Saisonpause wie haltet ihr das?

Albatros hat geschrieben: 27.10.2023, 07:08 Wie soll man das sonst interpretieren?

Ich erkläre es gerne, auch wenn ich es für leidlich einfach halte, das zu verstehen.

ALSO. Zwei Teile:

"Auch in der "Saison" (Ich nehme eigentlich nur sporadisch an Wettkämpfen teil, ich laufe einfach gerne, weil es Spaß macht) gibt es schon mal paar Tage Pause, wenn es sich einfach unrund läuft."

Tut Fuß aua, mit dem Laufen aufhören, weil sonst Verletzung. Gilt auch in Saison weil wenn Fuß kaputt, Marathon schlecht. Ein ausgefallenes Training nicht ganz so schlimm. Kein Training über viele Wochen schlimm.

Hat nix mit besagten mehrwöchigen "Trainingspausen" zu tun.

"Und wenn es im Sommer zwei Wochen in den Schwarzwald geht, habe ich auch keine Zeit fürs Laufen."

So... und was stört dich hier jetzt? Oder nimmst du auch ein fiktives Szenario wie der Kollege hbef an, bei dem ich gerade 3 Wochen vor einem Halbmarathon stehe, wenn ich in den Schwarzwald fahre?

Mal ernsthaft, WIE in der Welt kannst du da rein interpretieren, dass ich hier rate in der Wettkampfvorbereitung kein Training zu betreiben?

WENN ihr unbedingt über MEIN Trainingsplan reden wollt: Nächster Wettkampf wäre der Köln-Marathon am 1. Oktober gewesen. Hat mir der Urlaub im Juni jetzt den 12. wöchigen Trainingsplan für den Marathon vermiest oder nicht? Nein. Ich war da einfach noch nicht in der Wettkampfsvorbereitung. Quasi nicht in der "Saison", wenn man das mit vielleicht 3 Wettkämpfen im Jahr so nennen will.

Aber wir reden ja nicht über mich (hoffe ich doch, dass das jedem klar ist). ICH traue dem Threadsteller zu, zu erkennen, ob er sich in der "Saison" befindet, sprich Wettkämpfe vorbereitet, oder ob er das nicht tut.

Ist jetzt klar was ich meine? Oder braucht es noch Bücher, Skizzen und Diagramme @hbef ?

Was die "Pausen" angeht. Ich habe mal in meine Bücher geschaut. Also Steffny gibt einen zweiwochen Rhytmus für die Winterpause an, mit 52 bzw. 70 km für Läufer um 40 Min. 10k. Inklusive Tempoeinheit.

Beck gibt in seinem Marathonbuch für doppelperiodisierende Marathonis die in der Vorbereitung 40-60 km Laufen für die Rekom-Wochen (also die Pausen) ca. 30 km pro Woche an. Und für die richtig flotten mit Wochenkilometern > 100 dann aber auch 80km in den Rekomwochen.

Also Pause ist da schon sehr relativ, es ist eben etwas reduziert und vor allem lockere Geschwindigkeit. Es ist aber auf keinen Fall "Füße hoch und Extremcouching".

GenosseGeneral hat geschrieben: 27.10.2023, 07:50 Ist jetzt klar was ich meine? Oder braucht es noch Bücher, Skizzen und Diagramme @hbef ?

Dann hättest du dich vielleicht einfach mal von Anfang an präziser ausdrücken sollen. Deine Saison definieren, ebenso die Zeiträume. Ein paar Tage Pause, wenn es sich "unrund" läuft, klang jetzt nicht unbedingt nach Verletzung. Und zwei Wochen Pause im Juni sind natürlich was anderes als zwei Wochen im Juli oder August. Ideal ist das in der Vorbereitung für einen Marathon im Oktober trotzdem nicht.

Albatros hat geschrieben: 27.10.2023, 07:08 Wie soll man das sonst interpretieren?

Mit viel gutem Willen könnte ich herauslesen, dass das Wandern im Sommer außerhalb der "Saison" stattfindet.

