dieser Läufer vorbei zu ziehen, kam mir eine Gruppe Spaziergänger entgegen: so 5 oder 6 an der Zahl, in breiter Phalanx den nicht allzu ausladenden Weg blockierend, ohne auch nur das geringste Anzeichen, ein Jota zur Seite zu treten.

In meiner bekannt bescheidenen und zurückhaltenden Art sonderte ich ein deutliches verbales Signal der Missbilligung selbigen Verhaltens ab, was mit Unverständnis, welches seinen Ausdruck in unflätigen Schmährufen fand, quittiert wurde. Ich war zwar langsam unterwegs, aber immerhin, ich war unterwegs, so dass ich auf einen ethisch-moralischen Disput zur Aufarbeitung dieser Angelegenheit verzichtete. Zur Ehrenrettung der Bottroper Waldbesucher will ich auch betonen, dass das durch diese Dumpfbacken gezeigte Verhalten nicht der am Sonntag gezeigten Norm entsprach und andere Vertreter dieser Spezies den Läufern freies Geleit sowie Ehrerbietung und durch Klatschen oder erregte Zurufe geäußerte motivatorische Unterstützung entgegen brachten, wie es einem solchen Sportereignis geziemt.

Bei der Rückkehr auf die große Runde, kurz nach km 33, war ich auf den ausgefransten Schwanz des 25 km-Feldes gestoßen. Je näher ich mich dem Ziel näherte, um so mehr lief ich jetzt in das breitere Mittelfeld hinein. Ich war nicht allein auf der Strecke, und die Abwechslung durch stets andere Läufer vor mir lenkte mich etwas von meinen ausgepowerten Beinen und der allgemeinen Kraftlosigkeit ab, auch wenn es auf manch schmalerem Weg eng wurde. So konnte ich nur seitlich in den Matsch ausweichend eine Gruppe überholen, in der ein Guru gerade über die angestrebte Kongruenz der Bodenbeschaffenheit von Trainings- und Wettkampfstrecke dozierte und solchermaßen die ihn umgebenden Bunnys mit tiefschürfender Weisheit erleuchtete. Ich sah zu, dass ich schnell vorbei kam.

Jeder noch so kleine Anstieg – was bei der ziemlich flachen Strecke an sich schon Übertreibung bedeutet – fiel nun schwer, und als ich die wohl durch eine tektonische Verschiebung nach oben gedrückte Brücke erreichte, türmte sich ein schier unüberwindliches Hindernis auf. Egal, drüber! Endlich km 40 erreicht, das Ende nahte!

Die Uhr war gnadenlos:3:08:54, und noch 2,2 km. Das bedeutete, den vierten Zehner war ich langsamer als 5 min/km unterwegs gewesen (50:28 min). Das hieß aber auch, ich kam einer Zeit über 3:20 h bedenklich nahe. Nun regte sich doch ein irgendwo noch geparkter Anteil an Reststolz, denn diese Schwelle wollte ich nicht auch noch überschreiten, und so schob ich auf dem letzten Stück die Beine mit mehr Nachdruck nach vorne, passierte Dutzende von 25-er Läufern und lugte nach dem nächsten km-Schild. Das kam nicht, bis ich gewahr wurde, dass ich die „41“ übersehen haben musste. Das Ziel war nun schon zu hören, es wartete hinter einer letzten Rechtskurve, und als ich kurz davor die blaue „42“ auf dem Asphalt las, war auch schon fast alles vorbei.

Eingezwängt in Läufer mit einer 2-er Startnummer lief ich auf das Ziel zu, hatte das Gefühl, in dieser Menge unterzugehen, und war froh, als ich den Lauf endlich abbremsen konnte. Durch die letzte Anstrengung hatte ich es wenigstens geschafft, unter 3:20 zu bleiben. 3:19:14 h war die Endzeit. Das war aber auch ein hartes Stück Arbeit heute gewesen! Trost könnte ich aus der Tatsache schöpfen, dass ich die Jahresbestzeit immerhin um eine gute Dreiviertelstunde verbessern konnte. Angesichts der ungleichen Bedingungen würden böse Zungen es aber eher als „schönreden“ bezeichnen, und das zu Recht!

