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Warum gibt es so viele langsame Läufer?

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diverkoschka hat geschrieben:Bestimmt gab es früher aber auch insg. weniger Marathonis und Halbm. oder ? Was ist jetzt besser, weniger aber dabei sind auch ganz schnelle oder insg. viele und dafür auch viele langsame. Aus Sicht der Volksgesundheit ist langsam und in der Komfortzone eh besser. Man müusste die Diskussion noch aufsplitten in Freizeit-, Ambitioniert, und Profiläufer. Der 2.20H gehört sicher eher zu den letzteren. Grüße Jürgen
Über Besser oder Schlechter mag ich gar nicht urteilen. Interessant ist höchstens, dass trotz deutlich mehr Masse die "Klasse" nicht nur stagniert, sondern deutlich nachgelassen hat.
Man könnte ja naiverweise annehmen, dass aus dem großen "Pool" an Leuten, die sich eher hobbymäßig dem Laufen zugewandt haben doch mehr Leistung herauszufiltern ist.
Das Gegenteil ist aber der Fall. Während hierzulande komfortabel über Puls, Ausrüstung und Zipperlein diskutiert wird, laufen andere in neue Dimensionen vor.
Das liegt natürlich u.a. an den Punkten, die Rio Louco schon beschrieben hat.

Gruß
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Kylie hat geschrieben:Über Besser oder Schlechter mag ich gar nicht urteilen. Interessant ist höchstens, dass trotz deutlich mehr Masse die "Klasse" nicht nur stagniert, sondern deutlich nachgelassen hat.
Man könnte ja naiverweise annehmen, dass aus dem großen "Pool" an Leuten, die sich eher hobbymäßig dem Laufen zugewandt haben doch mehr Leistung herauszufiltern ist.
Das Gegenteil ist aber der Fall. Während hierzulande komfortabel über Puls, Ausrüstung und Zipperlein diskutiert wird, laufen andere in neue Dimensionen vor.
Das liegt natürlich u.a. an den Punkten, die Rio Louco schon beschrieben hat.

Gruß
Manu

Sorry, aber es wurde doch schon gesagt, dass Deine Thesen naiv sind. Bestleistungen (Du sprichst ja über Spitzensport) werden in geförderten, wirtschaftlich interessant oder den sozialstatus positiv beeinflussenden Sportarten gebracht. Was soll man sich in einem Bereich abstrampeln, den Kenianer, etc. dominieren. In Deutschland ist dies für den Ausdauerbereich derzeit eher Triathlon und bedingt Radfahren. Schau nach GB seit es dort ein Olympia Programm gibt, kommen aus allen Ecken Bestleistungen. Das Geld bringt im Spitzensport die Bestleistung. Und auch hier gibt es natürlich ausnahmen, aber eben nicht viele .....
Beste Grüße
Mark

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CarstenS hat geschrieben:Ich finde Dich nicht schnell, obwohl Du schneller bist als ich :)
Ich denke auch nicht, dass ich schnell bin. Nicht schnell genug. :zwinker5:

Gruß
Rolli

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Santander hat geschrieben:Nein, ich glaube, die meisten könnten schneller laufen. Aber in allen Laufmagazinen, Laufbüchern und von den meisten "Laufgurus" wird immer wieder die alte, falsche Leier gepredigt: Lauf langsam, lauf lange, lauf langsam, lauf lange ....

Und dann gehen die Leute hin und schlurfen zwei, drei Stunden durch den Wald, langweilen sich dabei zu Tode und trainingsmäßig bringt die ganze Sache auch nichts.
Richtig ist es, es mal krachen zu lassen und 45 Minuten lang den Turbo einzuschalten und zu spüren, was es heißt, richtig zu laufen.
Und manche laufen sehr langsam... sehr lang... und gewinnen Wettkämpfe. Alter Leier hin oder her. Vor 2 Tagen auf Latsrun eine Geschichte gelesen: Immer lang, langsam, ab und zu schnell und Boston-Marathon in 2:28 als ......... ~230 beendet. Das war 1978 oder 1979. So viel zu alter Schule. Schaue mal heute nach: mit 2:28 kommt man unter die ersten 30-40.

Gruß
Rolli

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Kylie hat geschrieben:Ein bekannter Laufbuchautor meinte dazu, dass die Qualität nachgelassen hat, weil es an Quantität mangelt.
..
Das ist schlicht und einfach falsch. Fortschritte macht man nur mit einem intensiven Training. Man kann entweder intensiv oder lange trainieren, aber nicht beides zusammen. Da sich Intensität und Trainingslänge gegenseitig ausschließen, ist eine weitere Steigerung der Länge (Quantität) sinnlos. Konkret auf das Laufen gemünzt: Wenn ich 40% meiner möglichen Geschwindigkeit laufe, bringt das garnichts, auch wenn ich das stundenlang praktiziere.

BTW: Ist der bekannte Laufbuchautor derjenige, dessen ganze Vita als Trainer daraus besteht, das er mit seinen "Trainingsplänen" einen Politiker zu 3:4x h über Marathon und Nena zu 2:5x h über Halbmarathon verholfen hat?

