Hallo Lauffreunde,
gleich mit meinem ersten Thread hier möchte ich ein heißes Eisen anfassen.
Nach knapp 25 Lauf- und Wettkampfjahren mit viel Höhen und auch manchen Tiefen tut sich gerade in meiner mentalen Einstellung zum Laufen viel. Für mich ist die regelmäßige Wettkampfteilnahme, die inzwischen fast nur noch Wettbewerbe ab 20 Kilometer bis zum obligatorischen, jährlichen Marathon umfasst, mehr und mehr Mittel zum Zweck geworden.
Gerade der Marathon ist Inspiration, Vision und absoluter Motivationskatalysator. Eben dran zu bleiben, Laufen ist der Zweck an sich. Meine Urkunden hefte ich in einem Ordner ab, meine Medaillen kommen in den Schrank. Klar freue ich mich in dem Moment, wenn ich mit erhobenen Armen in´s Ziel einlaufe. Doch ich muss mir das nicht ständig mehr vor Augen halten, mir nichts mehr beweisen.
Weil ich kein Problem mehr mit meinem Selbstwertgefühl habe, hat sich das wahrscheinlich fast wie von selbst erledigt. Vor rund zehn Jahren wollte ich unbedingt einen Marathon unter 3:00 Stunden schaffen. (Warum eigentlich, welcher Siegpreis winkt da?..) Letztlich bin ich bei 3:07 Stunden (Berlin 2002) knapp an meinem Ziel vorbei geschrammt. Zunächst, mit der alten Einstellung, war ich etwas enttäuscht: Knapp vorbei ist auch daneben.... In den folgenden Jahren war das Ziel dann nicht mehr relevant.
Es hat sich was in mir verändert. Ich nehme mich mehr war, zum Beispiel fühle ich nach dem Lauf beim Dehnen mehr in meinen Körper hinein. Jetzt spüre ich zum Beispiel den Muskel beim Dehnen viel leichter. Früher habe ich versucht, mit dem Lauftraining von der Hektik und dem Stress des Alltags abzuschalten. Jetzt schalte ich vorher ab, gönne mir quasi ein mentales Stretching, jeglichen Druck und Zwang aus der ganzen Angelegenheit herauszunehmen.
Das Laufen wird anders, wenn ich meinen Körper nicht mehr versuche wie eine Zitrone auszuquetschen.
Das hat bei mir über die Jahre immer wieder zu ganz unterschiedlichen, läufertypischen Verletzungen geführt. Und ich weiß, die Verletzungshäufigkeit ist ein riesiges Thema in der Laufgemeinde.
Nebenbei gesagt: Mit dieser Einstellung wird man nicht unbedingt langsam beim Laufen. Manchmal habe ich richtig Lust auf schnelles Laufen. Für was die vor diktierten Tempoeinheiten eines statischen Trainingsplans? Der Plan spürt nicht in meinen Körper hinein, der Plan ist phantasielos und sieht nicht, dass Heute vielleicht ein herrliches Herbstwetter ist und die Luft angenehm riecht. Mein Körper ist viel klüger als ein Trainingsplan, der kann nur eine Groborientierung sein. Dieses Kennenlernen des eigenen Körpers, das Verschmelzen im Läuferflow, der Gesundheitseffekt, das sind die eigentlichen Laufdiamanten. Sie gilt es zu finden auf dem Weg. Läuferischer Erfolg ist dann viel mehr als nur irgend welche Urkunden und Medaillen, die verstauben und verrosten. Mit einem Lächeln ins Ziel kommen. Das kann Anna Hahner genau so wie Lieschen Laufschnecke, die vielleicht als Letzte ins Ziel kommt. Es ist wohl vielmehr die Frage ob man mit sich - oder gegen sich läuft.
Wie sehr ihr das?
