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Unerfreuliche Begegnung mit Hund

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Die Gehorsamsübungen flößen mir Furcht ein, weil ich weiß, dass sie dazu führen können, dass der Hund sich unwohl fühlt in der Situation und eventuell hochschießt und ausflippt, weil das Sitzen/Liegen seinem natürlichen Verhalten zuwider ist - er würde lieber einfach großzügig ausweichen oder er wäre von vornherein gleichgültig und würde irgendwo am Rand unbeeindruckt seiner Wege gehen.
Am liebsten ist mir - entweder anleinen und zur Seite gehen - oder im Bewusstsein, dass der Hund gleichgültig ist, gar nichts weiter machen.
Die Dompteure stehen auf meiner schwarzen Liste also ganz oben - gefolgt von den Ignoranten, die überhaupt nicht merken, dass ihr Hund "schwimmt" und unsicher ist bzw. es mir überlassen, den Druck aus der Situation zu nehmen.
Ich setze auf die Alternative "Grußaugust" - d.h. ich grüße die Halter mit einem freundlichen Hallo - oder ich sage - ich überhol Sie kurz mal von rechts oder links... und wenn dann mal so ein Zwerg vor meinen Füßen strandet, bleibe ich kurz stehen - ich werde in 100 Prozent der Fälle neugierig beschnüffelt - was allerdings daran liegt, dass ich dezent nach Frau Hund riechen dürfte - und dass ich mich über jeden Hund freue, dem ich ich begegnen kann.
Das ist natürlich ein Sonderfall - andererseits mach ich es auch umgekehrt so - ich nehm meinen Hund kurz am Rückensteg des Geschirrs - und grüße die Läufer - oder mach mindestens ein einigermaßen freundliches Gesicht.
Wieso ich mir das antue - ich versuche die Wogen zu glätten, die durch das Verhalten anderer Hundehalter so hoch geschlagen sind.

Dass es Idioten gibt - keine Frage. Die Krönung war mal ein stattlicher Jungrüde, der mich von vorne umklammert hat und losrammelte. Den hab ich gepackt - zu Boden geschleudert und angebrüllt, weil ich stinksauer war. Der Besitzer hat sich spontan bedankt damals. "Das hätte schon längst mal jemand machen sollen." Dazu ist mir wiederum nichts mehr eingefallen - die Erziehung darauf zu bauen, dass irgendwer am Tag x mal den A... in der Hose hat, durchzugreifen, fand ich mehr als dreist.

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Von Gehorsamkeitsübungen hale ich auch nicht viel. Haben das auch nie gemacht. Klar, sitz und komm her, aber ansonsten...

Für mich ist der Kern einer jeden erfolgreichen Beziehung zu einem Hund die gleiche wie bei Menschen: Respekt und Vertrauen. Bringe ich dem Tier beides gegenüber auf, kann der Hund es mir auch gegenüber aufbringen und wir können miteinander in Welt hinausgehen.


Ich würde auch nicht verlangen, dass der Hund Sitz macht, wenn ich vorbei laufen möchte. Verlange ich ja von Menschen auch nicht. Mit den Hunden hab ich auch kein Problem. Das Problem ist am anderen Ende der Leine zu suchen. Klar läuft ein Hund zickzack, aber in der Großstadt auf belebten Wegen ist das halt Mist. Da muss der Besitzer auch mal den Kopf einschalten.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Ich finde das ganze Geklingel von Fahrradfahrern hier erstaunlich. Ich fahre eigentlich grundsaetzlich auf Wegen, auf denen klar geregelt ist, ob Fahrradfahrer oder Fussgaenger Vorrang haben. In letzterem Fall wuerde ich einen Teufel tun zu klingeln, im ersteren waere es mir egal, wie die Fussgaenger auf dem Radweg mein Klingeln aufnehmen...

Ansonsten moechte ich darauf hinweisen, dass die Notwendigkeit, als Nichthundehalter etwas ueber das arttypische und -untypische Verhalten von Hunden zu wissen, um sich in einer Begegnungssituation richtig zu verhalten, in der logischen Konsequenz dazu fuehrt, dass die Verantwortung fuer den gluecklichen Ausgang beim Hundehalter liegt. Ein Nichthundehalter ist nicht gezwungen, sich dieses Wissen anzueignen (oder sich entsprechend zu verhalten), um Risiken, die durch die Anschaffung eines Hundes durch Dritte erst entstehen, zu vermeiden.

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Zak_McKracken hat geschrieben:Ein Nichthundehalter ist nicht gezwungen, sich dieses Wissen anzueignen (oder sich entsprechend zu verhalten), um Risiken, die durch die Anschaffung eines Hundes durch Dritte erst entstehen, zu vermeiden.
Richtig. Aber ist es nicht putzig und lehrhaft, wenn dieser große Hallen füllende Hundetrainer in Talkshows vom Leder zieht?
Und was Fahrradklingeln angeht: in Holland kaufen - die klingen freundlich, kannst Du mir glauben :nick: .

Knippi

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hardlooper hat geschrieben:Richtig. Aber ist es nicht putzig und lehrhaft, wenn dieser große Hallen füllende Hundetrainer in Talkshows vom Leder zieht?
Wenn ich den Typen im TV sehe wird instantan umgeschaltet. Genauso mega-unwitzig wie Mario Barth. Einfach nicht mein Ding!
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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hardlooper hat geschrieben:Richtig. Aber ist es nicht putzig und lehrhaft, wenn dieser große Hallen füllende Hundetrainer in Talkshows vom Leder zieht?
Mal darauf achten, worüber er vom Leder zieht: Es sind zu 99% die Halter, die es geschafft haben, ihrem Hund absoluten Mist "anzuerziehen". ("Oh, der schlägt Kinder in die Flucht, kommt dann nach dem 10. Ruf zurück zu Frauchen. Dafür ein Leckerli"). Das restliche Prozent sind Hunde, die aus anderen Gründen ihre "Macken" haben. Aber die anderen Leute (Besuch, Passanten, Radfahrer, andere Hundebesitzer usw.) sind für ihn üblicherweise kein Thema, denn ein gut erzogener Hund sollte mit solchen Situationen klarkommen und wenn er es selbst nicht hinbekommt schauen, was Frauchen/Herrchen macht... Und wenn Herrchen/Frauchen weiß, dass der Hund mit der Situation nicht klarkommt, müssen sie entsprechend reagieren (an kurze Leine nehmen, mit Leckerli ablenken, was auch immer).

