Hallo,
ich habe nicht vor, die Saltin-Diät demnächst mal selber auszuprobieren. Trotzdem habe ich mal eine Frage dazu.
Die Saltin-Diät basiert ja darauf, die Kohlehydrat-Speicher zunächst komplett zu leeren, um sie anschließend randvoll wieder aufzufüllen. Und das ist auch schon meine Frage: warum wird der Speicher zunächst geleert? Sind "alte" Kohlehydrate irgendwie schlechter als "frische"? Was bewirkt das entleeren? Warum nicht einfach Kohlehydrate auffüllen?
Gruß,
Karsten
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Diese Gier, diese Angst, dieser Stress da mit den leeren Speichern, was meinst Du wohl, was da los ist? Der Körper hat so viel Schiss, dass er überlädt - die Idee ist natürlich, dass ihm das was nützt. Auf jeden Fall, meine ich, nicht so unnütz wie ein überladener Akku.
Knippi
Knippi
Die Stones sind wir selber.
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Saltin meint, wenn Speicher so leer wie möglich, sich diese mit einer Überkompensation wieder auffüllen. Aber deine Idee, alte durch frische zu ersetzen hat auch was für sich.kalue hat geschrieben:...Die Saltin-Diät basiert ja darauf, die Kohlehydrat-Speicher zunächst komplett zu leeren, um sie anschließend randvoll wieder aufzufüllen. Und das ist auch schon meine Frage: warum wird der Speicher zunächst geleert? Sind "alte" Kohlehydrate irgendwie schlechter als "frische"? Was bewirkt das entleeren? ...
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Frische Kohlenhydrate sind besser. Altes Brötchen schmeckt auch nicht so, wie ein frisch gebackenes 
Die Theorie hinter der Saltin-Diät ist, dass durch die vorherige Leerung, diese sich wie ein Schwamm vollsaugen und dabei mehr laden, als vorher bereits gefüllt drin waren. Obs funktioniert? Gabs da schon spezielle Studien zu? Keine Ahnung.
Gruss Tommi

Die Theorie hinter der Saltin-Diät ist, dass durch die vorherige Leerung, diese sich wie ein Schwamm vollsaugen und dabei mehr laden, als vorher bereits gefüllt drin waren. Obs funktioniert? Gabs da schon spezielle Studien zu? Keine Ahnung.
Gruss Tommi