Um es noch philosophischer zu machen: Was bedeutet denn schaden? Wenn man das mal ganz ehrlich sieht, werden sich sehr viele (Hoch-)Leistungssportler langfristig mit ihrem Training schaden. Das Training ist auf maximale Leistung unter gegebenem Einsatz ausgelegt und nicht auf "Gesundheitssport". Und da ist bei dieser ganzen Pausenthematik ein himmelweiter Unterschied. Bin ich leistungsorientiert, dann muss ich meine Pausen wirklich planen und da sind größere Pausen und Cross-Trainingphasen in den letzten Wochen (wenn nicht sogar Monaten) einfach totla Kontraproduktiv. Wohingegen der reine Freizeit/Gesundheitsportler jederzeit nach Lust und Laune Pausen machen kann weil er einzig seiner Gesundheit und seinem "Amüsement" verpflichtet ist.

Wobei es da auch fließende Übergänge gibt (z.B. Streakrunning) wo man durchaus mal mahnend den Finger heben kann, ob die ein oder andere Pause nicht doch mal angebracht wäre.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen:
a) Beim reinen Nichtstun geht es mir orthopädisch immer erstmal schlechter. Das hat sich jetzt mehrmals bestätigt.
b) Trotzdem sollte man gerade nach intensiven Phasen Umfang und Intensität mal massiv runter fahren. Ich hab das die letzten Jahre auch nur eingeschränkt gemacht (Laufen dann halt durch Radfahren substituiert) und hab gefühlt den Bogen jetzt doch etwas überspannt. Gerade mit zunehmendem Alter sollte man immer gut in den Körper hineinhören und die entsprechende Pflege betreiben.

DoktorAlbern hat geschrieben: 27.10.2023, 09:55
Wobei es da auch fließende Übergänge gibt (z.B. Streakrunning) wo man durchaus mal mahnend den Finger heben kann, ob die ein oder andere Pause nicht doch mal angebracht wäre.

Reines Streakrunning ist absolut ungefährlich. Letztlich ist die eine Meile in mehr oder weniger jedem Tempo erlaubt. Gestern auf dem Laufband 2 km in ca. 8er Pace "gelaufen". Habe nicht mal geschwitzt, trotz Laufband. Da sind die 3,5 km Pendel-Gehweg Arbeit/Bahnhof anstrengender.

Aber natürlci kann man es sich auch deutlich härter geben, wie bei meiner ersten Streak, als 5k bzw. 30 Min. meine eigenen Vorgaben waren, das ist dann schon eine andere Nummer, denn man läuft ja dann meist doch noch (viel) mehr.

Der Punkt ist, den du ja auch schon völlig korrekt angesprochen hast, geht es um Leistungssportler oder Hobbisten. Und bei letzteren ist es ja meist so, dass sie keine Pause benötigen, weil sie gar keinen Leistungsansatz zeigen. Das klingt vielleicht despektierlich, ist aber im Vergleich zu Leistungssportlern ein Fakt.

JoelH hat geschrieben: 27.10.2023, 10:05Letztlich ist die eine Meile in mehr oder weniger jedem Tempo erlaubt.

Nach der Definition bin ich schon seit Jahren - wenn nicht sogar Jahrzehnten - Streakrunner...
Es sei denn, es wird noch eine Flugphase "verlangt"...

DoktorAlbern hat geschrieben: 27.10.2023, 09:55

Albatros hat geschrieben: 27.10.2023, 07:08 Wie soll man das sonst interpretieren?

Mit viel gutem Willen könnte ich herauslesen, dass das Wandern im Sommer außerhalb der "Saison" stattfindet.

Er schmeißt es aber grammatikalisch in den gleichen Kontext - die Erklärung "seiner Saison" kommt eben erst später...
Whatever, lassen wir die Haarspalterei...

