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Knick-Senk-Spreizfüße - so richtig schmerzfrei auch mit Einlagen nicht

Knick-Senk-Spreizfüße - so richtig schmerzfrei auch mit Einlagen nicht

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Hi,

da meine Laufschuhe mal wieder erneuert werden müssen wollte ich noch mal einige Fragen stellen.

Ich habe jetzt seit Jahren Einlagen für Alltags- und Laufschuhe.

Zuletzt hatte ich mir für Laufschuhe sogar die besseren vom Schuhtechniker gegönnt, waren dann 300 Euro extra.


Also wie soll ich sagen, selbst mit den teuren Profieinlagen bin ich nicht 100% schmerzfrei. Ich betreibe keinen Leistungssport, sondern gehe höchstens 2x die Woche 5-8 KM, die ich dann hinter noch mit Liegestützen ect. erweitere.
Mein Problem ist halt, das die Bänder rund um das Fußgelenk bis ins Bein hoch weh tun. Das ist bei mir auch der leistungsbegrenzende Faktor . Ich könnte viel schneller und weiter Laufen, wenn das nicht wäre...


Ich will nicht sagen, das es ohne Eilgen besser geht - bzw. ich habe es zuletzt gar nicht mehr versucht.

Mit Alltagschuhen hab ich teilweise das Gefühl, das ich mit eher "flachen" Schuhen mit ganz einfachen dünnen Sohlen - Adidas Samba eher besser gehen kann, wie mit etwas festeren Schuhen und Einlagen. In flache Schuhe kriegt man ja auch gar keine Einlagen rein, mangels Höhe.




Viele Leute schreiben jetzt, das man gar keine Korrektur benutzen soll, sondern die entsprechenden Muskeln einfach gezielt trainieren soll.

Andere schreiben nun, das man das nur als Kind oder Jugendlicher machen kann, und das im Erwachsenenalter der Kram dann schief gewachsen ist und korrigiert werden muß.



Kennt ihr gute Ratgeber, wie man zumindest das Einknicken wegtrainieren kann?



Und:
ich habe jetzt wieder ein Rezept für Einlagen auf den Tisch. Die Teuren Maßgeschneiderten kann ich mir auch im Moment gar nicht leisten. Also müssen es ohnehin die Kassendinger sein.

Wie gehe ich nun vor:
Im Sanitätshaus haben die natürlich keine Laufbandanalyse.

Feintuning kann also nur im Schuhladen erfolgen.

Ich würde jetzt die Einlagen machen lassen und würde damit dann zum Schuhladen gehen...
Oder würdet ihr das umgekehrt machen?

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Vorweg: Ich habe zwar selbst (beschwerdefreie) Knick-Senk-Spreizfüße, bin aber kein Experte für Orthopädie.

Aber eines erstaunt mich: Wenn du wegen der Knick-Senk-Spreizfüße Beschwerden hast, müssten diese doch den Vorfuß betreffen. Für das Gelenk, wo Du Deine Probleme hast, macht das doch gar keinen Unterschied, daher können die Einlagen Dir hier auch nicht helfen.
Mit Alltagschuhen hab ich teilweise das Gefühl, das ich mit eher "flachen" Schuhen mit ganz einfachen dünnen Sohlen - Adidas Samba eher besser gehen kann, wie mit etwas festeren Schuhen und Einlagen.
Das klingt für mich so, als wären die Einlagen ein Fall für die Tonne (ist bei mir genauso).

Mal andersrum gefragt: Bekamst Du Deine ersten Einlagen weil es laut Orthopäde so aussah, als bräuchtest Du welche oder weil Du die zu Knick-Senk-Spreizfüßen passenden Beschwerden hattest?
Kennt ihr gute Ratgeber, wie man zumindest das Einknicken wegtrainieren kann?
Welchses Einknicken genau? Vom Fußgelenk? Bis zu einem gewissen Grad ist es normal, wenn es extrem wird, dann können Laufschuhe mit Pronationsstütze helfen. (Bei mir war das Einknicken in zu weichen, ungestützten Schuhen so heftig, dass es bis ins Knie zog).
Bild

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Welchses Einknicken genau? Vom Fußgelenk?
So wie ich das sehe ist der Übergang vom Fuß zum beim wohl nicht genau 90°.
Ich bin mir jetzt echt nicht sicher, aber ich glaube zu sehen, das die Beine eher nach außen weggehen.

Schmerzen tun die unteren Teile des Unterschenkels.
Die vorderen Füße sind schmerzfrei.


