Das kam wahrscheinlich falsch rüber. Ich wollte damit nicht sagen "schau her, ich hab das geschafft, das musst du genau so schaffen". Ich wollte lediglich begründen, warum ich denke, dass die 1:16 viel zu unambitioniert sind. Klar, da spielt natürlich mein eigener Bias mit rein.
hbef hat geschrieben:Ja, ich kann mir vorstellen, eine 3:33 auf dem HM durchzulaufen, aber ich gehe auf der Distanz lieber etwas konservativer an. Wenn ich im Sommer eine 1500m verreiße, laufe ich drei Tage später einfach noch mal. Das funktioniert bei HM und M schlecht.
Das klingt absolut nachvollziehbar und ist sicher auch nicht verkehrt, wenn man sich auf neue Distanzen vorwagt. Geht man ZU defensiv an, ist aber auch schnell mal die richtige Gruppe weg und dann wird so ein Halbmarathon ganz schön lang. Ging mir mehrfach so, daher bin ich da mittlerweile flexibler und gehe auch mal etwas flotter als geplant an. Manchmal kann man sich damit wunderbar selbst überraschen. Aber du kennst dich selbst am besten und wirst da schon die richtige Entscheidung treffen.
hbef hat geschrieben:Ok, damit bist du aber auch der absolute Anti-Trainingsweltmeister. Sehr beeindruckend und gut für dich, aber schwierig übertragbar. Ist ja auch die Frage, ob du im Training nicht mehr gekonnt oder nicht mehr gewollt hast? So oder so gibt dir das Ergebnis recht, aber wäre trotzdem mal interessant.
Gebe ich doch immer unumwunden zu: Ich trainiere viel zu wenig und dann auch noch viel zu langsam
Mal im Ernst, ich kann insbesondere beim HM und mehr noch beim M meine Trainingsleistungen meist sehr gut im Rennen umsetzen. Hin und wieder überrasche ich mich da sogar selbst, wie beispielsweise bei der 1:13 oder auch bei meiner 2:32 im Marathon. Da hatte das Training jeweils nicht wirklich drauf hingewiesen. Die Einheiten laufe ich meistens nach Gefühl, also ohne fixe Pace-Vorgaben, auch um das Körpergefühl zu trainieren und zu verhindern, ständig etwas härter zu laufen als nötig, nur um irgendwelche Vorgaben zu treffen. Im Wettkampf kommt dann positiv hinzu, dass ich ausgeruht bin und dann geht bei ähnlichem Körpergefühl noch mal etwas mehr. Viele meiner Einheiten laufe ich spät abends (nach 21 Uhr) nach Arbeit, da ist die körperliche Leistungsfähigkeit wahrscheinlich auch nicht mehr perfekt. Als Morgenmuffel und mit den familiären "Pflichten" ist es einfach nicht anders machbar. Das dürfte auch nochmal einen Effekt haben, wenn man dann gut ausgeschlafen am Start steht.
Das Training vor der 1:13 war jetzt auch ein Extrem. Vor der 2:29 im M letztes Jahr bin ich auch viele brutal harte Einheiten gelaufen wie z.B. 3*5km @3:22 (3' TP) oder 40km mit den letzten 6 in M-Pace. Von nix kommt auch bei mir nix