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Im Grunde sind wir wieder bei der alten Diskussion (ist-ein-Marathon...blablabla), ich finde es interessant, dass es wieder mal soweit ist :D

Ja, jeder Depp läuft heutzutage, mehr oder weniger trainiert, mehr oder weniger schnell. Es gibt heutzutage wesentlich mehr Sportarten als in den 70er Jahren, die von Amateuren (und auch Profis natürlich) betrieben werden. Vielleicht haben einige der ehrgeizigeren und begabteren Menschen, die früher gelaufen wären, etwas anderes für sich entdeckt? Vielleicht haben heutzutage mehr Menschen, die früher "besser" gewesen wären einfach mehr anderen Streß (beruflich oder was weiß ich)?
Laufen hat das Elitäre verloren und ich weiß nicht, ob mich das traurig macht oder nicht. :zwinker5: Dadurch trauen sich mehr Leute zu laufen, weil sie nicht Angst haben müssen, sich mit einer "schlechten" Zeit lächerlich zu machen (ich spreche auch von mir).
Aber noch was anderes, wieviele der Ausrüstungbetrachter waren wirklich Fories und wieviele waren andere, die über Google bei den Themen gelandet sind (so bin ich seinerzeit nämlich auch zum Forum gekommen)?

Andererseits bin ich jetzt echt neugierig! Was bist Du denn, Guido, in D'dorf gelaufen???

Grüßchen, Sanne

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Hi Sanne,
Andererseits bin ich jetzt echt neugierig! Was bist Du denn, Guido, in D'dorf gelaufen???
....das steht hier irgendwo.

Weniger lesen, mehr laufen? Gerade sind die meisten Leser im Gesundheitsforum -> 28. Erkältungszeit!


Gruß
Ruby

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cosmopolli hat geschrieben:M.M.n. startet der Großteil der Läufer heutzutage mit der Lauferei nicht weil sie Talent haben, sondern weil sie Übergewicht haben und das haben die meisten erst mit ü30.
Und was Häns'chen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.... :zwinker5:
Ja, so einer bin ich wohl. :) Und das ist auch gut so, denn die Alternative wäre, daß ich jetzt noch immer etliche kg zu schwer auf der Couch mit 'ner Tüte Chips vor der Glotzte hängen würde. So bin ich dann doch lieber vorhin bei Regen 'ne gute Stunde durch die Gegend gelaufen. Was Hänschen falsch gemacht hat, kann Hans vielleicht doch noch besser machen... :zwinker2:
Unmögliches erledigen wir sofort! Wunder dauern etwas länger... :D

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Warum wir alle so langsam sind? Weil wir zu viel im Forum rumhängen und Dünnpfiff :zwinker2: schreiben - über Pulsuhren, GPS-Gedöns und was weiß ich nicht.

Wieviele schnelle Läufer (sub 2:10, von mir aus auch sub 2:20) sind hier denn und posten fleißig?

Corruptor darf nicht schneller werden, sonst verfälscht er das Ergebnis :-)
Viele Grüße Dennis

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chuuido hat geschrieben:Das Bild spricht für sich.
Hmm, eigentlich spricht das Bild doch nicht für sich. :D
Denn wenn man alle anderen laufspezifischen Themen zusammennimmt ist das Verhältnis 103 : 45. Das heißt 103 Betrachter in allen anderen laufspezifischen Themen und 45 unter Ausrüstung. - scheinen doch nicht alle so Equipment-geil zu sein ...

Ansonsten habe ich mir die Basisfrage eigentlich noch nicht gestellt- eher andersherum ->

Warum könnt ihr Nerds alle so verdammt schnell laufen hier!!!!!!! :confused:
Mal meine andere Seite: http://www.black-scarlet.com

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@ Santander: Na klar, der war es. Aber häng' das jetzt mal nicht an seiner Qualifikation als Trainer oder Autor auf, sondern an der Leistung in seinen aktiven Laufjahren und der Leistungsdichte "damals".

@ Hammer: Deswegen schrieb ich ja, man könnte naiverweise etc. Ist mir klar, dass der Ansatz naiv ist. Ist mir auch klar, dass hierzulande auf Triathlon und Rad ausgewichen wird, weil man nur noch unter ferner läuft.

Aber dass da so gar keiner mehr ist, also kein herausragender Athlet...(männlich). Weiblicherseits sieht es ein klein wenig besser aus. "Damals" konnte man vom Sport übrigens auch nicht leben, und sich schon mal gar nicht später auf seinen Lorbeeren in Reichtum ausruhen. (siehe bekannter Laufbuchautor, der auch noch durch die Lande tingelt, damit Kohle reinkommt...) Wahrscheinlich ist der Anspruch, den man heute hat, nämlich optimale Förderung, finanzielle Sicherheit und dann auch noch eine Garantie, es in die Weltspitze zu schaffen, wenig förderlich.
Oder ist das auch naiv gedacht? Falls ja, könnte man das Kapitel ja abhaken.

