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von AchatSchnecke
Das man in anderen Sportarten wesentlich mehr verdient, als in der LA dürfte ziemlich unstrittig sein.
Man könnte das Argument auch umdrehen und sagen, gerade dadurch, dass man zu den 10 besten gehören muss um überhaupt was zu verdienen, ist der Anreiz groß. Aber das ist in der Tat Spekulation. Im Rudern wurde zumindest früher auch ohne Ende gedopt und da gibts auch im Verhältnis zur Leichtathletik nix zu holen.
Na ich möchte noch mal klar stellen, dass ich Koffeintabletten einwerfen nicht mit Doping gleichsetze. Und ja alles ist "chemisch" ist mir auch bewusst, ich betrachte es nur generell als Unterschied, morgens ne Tasse Kaffee zu trinken oder paar Tabletten mit hochkonzentriertem Koffein ein zu werfen und wollte darauf hinweisen.
Es stimmt schon, Doping ist sportrechtlich klar definiert und daher habe ich am Anfang ja auch geschrieben, dass man da differenzieren sollte insbesondere bei Studien und Papern. Trotzdem sollte man den Missbrauch von Medikamenten, die nicht als Doping gelten nicht runterspielen, auch dürfte den wenigsten Amateursportlern bewusst sein, dass eine Aspirin complex dopingtechnisch problematisch ist und eine normale Aspirin nicht. Na wie auch immer, damit hack ich das Thema von meiner Seite ab.
Was Doping im Spitzensport angeht, so sehe ich das wie D-Bus, in der absoluten Weltspitze dürften die meisten Athleten gedopt sein. Das mag vielleicht Stammtisch-Niveau sein, wenn man daran denkt, dass von den 10 schnellsten Sprintern alle bis auf den Allerschnellsten schon mal mit etwas erwischt wurden, wenn man das 1500M-Finale von London 2012 betrachtet etc. dann lag der Stammtisch erschreckend oft richtig.
Die Sportler könnten sich da wenigstens mit klaren Statements positionieren. Sowie Sebastian Kienle, der sagt, dass jeder überführte Doper direkt lebenslang gesperrt werden sollte. Und nicht wie Patrick Lange, der auf das Thema angesprochen sagt, dass er nicht glaubt, das Doping im Triathlon viel bringt und deswegen nicht so viel gedopt werden würde. Oder wie Gatlin und Bolt, die sich gegen kritische Fragen zusammenrotten und der bereits zweifach-überführte Gatlin den Journalisten vorwirft ja nur auf ihren Computern rumzuhacken während er täglich hart arbeitet. Oder wie Gabius der sich mehr über Seppelts Arbeit mokiert als über Doping an sich oder die Hahners über die Tests. Oder Vuckovic, der bezüglich des Dopings des ebenfalls überführten Michi Weiß während dessen Promotour beim Ironman 2016 sagte, man solle das Thema doch jetzt mal ruhen lassen, irgendwann sei auch mal gut.
Wenn man bedenkt, dass die am meisten leidtragenden von Doping ja eigentlich die nicht-dopenden Sportler sind, ist das nicht gerade vertrauenserweckendes Verhalten. Da sollte man sich nicht besonders über Verdächtigungen wundern.