leviathan hat geschrieben:Auf der anderen Seite wird Ausdauertraining immer mit relativ hohen Monotoniewerten einhergehen.
Das stimmt so nicht ganz. Schau dir die Berechnung an:
Monotony = average(TRIMP)/stddev(TRIMP)
Was also für hohe Monotoniewerte sorgt ist hauptsächlich die geringe Standardabweichung der TRIMP-Werte der täglichen Einheiten. Am Durchschnitt kann man wenig verändern, außer man erhöht das Training massiv. Die Standardabweichung ist hingegen davon abhängig, wie weit die TRIMP-Werte der einzelnen Einheiten vom mittleren TRIMP-Wert aller Einheiten abweichen.
Um das etwas konkreter aufzuzeigen, hier mal deine Werte der letzten 7 Tage:
82, 104, 84, 92, 84, 105, 80 (-> Mittelwert 90.14)
Daraus wird jetzt die Varianz errechnet (mittlere quadratische Abweichung der täglichen TRIMP-Werte vom Mittelwert): 1/7 * ((82-90.14)[SUP]2[/SUP] + (104-90.14)[SUP]2[/SUP] + ... ) = 94.41*
Die Standardabweichung ist die Wurzel daraus: 9.71
Monotonie: 90.14 / 9.71 = 9.28
Analog das Ganze, wenn für heute vor der Einheit die 82 raus fällt und durch eine 0 ersetzt wird:
Varianz = 1108.53
Standardabweichung = 33.29
Monotonie = 2.36
Um das noch etwas zu veranschaulichen hier die Werte nebeneinander (links jeweils TRIMP-Wert, rechts Quadratsumme von [TRIMP-Wert - Mittelwert], fett links Mittelwert aller TRIMP-Werte, fett rechts Summe aus oben errechneten Quadratsummen). Daran sieht man ganz gut, wie viel eine einzelne Einheit ausmacht, die deutlich vom Mittelwert abweicht (exponentiell und so, kennen wir jetzt ja alle zur Genüge)
leviathan hat geschrieben:@alcano: ich glaube, daß eine breitere Spreizung der geringen Tempi hier auch keinen Effekt hätte. Hast Du hier andere Erfahrungen?
Nein. Es geht hier ja um die Spreizung der Belastungswerte. Daran sieht man aber auch gleich ganz gut die Nachteile einer solch einfachen Berechnung solcher Werte. Es wird hier im Endeffekt nur auf die "Gesamtbelastung" (errechnet aus der Herzfrequenz) einer Einheit geschaut. In welchen Pulsbereichen man dabei unterwegs war fließt zwar (glaube ich) teilweise durchaus mit ein, aber trotzdem wird bei einer solchen Vorgehensweise z.B. eine Stunde Dauerlauf vermutlich mindestens eine gleich große Belastung darstellen wie eine harte MD-Einheit. Und Sprinttraining gilt als Erholungstraining.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass man variabel trainieren sollte, sowohl was Tempo, Untergrund, Höhenprofil, Dauer als auch Art der Belastung (Herzkreislaufsystem bzw. muskulär) angeht. Der Körper gewöhnt sich sonst einfach sehr schnell daran, z.B. jeden Tag genau 1 h zu laufen (am besten noch auf dem immer gleichen Untergrund) und wird durch jede Abweichung unverhältnismäßig aus der Bahn geworfen. Zudem ist die muskuläre Belastung dadurch natürlich auch jeden Tag die gleiche.
*Eigentlich 110.14, da die Standardabweichung einer Stichprobe und nicht der Grundgesamtheit berechnet wird und somit ein Freiheitsgrad weniger zur Verfügung steht -> durch n-1 (in diesem Fall 6) teilen und nicht durch 7. Ich habe das aber jetzt aber so gemacht, damit ich die gleichen Zahlen wie runalyze erhalte.