Gruß
Manu
Kylie

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cosmopolli hat geschrieben:M.M.n. startet der Großteil der Läufer heutzutage mit der Lauferei nicht weil sie Talent haben, sondern weil sie Übergewicht haben und das haben die meisten erst mit ü30.
Da triffst Du wahrscheinlich den Nagel auf den Kopf, und ich gebe zu, daß ich mich ertappt fühle. Allerdings habe ich erst mit Laufen angefangen, nachdem ich radfahrenderweise ein vertretbares Gewicht erreicht hatte. Deshalb macht mein Bewegungsapparat jetzt auch keine Probleme. Hätte ich dauernd mit Verletzungen herumzulaborieren, hätte ich es vielleicht entnervt wieder aufgegeben. So wie viele andere, die den Fehler machen, mit 40 kg Übrgewicht schon die Laufschuhe anzuschnallen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß sowas bei der breiten Masse auf die Dauer gut geht, es sei denn mit viel Glück.
Und was Häns'chen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.... :zwinker5:
Auch das ist bestimmt richtig. Andererseits sind unter den spätberufenen Laufanfängern wahrscheinlich viele, die als Kinder oder Jugendliche jahrelang ganz ordentlich Sport getrieben haben. Die Generation, von der wir reden, ist ja schließlich i.d.R. noch nicht mit Gameboy und 948 Fernsehkanälen aufgewachsen. Später sind sie dann aber komplett davon abgekommen, warum auch immer. Und wenn man Peter Greifs Wehklagen glauben darf, sind es noch nicht mal die Untalentiertesten, die das betrifft.

An solche früheren Erfahrungen scheint der Körper sich interessanterweise noch lange zu erinnern, so daß sie den Wiedereinstieg erleichtern können. Und dann kommen eben auch Leute, die jahrelang nichts getan haben, hinterher noch zu ganz passablen Zeiten, bevor das Alter irgendwann unweigerlich zuschlägt.

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Nabend :)

Eins vorweg: Nein, Martin, das Thema hier hat mit mir nix zu tun. Mir ist ein Umstand aufgefallen und den versuche ich einzusortieren. Da er mir an diesem Tag besonders krass aufgefallen ist, habe ich hier mal ein Thema aufgemacht. Ich mache mir viele Gedanken über Motivation und Trainingslehre - und da passt das genau rein, fand ich.

Ich habe jetzt erst mal einen Tag beobachtet was so an Reaktionen und Ideen kommt und finde das gar nicht so schlecht bisher. Es scheint ja irgendwo eine Idee oder zumindest Interesse am Thema zu geben. Das Bild war natürlich ne halbe Provokation, aber es hat gewirkt. Denn so manch einer hat ja geschrieben "Falsch, aber...". Zugegeben, es könnten auch zwei Themen sein, aber irgendwie halte ich die beiden für zwei Gesichter des selben Phänomens.

Ich kann verstehen, dass Ausrüstung ein nettes Gimmick ist, das einen auch motivieren kann. Ich habe mir vor Jahren ein schönes Rad gekauft, damit ich Spaß habe drauf zu steigen. Funktioniert, ich steige öfter drauf. Für mich ist "Ausrüstung" aber noch etwas mehr:

Zum Einen ist es mit der Prüfungsphase bei Studenten zu vergleichen: sie waschen Gardinen und bügeln Socken. Das eigentliche Thema wird ausgeblendet bzw. ein anderes für wichtig(er) erlogen. Also nicht mal wem anders erlogen, sondern sich selbst zwischen Bauch und Kopf.

Zum Anderen ist auch ein wenig das Showbusiness in den Sport eingezogen. Man muss kein Sportler sein oder Leistung bringen - es reicht fast sich wie einer zu kleiden oder so auszusehen. Deshalb haben z.B. Fitness-Studios auch mehr Zulauf als Sportvereine.

Zwei Freunde von mir habe einen Outdoor-Sport-Laden. Die sagen: "An Sportlern verdienen wir nix. Weder an einer Grönland-Durchquerung, noch an einem guten Kletterer, noch an einem guten Läufer." Die verdienen eher an Lehrern und Menschen, die sich mit Sport-Flair eindecken wollen. Wenn man das ganze umkehrt könnte man auch zu folgender Überlegung gelangen: "Je mehr Schnick-Schnack jemand besitzt, desto weniger kann er damit wirklich anfangen bzw. desto weniger beschäftigt ihn das eigentliche Thema." Ausrüstung ist also mit steigender Menge eher Fanartikel als Ausrüstung.

Das könnte auch mit der Medientauglichkeit von Triathlon und Radsport zusammenhängen. Also dass jene Tauglichkeit dort her kommt. Einmal, weil man mehr potentielle Werbepartner hat und somit die Werbeetats in die Höhe gehen und außerdem, weil man Produkte einfach besser vermarkten kann als Leistungen. Da kann man als Zuschauer mehr Fachsimpeln und es kommt mir fast wie Fußball oder Politik vor, wenn ich Produktsportler über ihre Ausrüstung reden höre. Funktioniert - da stecken ja auch Emotionen drin und mit Emotionen macht man Geld. Wobei ich "Produktsportler" nicht abwertend meine.

Zu "früher und heute" kann ich leider nix sagen, obwohl ich das auch interessant finde.

Aber zu "hier und dort" habe ich eine kleine Geschichte: ich hatte 2004 (?) mit einem Freund eine Wette laufen, wer den schnelleren Marathon läuft. Er hat mich damals immer mit zu Läufen genommen und war so was wie mein großer Laufbruder. Er war im Februar eine gute Zeit gelaufen und ich wollte die im Herbst in Köln unterbieten. Habe ich aber nicht geschafft und musste somit noch meine letzte Chance im Jahr nutzen: Reggio Emilia in Italien. Hat auch nicht geklappt (um 3 Minuten) und ich schulde ihm noch immer eine Pizza. Jetzt kommts: aber(!). In Köln war ich mit 3:05 unter den ersten 1,6% der Läufer. In Reggio Emilia war ich mit 3:01 unter den ersten 15%. Die Italiener waren viel schneller unterwegs als die Deutschen. Das beschäftigt mich bis heute. Hat zwar nix mit Ausrüstung zu tun, aber finde ich trotzdem interessant. Sind nun die Italiener schnell? Sind die Deutschen lahm? Lag es daran, dass Köln eine Massenveranstaltung ist und Reggio Emilia nicht?