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Hallo Leichtlauf,
du willst wirklich nicht - glaub's mir -, dass ich deinem Beispiel folgend eine läuferische Selbstdefinition vornehme. Und ich will das auch nicht, denn um viertel nach acht kommt bestimmt ein spannender Film im Fernsehen (den brauche ich heute zum Entspannen, weil ich zwischen Mitternacht und 3:30 Uhr früh in München einen bekloppten 22 Runden Marathon gelaufen bin). Und mit Selbstdefinieren wäre ich bis dahin nicht fertig. Ich betreibe das ja auch auf unserer Laufseite in bisher mehr als 150 Laufberichten (ellenlange Dinger, die kann niemand alle lesen und es wäre auch die Höchststrafe). Dabei ergäbe sich aber die Erkenntnis, dass sich die Einstellung zu meiner Laufbegeisterung und die dahinter stehenden Motive über die Jahre kaum verändert haben. Nicht im Kern! Dabei spielt es keine Rolle, dass ich den Marathon auch nicht unter 3h laufen konnte und deshalb zu den noch längeren Strecken fand (PS: Rede nicht von knapp vorbei schrammen ... bei mir waren es nur 110 Sekunden und auch das ist schon fast eine Welt).
Was und wie einer läuft ist zunächst Ausdruck seiner körperlichen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen. Mancher würde gerne ... kann aber nicht, weil er sich auf dem Weg dahin - wohin auch immer - verletzt ... oder einfach nicht den rechten Weg weiß. Jenseits der individuellen körperlichen Möglichkeiten ist was und wie einer läuft aber vor allem Ausdruck seiner Persönlichkeit. Und da haben 100 Läufer hundert verschieden Persönlichkeiten. Sie gewichten, was für sie läuferisch von Bedeutung ist, jeweils anders.
Da sich meine Persönlichkeit in diesem Zeitraum weder allgemein, noch in Sachen des Laufens geändert hat, betreibe ich meine liebste Freizeitbeschäftigung heute nicht anders als vor 12 Jahren, als ich entdeckte, was mir Laufen im Rahmen von Wettbewerben geben kann. Inhaltlich hat sich einiges getan, aber die dahinter stehenden Motive blieben bis auf eine Ausnahme gleich.
Alles Gute
Gruß Udo
du willst wirklich nicht - glaub's mir -, dass ich deinem Beispiel folgend eine läuferische Selbstdefinition vornehme. Und ich will das auch nicht, denn um viertel nach acht kommt bestimmt ein spannender Film im Fernsehen (den brauche ich heute zum Entspannen, weil ich zwischen Mitternacht und 3:30 Uhr früh in München einen bekloppten 22 Runden Marathon gelaufen bin). Und mit Selbstdefinieren wäre ich bis dahin nicht fertig. Ich betreibe das ja auch auf unserer Laufseite in bisher mehr als 150 Laufberichten (ellenlange Dinger, die kann niemand alle lesen und es wäre auch die Höchststrafe). Dabei ergäbe sich aber die Erkenntnis, dass sich die Einstellung zu meiner Laufbegeisterung und die dahinter stehenden Motive über die Jahre kaum verändert haben. Nicht im Kern! Dabei spielt es keine Rolle, dass ich den Marathon auch nicht unter 3h laufen konnte und deshalb zu den noch längeren Strecken fand (PS: Rede nicht von knapp vorbei schrammen ... bei mir waren es nur 110 Sekunden und auch das ist schon fast eine Welt).
Was und wie einer läuft ist zunächst Ausdruck seiner körperlichen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen. Mancher würde gerne ... kann aber nicht, weil er sich auf dem Weg dahin - wohin auch immer - verletzt ... oder einfach nicht den rechten Weg weiß. Jenseits der individuellen körperlichen Möglichkeiten ist was und wie einer läuft aber vor allem Ausdruck seiner Persönlichkeit. Und da haben 100 Läufer hundert verschieden Persönlichkeiten. Sie gewichten, was für sie läuferisch von Bedeutung ist, jeweils anders.