Ich deckte mich mit Wasser und Weizenbier ein, suchte ein Plätzchen zum Sitzen und genoss abgekämpft, aber entspannt die Mittagssonne. Nach ausgiebiger Erholungspause bewegte ich mich langsam zur Kaue (so heißt der Umkleideraum dort) und ließ meine Tasche am Püngelhaken herab. Dort traf ich Frank „moengel“ wieder, der seinen 50-er in einer exzellenten Zeit beendet hatte. Wir tauschten uns dann noch ein wenig über die Schlechtigkeit der Welt aus: Er war erbost über die Blockade der Verpflegungsstation am See durch ältere Damen mit breiterem Gesäß (ich habe hier die sprachlich entschärfte Version gewählt), während ich mich immer noch über die uneinsichtigen Ganzweg-Blockierer empören konnte.

Als ich wieder draußen war, fand justamente die Siegerehrung der Frauen im Marathon statt. Die ersten 6 wurden nach vorn gerufen. Die Männer folgten, auf den zweiten Podestplatz durfte der gute Freddy klettern, der mit 40 Sekunden die 3h-Latte heute nur knapp gerissen hatte. Eine separate Siegerehrung der Altersklassen gab es im Marathon nicht, da, wie man mir erklärte, der ja nur einmalig gedacht sei. Dennoch durfte ich mit aufs Siegerbild, denn trotz des abgekackten Laufes hatte es zum 6. Gesamtplatz gereicht, etwas, womit ich nie gerechnet hatte. Allerdings hatten auch nur 138 Finisher die Herausforderung angenommen bzw. bestanden, und die Zeiten waren alle nicht berauschend.

„Was lernt uns das?“, wie der Norddeutsche sagt oder – um es sprachlich korrekt und mit doppeltem Akkusativ zu formulieren – „Was hat mich dieser Lauf gelehrt?“

Nun, es sind die schlichten, aber nichtsdestotrotz oft so wahren Binsenweisheiten wie diese, die der Baum der Erkenntnis als Früchte feil hält:

Erkenntnis 1:
Man sollte einen Marathon wohlvorbereitet antreten.

Erkenntnis 2:
Ist man nicht wohlvorbereitet, ist es ratsam, sein Tempo frühzeitig anzupassen.

Erkenntnis 3:
Ich werde mir wohl angewöhnen müssen, es zukünftig den Meistern des Mehls gleich zu tun, die bei steigenden Kosten für die Rohmaterialien den Output, sprich das Volumen der Brötchen reduzieren. Man wird halt nicht jünger, und da muss man beizeiten kleinere Brötchen backen!

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo Bernd,

uiiih, ein superfrischer Burny-Bericht!!!! Den musste ich doch gleich verschlingen!! Vielen Dank dafür und Gratulation zum Ergebnis! Deine Erkenntnisse haben mir doch ein breites Grinsen entlockt! :zwinker2:

Viele Grüße
Andrea

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Hallo Bernd,

Glückwunsch zu dem Lauf!!
Mit einer 3:20er Zeit bei einem Marathon möchte ich auch mal abkacken :D !

Erhol dich gut!

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Und wieder ein echter Burny. :daumen: Wobei mich die Überschrift schon stutzig gemacht hatte. Ich finde die Zeit ja trotzdem genial, aber es ist beruhigend, dass so manche Regeln eben doch für alle gelten... Training und so... :zwinker2:

Danke für den Bericht, Gratulation und gute Erholung!

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@alle:
Danke euch allen für die freundlichen Rückmeldungen. Ein Gutes hat so ein (zumindest am Ende und relativ gesehen) langsamer Lauf denn doch: Die Beine sind nicht richtig hart, und nach 2, 3 Tagen geht die Lauferei wieder ganz gut.
Jo94 hat geschrieben: Aber ob das wirklich ein doppelter Akkusativ ist?
Das ruft natürlich den Sprachpedanten in mir hervor.