Längere Lauf-Pausen habe ich in den letzten Jahren im Übrigen gar nicht gemacht - es sei denn Krankheitsbedingt.
Ob mir das "geschadet" hat? Keine Ahnung...
Allerdings gab es ab und an mal Phasen in denen ich die Intensitäten im Training rausgenommen habe und z.B. Intervalle und/oder harte Tempoläufe weggelassen habe - also lediglich lockere Läufe absolviert habe.
Das werde ich wahrscheinlich jetzt im November auch so halten, da meine "Saison" sich dem Ende zu neigt und ich das Gefühl habe auch mal etwas runterfahren zu müssen.
Ist bei mir aber auch so ne Kopfsache - irgendwann hat man auch mal Bock auf was anderes als ständig Intervalle zu bolzen...

JoelH hat geschrieben: 27.10.2023, 10:05

DoktorAlbern hat geschrieben: 27.10.2023, 09:55
Wobei es da auch fließende Übergänge gibt (z.B. Streakrunning) wo man durchaus mal mahnend den Finger heben kann, ob die ein oder andere Pause nicht doch mal angebracht wäre.

Reines Streakrunning ist absolut ungefährlich. Letztlich ist die eine Meile in mehr oder weniger jedem Tempo erlaubt. Gestern auf dem Laufband 2 km in ca. 8er Pace "gelaufen". Habe nicht mal geschwitzt, trotz Laufband. Da sind die 3,5 km Pendel-Gehweg Arbeit/Bahnhof anstrengender.

Aber natürlci kann man es sich auch deutlich härter geben, wie bei meiner ersten Streak, als 5k bzw. 30 Min. meine eigenen Vorgaben waren, das ist dann schon eine andere Nummer, denn man läuft ja dann meist doch noch (viel) mehr.

Der Punkt ist, den du ja auch schon völlig korrekt angesprochen hast, geht es um Leistungssportler oder Hobbisten. Und bei letzteren ist es ja meist so, dass sie keine Pause benötigen, weil sie gar keinen Leistungsansatz zeigen. Das klingt vielleicht despektierlich, ist aber im Vergleich zu Leistungssportlern ein Fakt.

Das Beispiel Streakrunning hatte ich extra für dich gewählt ;-)

Ich hab da aber auch schon von Fällen gelesen wo dann die Meile auf Krücken nach der OP Zurückgelegt wurde oder mit 40 Fieber usw. Wenn das anfängt obsessiv zu werden, dann kann es auch schnell schaden.

Albatros hat geschrieben: 27.10.2023, 10:44 Ist bei mir aber auch so ne Kopfsache - irgendwann hat man auch mal Bock auf was anderes als ständig Intervalle zu bolzen...

Ich finde gerade den mentalen Aspekt ganz wesentlich. Immer nur "Vollgas" geht einfach nicht. Ich merke, dass die ganze Trainingsplanung und das Jonglieren mit der Zeit in der unmittelbaren Wk-Vorbereitung mich schon auch stresst. Da ist einfach auch mal schön zwei TEs weniger in der Woche zu machen oder auch mal mit den Freunden ein Bier mehr zu trinken. Gerade eben auch für den Kopf. Das wird allgemein unterschätzt würde ich behaupten.

hbef hat geschrieben: 27.10.2023, 09:31 Dann hättest du dich vielleicht einfach mal von Anfang an präziser ausdrücken sollen.

Ich mal demnächst ein Bild und fax dir meinen Trainingsplan.

In dem Kontext, das hier über Saisonpausen geredet wird und ich auch noch ca. 10x mal klar gemacht habe, was gemeint war, dürfte die Aussage eigentlich rübergekommen sein...

Ein paar Tage Pause, wenn es sich "unrund" läuft, klang jetzt nicht unbedingt nach Verletzung.