Den Aspekt mit dem Übergewicht finde ich auch interessant. Gab es denn "früher" weniger Übergewicht? Oder heute in Norditalien? Das würde zwar nicht das Phänomen mit der Ausrüstung erklären, aber zumindest die Tempo-Frage. Oder ist die Sportartikel-Industrie nur auf den Abnehm-Zug aufgesprungen und hat nun nach x Jahren Gehirnwäsche erste große Marketing-Erfolge?

Meine Vermutung ist, dass sich Menschen eher mit Dingen als mit sich selbst beschäftigen. Das macht sie z.B. weniger angreifbar und nimmt sie ein Stück weit aus der Eigenverantwortung. "War das nicht ein bisschen viel, Herr Müller?" - "Warum denn? Ich habe die OwnZone meiner 200-Euro Uhr so und so eingestellt." - "Und ihr Holzbein?" - "Aber die Uhr hat nicht gepiept!"

Hat denn irgendwer ähnliche Erfahrungen oder Vergleiche mit anderen Zeiten / Ländern vorliegen?

Grüße,

Guido
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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chuuido hat geschrieben: Zwei Freunde von mir habe einen Outdoor-Sport-Laden. Die sagen: "An Sportlern verdienen wir nix. Weder an einer Grönland-Durchquerung, noch an einem guten Kletterer, noch an einem guten Läufer."
Das kommt auf den Sport an. Beim Laufen mag es so sein, bei den restlichen von dir aufgezählten Sportarten kann ich das nicht beurteilen. Aber unser Fahrradhändler verdient durchaus an uns, schon allein deshalb, weil bei fünfstelligen jährlichen Kilometerleistungen schon ein paar Verschleißteile anfallen. Man könnte jetzt natürlich auch dahinter eine Verschwörung vermuten und behaupten, dass heutzutage nur noch Schnickschnack mit kurzer Haltbarkeit verkauft wird und das ist auch nicht falsch. Andererseits will ich ganz ehrlich nicht mehr zu Unterrohrschalthebeln und unwirksamen Bremsen zurück.

Den Aspekt mit dem Übergewicht finde ich auch interessant. Gab es denn "früher" weniger Übergewicht? Oder heute in Norditalien? Das würde zwar nicht das Phänomen mit der Ausrüstung erklären, aber zumindest die Tempo-Frage. Oder ist die Sportartikel-Industrie nur auf den Abnehm-Zug aufgesprungen und hat nun nach x Jahren Gehirnwäsche erste große Marketing-Erfolge?
Unabhängig davon, ob es früher weniger Übergewicht gab, hat sich m.E. etwas anderes geändert: die Leute trauen sich heute mehr und die Übergänge sind fließender geworden. Um beim Beispiel Rad fahren zu bleiben (davon verstehe ich einfach am meisten): in der Generation meiner Eltern und auch noch in meiner Jugend gabs zwei Möglichkeiten: das Alltagsrad zum Einkaufen und ein 'richtiges' Rennrad, das durch seine ungewohnte Ausstattung (wie z.b. die nichtrastende Schaltung und Unterrohrschalthebel oder die Schlauchreifen) auf Nichtexperten erstmal abschreckend wirkte. Ebenso gabs genau zwei Kleidungsalternativen: entweder Alltagskleidung oder Wollrennradhose und -Trikot und Schuhe, in denen man keinen Schritt gehen konnte. Sowas haben sich nur Leute angetan, die wirklich Sport machen wollten und wohl auch entsprechend begabt waren. Heute dagegen kann man so ziemlich jede Zwischenstufe haben und sogar 'echte' Rennräder sind dank Drahtreifen und rastender Schaltung viel einsteigerfreundlicher geworden. Funktionale Kleidung gibts auch zivil aussehend etc. D.h. die Hürde, es einfach mal zu probieren ist viel niedriger. Ob diese Entwicklung positiv oder nur ein Marketingerfolg ist möge jeder selbst beurteilen.

Wahrscheinlich gilt für das Laufen etwas ähnliches: die Hürde, es einfach mal zu probieren ist geringer geworden. Und daraus folgt halt auch, dass es Leute gibt, die das Wort 'Volkslauf' ernst nehmen. Auch hier möge jeder selbst entscheiden, ob er das gut findet. Ich für meinen Teil tendiere übrigens mehr und mehr dazu, es nicht gut zu finden und neige inzwischen dazu, Wettkämpfe nicht mehr für jedermann auszuschreiben (auch oder vielleicht gerade weil ich dann wahrscheinlich nicht mehr mitmachen könnte...)

tina

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chuuido hat geschrieben:... In Köln war ich mit 3:05 unter den ersten 1,6% der Läufer. In Reggio Emilia war ich mit 3:01 unter den ersten 15%. Die Italiener waren viel schneller unterwegs als die Deutschen. Das beschäftigt mich bis heute. Hat zwar nix mit Ausrüstung zu tun, aber finde ich trotzdem interessant. Sind nun die Italiener schnell? Sind die Deutschen lahm? Lag es daran, dass Köln eine Massenveranstaltung ist und Reggio Emilia nicht? ...
Vielleicht liegt es einfach daran, dass es kurz vor Köln auch noch Berlin gibt und wenn man eine rcihtig gute Zeit laufen will, dann entscheiden sich doch die meisten eher für Berlin ...