Ein Nichthundehalter ist nicht gezwungen, sich dieses Wissen anzueignen (oder sich entsprechend zu verhalten), um Risiken, die durch die Anschaffung eines Hundes durch Dritte erst entstehen, zu vermeiden.
Jupp. Es geht ja noch weiter: Viele Leute haben schlichtweg Angst vor Hunden. Denen kannst Du 10x sagen, wie sie auf einen Hund reagieren sollen, sie bekommen es beim besten Willen nicht hin. Ich gehe sogar noch weiter: Ich begegne auf meiner "Standardrunde" üblicherweise ca. 10 Hunden. Ich würde es auch nicht einsehen, bei jedem Hund für 200m mein Lauftraining zu unterbrechen, damit zu 100% sicher ist, dass ich den Hund nicht stresse. Ich habe mindestens genausoviel Recht, da unterwegs zu sein wie er. Ich kann mich dabei so verhalten, dass ich niemanden störe/bedränge/behindere. Wenn das der Hund nicht kann, muss er zurückgehalten werden. Fertig.

Ereignis, das ich letztens hatte: Ich passiere absolut problemlos Hund und Frauchen in mehr als ausreichendem Abstand, dann kommt von ihr Gepöbel: "Sie sehen doch, dass ich hier mit dem Hund gehe!!!!" Keine Ahnung, was die von mir wollte.

Wohlgemerkt, das ist eine riesige Ausnahme. Über 99% aller Hundebegegnungen verlaufen bei mir absolut ereignislos. Und beim Rest war bisher immer das Herrchen das Problem...
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Zak_McKracken hat geschrieben:Ein Nichthundehalter ist nicht gezwungen, sich dieses Wissen anzueignen (oder sich entsprechend zu verhalten), um Risiken, die durch die Anschaffung eines Hundes durch Dritte erst entstehen, zu vermeiden.
Das seh ich zu 100% genauso. Nur leider muss man in der Praxis eben doch sich ein bisschen "Hundewissen für Läufer" aneignen, eben genau wegen dieses vielleicht 1% Idioten, die entweder zu dumm oder zu desinteressiert sind, um auf das Tier entsprechend aufzupassen.

Für jemanden, der wie ich vor Hunden Angst hat, ist das ein hartes Stück Arbeit. Immer noch schnellt mein Puls in die Höhe, wenn ein Hund mal nicht erwartungsgemäß auf Distanz bleibt, sondern z.B. neben mir her mitläuft. Nichts, kein Wissen, keine Vernunft, bekommen das je ganz aus mir raus.

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Interessante Diskussion.

Aber was mich ein wenig aufregt, ist die Ausgangssituation:
anna_r hat geschrieben:Vor mir war eine Frau mit Hund auf dem Weg. Also (wie ich das dann immer mache) in die Hände geklatscht und sie ging mit dem Hund nach rechts. Daraus schloss ich, dass sie mich bemerkt hatte. War wohl leider nicht so, denn als ich gerade vorbei wollte wechselten beide fix nach links und ich kollidierte mit dem Hund. Der sprang mir gleich am Bein hoch. Ergebnis: vier blutende Kratzer am Oberschenkel und eine wüst schimpfende Besitzerin.
Da hätte ich auch geschimpft. Du warst in der Situation zu schnell (oder hast gepennt). Du muss stets damit rechnen, dass die Leute um dich rum Fehler machen und darfst nur so schnell sein, dass du dann noch reagieren kannst. Du hast Bewegungen anderer antizipiert und dann einen Weg eingeschlagen, der vermeintlich zu keinem Unfall führt. Aber nur, wenn der antizipierte Weg durch den Dritten auch eingehalten wird. Das ist ohne Augenkontakt oder eindeutige Winkzeichen bei einer fremden Person so eine Sache... Kurz: Du hast dich äußerst rücksichtslos verhalten und verdienst Schelte. Und zwar völlig losgelöst vom Hund: In so einer Situation hättest du auch ein kleines Kind oder eine ältere Person umrennen können. Sei froh, dass nix Schlimmes passiert ist.

Überspitzt erinnert mich das ein wenig an Turbo-Rolf. Mit 250 km/h über die Autobahn fegen und sich aufregen, wenn auch ein anderer die linke Spur benutzt. Ich hab doch links geblinkt, der hätte mich doch sehen müssen.

Viele Grüße,
Stephan

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undläuftundläuft hat geschrieben:Du muss stets damit rechnen, dass die Leute um dich rum Fehler machen und darfst nur so schnell sein, dass du dann noch reagieren kannst. Du hast Bewegungen anderer antizipiert und dann einen Weg eingeschlagen, der vermeintlich zu keinem Unfall führt. Aber nur, wenn der antizipierte Weg durch den Dritten auch eingehalten wird.
Tja, dass ist eben der Punkt. Ich kann 100 x juristisch und/oder moralisch "im Recht sein" - das hilft mir leider gar nichts, wenn mir ein anderer absichtlich oder aus Unaufmerksamkeit oder wirklich "schicksalhaft" in die Quere kommt. Also lieber - bildlich gesprochen - den Fuß über der Bremse haben, um schnell reagieren und Schaden möglicherweise noch abwenden zu können. "Sie hatte eigentlich Vorfahrt ..." ist nichts, was ich auf meinem Grabstein stehen haben will.