Muss auch keine klare und ausgewachsene Verletzung sein, sondern auch Symptome, die zeigen, dass man auf dem besten Weg dahin ist. Eine gereizte Achillessehe, muskuläre Probleme in den Waden oder ein schmerzendes Knie. Ich bin schon lange verletzungsfrei und man kann nichts mit Sicherheit sagen, aber die Bereitschaft ein Trainingstag ausfallen zu lassen oder den Trainingsplan um einen Tag aufzuschieben, wenn so etwas auftritt, war vielleicht doch an dieser verletzungsfreien Zeit mitverantwortlich. Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass sich eine Ibuprofen zu schmeißen und die Intervalle trotzdem runterzukloppen, nicht unbedingt die klügste Idee ist.

@JoelH

Reines Streakrunning ist absolut ungefährlich. Letztlich ist die eine Meile in mehr oder weniger jedem Tempo erlaubt. Gestern auf dem Laufband 2 km in ca. 8er Pace "gelaufen". Habe nicht mal geschwitzt, trotz Laufband.

Mal eine Frage aus Neugier: Merkst du durch das Streakrunning eigentlich irgendwelche positiven Effekte verglichen mit "herkömmlichen" Trainingskonzepten, die Pausetage in der Woche beinhalten? Oder auch Nachteile?

Ich habe auch manchmal Phasen, in denen ich so viel Spaß am Laufen habe, dass ich es am liebsten jeden Tag machen würde. Ich habe dann allerdings auch schon Sorge, dass ich dann dazu neige vielleicht zu übertreiben. Wie du ja schon geschrieben hast: "denn man läuft ja dann meist doch noch (viel) mehr. "

GenosseGeneral hat geschrieben: 27.10.2023, 11:28 Ich mal demnächst ein Bild und fax dir meinen Trainingsplan.

Mach das mal. Vielleicht musst du dann hinterher nicht mehreren Leuten erklären, warum du dich zwar vollkommen unmissverständlich ausgedrückt hast, aber offensichtlich doch falsch verstanden wirst. Überall Geisterfahrer, oder wie war das?

DoktorAlbern hat geschrieben: 27.10.2023, 11:19
Das Beispiel Streakrunning hatte ich extra für dich gewählt ;-)

Ich hab da aber auch schon von Fällen gelesen wo dann die Meile auf Krücken nach der OP Zurückgelegt wurde oder mit 40 Fieber usw. Wenn das anfängt obsessiv zu werden, dann kann es auch schnell schaden.

Hab ich mir gedacht.

Die Frage die sich stellt ist, wo beginnt Obsession? Manche werden hier alleine die Streak ansich einwerfen, für die das bereits Obsession ist. Ich bin auch schon um Mitternacht los, nur um die Streak nicht sterben zu lassen. Ist das dann schon obsessiv?

Es ist eben eine Abwägungssache. Die erste Streak habe ich nach 401 Tagen bewusst abgebrochen, weil ich mich nur noch getrieben fühlte und den Spass verloren hatte. Das muss man natürlich können. Aber wer schon 1000 und noch weit mehr Tage streakt, der hört damit nicht einfach so auf, nur weil er 'ne Krücke braucht. Offensichtlich kann er sich mit Krücke dann ja auch bewegen. Und Fieber? Gerade wir Deutsche schleppen uns doch lieber Krank ins Büro als zum Arzt. Von daher, so 'ne Meile bringt einem auch in diesem Fall nicht um. Klar, Gesundheit geht vor, aber die Frage ist, wie gefährlich ist es wirklich? Da gibt es gefährlichere Dinge, die Leute deutlich öfter machen. Fallschirm springen, Bungeejumping etc. etc.

Ich will damit nicht abwiegeln, aber sich 1,6 km am Tag zu bewegen schadet nicht wirklich.

hbef hat geschrieben: 27.10.2023, 11:37 doch falsch verstanden wirst.

Laut Pisa-Studie wird das Leseverstehen eben schlechter. Mit dem einem redest du über Saisonpausen und der Nächste glaubt du hast gerade einen Halbmarathon verpasst, weil du im Urlaub warst...

Sie sind verwirrt, Genosse. Melden Sie sich beim Lazarett.