DaCube hat geschrieben:Watt hatt er denn gesagt?
In meinen Worten zusammengefasst:
Er hat die Schuldfrage geklärt: Der DFB, die Nationalspieler und Löw haben Enke auf dem Gewissen




Gruß Rono
DaCube hat geschrieben:Watt hatt er denn gesagt?
Ich glaube, das Ganze liegt komplizierter. Labil ist ja so ein Etikett, das eine dauerhafte Anfälligkeit für Depressionen unterstellt. Dabei wird aber übersehen, dass viele Menschen in ihrem Leben nur eine einzige depressive Phase durchmachen und keineswegs chronisch anfällig sind. Auch ein Sebastian Deissler hat ja nicht nach seinem ersten Klinikaufenthalt mit dem Profisport aufgehört, sondern er war erst einmal - zu Recht, wie ich finde - zuversichtlich, mit Hilfe anderer Menschen und mit neu erlernten Bewältigungsstrategien wieder in seinen Beruf zurückkehren zu können, der ihm unendlich viel bedeutet hat. Dass er dann, als eine neue Depression auftrat, noch so viel Überblick besaß (vielleicht auch wieder dank der Unterstützung anderer) und die Reißleine gezogen hat, ist ein riesiges Glück für ihn und seine Familie.Siegfried hat geschrieben: Als halbwegs "Normaler" ist es natürlich schwer wenn nicht sogar unmöglich sich vorzustellen was in so einem Geist vor sich geht. Ich denke das kann nur einer beurteilen der in einer ähnlichen Situation ist. Was ich natürlich nicht verstehe ist wie sich so jemand labiles dann - obwohl mal angenommen ohne existenzielle Notwendigkeit einem derartigen Druck aussetzt in irgendwelchen europäischen Spitzenclubs bzw. Nationalmannschaft spielen zu müssen. Da bewundere ich Deissler, der in einer ähnlichen Situation rechtzeitig die Reissleine gezogen hat.
Das geht mir genau so. Schon die Vorstellung, ein Kind zu verlieren, da wird mir schlecht. Und dann noch meine Frau - boah, den Gedanken muss ich mir verbieten, das ist mehr als ich aushalten kann!SchweizerTrinchen hat geschrieben:Ich trauere mit den betroffenen Familien und vor allem der armen Frau, die nun nach ihrem Kind auch ihren Mann zu Grabe tragen muss.
Marianne
Die Frage ist, ist der Freie Wille das Produkt einer freien Entscheidung oder nur eine Illusion.atp hat geschrieben:Ist Selbstmord das Produkt einer freien Entscheidung
Viele GrüßeDeutung des erreichten Erkenntnisstandes
Die Neurowissenschaftler Gerhard Roth, Henrik Walter und Wolf Singer sind der Ansicht, der freie Wille sei eine Illusion.
Und das noch in einer beruflichen Umgebung, die mehr als anderswo auf Leistung, Siegenwollen, Keine-Schwäche-zeigen, Positivdenken orientiert ist. Der Mann "durfte" ja nicht mal krank sein. Hätte er Krebs gehabt, wäre das medienkompatibel gewesen, alle hätten ihn bemitleidet und an seiner Therapie Anteil genommen. Aber Depression? "Stell Dich nicht so an, reiß Dich ein bisschen zusammen, denk positiv!"kobold hat geschrieben: Um mal zu verdeutlichen, was da im Kopf abläuft: Da ist alles egal, nichts könnte das Leben besser machen, weil du selbst ein Nichts bist und es nicht besser verdient hast. Und von irgendeinem Punkt an engt deine Sicht auf die Welt sich so ein, dass dir der Tod der einzige Ausweg scheint und dass es auch keinen Sinn mehr ergibt, andere um Hilfe zu bitten, weil sie doch nichts ändern können oder weil du sogar davon überzeugt bist, du hast es verdient zu sterben. Und du bist vielleicht sogar überzeugt davon, dass es anderen Menschen ohne dich besser ginge.