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undläuftundläuft hat geschrieben:Interessante Diskussion.

Aber was mich ein wenig aufregt, ist die Ausgangssituation:



Da hätte ich auch geschimpft. Du warst in der Situation zu schnell (oder hast gepennt). Du muss stets damit rechnen, dass die Leute um dich rum Fehler machen und darfst nur so schnell sein, dass du dann noch reagieren kannst. Du hast Bewegungen anderer antizipiert und dann einen Weg eingeschlagen, der vermeintlich zu keinem Unfall führt. Aber nur, wenn der antizipierte Weg durch den Dritten auch eingehalten wird. Das ist ohne Augenkontakt oder eindeutige Winkzeichen bei einer fremden Person so eine Sache... Kurz: Du hast dich äußerst rücksichtslos verhalten und verdienst Schelte. Und zwar völlig losgelöst vom Hund: In so einer Situation hättest du auch ein kleines Kind oder eine ältere Person umrennen können. Sei froh, dass nix Schlimmes passiert ist.

Überspitzt erinnert mich das ein wenig an Turbo-Rolf. Mit 250 km/h über die Autobahn fegen und sich aufregen, wenn auch ein anderer die linke Spur benutzt. Ich hab doch links geblinkt, der hätte mich doch sehen müssen.

Viele Grüße,
Stephan
Driss!

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Ich glaube, man muss ein wenig unterscheiden:
anna_r hat geschrieben:und ich kollidierte mit dem Hund. Der sprang mir gleich am Bein hoch. Ergebnis: vier blutende Kratzer am Oberschenkel[...] Zum Glück war wenigstens der Hund sofort wieder friedlich.
Wenn die Kratzer beim Zusammenstoß mit dem Hund passierten (er kann sich ja auch nicht in Luft auflösen und wenn er sich mit den Pfoten versucht, irgendwo abzustützen, gibt es ganz schnell entsprechende Kratzer), dann kann weder Besitzerin noch Hund irgendetwas dafür und jedes Wort Gemecker gab es zu Recht.

Wenn die Kratzer allerdings eine Art "Retourkutsche" durch den Hund waren und beim Hochspringen, als der Zusammenstoß längst durch war passierten, dann haben beide etwas falsch gemacht. Einen Hund "aus dem Weg rammen" geht nicht. Dass der Hund dann einen Menschen verletzt genausowenig (auch wenn man das nicht zu 100% verhindern kann, haftet man trotzdem).

Aber egal wie es genau war: Ein vernünftiger Hundebesitzer hat eine Haftpflichtversicherung für den Hund und leitet entsprechendes einfach weiter. Die Versicherung ist auch dazu da, unberechtigte Forderungen abzuweisen.

Traurig und überflüssig, dass so eine Geschichte hinterher so eskaliert. Und hierfür war die Hundebesitzerin tatsächlich verantwortlich, denn nach einem Unfall (und das war eindeutig einer) hat man ein Anrecht auf die Personalien des Gegners.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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Zak_McKracken hat geschrieben:Ich finde das ganze Geklingel von Fahrradfahrern hier erstaunlich. Ich fahre eigentlich grundsaetzlich auf Wegen, auf denen klar geregelt ist, ob Fahrradfahrer oder Fussgaenger Vorrang haben. In letzterem Fall wuerde ich einen Teufel tun zu klingeln, im ersteren waere es mir egal, wie die Fussgaenger auf dem Radweg mein Klingeln aufnehmen...
Also nutzt Du niemals gemeinsame Geh- und Radwege?
Zak_McKracken hat geschrieben:Ein Nichthundehalter ist nicht gezwungen, sich dieses Wissen anzueignen (oder sich entsprechend zu verhalten), um Risiken, die durch die Anschaffung eines Hundes durch Dritte erst entstehen, zu vermeiden.
Gut, wäre auch diese von niemandem gestellte Forderung zurückgewiesen. :wow:

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McAwesome hat geschrieben:Gut, wäre auch diese von niemandem gestellte Forderung zurückgewiesen. :wow:
Ich korrigiere: diese von niemandem explizit gestellte Forderung.

Allerdings implizieren viele der hier geäußerten Tipps, wie man sich als Läufer zu verhalten hat, wenn man sich einem Hund nähert, dann doch genau das: Dass sich der Mensch, der mit Hunden nichts zu tun hat und haben will, mit dem Tier seiner Mitmenschen auseinandersetzen muss, weil die es nicht in ausreichendem Maße können oder wollen.

Ich tu das zähneknirschend zu meinem eigenen Wohl, finde aber dennoch, dass es normalerweise eben nicht meine Aufgabe ist, "hundegerecht" an Menschen mit Hund vorbeizulaufen.

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undläuftundläuft hat geschrieben:Aber was mich ein wenig aufregt, ist die Ausgangssituation
….schließe mich dem an. Wenn ich zum Laufen Fußwege nutze, sehe ich die nichtlaufende Bevölkerung (auch mit Hund) als privilegiert an. Der Fußweg ist tatsächlich keine Laufstrecke, insofern habe ich besonders auf Fußgänger (auch mit Hunden zu achten).
Schlimmer finde ich persönlich, wenn Hunde im Park ohne Leine oder aber mit extrem langer Leine geführt werden, so dass der Halter seinen Hund gar nicht mehr beherrschen kann. Hierbei wäre ich einmal fast über so eine super lange Leine gestolpert, obwohl ich Hunde großflächig umlaufe.

LG Heiko
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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cristiano hat geschrieben: Ich tu das zähneknirschend zu meinem eigenen Wohl, finde aber dennoch, dass es normalerweise eben nicht meine Aufgabe ist, "hundegerecht" an Menschen mit Hund vorbeizulaufen.
Musst Du auch nicht.
Auf einen Hund musst Du beim Laufen meiner Meinung nach nicht mehr Acht geben als auf alles Andere, was Dir begegnen könnte.