Mal andersrum gefragt: Bekamst Du Deine ersten Einlagen weil es laut Orthopäde so aussah, als bräuchtest Du welche oder weil Du die zu Knick-Senk-Spreizfüßen passenden Beschwerden hattest?
Ich hatte als kleines Kind mal welche. Aber wohl nicht dauerhaft.Warum nicht, weiß ich nicht. Im Schulsport fanden alle witzig wie ich sprinte. Bundeswehr genau das gleiche. Niemand hat mich aber darauf hingewiesen, das ich Einlagen brauchte. Ich dachte, die Schmerzen liegen an meiner Unsportlichkeit.
Mit Laufen hab ich dann später mal so locker angefangen.
Erste Einlagen hab ich mir dann ca. mit 23 oder so verschreiben lassen, nachdem man mir im Schuhladen nach Laufbandanalyse im Schuhladen
dazu geraten hat..

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Feintuning kann also nur im Schuhladen erfolgen
:hihi: DER war gut....

Hi erstmal und jetzt auch im Ernst:

Ich (Knick/Senkfuß, Überpronierer) kenne Deine Beschwerden mit den schmerzenden Sprunggelenken.
Ich hatte das verstärkt vor einem Jahr, in der Vorbereitung auf meinen ersten Marathon.

Da ich schon länger sehr erfolgreich auf sehr flache Schuhe, ohne Stütze umgestellt habe (Bis hin zu gelegentlichen Barfußläufen bzw. Huaraches/Laufsandalen) kann ich dir dazu folgendes sagen:

Letztes Jahr war ich noch der Meinung für die ganz langen Läufe trotzdem lieber noch gut gedämpfte Schuhe mit Pronationsstütze zu nutzen.
Das waren bei mir die Saucony Guide8.
Genau in diesen Dingern und genau bei diesen langen Läufen fingen dann meine Sprunggelenke an zu schmerzen. Es wurde nie wirklich eine Verletzung, war aber immer hart an der Grenze. Ständig fühlten sich die Gelenke und die Sehnen gestresst an und es zog hoch bis in die Beine. Ein richtiger Ritt auf der Klinge.

Später im Jahr habe ich dann wirklich mal eine Laufbandanalyse gemacht und zwar nicht in einem Laufladen, sondern in einer speziellen Einrichtung dafür, wo auch der Oberkörper mit gefilmt wurde usw.
dabei kam erstaunliches zutage:

Ausgerechntet meine Dämpfungsschuhe mit Stütze haben meinen Füßen einen extremen Schlag gegeben, weil meine Überpronation durch eben diese Stütze aprupt gestoppt wurde.

In Laufsandalen hingegen, wirkte mein ganzer Laufapparat viel besser zusammen.
Kein Scheiß, hier habe ich das dokumentiert:

http://forum.runnersworld.de/forum/gesu ... nisse.html

Hier mal der Kern der Sache, die ich oben beschrieben habe:

Guide8
http://laufnase.de/Guide.gif

Laufsandale
http://laufnase.de/Chala.gif

Mittlerweile habe ich keine schuhe mehr mit Stütze, laufe auch im Alltag zu 100% in Minimalschuhen herum, mache Intervalle auf der Bahn gerne mal barfuß (zuletzt 6x1000m in 3:55 ) und habe IMMER NOCH Knick/Senkfüße und bin IMMER noch Überpronierer.
Man darf sich da keinen falschen Illusionen hingeben, ein platter Fuß richtet sich nicht einfach wieder auf, aber das muß nicht heißen, dass man damit zwangsläufig Probleme bekommt.
Auch will ich den Guide8 nicht schlecht reden, bei Vielen mag der funktionieren. Bei mir kommt noch hinzu, dass ich relativ extrem vorne/außen aufsetze und dadurch die Pronationsbewegung auch außerordentlch doll gestoppt wird durch den Schuh.
Damit will ich sagen, dass das alles sehr individuell ist und allgemeingültige Empfehlungen nicht funktionieren können.

Ich habe meine Sprunggelenke sehr stabil bekommen und laufe beschwerdefrei ca. 30-50 Kilometer die Woche. Der Weg dahin?
Geduld, Konstanz, kein Dogmatismus!

Was Einlagen angeht... die können durchaus helfen eine akute Beschwerde zu lindern, ähnlich einer Unterarm Gehstütze oder eines Gips bei einem Bruch.
Sofern man aber keine krankhafte Deformierung hat, halte ich sie als Dauerlösung in vielen Fällen für kontraproduktiv.

Die Waage zu finden zwischen Stärkung Deines Bewegungsapparates durch Weglassen technischer Hilfsmittel bzw. temporäre/gelegentliche Unterstützung durch eben solche ist die Schwierigkeit, denke ich.

