burny hat geschrieben:Nun, nicht "wir" beißen uns an einem Detail fest, sondern du hast behauptet oder zumindest nahegelegt, dass die HFmax normal verteilt sei.
Die Normalverteilung kam das erste Mal ins Spiel, als in #51 jsb317 schrieb:
jsb317 hat geschrieben:Das Problem an einem Mittelwert (wie die durch eine Formel errechnete HFmax) liegt an der mathematischen Konstruktion. Zu einem Mittelwert gehört immer eine Standardabweichung. 2/3 aller Läufer liegen im Bereich +/- der Standardabweichung um den Mittelwert. Deine Quelle geht von 15bpm, andere von 20bpm aus.
(Die 2/3 sind charakteristisch für die Gaußkurve). Worauf sorrel schrieb:
Sorrel hat geschrieben:Wieviele Prozent waehren bei einer Normalverteilung nahe dem Mittelwert, und wie nahe ist das? Ab welchem Wert faellt man ungefaehr aus der Normalverteilung?
Da war die Normalverteilung schon mal gesetzt (und durchaus nicht unplausibel, ist ja die einfachste Standardstreuung, die bei Prozessen verwendet wird, die man nicht im Detail durchblickt).
Woraufhin ich dann erklärte, wie bei einer Normalverteilung die Perzentilen aussehen, und warum sich gerade die Normalverteilung bei Zufallsprozessen so oft ergibt. Woraufhin dann die berechtigte Frage kam:
Nofeys hat geschrieben:Kennt jemand eine Quelle dazu, warum die maximale Herzfrequenz normalverteilt sein soll? Würde mich interessieren. Vor allem würde mich interessieren, ob das empirisch belegt ist oder ob es einen medizinischen Hintergrund gibt, der die Verwendung des Zentralen Grenzwertsatzes nahelegt.
Dazu fand ich eine annähernd
normalverteilte Ruhepulsgraphiken (ab Seite 7). Für HFmax hatte ich leider keine gefunden. Es schien mir plausibel (und tut es immer noch), dass HFmax (für die gleiche Altersklasse) auch normal verteilt ist, wenn es der Ruhepuls ist (und bei der Suche nach entsprechenden Graphiken fand ich auch solche Aussagen in wissenschaftlichen Papers, aber ich hätte halt gerne eine Grafik gefunden).
burny hat geschrieben:
Das schien und scheint mir sehr gewagt, denn es gibt keinen Nachweis dafür. Seitdem klammerst du dich aber an diese deine Aussage und suchst krampfhaft nach irgendwelchen Belegen und versuchst, das mit ausschweifenden, allgemein gehaltenen Texten zu untermauern (die man vielleicht einem Erstsemester vorsetzen könnte).
Ich bin kein Mediziner. Wenn diese in entsprechenden Papiern behaupten, dass sie bei ihren Annahmen von einer Normalverteilung ausgehen, dann muss ich das als Laie so akzeptieren. Wenn eine andere Gruppe eine Lognormalverteilung gefunden haben will, dann wird die auch ihren Grund haben, aber die Unterschiede zur Normalverteilung werden dann wohl nicht so augenfällig sein, wenn's vorher keiner gemerkt hat, oder es war ihnen egal, weil nur eine grobe Näherung benötigt wurde. Ich habe versucht, für die Normalverteilung Belege zu finden. Wenn die gelieferten Belege nicht überzeugen, dann war ich halt erfolglos.
burny hat geschrieben:Wenn valide Daten fehlen, dann kann man Vermutungen anstellen oder Thesen aufstellen, aber die dann mit einer Art Allgemeinprinzip zu begründen, ist arg weit hergeholt.
Ich hatte Physik Nebenfach studiert, und da ist es eben üblich, eine Normalverteilung für nichtsystematische Fehlerstreuungen anzunehmen, siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerrechnung. Das ist genau der Fall: man weiß nicht genaues über den Fehlerprozess, also macht man die einfachste Annahme.
Solange niemand einen Grund für eine andere Verteilung vorlegt, ist die Normalverteilung immer der einfachste Ansatz zur Beschreibung einer Streuung, daher habe ich die oben zitierten Eingangsbemerkungen als völlig plausibel erachtet und mir ohne viel nachzudenken zu eigen gemacht, zumal sie zu den Ruhepulskurven passten.
Ich weiß es aber nicht, woher auch? Bis jetzt hat aber auch noch niemand eine andere Verteilung belegt (bis auf das genannte Paper mit der Lognormalverteilung, die der Normalverteilung ähnelt, bis auf eine Asymmetrie).
Ok?