Bei mir war es umgekehrt.nachtzeche hat geschrieben:Mir war es bei Herrn Jackson auch anders gegangen, bei Robert Enke ging es mir näher.
Was ja vollkommen legitim ist.Elguapo hat geschrieben:Bei mir war es umgekehrt.
Das könnte vielleicht daran liegen, dass es mehr als 9000 Todeopfer geben könnte, wenn der in den meisten Fällen noch relativ harmlose Virus mutiert und es dann massenweise Todesfälle gibt.DerEhemalige hat geschrieben:Gestern habe ich gehört, das sich in Deutschland jährlich 9000 Menschen das Leben nehmen aufgrund ihrer Krankheit namens "Depression".
Wenn man sich demgegenüber den Hype um die Schweinegrippen-Opfer anschaut, versteht man die Welt nicht mehr...
Eben! "könnte". Aber Hauptsache schon mal Panik verbreiten und reale Probleme verdrängen.funrunner hat geschrieben:...dass es mehr als 9000 Todeopfer geben könnte...
Ich hatte meinen Beitrag gerade noch um einen wichtigen Punkt ergänzt, als Du schon auf meinen Beitrag geantwortet hast.DerEhemalige hat geschrieben:Eben! "könnte". Aber Hauptsache schon mal Panik verbreiten und reale Probleme verdrängen.
Hier übrigens ein recht passendes Statement hierzu. Ich finde, treffender kann man es nicht formulieren:
Nummer Eins lebt
Bei Depressionen sind die äußeren Umstände total egal. Die Depression ist die Ursache für den Selbstmord gewesen, und er wollte diese nicht sationär behandeln lassen. Da konnte nicht mal die Liebe seiner Ehefrau dagegen ankommen.vidgel hat geschrieben:Wirklich sehr schade, seine Leistungen auf dem Platz waren ja meistens gut. Er hatte ja mit seiner Frau ein Kind adoptiert, nachdem sie das erste verloren hatten, man sollte eigentlich meinen, das sowas hilft, aber ich kenne die Umstände natürlich nicht, da kann man nur spekulieren....
Highopie hat geschrieben:Klaus Steilmann ist auch tot: Der Sportmäzen Klaus Steilmann ist tot - Fußball - DerWesten
Dürfte vor allem Fußballfans und Ruhrpottlern ein Begriff sein.
weil ich natürlich wieder mal im recht bin, und du schon jetzt weißt, dass du argumentativ nicht viel zu bieten hättest.kobold hat geschrieben: alles andere führt wieder zu einer fruchtlosen Debatte!
Wenn Du die Debatte um Enke verfolgt hättest, dann hättest Du mitbekommen müssen, dass es um deutlich mehr als nur Fußball geht. Ginge es nur um Fußball, hätten Jogis Jungs gestern gespielt.atp hat geschrieben:ich finde es erschreckend, welchen stellenwert so etwas primitives und nutzloses wie fußball bei den massen hat.
das ganze brimborium um enke hat das noch mal deutlich gemacht.
Finde ich nicht. Ist es im Grunde genommen nicht so, dass sich viele Menschen - auch wenn sie es nicht offen zugeben würden - in einer ähnlichen Lage befinden und den Tod Enkes als Ventil benutzen? Ist es nicht so, dass unsere Gesellschaft immer leistungsbezogener geworden ist und "Schwäche" - in welcher Form auch immer - nicht akzeptiert wird?BockWurstDO hat geschrieben:Trifft es ganz gut, finde ich
Einwurf | Robert Enke | Tod | Sind wir Enke? | Fußball | Sport1.de
http://forum.runnersworld.de/forum/off- ... forum.htmlDer Hiddestorfer hat geschrieben:Idiot
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Eben, die Kollegen, Chefs, die eine Woche vorher im Stadion waren.DerEhemalige hat geschrieben: Finde ich nicht. Ist es im Grunde genommen nicht so, dass sich viele Menschen - auch wenn sie es nicht offen zugeben würden - in einer ähnlichen Lage befinden und den Tod Enkes als Ventil benutzen? Ist es nicht so, dass unsere Gesellschaft immer leistungsbezogener geworden ist und "Schwäche" - in welcher Form auch immer - nicht akzeptiert wird?