Ich finde Begenungen mit diesen Gruppen deutlich "komplizierter", weil man absolut nicht einschätzen kann, wie sie in der nächsten Sekunde reagieren.

- Kleinkinder, am besten mit Lauf- oder Dreirad
(Kleinkind, das von den Eltern ein "mach bitte Platz" hörte, dem das nicht passte und das mir dann das Laufrad sprichwörtlich vor die Füße warf.)

- Handyfonierende Fußgänger, die Zick-Zack laufen und wild gestikulieren
(Handy-Tante, die es tatsächlich schaffte, einen ca. 3m breiten Weg mit ihrem Zick-Zack komplett zu blockeren und mich auf die Wiese zwang, bis zum Schluss nicht mal mitbekam, dass ich da bin)

- Rentnergruppen, am besten noch auf dem Fahrrad
(die anderen sollen gefälligst ausweichen oder sich noch besser in Luft auflösen)

- Pferde
(Pferd, dass ca. 15m vor mir scheute und von der Reiterin beruhigt werden musste. Ursache war aber nicht ich sondern -wie ich dann von der Reiterin erfuhr- ein Müllsack am Straßenrand)

- Pokemon-Spieler
(Gruppenversammlung mitten auf dem Weg und alle starren auf das Smartphone, wer da vorbei will, hat Pech.)

- Autofahrer
(ob der man beim Rechtsabbiegen durchgelassen wird, hängt vom Wetter und von der Laune des Fahrers ab)
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cristiano hat geschrieben:Ich korrigiere: diese von niemandem explizit gestellte Forderung.

Allerdings implizieren viele der hier geäußerten Tipps, wie man sich als Läufer zu verhalten hat, wenn man sich einem Hund nähert, dann doch genau das: Dass sich der Mensch, der mit Hunden nichts zu tun hat und haben will, mit dem Tier seiner Mitmenschen auseinandersetzen muss, weil die es nicht in ausreichendem Maße können oder wollen.

Ich tu das zähneknirschend zu meinem eigenen Wohl, finde aber dennoch, dass es normalerweise eben nicht meine Aufgabe ist, "hundegerecht" an Menschen mit Hund vorbeizulaufen.
Wenn für Dich Tipps zum Umgang mit fremden Hunden die implizite Anweisung beinhalten, sich diese anzueignen, ist das doch Dein Wahrnehmungsproblem. Oder sollte man, um dem zuvor zu kommen, stets dazu schreiben:

"Es ist natürlich immer die Verantwortung des Hundehalters, dass sein Tier sich stets angepasst und gehorsam verhält und es keine Gefährdung für fremde Menschen darstellen darf. Ist dies einmal nicht der Fall, schadet es nicht, folgende Hinweise zu beachten (....) Daraus folgt natürlich nicht zwangsläufig, dass diese Tipps verpflichtend ins Verhaltensrepertoire aufzunehmen sind, ein Nichtbeachten kann jedoch zu Komplikationen führen, was natürlich nicht in der Verantwortlichkeit des hundelosen Läufers liegt, sondern im Hundehalter. Es soll lediglich sichergestellt werden, dass auf möglicherweise aufkommende Gefahrsituationen in dem Moment adäquat reagiert werden kann."

Ganz ehrlich: Sowas ist doch klar. Gut gemeinte Tipps hingegen wieder in ihr Gegenteil verkehren zu wollen als zwangsweise zu erlernende Verhaltensweisen - geht doch ein wenig zu weit. Man kann die Interpretiererei (vor allem die negative) auch einfach mal sein lassen. Muss man aber natürlich nicht...

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cristiano hat geschrieben:Ich korrigiere: diese von niemandem explizit gestellte Forderung.

Allerdings implizieren viele der hier geäußerten Tipps, wie man sich als Läufer zu verhalten hat, wenn man sich einem Hund nähert, dann doch genau das: Dass sich der Mensch, der mit Hunden nichts zu tun hat und haben will, mit dem Tier seiner Mitmenschen auseinandersetzen muss, weil die es nicht in ausreichendem Maße können oder wollen.

Ich tu das zähneknirschend zu meinem eigenen Wohl, finde aber dennoch, dass es normalerweise eben nicht meine Aufgabe ist, "hundegerecht" an Menschen mit Hund vorbeizulaufen.
Ich sehe das anders: Meiner Meinung nach geht es doch überhaupt nicht darum, sich als Läufer/Fahrradfahrer oder was auch immer "hundekonform" zu verhalten. Es geht viel mehr darum, dass man sich Verkehrswege mit anderen Verkehrsteilnehmern teilt. Dabei spielt es nicht die kleinste Rolle, ob die Störenfriede aus Läufersicht nun Hunde, Kinder, Frauen oder Rentner sind. Mit einem Fehlverhalten muss man nun mal rechnen.
Rücksicht ist das Zauberwort, das gilt aber ausnahmslos für jeden! Wir alle haben es immer und überall zu respektieren, dass unsere Wege auch von Lebewesen gekreuzt werden, mit denen wir nix zu tun haben wollen. Darüber braucht man sich nicht zu beschweren. Recht zu haben, hilft hier nicht weiter..

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cristiano hat geschrieben:...wie man sich als Läufer zu verhalten hat...
Auch als Läufer hat man sich zumindest so zu verhalten, dass man nicht einfach von hinten in vor einem gehende Leute reinläuft. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob diese Leute Hunde, Kinder, Meerschweinchen oder sonst was dabei haben.

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Ich denke, es bringt jetzt nichts, die Diskussion durch explizite oder implizite Schuldzuschreibungen hochzuschaukeln, so nach dem Motto "Du musst aber ...." - "Nein, er hat sich so zu verhalten ..."!