Da sich meine Persönlichkeit in diesem Zeitraum weder allgemein, noch in Sachen des Laufens geändert hat, betreibe ich meine liebste Freizeitbeschäftigung heute nicht anders als vor 12 Jahren, als ich entdeckte, was mir Laufen im Rahmen von Wettbewerben geben kann. Inhaltlich hat sich einiges getan, aber die dahinter stehenden Motive blieben bis auf eine Ausnahme gleich.
Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. 
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe
PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe
PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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Wo blende8 Recht hat ...blende8 hat geschrieben:Diese doch reichlich banalen Erkenntnisse kommt recht spät ...
Nun ja, immerhin ...![]()

Bin noch nie nach irgendwelchen festgezurrten Trainingsplänen gelaufen ... das ist nichts für mich. Freue mich jetzt schon wieder auf Schneeläufe quer durch den Wald und den Frühling wo im Wald alles grün wird, momentan ist es der schöne farbige Blätterwald den ich mir beim Laufen anschaue. Eine gewisse Vorbereitung für Wettkämpfe muss sein keine Frage, man sollte dabei aber nicht das Wesentliche aus den Augen verlieren, auch wenn dieses bedeutet das man dabei eventuell etwas länger zum Ziel braucht. Meine ganz eigene Meinung, die man nicht unbedingt teilen muss ;).
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Du traust dich ja was!Leichtlauf hat geschrieben:gleich mit meinem ersten Thread hier möchte ich ein heißes Eisen anfassen.
...
Wie sehr ihr das?
Aber heiße Eisen sind hier eher Hunde, Pulsuhren oder Chauvinismus.

"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)
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... und Einstellungstest bei Polizei, Militär und Feuerwehr, wahlweise Coopertest im Sport-Abi! 
@Leichtlauf: Bei mir hing für ein paar Jahre die Freude am Laufen auch - aber bei Weitem nicht nur! - mit "Leistung" (auf niedrigem Niveau) und "Erfolg" gemessen am Erreichen meiner Zeitziele zusammen. Inzwischen passt Laufen für mich nicht mehr mit Begriffen wie "Leistung" oder "Erfolg" zusammen, sondern nur noch mit "Naturerleben", "Entspannung", "Austoben" oder "Genießen".
Ich will das aber nicht werten im Sinne von "Früher hab ich's falsch gemacht, jetzt hab ich die richtige Einstellung" oder "Früher gegen mich, jetzt mit mir". Die Art, wie ich das Laufen betrieben habe, war damals ebenso richtig und stimmig für mich wie die Art zu laufen, die ich jetzt betreibe, momentan - gemessen an meinen Möglichkeiten und Bedürfnissen - für mich stimmig ist.
Es gibt viele Arten des Laufens, keine ist für sich genommen die bessere oder schlechtere, die richtige oder falsche. Wie Udo schon ähnlich schrieb: Äußere und körperliche Rahmenbedingungen spielen eine Rolle, die Einstellung zum Leben mit den zugehörigen Prioritätensetzungen, die Persönlichkeit. Bei manchem kann ich nicht nachvollziehen, was ihn dazu bringt, sein Läuferleben so zu gestalten, wie er es tut. Muss ich aber auch nicht können, und ich muss ihm erst recht nicht nacheifern. Hauptsache er findet am Laufen auf seine Art Freude und ist in diesem Sinne "erfolgreich" - und ich bin es auf meine Weise.
VG,
kobold

@Leichtlauf: Bei mir hing für ein paar Jahre die Freude am Laufen auch - aber bei Weitem nicht nur! - mit "Leistung" (auf niedrigem Niveau) und "Erfolg" gemessen am Erreichen meiner Zeitziele zusammen. Inzwischen passt Laufen für mich nicht mehr mit Begriffen wie "Leistung" oder "Erfolg" zusammen, sondern nur noch mit "Naturerleben", "Entspannung", "Austoben" oder "Genießen".
Ich will das aber nicht werten im Sinne von "Früher hab ich's falsch gemacht, jetzt hab ich die richtige Einstellung" oder "Früher gegen mich, jetzt mit mir". Die Art, wie ich das Laufen betrieben habe, war damals ebenso richtig und stimmig für mich wie die Art zu laufen, die ich jetzt betreibe, momentan - gemessen an meinen Möglichkeiten und Bedürfnissen - für mich stimmig ist.