Der Mix machts würde ich mal sagen...
ruca hat geschrieben: (Bei mir war das Einknicken in zu weichen, ungestützten Schuhen so heftig, dass es bis ins Knie zog).
DAS ist der Punkt. Weich und ungestützt kann bei Überpronation tatsächlich das Problem ebenfalls verschärfen, weil es sich einfach wabbelig läuft.
Da kommt dann auch noch das Reizwort "Laufstil" mit hinzu.
Ich sage ja immer wer einen guten Laufstil hat, kann in allem laufen, wer einen schlechten Stil hat, wird durch zu weich gedämpfte Schuhe noch dazu animiert weiterhin sehr aufdotzend zu laufen, weil so ein Schuh das erst ermöglicht.
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...

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_stephan_ hat geschrieben: Ich hatte als kleines Kind mal welche. Aber wohl nicht dauerhaft.Warum nicht, weiß ich nicht.
Vermutlich hat ein Arzt bei irgendeiner Routineuntersuchung gesehen, dass das "nicht normal aussieht" und schwupss waren die Einlagen da.
Erste Einlagen hab ich mir dann ca. mit 23 oder so verschreiben lassen, nachdem man mir im Schuhladen nach Laufbandanalyse im Schuhladen
dazu geraten hat..
Und nochmal ohne vorherige Beschwerden.

War bei mir ähnlich. Bei der Bundeswehr-Einstellungsuntersuchung wurden die Knick-Senk-Spreizfüße diagnostiziert und mir wurden Einlagen verpasst, ohne die ich angeblich die langen Märsche (bis 25km mit >20kg Gepäck in gut 4h) nie und nimmer hätte durchhalten können. Diese waren aber erst nach ein paar Wochen fertig, also machte ich die ersten Märsche ohne die Einlagen. Ohne Probleme. Dann waren sie da und kamen rein. Damit taten mir dann die Füße weh und sie flogen wieder raus - und der große Abschlussmarsch war überhaupt kein Problem.

Meine Meinung zu Knick-Senk-Spreizfüßen ist inzwischen eindeutig: Wenn keine Beschwerden, dann auch keine Einlagen.

Zum Thema Pronation (die nichts mit den Knick-Senk-Spreizfüßen zu tun hat, aber vermutlich mit Deinen Beschwerden) hat @gecko ja schon einiges geschrieben.

Er hat seine Erfahrungen gemacht, meine sind ein wenig anders, da gibt es schlichtweg kein Patentrezept wie er auch schon sagt. Für mich sieht es so aus: Ich habe sowohl beim Gehen als auch beim Laufen einen optisch katastrophalen Stil (weit nach vorne gebeugt, riesengroße Schritte). Inzwischen wird es immer besser und ich bin auch dabei mich an Laufschuhe ranzutrauen, die nicht mehr so viel mithelfen wie meine bisherigen "Pronations- und Dämpfungsmonster". Aber: Ohne diese Möglichkeit wäre ich vermutlich gar nicht so weit gekommen. Ich bin "Gewohnheitstier" und bekomme es schlichtweg nur für ein paar Meter hin, mich zu einem anderen Stil zu zwingen und das wird tierisch anstregend. Ich hätte mit "direkten" Schuhen wahrscheinlich schon sehr früh die Lust verloren - und komme mit den "Dämpungsmonstern" auch sehr gut klar, so dass ich nur sehr vorsichtig in die andere Richtung gehe.

Was allerdings passieren kann: Mit Deinen Einlagen funktionieren die Laufschuhe nicht mehr so, wie es der Hersteller geplant hat. Wenn beide stützen, dann ist es schlichtweg zuviel Stütze. Wenn die Schuhe weich sind, dann bringt die Einlage kaum was, weil die Wirkung nach unten verpufft. Was für Laufschuhe hast Du denn konkret?
Bild

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Ich kann die Erfahrungen von Gecko nur bestätigen.
Ich habe letzten Winter ebenfalls umgestellt auf einen besseren Laufstil und habe seitdem keine Probleme mehr mit meiner Überpronation. Leider aber zur zeit etwas mit dem Vorfuss. Also will ich mich hier nicht zu weit auf dem Fenster lehnen.
Trotzdem wäre mein Rat: Investiere nicht weiter in Einlagen oder teure Laufschuhe, sondern gönne dir mal ein paar Stunden einen Lauftrainer (geht auch in einer Laufgruppe, ist preiswerter), der das "natürliche Laufen" vermitteln möchte.
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