Meinem Eindruck nach herrscht doch eigentlich Einigkeit darüber, dass
a) die Laufstrecken nicht den LäuferInnen allein gehören,
b) von allen, die sich dort begegnen, wechselseitige Rücksichtnahme im Rahmen dessen erwartet werden kann, was den Betreffenden (oder denen, die für sie verantwortlich sind, z.B. Kleinkind-Eltern oder Hundehalter) möglich ist,
c) diese wechselseitige Rücksichtnahme auch in der überwiegenden Zahl der Begegnungen ein konfliktfreies Miteinander erlaubt und
d) trotzdem - allerdings in sehr seltenen Fällen - gelegentlich (Beinahe-)Unfälle passieren, sei es durch Sturheit, Unachtsamkeit oder einfach "schicksalhafte Verkettungen von Geschehnissen".

Natürlich sollte d) so selten wie möglich vorkommen, darum gilt es konstruktiv zu überlegen, wie das möglich ist. Mit "Der muss/müsste aber ..." oder anderen Vorschriften kommt man da mMn meist nicht weiter. Mit "Der Klügere gibt nach!" schon eher. :nick:

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McAwesome hat geschrieben:Also nutzt Du niemals gemeinsame Geh- und Radwege?
Doch. Welche Unklare Regelung sollte dort bestehen? Zeichen 244: Fussgaenger haben Vorrang, Zeichen 241: Fahrradfahrer haben auf ihrer Seite Vorrang. Parkanlagen: Fussgaenger haben Vorrang.

Gut, wäre auch diese von niemandem gestellte Forderung zurückgewiesen. :wow:
Ach so? Vielleicht liest Du nochmal den ersten Beitrag in diesem Faden aufmerksam durch (mal abgesehen davon, dass es durchaus einige Beitraege gab, die sich nach meinem Verstaendnis an die dort wiedergegebene Empoerung der Hundehalterin anlehnen).

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Joeyfan hat geschrieben:Ich sehe das anders: Meiner Meinung nach geht es doch überhaupt nicht darum, sich als Läufer/Fahrradfahrer oder was auch immer "hundekonform" zu verhalten. Es geht viel mehr darum, dass man sich Verkehrswege mit anderen Verkehrsteilnehmern teilt. Dabei spielt es nicht die kleinste Rolle, ob die Störenfriede aus Läufersicht nun Hunde, Kinder, Frauen oder Rentner sind. Mit einem Fehlverhalten muss man nun mal rechnen.
Rücksicht ist das Zauberwort, das gilt aber ausnahmslos für jeden!
Ja, natuerlich. Fraglich ist halt bisweilen, bis wohin eingeforderte Ruecksichtnahme berechtigt und von wo an sie unverfrorener Egoismus ist (Beispiel Ruecksichtnahme des Mittelspurfahrers, der es wagt, mit nur 150 km/h auf die linke Spur zu wollen). Noch mehr Ruecksicht nehmen, hat natuerlich noch nie geschadet.

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Zak_McKracken hat geschrieben: Zeichen 244: Fussgaenger haben Vorrang,
Das Zeichen "Beginn einer Fahrradstrasse" hat mit Fussgängerrechten nix zu tun
Zeichen 241: Fahrradfahrer haben auf ihrer Seite Vorrang.
ebenso falsch: getrennte Fuß und Radwege (Radfahrer rechts oder links).
Du verwechselst das mit Zeichen 240, wobei dann der Radfahrer immer Rücksicht zu nehmen hat

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Wieviele solcher Missgeschicke passieren aufgrund einer Annahme?
"Ich habe gedacht, dass...."
"bin davon ausgegangen, dass..."

Ich denke, vieles lässt sich vermeiden, indem man seine Handlungsabsicht deutlich kennzeichnet. Und dabei denke ich an klare unmissverständliche Kommunikation. Also einfach mal ganze Sätze reden.. Haben wir schließlich alle mal gelernt. :teufel:
Klatschen, Pfeifen, laut anschlufen sind alles keine deutliche Zeichen wie z.B. das Blinken im Auto, auf das man sich geeinigt hat.

Und wo liegt das Problem der klaren Kommunikation? Einen Kellner wirst du auch nicht heranpfeifen, wenn du einen Kaffee bestellen möchtest, sondern mit entsprechenden Worten bestellen. Ich weiche sogar auf ein "Achtung, bitte nicht erschrecken, hier kommt jemand von hinten!" aus, weil ein rein gerufenes "Achtung" sogar zu unfreundlich klingen kann und eventuell nicht richtig gedeutet wird. Schön finde auch Cristianos "Ich laufe links/rechts vorbei!"

Je klarer man sich verständlich macht, desto geringer ist die Chance eines Missverständnisses. Wir sollten uns alle wieder mehr vollständige Sätze angewöhnen. :nick: Mit Verkäufern, Kunden, Freunden und Familie rede ich doch auch nicht nur in kurzen Kommandos oder in Zeichensprache. Warum also mit fremden Passanten, die einen noch weniger deuten können? :zwinker5:

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Sehr zutreffend geschrieben, Lilly. Ich sag auch lieber einen ganzen Satz, um wirklich klarzumachen, worum es geht.

Die einzigen Probleme, die dann noch entstehen können, ist wenn das/die Gegenüber nicht kommunikationsbereit sind. Und da greifen dann die hier schon zusammengefassten Gründe für mangelnde Kommunikationsbereitschaft: Kinder dabei, Hund dabei, Kopfhörer auf, Handy in der Hand, alt, viele - die sich potenzieren, wenn mehrere davon zusammenkommen.