Macht doch mal den Test: Sagt euren Kollegen und Chefs, dass euch die Arbeit über den Kopf wächst, dass ihr mit dem Druck nicht mehr zurecht kommt, dass ihr einfach nicht mehr könnt. Was wird passieren? Entweder sagen Kollegen und Chefs: "Stell dich nicht so an!" "Weichei" oder andere Dinge oder das große Stühlesägen beginnt. Der Kollege, der schon lange auf euren Job scharf war, wird diese "Beichte" sofort ausnutzen, der Chef wird wohl überlegen, eure Position mit einem anderen zu besetzen.
Das mit SicherheitDerEhemalige hat geschrieben: Und weil wir in einem Laufforum sind: ich will nicht wissen, wieviele der "leistungsbezogenen" Freizeitläufer schlichtweg keine Lust mehr auf diesen Druck haben, es aber nicht zugeben können, künftig nur noch langsam und gemütlich durch die Landschaft joggen zu wollen.
Das befürchte ich auch..Alfathom hat geschrieben:..Wenn sich Enke früher geäußert hätte, wäre er wahrscheinlich von den selben "Fans" im Stadion ausgebuht worden.
Und von den Kollegen "schief angeschaut" und heimlich oder gar offen verspottet worden ... Darauf lassen zumindest Passagen aus Sebastian Deislers Buch schließen, die in der Presse veröffentlicht wurden (das ganze Buch habe ich nicht gelesen).Alfathom hat geschrieben: Wenn sich Enke früher geäußert hätte, wäre er wahrscheinlich von den selben "Fans" im Stadion ausgebuht worden.
der chef ist auch nur ein mensch. und als solcher wird er alles befürworten, was zu seinem vorteil beiträgt.DerEhemalige hat geschrieben:
Macht doch mal den Test: Sagt euren Kollegen und Chefs, dass euch die Arbeit über den Kopf wächst, dass ihr mit dem Druck nicht mehr zurecht kommt, dass ihr einfach nicht mehr könnt. Was wird passieren? Entweder sagen Kollegen und Chefs: "Stell dich nicht so an!" "Weichei" oder andere Dinge oder das große Stühlesägen beginnt. Der Kollege, der schon lange auf euren Job scharf war, wird diese "Beichte" sofort ausnutzen, der Chef wird wohl überlegen, eure Position mit einem anderen zu besetzen. Wie einfach ist es dagegen zu sagen, man hätte die Schweinegrippe.
ich könnte diesen test machen und ich wette das deine einschätzung nicht zutreffen würde. bei mir arbeiten nämlich "menschen" mit so etwas wie einem gewissen und auch "menschlicher haltung" sowie anstand.DerEhemalige hat geschrieben: Macht doch mal den Test: Sagt euren Kollegen und Chefs, dass euch die Arbeit über den Kopf wächst, dass ihr mit dem Druck nicht mehr zurecht kommt, dass ihr einfach nicht mehr könnt. Was wird passieren? Entweder sagen Kollegen und Chefs: "Stell dich nicht so an!" "Weichei" oder andere Dinge oder das große Stühlesägen beginnt. Der Kollege, der schon lange auf euren Job scharf war, wird diese "Beichte" sofort ausnutzen, der Chef wird wohl überlegen, eure Position mit einem anderen zu besetzen. Wie einfach ist es dagegen zu sagen, man hätte die Schweinegrippe.