Es gibt viele Arten des Laufens, keine ist für sich genommen die bessere oder schlechtere, die richtige oder falsche. Wie Udo schon ähnlich schrieb: Äußere und körperliche Rahmenbedingungen spielen eine Rolle, die Einstellung zum Leben mit den zugehörigen Prioritätensetzungen, die Persönlichkeit. Bei manchem kann ich nicht nachvollziehen, was ihn dazu bringt, sein Läuferleben so zu gestalten, wie er es tut. Muss ich aber auch nicht können, und ich muss ihm erst recht nicht nacheifern. Hauptsache er findet am Laufen auf seine Art Freude und ist in diesem Sinne "erfolgreich" - und ich bin es auf meine Weise.
VG,
kobold
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Mahlzeit,
mein Laufgeschichte ist heute in einer Woche genau 6 Monate alt. Sprich, ich bin noch totaler Anfänger.
Aber.... ich trainiere nicht nach Plan, mir geht es um den Ausgleich, die Ruhe, Zeit für mich, Entspannung, Spaß.
Klar geht es auch um sportliche Dinge, seine Leistung steigern, deine Grenzen finden und verschieben, sei es nun bei der Distanz oder Tempo, aber diese Dinge sind ehr zweitrangig.
Ich habe auch grobe Ziele, wo die Lauferei mal hin soll, was ich mal schaffen will. Diese Ziele sind aber bisher ehr ganz grob gestrickt, da ich noch lange nicht weis, und nicht wissen kann, was ich läuferisch mal so schaffe, ob die Ziele für mich realistisch sind.
Ich bin auch der Meinung, jeder hat andere Beweggründe fürs Laufen, und auch wenn diese sich mal ändern, dass ist das für diese Person halt der richte Weg. Die Frage ist nur, wie verbissen man diesen Weg geht. Was bleib dabei ggf auf der Strecke.
Ich kenne jemanden, noch aus meiner Radsportzeit, der ist wegen Radsport geschieden, hat dabei seinen Sohn, seine Frau und sein Haus verloren. Das hat denn versucht mit Radfahren zu kompensieren.... Solche Leute können einen in gewisser Hinsicht nur leid tun.
Aber ob es nun ein Marathon Sub4, Sub3 oder Sub2:30 ist, die 160km von Berlin oder die 5km unter 20 Min. Ob nun jemand im Jahr 2000, 3000 oder 4000 km laufen möchte, oder einfach nur 2 bis 3 mal die Woche 20 Minuten durch den Wald laufen möchte.
Solange der Sport das Leben nicht zu sehr bestimmt, soll jeder seinen Weg zum Glück finden, und kann dabei doch auch gerne mal rechts oder links abbiegen, um andere Wege zu gehen.
Und wer weis, vielleicht biegst auch Du mit 70 nochmal ab.
In diesem Sinne
ich wünsche noch viele schöne KM
mein Laufgeschichte ist heute in einer Woche genau 6 Monate alt. Sprich, ich bin noch totaler Anfänger.
Aber.... ich trainiere nicht nach Plan, mir geht es um den Ausgleich, die Ruhe, Zeit für mich, Entspannung, Spaß.
Klar geht es auch um sportliche Dinge, seine Leistung steigern, deine Grenzen finden und verschieben, sei es nun bei der Distanz oder Tempo, aber diese Dinge sind ehr zweitrangig.
Ich habe auch grobe Ziele, wo die Lauferei mal hin soll, was ich mal schaffen will. Diese Ziele sind aber bisher ehr ganz grob gestrickt, da ich noch lange nicht weis, und nicht wissen kann, was ich läuferisch mal so schaffe, ob die Ziele für mich realistisch sind.