Gruß, Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Kasrwatzmuff hat geschrieben:Heute ist das Phänomen Marathon eher ein anderes. Heute ist es fast schon richtig schick, wenn man einen Marathon gefinisht hat. Die Zielzeit spielt dabei keine Rolle. Auch mit einer 5:xx kann man noch als "Marathonläufer" bei den Arbeitskollegen und am Stammtisch punkten.

Aber ist es denn bei anderen Massensportarten anders? Wenn ich sehe, was am Sonntag in den untersten Fussball-Kreisklassen für Leute sich gegenseitig die Knochen brechen wollen, dann hat das oft auch nix mehr mit Talent zu tun. Hauptsache hinterher gehen 7 Kisten Bier. Und wenn man verloren hat, dann sogar 9...
:hihi: :hihi: :hihi: :hihi: :hihi:
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Solange uns die Industrie auf den Fettverbrennungspuls drillt, brauchen wir uns nicht zu wundern wenn wir immer langsamer werden.
Ich kann mich aber wie es hier auch schon mehrfach erwähnt wurde, durch den Kauf von Laufutensilien, insbesonders durch technisches Spielzeug, zum Laufen motivieren.
Wie ich mit regelmäßigem Laufen begonnen habe, habe ich mir eine erste Pulsuhr gekauft, die ich auch am PC auswerten konnte. Vor meinem Marathon habe ich mir dann eine GPS-Uhr zugelegt.
Wie weit mich das jetzt schneller gemacht hat, darüber kann man natürlich streiten. Mehr Spaß hat es auf alle Fälle gemacht.

Außerdem meine ich, dass jeder doch relativ merkt in welcher Liga er spielt und das ist ja immer die eigene. Insofern ist es dann wohl auch für die meisten interessant die eigenen Fortschritt zu dokumentieren. Wenn man nach zwei Jahren Laufen von 55 min sich auf 45 min auf 10km verbessert, wird eine weitere Steigerung um 10 Minuten kaum drin sein. Die Ergebnisliste dokumentiert ja nur die absoluten Fortschritte mit technischen Mittelchen kann man ja den eigenen Fortschritt noch weiter dokumentieren. Da ist es eben auch ein Fortschritt, wenn man die 45min auf 10km nicht mit 2000km im Jahr sonder mit 1500km schafft. In der Weltspitze ist das natürlich Wurst, da zählen nur harte Zahlen, Platzierungen und Rekorde. Da sind die verschieden Trainingspensi der Protagonisten nicht von Bedeutung.

Wie ich vor kurzem bei einem Lauf in Italien war, hatte ich auch den Eindruck, dass da deutlich (mehr) schnellere Leute sind, als bei uns.
Langsam wird es schneller.

http://www.editgrid.com/user/hadesnumb/ ... ll_of_Fame
[img]_http://pushup.pu.funpic.de/ticker/pushup/empi-496-pushup.gif[/img]

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TinaS hat geschrieben: Wahrscheinlich gilt für das Laufen etwas ähnliches: die Hürde, es einfach mal zu probieren ist geringer geworden. Und daraus folgt halt auch, dass es Leute gibt, die das Wort 'Volkslauf' ernst nehmen. Auch hier möge jeder selbst entscheiden, ob er das gut findet. Ich für meinen Teil tendiere übrigens mehr und mehr dazu, es nicht gut zu finden und neige inzwischen dazu, Wettkämpfe nicht mehr für jedermann auszuschreiben (auch oder vielleicht gerade weil ich dann wahrscheinlich nicht mehr mitmachen könnte...)
Nicht mehr für "Jedermann" ausschreiben? Das wäre mMn eine ganz gefährliche Entwicklung.

Die erste Frage wäre dann, wer überhaupt an einer Laufveranstaltung teilnehmen dürfte. Vllt nur noch derjenige, welcher einer Startpass des DLV hat?

Als Veranstalter des "Auwald-Halbmarathons" am 23.10.10 kann ich die ganze Sache natürlich auch mal von der anderen Seite betrachten. Jede Laufveranstaltung kostet Geld. Je mehr Teilnehmer, desto mehr Einnahme und somit auch eine bessere Infrastruktur für die Teilnehmer. Und da wären wir wieder beim Thema "Ausrüstung". Die Erwartungen, was ein Lauf alles bieten sollte, steigen auch ständig. Und somit auch die Ausgaben. Eine Laufveranstaltung nur für die "Elite" könnte man sich nur leisten, wenn man einen potenten Sponsor hätte. Und den haben die wenigsten Veranstalter sogenannter "Volksläufe".

Auf der anderen Seite verneige ich mich vor jedem, der für sich den Ausdauersport (laufen, radeln, Triathlon usw.) entdeckt hat. Das gilt umso mehr für die Sportler, die ungünstigere Voraussetzungen (Übergewicht, fehlende Grundschnelligkeit usw.) mitbringen. Vllt geht der 96kg schwere und 1,80m große Läufer bei 51:22 über 10km ja noch näher an die Leistungsgrenze als der 31:xx-Läufer, der den Lauf gewinnt.