Lasst's euch gesagt sein: Gegen eine Gruppe alter Menschen mit (Enkel-)Kindern und Hunden habt ihr keine Chance, dazu brauchen die noch nicht mal Kopfhörer und Pokemon Go.
:D

75
Lilly* hat geschrieben:Mit Verkäufern, Kunden, Freunden und Familie rede ich doch auch nicht nur in kurzen Kommandos oder in Zeichensprache. Warum also mit fremden Passanten, die einen noch weniger deuten können? :zwinker5:
Weil ich beim Ende des IV-Trainings leider nicht mehr vollständige Sätze sprechen kann und auch die ausgiebige Kommunikation mit niemanden suchen will. Weil die Person vor mir eh Musik am Ohr hat.

Aber ich finde ohnehin, dass es hier irgendwie unnötig kompliziert diskutiert wird. Mit Straßenverordnungsregeln etc.

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Pastis hat geschrieben:Weil ich beim Ende des IV-Trainings leider nicht mehr vollständige Sätze sprechen kann und auch die ausgiebige Kommunikation mit niemanden suchen will. Weil die Person vor mir eh Musik am Ohr hat. .
Wenn ich jetzt biestig sein wollte, könnte ich auch sagen: Wenn du dich bewusst in einen Zustand bringst, in dem du selbst mit anderen nicht mehr kommunizieren kannst oder willst (eben durch ein IV-Training, das du sehr ernst nimmst), darfst du umgekehrt auch nicht von anderen erwarten, dass sie jederzeit kommunikationsbereit und -fähig sind. Diese Erwartung wäre für mich ein Musterbeispiel für "einseitige Erwartung von Respekt und Rücksichtnahme". Aber ich bin nicht biestig ... :wink:

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Pastis hat geschrieben:Weil ich beim Ende des IV-Trainings leider nicht mehr vollständige Sätze sprechen kann und auch die ausgiebige Kommunikation mit niemanden suchen will. Weil die Person vor mir eh Musik am Ohr hat.
Ich halte es schlichtweg in den meisten Fällen auch für überflüssig.

Wenn genügend Platz ist, dann laufe ich einfach links oder rechts an den Fußgängern vorbei -egal ob mit oder ohne Hund/Kind/Gehwagen/Krückstock/Walking-Sticks/Handy/Fahrrad. Natürlich mit ausreichend Abstand, genau beobachtend und bremsbereit (sonst wäre ich auch über das angesprochene Laufrad geflogen...).


Wenn nicht genügend Platz ist, schaue ich meist eher, ob es eine wegmäßige Alternative gibt (Kurz auf die Fahrbahn oder über den Wegesrand ausweichen) oder ich mit einer kleinen Tempokorrektur die Leute an einer besser passenden Stelle passieren kann. Erst wenn das alles nicht klappt, gibt es von mir ein "könnte ich bitte rechts vorbei?".

Zu erwarten, dass mir jemand "aus dem Weg springt" oder sich von einem "abbiegen" o.ä. nur abhalten lässt, weil ich da vorbeikomme, erwarte ich gar nicht - egal ob Mensch, Hund, Pferd oder was auch immer. Warzn auch? Die haben alle nicht mehr oder weniger Recht, sich dort fortzubewegen als ich.
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PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

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DaCube hat geschrieben:Wenn ich den Typen im TV sehe wird instantan umgeschaltet. Genauso mega-unwitzig wie Mario Barth. Einfach nicht mein Ding!
Endlich mal jemand, der mich versteht. Was den letzteren angeht, habe ich dabei auch gar kein schlechtes Gewissen. Er findet sich ja selbst schon so grenzenlos witzig (erkennbar an seinem reflexhaften ziegenbockartigen Gelächter über seine eigenen "Witze"), dass er mich dabei ganz sicher entbehren kann.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Kobold: Ja, ich weiß schon, was du meinst. Nur erwarte ich ja auch beim Laufen eigentlich keine Kommunikation. Und als hätte die Welt sich komplett auf mich eingestellt, ist diese normalerweise auch nicht nötig. Ich werde bemerkt, weil ich von scheinbar selten aufmerksamen Menschen umgeben bin. Sie machen meist auch Platz oder nehmen ohnehin nicht ganze Wege für sich im Anspruch, wie ich ja eben auch nicht. Oder ich sehe einen Haufen Menschen, Hunde und Kinder und denke mir, dass das jetzt einfach ist, wenn ich kurz neben dem Weg vorbei laufe - laufe ich doch meist weder am Abgrund noch auf dem Bergkamm. Und sollte ich mich mal irgendwie pantomimisch mit Menschen, Hunden, Kindern in meiner Umgebung missvestehen und wir rempeln uns versehentlich an, bin ich und - oh Wunder! - sie waren es bisher auch so erwachsen (also nicht die Kinder und Hunde, aber die Begleitung dann): Wir rennen dann nicht weg, wir werden auch nicht hysterisch, sondern wir reagieren - lebensfähig wie wir sind - schlicht angemessen! Sprich: Wenn ich den Arm von jemanden geschnitten habe, dann reicht ein "Sorry!", wenn es ein bißchen mehr war, dann sichern wir uns kurz, dass eigentlich nichts passiert ist. Sollte ich jemanden, was bislang nicht passiert ist, aber ich verspreche es hiermit, wirklich umrennen und er trägt davon möglicherweise Verletzungen, dann darf er auch erfahren wer ich bin, wir regeln das, ich bin versichert. Es ist ärgerlich und man kann sich auch mal ärgern, aber meine Güte...irgendwie kriegt man solche Minilappalien im Leben doch hin. Also ich! Was ihr macht, muss ich ja nicht verstehen...bin froh, dass ihr nicht bei mir laufen und ständig vor Euch ganze Sätze zur Bekundung eurer Existenz vortragen..dann müsste ich tatsächlich auch mal beim Laufen Musik hören.

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Pastis hat geschrieben:Weil ich beim Ende des IV-Trainings leider nicht mehr vollständige Sätze sprechen kann
Wenn Intervalltraining mit Hunden kollidiert, ist meiner Meinung nach etwas schiefgelaufen...