Ich bin auch der Meinung, jeder hat andere Beweggründe fürs Laufen, und auch wenn diese sich mal ändern, dass ist das für diese Person halt der richte Weg. Die Frage ist nur, wie verbissen man diesen Weg geht. Was bleib dabei ggf auf der Strecke.
Ich kenne jemanden, noch aus meiner Radsportzeit, der ist wegen Radsport geschieden, hat dabei seinen Sohn, seine Frau und sein Haus verloren. Das hat denn versucht mit Radfahren zu kompensieren.... Solche Leute können einen in gewisser Hinsicht nur leid tun.
Aber ob es nun ein Marathon Sub4, Sub3 oder Sub2:30 ist, die 160km von Berlin oder die 5km unter 20 Min. Ob nun jemand im Jahr 2000, 3000 oder 4000 km laufen möchte, oder einfach nur 2 bis 3 mal die Woche 20 Minuten durch den Wald laufen möchte.
Solange der Sport das Leben nicht zu sehr bestimmt, soll jeder seinen Weg zum Glück finden, und kann dabei doch auch gerne mal rechts oder links abbiegen, um andere Wege zu gehen.
Und wer weis, vielleicht biegst auch Du mit 70 nochmal ab.
In diesem Sinne
ich wünsche noch viele schöne KM
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dicke_Wade hat geschrieben:...und Barfußlaufen![]()
emel hat geschrieben:Musik beim Laufen bitte nicht vergessen
Da habt ihr natürlich völlig Recht. Vielleicht sollte man Ernährungsfragen noch erwähnen, speziell Veganismus und Paläo-Dingsbums.kobold hat geschrieben:... und Einstellungstest bei Polizei, Militär und Feuerwehr, wahlweise Coopertest im Sport-Abi!![]()
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)
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Vor rund zehn Jahren wollte ich unbedingt einen Marathon unter 3:00 Stunden schaffen. (Warum eigentlich, welcher Siegpreis winkt da?..) Letztlich bin ich bei 3:07 Stunden (Berlin 2002) knapp an meinem Ziel vorbei geschrammt.
Das ist dann auch eine Neudefinition von "knapp".

Ja, bei mir tut inzwischen auch alles weh.Es hat sich was in mir verändert. Ich nehme mich mehr wahr, zum Beispiel fühle ich nach dem Lauf beim Dehnen mehr in meinen Körper hinein. Jetzt spüre ich zum Beispiel den Muskel beim Dehnen viel leichter.
Was du sonst so schreibst liest sich so, als hättest du vorher ein Problem gehabt und bist nun normal geworden. Und nun möchtest du mit uns über Normalität diskutieren.
Meine Neudefinition von Lauferfolg:
Nachdem bei mir die Bestzeiten ausblieben, hab ich mich damit getröstet, dass ich mehr Kilogramm in der gleichen Zeit über die Piste bewegen konnte


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Das nennt man dann fachsprachlich "Flexible Zielanpassung"!*cel hat geschrieben: Nachdem bei mir die Bestzeiten ausblieben, hab ich mich damit getröstet, dass ich mehr Kilogramm in der gleichen Zeit über die Piste bewegen konnte![]()

Irgendwann wirst du dich damit trösten müssen, dass andere in deinem Alter im Vergleich zu dir NOCH stärker verlangsamt sind.
Noch später wird es dich mit Stolz erfüllen, dass du deine Knochen noch über die Strecke schleppen kannst, während deine ehemaligen Konkurrenten mit Rollator am Streckenrand stehen oder dir vom Fenster ihres Pflegeheimzimmers aus zuwinken ...
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Hi Leichtlauf,
Einerseits... Andererseits....
Das sind die beiden Worte, die mir beim Lesen Deines Posts sofort durch den Kopf gingen und in deren Tenor auch schon viele Antworten erfolgt sind.
Ich laufe -ähnlich wie Mario- erst seit Kurzem (Februar) so konsequent, dass ich mich traue, das auch so zu benamen.