Und was die Ausrüstung angeht, so nutzt doch jeder irgendeinen technischen Schnickschnack. Beim Laufen (Schuhe, Funktionskleidung, Uhr, Pulsmesser) hält sich das vllt noch in Grenzen, aber beim Radfahren oder beim Triathlon sieht es da schon anders aus. Da kostet das Equipment richtig Geld. Und wenn ich mir bei einem Triathlon die Wechselzone anschaue, dann kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass auch richtig Geld ausgegeben wird. Und dieses Geld dient dazu, das Equipment immer weiter zu entwickeln und zu verbessern. Und das kommt dann irgendwie auch wieder allen zugute.
Grüße
Martin :hallo:

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Ehrlich Guido....
überspitzt kann man die Frage nach den wenigen schnellen Läufern nicht nur anhand des Ausrüstungsforums festmachen, sondern auch an dieser Community selbst.
... so .... ich provoziere jetzt auch mal...

Jemand der am Limit trainiert, der findet wohl kaum die Zeit sich hier in epischer Breite mit den Fragen nach "schaffe ich die 10km in der gewünschten Zeit", "ich bin den oder den Marathon gelaufen"; "ich hab ne Blase am Huf, was mach ich jetzt", "es regnet, ich lief trotzdem, bin ich nicht toll" etc etc etc .... zu beschäftigen

Aber was solls...

Laufen ist nun einmal Volkssport und jemand der gut läuft und einiger Maßen gerade vor den Ball treten kann, der spielt Fussball (damit verdient man hier in Deutschland eben mehr bzw. hat ein größeres Ansehen)....
obwohl manche Fussballer können doch "nur" laufen
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Mein Leben, mein Alltag, mein Sport, mein Blog!

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Leider sagt das Bild nahezu gar nix über die tatsächliche Leserzahl im Ausrüstungsforum aus, weil es nicht nach Mensch und (Such)Maschine trennt und auch noch lediglich eine Momentaufnahme ist.

Derzeit ist z. B. das "Laufsport allgemein" Forum Spitzenreiter mit 17 Betrachtern, vor dem Ausrüstungsforum mit 14 und wenn man mal reinkuckt, dann sieht's so aus:

Ausrüstung: 14 (Registrierte Benutzer:4, Gäste: 10)
Laufsport Allgemein: 17 (Registrierte Benutzer: 10, Gäste: 7)

Möglichkeit 1: Ausrüstung wird auf Grund der größeren Anzahl von Themen bevorzugt von Suchmaschinen frequentiert
(Für diese These spricht IMHO, dass das Forum mit den meisten Themen ( Archiv) auch das (Vor allem von 'Gästen') 'bevölkertste' Forum überhaupt ist: 81 (Registrierte Benutzer: 3, Gäste: 78))

Möglichkeit 2: Es war schlicht ein '(un)günstiger' Augenblick der zu dieser Verteilung geführt hat.


Aussagekräftiger für das Interesse an bestimmten Foren erscheint mir eher die Verteilung der Beiträge ............. und da führt der Off Topic Bereich deutlich, zeigt vielleicht, dass sich viele auch-mit-Laufen beschäftigen, aber halt nicht ausschließlich und stark leistungsbezogen.

Laufen ist halt inzwischen im Breitensport angekommen, was die Zunahme der langsamen Läufer hinreichend erklärt.
Die Abnahme der Schnellen liegt meines Erachtens daran, dass es inzwischen genügend andere Bereiche gibt (nicht nur im Sport), die finanziell deutlich einträglicher sind und es sich einfach nicht genug lohnt, alle Energie in's Lauftraining zu stecken (und dabei ggf. Einbußen bei Finanzen oder der Karriere insgesamt in Kauf zu nehmen) .......

Dazu kommt noch: gewonnen werden die wichtigen Läufe heute eh von Afrikanern, die Aussicht selbst durch härtestes Training lediglich Plätze in der zweiten Reihe belegen zu können scheint mir auch nicht gerade motivationsfördernd zu sein.

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psyXL hat geschrieben:Warum wir alle so langsam sind? Weil wir zu viel im Forum rumhängen und Dünnpfiff :zwinker2: schreiben - über Pulsuhren, GPS-Gedöns und was weiß ich nicht.

Wieviele schnelle Läufer (sub 2:10, von mir aus auch sub 2:20) sind hier denn und posten fleißig?
Ich glaube, andersrum wird ein Schuh draus: Weil wir eingesehen haben, dass wir alle langsam sind und - mangels Talent - auch nie wirklich konkurrenzfähig werden, schreiben und lesen wir lieber in Internetforen rum. :D

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Wenn ich mich recht entsinne, ist "DER Durchschnittslaeufer" um die 40 Jahr alt und bildungstechnisch eher vorne mit dabei.

Kombiniert mit dem guten alten Spruch 'Am Preis des Spielzeugs erkennt man das Alter des Mannes' laesst das Ganze schon eine gewisse Affinitaet zu hochpreisiger Ausstattung erahnen.