Z. B. [url=http://richtiges_gutes_de.deacademic.com/4183/lehren]hier[/url]:
Im heutigen Sprachgebrauch steht nach lehren im Allgemeinen der doppelte Akkusativ, d. h. ein Akkusativ der Person und ein Akkusativ der Sache: Man lehrte sie die französische Sprache.
Im Fragesatz „Was hat mich dieser Lauf gelehrt?“ also:
Was = Akkusativ der Sache
mich = Akkusativ der Person

Die Antwort könnte beispielsweise lauten: Der Lauf hat mich Demut gelehrt.

Im Übrigen gibt es außer "lehren" nur noch wenige Verben mit doppeltem Akkusativ (kosten, nennen, abfragen, abhören).

Bernd
Das Remake
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Auweia, mir nen doppelten Akkusativ als eingefleischten Lateiner nochmal erklären lassen zu müssen, ist ja mir fast peinlich.
Aber deutsches Sprache schweres Sprache.

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Bin heut erst über den super Bericht gestolpert. Hatte mir unter dem Titel nicht grad ein Ende mit Siegerehrungsteilnahme vorgestellt. Klasse dass Du die Motivationskurve bekommen hast.
Glückwunsch !!!

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Hallo Bernd,

Danke für Deinen amüsanten und - wie immer - lesenswerten Bericht, inkl. einer "entschäften" Wiedergabe von Franks Beurteilung der Damen, die die Verpflegungsstelle blockiert haben. :zwinker4:

P.S.: Das mit den kleineren Brötchen kann ich mir bei Dir allerdings noch nicht so richtig vorstellen. :gruebel:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Jo94 hat geschrieben:Auweia, mir nen doppelten Akkusativ als eingefleischten Lateiner nochmal erklären lassen zu müssen, ist ja mir fast peinlich.
Auweia: War das jetzt alles absichtlich falsch? Oder gilt auch hierfür
Jo94 hat geschrieben:Aber deutsches Sprache schweres Sprache.
Das wäre dann nämlich wirklich peinlich! (Sagt ein weiterer Sprachpedant)
Gruß vom NordicNeuling

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Moin,

ich bin durch den Titel drauf aufmerksam geworden - und hatte mir etwas ganz anderes vorgestellt als solch einen toll geschriebenen Bericht und erst recht nicht mit einem >3:20 Finish gerechnet :daumen:

Nebenbei lernt man dann hier noch was (die drei Erkenntnisse) und wird an die Zeiten des Latinums erinnert :zwinker2:

Gruß
Michael

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burny hat geschrieben:

Erkenntnis 1:
Man sollte einen Marathon wohlvorbereitet antreten.

Erkenntnis 2:
Ist man nicht wohlvorbereitet, ist es ratsam, sein Tempo frühzeitig anzupassen.

Erkenntnis 3:
Ich werde mir wohl angewöhnen müssen, es zukünftig den Meistern des Mehls gleich zu tun, die bei steigenden Kosten für die Rohmaterialien den Output, sprich das Volumen der Brötchen reduzieren. Man wird halt nicht jünger, und da muss man beizeiten kleinere Brötchen backen!

Bernd
Hallo Bernd,

bin gerade auf Deinen Bericht aufmerksam geworden. Vielen Dank für den Spass :)
Und Dir ganz herzlichen Glückwunsch.

Beim Lesen Deiner Erkenntnisse hatte ich das Gefühl ein Déjà-vu zu erleben. Nur mit Punkt 3 kann man sich so schwer abfinden.

Bin ja mal gespannt, ob Du nächstes Jahr standhafter sein wirst und keine langen Kanten mehr läufst - ich hoffe Du lernst an dieser Stelle nichts dazu :D

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Naja, jetzt habe ich einen Eindruck was so schnelle Läufer über langsame Läufer wie mich denken. Aber hier scheinen ja die Laufkoryphäen unter sich zu sein. :confused:
Bild

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Hey Ivan,
wenn das mal kein Trugschluss ist!? Wurde bei so einigen Winterlaufserien auch schon überrundet und hatte immer ein gutes Gefühl, wenn ich durch den knietiefen Matsch am Wegesrand warten musste um den Führenden den Weg frei zu machen. Im Ziel hatte ich immer das Gefühl nicht belächelt zu werden, sondern aufrichtigen Dank empfunden ihnen nicht im Weg rumgeeiert zu sein. Rücksicht funktioniert doch meist in beide Richtungen, oder rede ich mir das nur ein !?