Ich trainiere nicht nach Plan, höchstens mal nach Tipps
und im großen und Ganzen nach Körpergefühl. Wenn ich Bock habe zu powern, dann mach ich das auch und wenn mir locker laufen gerade besser durch den Körper fährt, obwohl ein Tempolauf in Bezug auf eine WK Vorbereitung vielleicht schlauer wäre, dann laufe ich eben locker...
Wichtig ist mir trotzdem auch eine Steigerung; Diese über einen konstanten Zeitraum mit einer gewissen Kontinouität auch zu erreichen ist schon auch mein Antrieb und meine DERZEITIGE Motivation. Deswegen suche ich auch (unter Anderem hier im Forum) nach Möglichkeiten mein Training so zu gestalten, dass ich noch was rausholen kann aus meinen alten Knochen, aber eben zu meinen Bedingungen und IMMER mit dem Fokus darauf, das mir der Spaß nicht abhanden kommt, den ich seit Monaten aus dem Laufen gewinne. Wie dieser Spaß zustande kommt, dürfte bei jedem nun unterschiedlich sein und wie viele schon schrieben ist das auch gut so. Wer weiß schon, wie ich dazu in 5 Jahren stehe...
Ich fühle mich da auf jeden Fall nicht bemüssigt jemanden meine Wahrheit als die Seine zu verkaufen. Damit will ich nicht sagen, dass Du das hier gerade versuchst, aber einen gewissen Drall in die Richtung kann man aus dem von Dir geschriebenen schon herauslesen, wenn man das wollte, so nach dem Motto: Ich bin erleuchtet und ihr Armen krebst da noch rum.
Also... einerseits stimme ich Dir in Vielem zu und kann dementsprechend auch Einiges nachvollziehen was Du schreibst!
Andererseits finde ich 25 Jahre ganz schön lange, um dahinter zu kommen. Das ist ja schon fast bedauerlich aus Deiner Sicht
Alles Gute für die nächsten 25 Jahre Laufen auf jeden Fall
Mit ordentlich Spaß dabei !!
Einerseits... Andererseits....
Das sind die beiden Worte, die mir beim Lesen Deines Posts sofort durch den Kopf gingen und in deren Tenor auch schon viele Antworten erfolgt sind.
Ich laufe -ähnlich wie Mario- erst seit Kurzem (Februar) so konsequent, dass ich mich traue, das auch so zu benamen.
Ich trainiere nicht nach Plan, höchstens mal nach Tipps

Wichtig ist mir trotzdem auch eine Steigerung; Diese über einen konstanten Zeitraum mit einer gewissen Kontinouität auch zu erreichen ist schon auch mein Antrieb und meine DERZEITIGE Motivation. Deswegen suche ich auch (unter Anderem hier im Forum) nach Möglichkeiten mein Training so zu gestalten, dass ich noch was rausholen kann aus meinen alten Knochen, aber eben zu meinen Bedingungen und IMMER mit dem Fokus darauf, das mir der Spaß nicht abhanden kommt, den ich seit Monaten aus dem Laufen gewinne. Wie dieser Spaß zustande kommt, dürfte bei jedem nun unterschiedlich sein und wie viele schon schrieben ist das auch gut so. Wer weiß schon, wie ich dazu in 5 Jahren stehe...
Ich fühle mich da auf jeden Fall nicht bemüssigt jemanden meine Wahrheit als die Seine zu verkaufen. Damit will ich nicht sagen, dass Du das hier gerade versuchst, aber einen gewissen Drall in die Richtung kann man aus dem von Dir geschriebenen schon herauslesen, wenn man das wollte, so nach dem Motto: Ich bin erleuchtet und ihr Armen krebst da noch rum.

Also... einerseits stimme ich Dir in Vielem zu und kann dementsprechend auch Einiges nachvollziehen was Du schreibst!
Andererseits finde ich 25 Jahre ganz schön lange, um dahinter zu kommen. Das ist ja schon fast bedauerlich aus Deiner Sicht
Alles Gute für die nächsten 25 Jahre Laufen auf jeden Fall

Tonic ohne Alkohol ist Ginlos...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...