Aber ganz ehrlich..... auch wenn ich schneckenlangsam durch die Gegend trotte..... ich kauf mir trotzdem die Schickimicki-Funktionswaesche und die guten wasserdichten Trailschuhe fuer den Winter, denn obwohl ich nur selten loszuckle... schwitzen tu ich trotzdem und eiskalte Pfuetzen bleiben auch fuer Schlappschrittjogger eklig.
:) Life is good :)

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holli1 hat geschrieben: ... so .... ich provoziere jetzt auch mal...

Jemand der am Limit trainiert, der findet wohl kaum die Zeit sich hier in epischer Breite mit den Fragen nach "schaffe ich die 10km in der gewünschten Zeit", "ich bin den oder den Marathon gelaufen"; "ich hab ne Blase am Huf, was mach ich jetzt", "es regnet, ich lief trotzdem, bin ich nicht toll" etc etc etc .... zu beschäftigen
Dann frag' ich mal zurück - wieviel Zeit benötigt denn einer "der am Limit trainiert" dafür?
Mal abgesehen davon ist das hier ja kein "Elite-Forum" und ohne Breite gibt's auch keine Spitze...
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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Kasrwatzmuff hat geschrieben:Die erste Frage wäre dann, wer überhaupt an einer Laufveranstaltung teilnehmen dürfte. Vllt nur noch derjenige, welcher einer Startpass des DLV hat?

Ich denke eher an eine Art 'Qualifikationsverfahren'. Ist aber in keinster Weise zu Ende gedacht....

Jede Laufveranstaltung kostet Geld. Je mehr Teilnehmer, desto mehr Einnahme und somit auch eine bessere Infrastruktur für die Teilnehmer. Und da wären wir wieder beim Thema "Ausrüstung". Die Erwartungen, was ein Lauf alles bieten sollte, steigen auch ständig. Und somit auch die Ausgaben. Eine Laufveranstaltung nur für die "Elite" könnte man sich nur leisten, wenn man einen potenten Sponsor hätte. Und den haben die wenigsten Veranstalter sogenannter "Volksläufe".

Tja irgendwie dreht man sich da aber auch im Kreis: steigen die Erwartungen nicht auch deshalb ständig, weil immer mehr Leute mitmachen? Ganz griffiges Beispiel: ab einer gewissen Teilnehmerzahl geht halt handstoppen nicht mehr, außerdem hätten die, die weit hinten starten müssen natürlich gerne eine Nettozeit. Andererseits 'lohnen' sich solche Investitionen natürlich umso mehr, je mehr Leute teilnehmen usw.

Auf der anderen Seite verneige ich mich vor jedem, der für sich den Ausdauersport (laufen, radeln, Triathlon usw.) entdeckt hat. Das gilt umso mehr für die Sportler, die ungünstigere Voraussetzungen (Übergewicht, fehlende Grundschnelligkeit usw.) mitbringen. Vllt geht der 96kg schwere und 1,80m große Läufer bei 51:22 über 10km ja noch näher an die Leistungsgrenze als der 31:xx-Läufer, der den Lauf gewinnt.

Diese Einstellung ehrt dich, sie ist allerdings meinem Gefühl nach nicht besonders weit verbreitet. Man nimmt die Hinterfeldler zwar gerne als zahlende Gäste mit, macht sich aber mehr oder weniger unverhohlen über sie lustig.

tina

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TinaS hat geschrieben:Das kommt auf den Sport an. Beim Laufen mag es so sein, bei den restlichen von dir aufgezählten Sportarten kann ich das nicht beurteilen. Aber unser Fahrradhändler verdient durchaus an uns, schon allein deshalb, weil bei fünfstelligen jährlichen Kilometerleistungen schon ein paar Verschleißteile anfallen.
Hmm, also wenn ich z.B. 10000km im Jahr radel oder 4000km im Jahr laufe, dann sind die Verschleißteile beim Laufen (ca. 4-5 Paar Schuhe, Tights und Socken nach Bedarf) bei mir vermutlich schon höher als beim Radeln. Hier eigentlich nur Kleinteile wie Bremsklötze, Mäntel und mal ein kaputter Schlauch, denn Ritzel, Kette und Kettenblätter halten eigentlich recht lange, wobei die Kettenblätter dann natürlich relativ teuer sind, wenn man sie kaufen muss. Ach ja, ich schraube am Rad alles selbst. Dafür ist natürlich der Anschaffungspreis eines gutes Rades und auch des passenden Werkzeugs, wenn man es noch nicht hat, recht hoch. Ach ja, natürlich weiß ich was du meinst :wink:

Wobei mir Chuuidos Aussage (wie so oft) oder eben die seiner Freunde auch nicht so ganz klar ist. Wer regelmäßig Sport macht, der hat einen höheren Anteil an Verschleißteilen und ist damit regelmäßiger Kunde und auch den brauche ich. Solche Kunden kaufen natürlich meistens bewußter und weniger "Schnickschnack". Im Outdoor Bereich ist es bei mir halt so, dass ich mich einmal vernünftig eindecke und dabei auch eher etwas mehr ausgebe. Das lohnt sich auf lange Sicht, da ich dann eben lange nichts mehr brauche, da ich hier nicht so extrem regelmäßig etwas mache. Mein Winterschlafsack ist z.B. 17 Jahre alt und absolut top in Schuß, mein Zelt (Island tauglich) ca. 12 Jahre und das wird noch lange halten. Klar da hat der Laden an mir keinen regelmäßigen Kunden, denn wenn ich mich eingedeckt habe, dann habe ich erst mal für längere Zeit keinen Bedarf mehr. Aber genau hier profitiert er doch von dem der regelmäßig so etwas macht. Der hat auch eher mal Bedarf für Innovationen (z.B. Gewichtsersparnis, bessere Materialien allgemein, ..) und auch da verschleißen die gute Sachen wegen der ständigen Benutzung eher und müssen nachgekauft werden. Naja und gute Sachen haben ihren Preis.