Aber ich finde ohnehin, dass es hier irgendwie unnötig kompliziert diskutiert wird.
Willkommen im Internet... :D

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Zak_McKracken hat geschrieben:Wenn Intervalltraining mit Hunden kollidiert, ist meiner Meinung nach etwas schiefgelaufen...
ich finde bei jeder Kollision mit was-auch-immer ist etwas schief gelaufen. Anna hat ja auch nicht geschrieben, dass sie das gelungen fand.
Nennt sich dann Unfall oder so.

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Pastis hat geschrieben:Kobold: Ja, ich weiß schon, was du meinst. Nur erwarte ich ja auch beim Laufen eigentlich keine Kommunikation. Und als hätte die Welt sich komplett auf mich eingestellt, ist diese normalerweise auch nicht nötig. Ich werde bemerkt, weil ich von scheinbar selten aufmerksamen Menschen umgeben bin. Sie machen meist auch Platz oder nehmen ohnehin nicht ganze Wege für sich im Anspruch, wie ich ja eben auch nicht. Oder ich sehe einen Haufen Menschen, Hunde und Kinder und denke mir, dass das jetzt einfach ist, wenn ich kurz neben dem Weg vorbei laufe - laufe ich doch meist weder am Abgrund noch auf dem Bergkamm. Und sollte ich mich mal irgendwie pantomimisch mit Menschen, Hunden, Kindern in meiner Umgebung missvestehen und wir rempeln uns versehentlich an, bin ich und - oh Wunder! - sie waren es bisher auch so erwachsen (also nicht die Kinder und Hunde, aber die Begleitung dann): Wir rennen dann nicht weg, wir werden auch nicht hysterisch, sondern wir reagieren - lebensfähig wie wir sind - schlicht angemessen! Sprich: Wenn ich den Arm von jemanden geschnitten habe, dann reicht ein "Sorry!", wenn es ein bißchen mehr war, dann sichern wir uns kurz, dass eigentlich nichts passiert ist. Sollte ich jemanden, was bislang nicht passiert ist, aber ich verspreche es hiermit, wirklich umrennen und er trägt davon möglicherweise Verletzungen, dann darf er auch erfahren wer ich bin, wir regeln das, ich bin versichert. Es ist ärgerlich und man kann sich auch mal ärgern, aber meine Güte...irgendwie kriegt man solche Minilappalien im Leben doch hin. Also ich! Was ihr macht, muss ich ja nicht verstehen...bin froh, dass ihr nicht bei mir laufen und ständig vor Euch ganze Sätze zur Bekundung eurer Existenz vortragen..dann müsste ich tatsächlich auch mal beim Laufen Musik hören.
Hey, jetzt komm mal wieder runter! Ich wollte dich keinesfalls anmachen!

Wie du eigentlich an meinen bisherigen Postings im Faden bemerkt haben solltest, nehme ich das ganze Thema sehr locker und denke, es regelt sich von selbst.

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Pastis hat geschrieben:ich finde bei jeder Kollision mit was-auch-immer ist etwas schief gelaufen
Ich meinte eigentlich, dass Intervalle und Hundeauslauf normalerweise an unterschiedlichen Orten stattfinden sollten, wobei ich bewusst offenlassen wollte, wer sich in wessen Revier begeben haben mag. Aber egal, so ernst ist das nicht gemeint gewesen (wie vieles, was ich schreibe, aber offenbar tragen die Art meiner Formulierung, die Tatsache, dass ich zuviele Nebengedanken nicht explizit zum Ausdruck bringe ("explizit"&"Ausdruck"? Schlechte Formulierung!), und meine Sparsamkeit mit Smileys dazu bei, dass ich hier regelmaessig als spassbehindert aufgenommen werde).

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Kobold: Ich bin irgendwie relaxter als du denkst, glaube ich jetzt mal :) Ich bin ja eben auch der Meinung, dass sich das so mehr oder weniger von selbst regelt...ist so ein Forumding, oder? Manche Threads sind irgendwie Selbstläufer, Verselbstständigerläufer oder wieauchimmer...

Ich weiß, dass du nicht böse bist :D

Und ich bin auch gar nicht aufgeregt..höchstens bei dem Vortragen aus Paragraf Dies-und-Jenes ein kleinbißchen verwundert, was so mancher so halbgenau weiß :haeh:

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Ich glaube, die ganze Diskussion hätte den genau gleichen Vorlauf genommen, wenn jemand einfach nur "Hunde!" geschrieben hätte.

:zwinker2:

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In meinem Laufrevier koenntest Du damit allein Schlaegereien provozieren (Nebengedanke: Kentucky Fried Movie, Gefahrensucher). Dort verlaeuft naemlich Deutschlands am heissesten umkaempfte Front zwischen Hundehaltern und Hundehassern (kein Witz).

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Zak_McKracken hat geschrieben:Doch. Welche Unklare Regelung sollte dort bestehen? Zeichen 244: Fussgaenger haben Vorrang, Zeichen 241: Fahrradfahrer haben auf ihrer Seite Vorrang. Parkanlagen: Fussgaenger haben Vorrang.
Das sind aber nicht die Zeichen für gemeinsame Geh- und Radwege. Dort gilt lediglich, dass Radfahrer Rücksicht auf Fußgänger nehmen müssen. Von Vorrang steht da nichts. Den Radfahrer treffen besondere Sorgfaltspflichten, weil er ja in der Regel schneller unterwegs ist. Er muss auch mit Unaufmerksamkeiten und Schreckreaktionen rechnen. Trotzdem hat aber der Fußgänger auch auf den Radverkehr zu achten und sollte Platz zum Passieren lassen. Im Zweifel müssen unklare Situationen mit Augenkontakt und Verständigung gelöst werden.
Zak_McKracken hat geschrieben:Ach so? Vielleicht liest Du nochmal den ersten Beitrag in diesem Faden aufmerksam durch (mal abgesehen davon, dass es durchaus einige Beitraege gab, die sich nach meinem Verstaendnis an die dort wiedergegebene Empoerung der Hundehalterin anlehnen).
Hab ich gemacht, extra aufmerksam, wie mir gehießen. Die aufgebrachte Dame hat moniert, man könne doch nicht wie eine Verrückte vorbeilaufen, wenn da ein Hund zugegen sei. Das ist für mich ein Vorwurf der generellen Unachtsam-/Rücksichtslosigkeit, der gerechtfertigt sein kann oder auch nicht, ich war nicht dabei. Eine Aufforderung, sich Verhaltenstipps in problematischen Situationen mit Hunden anzueignen, gab es hier nicht. Du interpretierst die Reaktion der Frau, die aus der Situation heraus passierte, als Aufforderung (oder "Zwang"), sich gefälligst auch mit dem Verhalten von Hunden auseinander zu setzen. Die ist höchstens implizit vorhanden und zudem ist es vom konkreten Fall abhängig, ob hier ein gerechtfertigter Hinweis auf den alltäglichen Umgang mit Hunden vorlag oder nicht.