Mein Blog: GinFit.de
Gabelstapler Glukose // Wie man NICHT auf Sub3 trainiert // GeckoanalysisDie bekanntesten FORENBANANEN // Guter Laufstil vs. schlechter Laufstil
Ewige Bestenliste Saison 2016/2017 : 5km: 19:24 ---- 10km: 40:20 --- HM: 1:29:02 --- M: 3:25:52
Ziele 2019: Zunehmend abnehmen...
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Besser spät als nieblende8 hat geschrieben:Diese doch reichlich banalen Erkenntnisse kommt recht spät ...
Nun ja, immerhin ...![]()

Die Richtung ist dabei eigentlich egal. Wichtig ist es immer wieder neue Reize zu setzten. Ich gehe seit einem Jahr genau den anderen Weg. Ich war bis dahin ein reiner Genuss-Läufer der vielleicht mal einen WK pro Jahr gemacht hat. Für die Vorbereitung habe ich zwar schon Trainingspläne genommen, aber maximal für 6 Wochen. Das Tempo war im Grunde immer egal und eher ruhiger. Zwar genieße ich weiterhin jeden Lauf, aber die Woche ist recht strukturiert mit ruhigen Läufen, Tempo und Lala. Dazwischen Stabi/Kraft und Crosstraining. Ich beschäftige mich auch zum ersten Mal mit der Theorie und den Trainings-Ansätzen. Außerdem habe ich mir das erste Mal neue Ziele für 10er/HM PB für das nächste Jahr gesetzt und fange jetzt schon mit der Vorbereitung an. Dieses Strukturierte macht mir im Moment unheimlichen Spaß und die Erfolge sind auch eine schöne Motivation. Aber jetzt ist schon klar, dass das nur eine Phase sein wird. Vielleicht in ein paar Jahren doch mal Triathlon oder die längeren Distanzen womit meine Niemals-Marathon-Einstellung obsolet wäre

Gruß
Gid
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Also im Bezug auf die (meist hässlichen) Medaillen und Pokale stimme ich zu. Auch Urkunden habe ich nur von meinen "besten" WK. Körpergefühl ist Grundvoraussetzung für das Laufen, egal ob mit oder ohne WK. Und sicher gibt es im Training auch schöne Genuß- Momente.Dieses Kennenlernen des eigenen Körpers, das Verschmelzen im Läuferflow, der Gesundheitseffekt, das sind die eigentlichen Laufdiamanten. Sie gilt es zu finden auf dem Weg. Läuferischer Erfolg ist dann viel mehr als nur irgend welche Urkunden und Medaillen, die verstauben und verrosten. Mit einem Lächeln ins Ziel kommen. Das kann Anna Hahner genau so wie Lieschen Laufschnecke, die vielleicht als Letzte ins Ziel kommt. Es ist wohl vielmehr die Frage ob man mit sich - oder gegen sich läuft. Wie sehr ihr das?
Ein WK ist für mich ein Kick, mal richtig intensiv Sport zu machen alles rausholen eben.Und warum ich mit einem Lächeln ins Ziel kommen sollte werde ich nie begreifen.
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Hallo Lauffreunde,
ich danke für die zahlreichen Antworten. Vielleicht sind meine Sätze bei manchem Leser etwas provokant angekommen. Zumindest rege ich damit zum Nachdenken an. Mehr ist wahrlich nicht beabsichtigt. Mir ist schon klar, dass jede(r) Läufer und jede Läuferin seine, ihre, eigenen Erfahrungen macht.
Zum Verständnis möchte ich betonen, dass sich meine Definition über "läuferischen Erfolg" nicht von Heute auf Morgen verändert hat. Das ist ein Prozess, der eigentlich schon lange im Gange ist. Nur bekomme ich es eben in letzter Zeit erst für mich viel klarer auf den Punkt. Die Freude am Laufen hat für mich den Vorrang. Früher war ich oft innerlich viel angespannter, wollte die angestrebten Trainingszeiten "absolvieren". Da ich von der Erziehung her eher diszipliniert aufgewachsen bin, bekam ich das auch gut auf die Reihe. Störfaktoren waren dann eher von anderer Natur, da meine Frau meinte, dass ich mehr Zeit für Familie, weniger für den Sport aufbringen solle. Oder ich war einfach mal wieder verletzt und konnte meinen Plan nicht einhalten.