Glückwunsch! Ich denke aber trotzdem, dass es die von mir beschriebene Situation ziemlich oft gibt. Es ist natürlich schön, wenn es auch andere Beispiele gibt.svack hat geschrieben:ich könnte diesen test machen und ich wette das deine einschätzung nicht zutreffen würde. bei mir arbeiten nämlich "menschen" mit so etwas wie einem gewissen und auch "menschlicher haltung" sowie anstand.
ich wage es doch...atp hat geschrieben:ich finde es erschreckend, welchen stellenwert so etwas primitives und nutzloses wie fußball bei den massen hat.
das ganze brimborium um enke hat das noch mal deutlich gemacht.
danke...DerEhemalige hat geschrieben:Glückwunsch! Ich denke aber trotzdem, dass es die von mir beschriebene Situation ziemlich oft gibt. Es ist natürlich schön, wenn es auch andere Beispiele gibt.![]()
Hervorhebung von mir.atp hat geschrieben:der chef ist auch nur ein mensch. und als solcher wird er alles befürworten, was zu seinem vorteil beiträgt.
Und noch einer von mir:WinfriedK hat geschrieben:Hervorhebung von mir.
Zwei Artikel in dem Zusammenhang:
Banken: Bankberater packen aus: "Ich habe Sie betrogen" - WirtschaftsWoche
heise online - Ein Drittel aller Erwerbstätigen klagt über psychische Belastungen
Tut es das nicht schon längst?svack hat geschrieben:...ansonsten läuft irgendwas falsch im system.. ;)
du kannst davon ausgehen, dass bei der frage, welcher torwart bei einem länderspiel im tor stehen soll, die leistung immer wichtiger ist als der charakter.svack hat geschrieben:ich könnte diesen test machen und ich wette das deine einschätzung nicht zutreffen würde. bei mir arbeiten nämlich "menschen" mit so etwas wie einem gewissen und auch "menschlicher haltung" sowie anstand.
vielleicht hast du da schlechte erfahrungen gemacht..ich kann das nicht bestätigen.
cheers
sven
glaubst du wirklich das das heuchlerisch gemeint ist? ich glaube schon das 95 % der dort anwesenden EHRLICH ihr beileid kund getan haben. das mit dem stadion finde ich aber auch etwas übertrieben, aber naja - der eine im stadion, der andere auf der nevermore-ranch...jedem das seineHagen1979 hat geschrieben:Ich finde es traurig wenn ein Mensch sein Leben verliert, irgendwie fand ich auch die Trauerfeier bewegend und im gleichen Moment auch wieder erschreckend das man den Leichnam eines Menschen auf den Mittelkreis in einem Stadion stellt und alle sich heuchlerisch darum stellen und Ihr Beileid bekunden.
traurig, aber wahr. ich denke das vor allem das bekanntwerden von homosexualität das nr. 1 kriterium für das beenden der karriere wäre. ich selber kenne eine person aus der bundesliga die homosexuell ist...selbst die presse weiss von dieser person, aber aus rücksichtnahme auf den sportler wird von der veröffentlichung abgesehen.Hagen1979 hat geschrieben: Aber genau die Menschen hätten es doch garnicht verstanden oder mit Ablehnung reagiert, hätte Robert Enke seine Probleme offengelegt. Ein Profisportler mit Depressionen oder gar Homosexuell oder anderen gesellschaftlichen No Go,s...Da wäre aus der Nummer 1 mal schnell ein Spieler auf der Wechselbank geworden...Hat schon mal jemand wieder etwas von Sebastian Deisler gehört oder hat sich mal ein Fussballprofi als Homosexuell geoutet ???
Jetzt bin ich aber neugierig...svack hat geschrieben:...ich selber kenne eine person aus der bundesliga die homosexuell ist...selbst die presse weiss von dieser person, aber aus rücksichtnahme auf den sportler wird von der veröffentlichung abgesehen.