Trainingswoche 16/16 (KW14):
Unspektakuläre 40km verteilt auf 5 Einheiten, Dienstag nochmal 5x1.000/2'TP im Schwellentempo.
Wettkampf:
Deutsche Meisterschaften Marathon - 2:38:54 / DM Platz 5 (M45)
Angereist bin ich bereits am Vortag, was ziemlich unüblich für mich ist.
Die kurze Samstagseinheit ging aber noch zu Hause über die Bühne, ebenso das Mittagessen.
Die Startunterlagen habe ich gegen 17h geholt - man musste ziemlich lang anstehen.
Im Anschluss wurde man noch durch die "Messe" geleitet. Die bestand aus einem relativ kleinen Zelt und ein paar Werbeständen - ein ziemlicher Witz...
Abends dann zusammen mit den Vereinskollegen beim Italiener eine Portion Pasta genossen ging's gegen 22h ins Bett.
Die Anspannung und die unübliche Umgebung im Hotel führten letztendlich zu einer sehr kurzen Nacht - ich denke es wurden maximal 3h-4h Schlaf.
Morgens dann mit Kopfschmerzen wach geworden, die vergingen aber erfreulicherweise nach/mit dem Frühstück.
Mit der U-Bahn gings relativ entspannt in Richtung Start, wo sich bereits mehrere 1.000 Mitstreiter und Zuschauer eingefunden hatten.
Nach dem 10 minütigen Warmup dann die entscheidende Frage: Was ziehe ich an?
Die Temperatur lag bei 5°C, bei relativ wenig Wind und Sonnenschein - nahezu perfekte Bedingungen.
Ich entschied mich gegen Ärmlinge, Handschuhe und co und habe es bei Tight und Singlet belassen - gute Wahl.
So machte ich mich "bewaffnet" mit 6 Maurten Gels auf in den Block A - der Start erfolgte pünktlich um 10:00.
Auf den ersten Kilometern das übliche sortieren fand ich mich ca. ab Kilometer 3 in einer etwas größeren Gruppe wieder, die konstant 3:40er-3:45er Pace lief.
Eigentlich zu schnell für meinen Raceplan- mit meinem Coach war besprochen auf 2:40h anzulaufen - also 3:48er Pace.
Ich blickte zurück und stellte fest, dass bereits einige Meter Lücke zwischen der Gruppe und den nachfolgenden Läufern entstanden war, so dass ich entschied am Ende der Gruppe zu bleiben. Die richtige Entscheidung.
So ging es dann dahin und ich überquerte die 10km Matte bereits nach flotten 37:11.
Die Gruppe hatte sich derweil etwas entzerrt und verkleinert.
Ab Kilometer 15 waren wir noch ca. 8 Mann, die nun (bei leichtem Gegenwind) konstant 3:45/km liefen - Halbmarathon in 1:18:49.
Es fühlte sich zu dem Zeitpunkt alles noch ziemlich gut an und ich schwamm weiter in der Gruppe mit.
So passierten wir die 25km in 1:33:20 und die 30km in 1:52:07 und so langsam wurde es härter.
Ich konzentrierte mich auf die Schritte meiner Mitläufer und baute mir gedankliche Erleichterung in dem ich mir einredete: Noch 1x die Hausrunde und du bist im Ziel...
Bis Kilometer 38 konnte ich die Pace einigermaßen halten, dann wurde es richtig hart - ich musste etwas Federn lassen und die kaum noch vorhandene Gruppe ziehen lassen.
Hintenraus kam zudem noch Wind auf, was das ganze weiter erschwerte.
Getragen von der sehr guten Stimmung an Strecke "rettete" ich mich erschöpft ins Ziel.
So beendete ich ein für mich absolut geiles Rennen, bei dem ich auf der zweiten Hälfte nur ne läppische Minute "verloren" habe.
Das ist mir bei meinen bisherigen Marathon Versuchen nie gelungen.
Ebenso positiv ist, dass ich erstmals meine Unterdistanzleistung auch auf dem Marathon umsetzen konnte.
Verpflegt habe ich mich während des Rennens ca. alle 30 Minuten/8km, so dass ich das letzte Gel bereits bei Kilometer 32 genommen habe.
Es wurden dann auch nur 4 Stück, bei Kilometer 35 habe ich jedoch nochmal zur Cola gegriffen, ansonsten nur Wasser.
Die Übelkeit hintenraus und im Ziel war dennoch vorhanden, aber bei weitem nicht so schlimm wie vor Frankfurt letzten Oktober...
Rückblick:
Die Vorbereitung verlief im Prinzip genauso wie vor Frankfurt.
D.h. 6 Trainingseinheiten, meist 1.000er Intervalle am Dienstag, Tempo am Freitag (wenn kein Wettkampf am WE), Sonntags Longrun.
Aus den gemachten Erfahrungen habe ich diesmal etwas weniger Vorbereitungswettkämpfe bestritten, dafür den ein oder anderen Longrun mehr.
Der Wochenkilometerschnitt lag letztendlich bei 113 (Peak 130km), die Gesamtkilometer mit 1.810 verteilt auf 16 Wochen geringfügig höher als beim letzten mal.
Ausblick:
In einem Anflug geistiger Umnachtung habe ich mich bereits vor zwei Wochen für den HM in Paderborn an Ostersamstag angemeldet.
Ob ich da tatsächlich teilnehme entscheide ich kurzfristig und mache ich von der Regeneration der nächsten Tage abhängig.
Ansonsten werde ich mich in den nächsten Wochen damit beschäftigen, was ich künftig läuferisch machen möchte.
Die letzten drei Monate - oder im Prinzip die letzten 9 Monate - haben mir sehr viel Abverlangt und ich muss mir überlegen ob ich das Pensum in der Form beibehalten will.
Ich werde nicht jünger und die Leistungen/Ergebnisse der letzten Wochen nochmal zu toppen wird sicher nicht einfacher...
Edit:
Natürlich noch Herzliche Glückwünsche an @ZenZone, @movingdet65, @VeganAlex für Ihre erfolgreichen Marathon, und gleiches an @Dartan für seinen Halbmarathon in Berlin.
Re: Sub 3:20h mit 3-4 mal Training die Woche machbar?
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Zuletzt geändert von Albatros am 07.04.2025, 10:26, insgesamt 2-mal geändert.