Nichts gegen Disziplin, doch die versuche ich nunmehr eher abgestimmt zu praktizieren. Abgestimmt mit den Signalen, die mir meine Intuition und mein Körper geben.
Mit läuferischen Grüßen
ich danke für die zahlreichen Antworten. Vielleicht sind meine Sätze bei manchem Leser etwas provokant angekommen. Zumindest rege ich damit zum Nachdenken an. Mehr ist wahrlich nicht beabsichtigt. Mir ist schon klar, dass jede(r) Läufer und jede Läuferin seine, ihre, eigenen Erfahrungen macht.
Zum Verständnis möchte ich betonen, dass sich meine Definition über "läuferischen Erfolg" nicht von Heute auf Morgen verändert hat. Das ist ein Prozess, der eigentlich schon lange im Gange ist. Nur bekomme ich es eben in letzter Zeit erst für mich viel klarer auf den Punkt. Die Freude am Laufen hat für mich den Vorrang. Früher war ich oft innerlich viel angespannter, wollte die angestrebten Trainingszeiten "absolvieren". Da ich von der Erziehung her eher diszipliniert aufgewachsen bin, bekam ich das auch gut auf die Reihe. Störfaktoren waren dann eher von anderer Natur, da meine Frau meinte, dass ich mehr Zeit für Familie, weniger für den Sport aufbringen solle. Oder ich war einfach mal wieder verletzt und konnte meinen Plan nicht einhalten.
Nichts gegen Disziplin, doch die versuche ich nunmehr eher abgestimmt zu praktizieren. Abgestimmt mit den Signalen, die mir meine Intuition und mein Körper geben.
Mit läuferischen Grüßen
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Und mir macht gerade das "Absolvieren" eines (selbst gebastelten) Trainingsplanes Freude, auch schon dessen Planung und noch mehr, wenn sich dann bei WKs Erfolge einstellen - etwa in Form von Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr. Dabei werde ich innerlich sehr entspannt, weil es nicht mein Lebensinhalt ist (und schon gar nicht meine Profession), sondern ein wunderbarer Ausgleich zu meinen sonstigen Tätigkeiten, die sich eher im inneren von Gebäuden und sitzend abspielen. Und das gilt gleichermaßen für alle Trainings, die ich mache, nicht nur fürs Laufen oder NW. Ich genieße diese gezielten Läufe eines TP genauso, wie eine spontane Wanderung durch eine herrliche (Vor-)Alpenlandschaft.Leichtlauf hat geschrieben:Die Freude am Laufen hat für mich den Vorrang. Früher war ich oft innerlich viel angespannter, wollte die angestrebten Trainingszeiten "absolvieren".
Aber vielleicht liegt mein eigentlicher Lauferfolg darin, daß ich durch den Sport medikamentenfrei leben kann, was ich ohne ihn nicht könnte. Mit diesem Wissen im Hinterkopf können auch Tempoläufe oder Intervalle richtig Spaß machen.
Und zu Deiner Kritik an blende8: [Klugscheißermodus ein]Das war ein Grammatikfehler, kein Rechtschreibfehler. Soviel Genauigkeit darf es schon sein.[Klugscheißermodus aus]
Gruß vom NordicNeuling
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Kenne ich. Vor allem dieses chauvinsische Überlegenheitsheitsgefühl beim Laufen auf einer langen Straße gegenüber Autofahrern, die ihre 250-PS-Boliden aufreißen (Du Wichser, dass kann jeder!).Leichtlauf hat geschrieben:Freude am Laufen hat für mich den Vorrang.
Knippi
Die Stones sind wir selber.