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cristiano hat geschrieben:Ich glaube, die ganze Diskussion hätte den genau gleichen Vorlauf genommen, wenn jemand einfach nur "Hunde!" geschrieben hätte.

:zwinker2:
Ach, ist doch alles harmlos. Bring mal Pfefferspray, Leinenpflicht, Chinarestaurant hier rein, dann geht es erst richtig los.

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Zu Pastis Posting oben: Genau das isses ja. Es gibt ganz relaxte Situationen, die unproblematisch sind. Da muss man dann tatsächlich nicht lange Vorträge halten. Dann gibt es welche, die problematisch werden könnten und da sollte man eben vorsichtiger und klarer handeln, wenn man nicht wil, dass etwas passiert. Oder, falls man das nicht tut (weil nicht genug drauf geachtet wg. IV-Training, Knopp im Ohr oder weil man sich bzgl. der Situation schlicht verschätzt hat) reagiert man auch nicht gleich pampig, da man ja auch um seine eigenen Versäumnisse weiß und alles ist relaxt. Also irgendwie angemessen der Situation. Wenn man geschlampt hat, sollte man sich eben nicht gleich so aufregen.
Leider ist das hier beschriebene Missverständnis mit dem Hund total ausgeufert, obwohl es vorher kommunikative Versäumnisse gab.

Ich selber kenne solche Sachen eigentlich auch kaum, kommt eher super selten vor. Meist ist es so, dass es unproblematisch und verständnisvoll zwischen Menschen abläuft. Und wenn einer mal pampt, nun ja.. Schulterzucken und fertig, solche Genossen kreuzen eben manchmal den Weg.

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anna_r hat geschrieben:Hallo zusammen,

Leider hatte ich bei meinen LaLa heute eine unerfreuliche Begegnung mit einem Hund. Vor mir war eine Frau mit Hund auf dem Weg. Also (wie ich das dann immer mache) in die Hände geklatscht und sie ging mit dem Hund nach rechts. Daraus schloss ich, dass sie mich bemerkt hatte. War wohl leider nicht so, denn als ich gerade vorbei wollte wechselten beide fix nach links und ich kollidierte mit dem Hund.
Unabhängig vom "Hundeproblem". Manche Leute können halt nicht geordnet geradeaus laufen. Erst nach rechts ausweichen, um dann nach links rüberzuziehen, ist schon reichlich bescheuert. Das machen Leute mit Hund, aber auch ohne. Der "fixe Fahrbahnwechsel" erinnert mich auch an diverse Wettkämpfe, wo Zuschauer unbedingt auf den letzten Drücker unmotiviert die Fahrbahn wechseln und dabei manchen Läufer behindern.

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Kommunikation ist ein großes Thema und die Frage: „Wie kommuniziere ich richtig mit einem fremden Hund?“ sehr vielschichtig. Wenn man Hunde nicht mag, ist meine Antwort: am besten gar nicht, denn sonst gibt es nur viele Missverständnisse. Auf beiden Seiten.

Eine andere Frage ist jedoch: ist der Hund noch zeitgemäß?

Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Trend gegen den Hund geht. Die Forderung nach einer allgemeinen Leinenpflicht ist so ein Beispiel. Dann kommt die Forderung nach einem Hundeführerschein – nicht jeder kann einfach so einen Hund halten. Hundesteuer gibt es schon, aber eine Pflichtversicherung wäre auch sinnvoll. Über das Wohl des Hundes wacht durch vorgeschriebene Pflichtuntersuchungen zuerst ein Tierarzt freier Wahl, dann der Amtsveterinär mit Hilfe regelmäßiger unangemeldeter Kontrollbesuche. Ist das Körbchen groß genug und das Trinkwasser immer frisch? Entsprechende Verordnungen für die Größe eines Zwingers oder das Wasser gibt es ja schon.

Irgendwann setzt sich dann langsam die Erkenntnis durch, dass das Halten von Hunden in geschlossenen Räumen nicht artgerecht ist, als Einzelhund sowieso nicht und die Einschränkung des natürlichen Bewegungsdranges des Hundes durch Zäune oder gar Leinen erst Recht nicht. Dann wird die Hundehaltung einfach verboten, zuerst in den Städten. Es ist auch kein Grund erkennbar, warum man Elefanten und Großkatzen aus Zirkussen und Zoos verbannen will, den Hund aber hinter jedem Ofen liegen lässt. Ich bin zuversichtlich, dass die Zahl der riskanten Begegnungen zwischen Hunden und Läufern sich daher langfristig von alleine verringern wird und dass es in Städten wie z.B. Berlin spätestens in 100 Jahren gar keine Hunde mehr gibt. Als nächstes sind dann die Pferde dran. Bei Katzen bin ich mir noch nicht sicher.
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Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.
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