
So wie Catch schrieb, in der Sportwissenschaft ist der Begriff "Schwelle" (anscheinend) nicht eindeutig definiert. Wenn ich es richitg verstanden habe, muss man unterscheiden zwischen der Laktatschwelle (so wie Daniels es beschreibt und dir geläufig ist) und der ventilatorischen Schwelle (Atmung).
Wenn man beim Lauftraining über den "Schwellenbereich" spricht, müsste man also (eigentlich) immer dazu sagen, welche Begrifflichkeit man damit meint.
Ich muss ehrlich gestehen, mir war auch nur dein genannter Schwellenbereich bekannt. Er wird woanders auch "Steady-State" genannt.
Das ist der Intensitätsbereich, in dem sich Laktatbildung und - abbau die Waage halten.
Körpergefühl wäre für mich da: Gefühl von leichtem Laktat ist vorhanden, Laktat schießt aber nicht durch die Decke

Atmung: ordentlich aus der Puste, man möchte nicht sprechen.
Hier im Forum sprechen "wir" fast nur über diesen "Schwellenbereich", daher bist du da verständlicherweise etwas irritiert.
So Artikel auf runnersworld etc. sind auf der einen Seite manchmal etwas irreführend. Der gänzlich laufunerfahrene Leser wird vielleicht daraus mitnehmen "Schwellentraining ist ganz toll, schön viel so laufen". Das ist vielleicht nicht unbedingt richtig, kommt es ja auch darauf an, wie das restliche Training aufgebaut ist und und und.
Auf der anderen Seite finde ich es gut, wenn Leute sich langsam an solche Sachen rantasten und auf einmal merken "oh, Ausdauertraining in Form von Laufen besteht ja nicht nur aus langweiligem Umherlaufen sondern man muss auch mal aus der Puste kommen".
Wenn ich bedenke, wie "eindimensional" ich in Bezug auf Training gedacht habe, als ich angefangen habe zu laufen... Hätte mir damals jemand alle Informationen auf einmal vor den Kopf gehauen, dann wäre ich wohl komplett überfordert gewesen. Manche Sachen brauchen mMn Zeit um sich zu entwickeln. Und der Horizont jedes einzelnen Menschen gehört auch dazu.
Fazit: auch wenn der Artikel vielleicht etwas veriwrrend sein kann in Bezug auf die Begrifflichkeit "Schwellenbereich". Er gibt einen möglichen Impuls für Läufer, sein Training anders zu gestalten. Es wird ja auch ausdrücklich empfohlen nicht sofort 90 Minuten in dem Trainingsbereich zu laufen, sondern mit 10 oder 20 Minuten zu starten.
Das sind also kein Harakiri-Tipps sondern schon vernünftig für einen Anfänger formuliert.