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Natürlich habe ich Deinen Bericht auch mit viel Vergnügen gelesen. Aber letzten Sonntag beim Rursee-Marathon dachte ich dann doch: "Jetzt ist der Kerl komplett durchgeknallt! Erst schreibt er so einen Bericht - und dann kann er's nicht lassen und kippt gleich noch einen hinterher! Naja, je öller, je döller :tocktock: "

Erst auf den zweiten Blick aus größerer Nähe stellte sich heraus: War ja gar nicht unser burny!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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burny hat geschrieben:...Die Antwort könnte beispielsweise lauten: Der Lauf hat mich Demut gelehrt....
Wie könnte dir nur dieser Gedanke kommen? :confused: :hihi:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Zemita hat geschrieben:Klasse dass Du die Motivationskurve bekommen hast.
Glückwunsch !!!
Danke! Das ist natürlich der Erfahrung aus vielen Wettkämpfen geschuldet, und beim Laufen wie auch sonst gilt der alte Spruch: Love it, leave it or change it!
Rumlaeufer hat geschrieben:Das mit den kleineren Brötchen kann ich mir bei Dir allerdings noch nicht so richtig vorstellen.
Nach einem quasi Pflichtlauf gestern (Erftlauf über 15 km) werde ich dieses Jahr noch max. einen einzigen Wettkampf laufen (zu Silvester). Danach beginnt für mich die AK M65. Das ist schon ganz schön alt, und da muss man einfach die Erwartungshaltung zurück schrauben. Ich bin ganz zufrieden und dankbar, dass ich bisher noch einigermaßen das Leistungsniveau halten konnte, aber der Trend zeigt unweigerlich nach unten. That's life!
leviathan hat geschrieben: Bin ja mal gespannt, ob Du nächstes Jahr standhafter sein wirst und keine langen Kanten mehr läufst
Die ganz langen nur noch sehr eingeschränkt, Marathon schon noch. Die kleineren Brötchen beziehe ich aber auf die erreichbaren Zeiten, die werden nicht schneller werden, und es wird nicht leichter werden, akzeptable Zeiten zu erzielen. Siehe oben.
NordicNeuling hat geschrieben:(Sagt ein weiterer Sprachpedant)
Dann bin ich da ja nicht allein. (Ich liebe Sprache und sprachliche Korrektheit.)
MichaelB hat geschrieben: Nebenbei lernt man dann hier noch was (die drei Erkenntnisse)
"Hier werden Sie geholfen." (Ja, ich weiß, das mag politisch korrekt sein, ist es aber sprachlich nicht.)
aghamemnun hat geschrieben: Erst auf den zweiten Blick aus größerer Nähe stellte sich heraus: War ja gar nicht unser burny!
Na, ich finde, das sieht man schon auf den ersten Blick. Oder wann habe ich mich jemals mit so einer Art Schlabberlätzchen gekleidet? :D
schrambo hat geschrieben: Schöner Bericht, Bernd!
Danke,Sören!

Bernd
Das Remake
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Ivan T. hat geschrieben:Naja, jetzt habe ich einen Eindruck was so schnelle Läufer über langsame Läufer wie mich denken. Aber hier scheinen ja die Laufkoryphäen unter sich zu sein. :confused:
Ich kann diese Aussage nicht einordnen.

Es gibt weder DIE schnellen Läufer noch DIE langsamen Läufer.
Es gibt auch nicht das, was DIE schnellen Läufer über DIE langsamen Läufer denken.

Wenn du dich auf etwas beziehen solltest, was ich in meinem Bericht geschrieben habe: Ich habe in dem Lauf sehr viele (die überwiegende Anzahl) rücksichtsvolle Läufer erlebt, egal wie schnell oder langsam, und einige wenige, die sich um die anderen Teilnehmer wenig geschert haben. Das Gleiche gilt für die Spaziergänger, Radfahrer und weitere Personen auf oder an der Laufstrecke.

Bernd
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