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener
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btw. bei der Saltindiät wird der Fettstoffwechsel extrem aktiviert/ gefördert, das u.A. wichtig im Marathon, da das körpereigene Glykogen nicht ausreichen würde (wenn der Körper nur Kohlenhydrate verbrennen würde)
mMn ist die Saltindiät eine größere Belastung für den Organismus als das sie Nutzen hat
mMn ist die Saltindiät eine größere Belastung für den Organismus als das sie Nutzen hat
Gewichtschallenge:
71 kg (Start: Januar 2018)................aktuell: 65,9 kg.................63 kg (Ziel)
PB: 5 km (April 2015, Bahn): 19:38 min; 8 km (Novmeber 2014): 32:26 min; 10 km (Juli 2015): 40:16 min; 15 km (Februar 2015) 1:04:52 h; HM (Juni 2013): 1:29:01 h; M (April 2015: 3:16:25 h)
71 kg (Start: Januar 2018)................aktuell: 65,9 kg.................63 kg (Ziel)
PB: 5 km (April 2015, Bahn): 19:38 min; 8 km (Novmeber 2014): 32:26 min; 10 km (Juli 2015): 40:16 min; 15 km (Februar 2015) 1:04:52 h; HM (Juni 2013): 1:29:01 h; M (April 2015: 3:16:25 h)
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Naja, bei Arne Gabius scheint sie nicht geschadet zu haben ... oder denkst du, er wäre ohne Saltin-Diät noch schneller gewesen?Wieselbursche hat geschrieben:btw. bei der Saltindiät wird der Fettstoffwechsel extrem aktiviert/ gefördert, das u.A. wichtig im Marathon, da das körpereigene Glykogen nicht ausreichen würde (wenn der Körper nur Kohlenhydrate verbrennen würde)
mMn ist die Saltindiät eine größere Belastung für den Organismus als das sie Nutzen hat
Im Ernst: Ich vermute, die Wirksamkeit der Diät hängt (auch) davon ab, ob man den Körper schon vorher drauf trainiert hat, beim Laufen ohne bzw. mit reduzierter externer Kohlenhydratzufuhr auszukommen, also sich "low carb" ernährt hat. Wer das getan hat, dem gibt die Saltin-Diät vor dem Wettkampf den letzten "Push". Wer meint, er müsste die Vorbereitungsphase überspringen und könne sich auf die "Extremform", d.h. Leeren der KH-Speicher ein paar Tage vor dem WK, beschränken, schießt sich vermutlich ab.
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Als Professor für Physiologie erforschte Saltin (mit anderen) die Bedeutung des Glykogens, insbesondere das der Muskeln, als Energiequelle für körperliche Leistungen. Um viel über lange Zeit zu leisten, sollte so viel Glykogen wie möglich eingelagert werden können. Der theoretische Ansatz, dies durch eine vorübergehende extreme Verknappung von Kohlenhydraten zu erreichen, wurde durch praktische Versuche untermauert.Wieselbursche hat geschrieben:btw. bei der Saltindiät wird der Fettstoffwechsel extrem aktiviert/ gefördert, das u.A. wichtig im Marathon, da das körpereigene Glykogen nicht ausreichen würde (wenn der Körper nur Kohlenhydrate verbrennen würde)
mMn ist die Saltindiät eine größere Belastung für den Organismus als das sie Nutzen hat
Ich hatte so um 1970 herum im Roadrunner-Magazin des RRC darüber gelesen und war von der Idee als solcher fasziniert. Saltin stand in dem Bericht für die Möglichkeit, durch Kombination von Training und gezielter Auswahl von Nährstoffgruppen (im Wechsel von jeweils einigen Tagen) die Leistungsgrenze hinauszuschieben und zum Beispiel beim Marathon mit Glykogenreserven ohne den berüchtigten Einbruch Mitte der 30-er ins Ziel zu kommen. Wenn das mal keine Botschaft war...
Ob Saltin selbst den Marathon und eine Diät dafür meinte, weiß ich nicht mehr. Da er letztes Jahr verstorben ist, kann er dazu auch nicht mehr befragt werden.
Aus Acta Physiologica Scandinavica (Vol. 71, 1967)
The muscle glycogen content of the quadriceps femoris muscle was determined in 9 healthy subjects with the aid of the needle biopsy technique. The glycogen content could be varied in the individual subjects by instituting different diets after exhaustion of the glycogen store by hard exercise. Thus, the glycogen content after a fat ± protein (P) and a carbohydrate-rich (C) diet varied maximally from 0.6 g/100g muscle to 4.7 g. In all subjects, the glycogen content after the C diet was higher than the normal range for muscle glycogen, determined after the mixed (M) diet. After each diet period, the subjects worked on a bicycle ergometer at a work load corresponding to 75 per cent of their maximal O2 uptake, to complete exhaustion. The average work time was 59, 126 and 189 min after diets P, M and C, and a good correlation was noted between work time and the initial muscle glycogen content. The total carbohydrate utilization during the work periods (54–798 g) was well correlated to the decrease in glycogen content. It is therefore concluded that the glycogen content of the working muscle is a determinant for the capacity to perform long-term heavy exercise. Moreover, it has been shown that the glycogen content and, consequently, the long-term work capacity can be appreciably varied by instituting different diets after glycogen depletion.
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Angeblich haben neuere Studien (in der späten DDR) ergeben, daß das Carboloading auch ohne die spezielle Entleerung (genau so gut) funktioniert. Ich finde die Quelle aber nicht.dicke_Wade hat geschrieben:Obs funktioniert? Gabs da schon spezielle Studien zu? Keine Ahnung.
Gruß vom NordicNeuling
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Meinst, die haben dann einfach nur noch mehr gefressen?NordicNeuling hat geschrieben:Angeblich haben neuere Studien (in der späten DDR) ergeben, daß das Carboloading auch ohne die spezielle Entleerung (genau so gut) funktioniert. Ich finde die Quelle aber nicht.


Was mir da gerade so als Frage einfällt. Ist das Maß der Entleerung der Glykogenspeicher wirklich ursächlich dann auch dafür verantwortlich, wie prallevoll diese anschließend werden? Also 5% sind besser als 10% und 0% besser als 5% Und werden bei so manchen LaLas die Speicher nicht ebenso mal ziemlich weit entleert? Das Prinzip der Superkompensation ist ja bekannt. Aber das beschränkt sich ja nicht nur auf die Überfüllung der Speicher. Und dann frage ich mich noch, verringert sich dann der Speicher wieder? Muss ja

Wie sahen denn die praktischen Versuche aus? Rein theoretisch müsste ein und derselbe Läufer sich einmal auf einen Marathon vorbereiten und sich normal ernähren. Das nächste mal identisch trainieren und dann nach der Saltin-Diät antreten. Und das müsste man mit genügend Sportlern machen, damit es eine statistische Relevanz bekommt. Oder auch nicht.barefooter hat geschrieben:Als Professor für Physiologie erforschte Saltin (mit anderen) die Bedeutung des Glykogens, insbesondere das der Muskeln, als Energiequelle für körperliche Leistungen. Um viel über lange Zeit zu leisten, sollte so viel Glykogen wie möglich eingelagert werden können. Der theoretische Ansatz, dies durch eine vorübergehende extreme Verknappung von Kohlenhydraten zu erreichen, wurde durch praktische Versuche untermauert.
Ich meine ja, dass viele der Einbrüche schlicht und ergreifend darauf zurückzuführen sind, dass der Läufer für den Tag und seine aktuelle Form zu schnell angelaufen ist. Wäre der Einbruch dank Saltin-Diät später, am besten erst nach dem Ziel, eingetreten? Möglich, aber durchaus ist es auch möglich, dass der Läufer sich dank Saltin besser gefühlt und noch ein wenig schneller, und damit wiederum zu schnell, angelaufen wäre.
Gruss Tommi


Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade
"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."
Thorsten Havener