Ich würde daher eher formulieren nur mit (guten) Läufern, Kletterern, Extremurlaubern wird nicht genug Umsatz gemacht um wirtschaftlich zu überleben, also brauche ich dazu noch einen anderen Kundenkreis. Naja und wenn der nun mal viel größer ist als der eben genannte, dann ist er auch der wichtigere. Daraus aber den Schluß zu ziehen, damit (mit dem erst genannten Kundenkreis) verdiene ich nichts halte ich für mehr als nur zweifelhaft. Ich verdiene mit denen halt nicht genug um wirtschaftlich zu überleben. Wenn die nicht mehr kommen werde ich das aber auch merken.

Mal laut gedacht,
Torsten

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schneapfla hat geschrieben:Dann frag' ich mal zurück - wieviel Zeit benötigt denn einer "der am Limit trainiert" dafür?
Mal abgesehen davon ist das hier ja kein "Elite-Forum" und ohne Breite gibt's auch keine Spitze...
Was heißt "Zeit"....
Versuche mal den Trainingsumfang eines "Profis" nachzumachen und ich glaube, Du wirst deinen Computer nicht mehr hochfahren wollen.
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Kasrwatzmuff hat geschrieben:Nicht mehr für "Jedermann" ausschreiben? Das wäre mMn eine ganz gefährliche Entwicklung.
Es gibt und gab immer Wettkämpfe, dir nicht für Jedermann ausgeschrieben waren. Die meisten WK auf der Bahn sind nur für Vereinsmitglieder, ab der Landesmeisterschaft braucht man zwingend einen Startpass, es gibt Qualileistungen zu erbringen. Das ist nicht gefährlich, sondern gut so.

Aber du meinst vielleicht, dass es schade wäre, wenn Volksläufe nicht mehr für jedermann ausgeschrieben würden. Das wird sicher nicht der Fall sein, und das ist auch gut so.

Ich fände aber mehr Läufe mit einem vernünftigen Zielschluss gut.

Bei einem Hm z. B. 2h30, beim Marathon 5h. Ist in Kandel so. Bei entsprechendem Profil kann man ja was draufgeben.

Für jedermann kann man dann einen 5er anbieten mit 1h Zielschluss. Würde manche vielleicht vor einigem bewahren.
Kasrwatzmuff hat geschrieben: Als Veranstalter des "Auwald-Halbmarathons" am 23.10.10 kann ich die ganze Sache natürlich auch mal von der anderen Seite betrachten. Jede Laufveranstaltung kostet Geld. Je mehr Teilnehmer, desto mehr Einnahme und somit auch eine bessere Infrastruktur für die Teilnehmer. Und da wären wir wieder beim Thema "Ausrüstung". Die Erwartungen, was ein Lauf alles bieten sollte, steigen auch ständig. Und somit auch die Ausgaben. Eine Laufveranstaltung nur für die "Elite" könnte man sich nur leisten, wenn man einen potenten Sponsor hätte. Und den haben die wenigsten Veranstalter sogenannter "Volksläufe".
Es ist dir frage, was man als Teilnehmer braucht und will. Als Bewohner des hessischen Hinterlandes wirst du einige Läufe kennen, die sich stetiger Beliebtheit erfreuen, obwohl nicht das geboten wird, was bei den großen Events gibt. Es gibt doch einige Läufer, die in erster Linie laufen wollen.

Und vielleicht ist dir aufgefallen, dass es Läufe gibt, bei denen man gar keine Beschränkung braucht, sondern wo sich viele Langsamen gar nicht hintrauen, weil sie nicht letzte werrden wollen. Das ist natürlich kein Elitelauf, aber es fällt doch auf, dass das Mittelfeld bei vielen "Feldwaldundwiesenläufen" trotz schwieriger Strecken deutlich schneller unterwegs ist als bei den Events.

Kasrwatzmuff hat geschrieben: Und dieses Geld dient dazu, das Equipment immer weiter zu entwickeln und zu verbessern. Und das kommt dann irgendwie auch wieder allen zugute.
Alles kommt allen zu gute. Niemand denkt in erster Linie an den eigenen Profit. Wie schön die Welt doch ist.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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holli1 hat geschrieben:Was heißt "Zeit"....
Versuche mal den Trainingsumfang eines "Profis" nachzumachen und ich glaube, Du wirst deinen Computer nicht mehr hochfahren wollen.
Wenn mein Arbeitgeber auf meine Anwesenheit verzichten würde, würde ich es mal ausprobieren...
Grüße
Martin :hallo:

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ToMe hat geschrieben:Hmm, also wenn ich z.B. 10000km im Jahr radel oder 4000km im Jahr laufe, dann sind die Verschleißteile beim Laufen (ca. 4-5 Paar Schuhe, Tights und Socken nach Bedarf) bei mir vermutlich schon höher als beim Radeln.

OK, Klamotten (abgesehen von den Schuhen) hatte ich in der Rechnung gar nicht drin, die rechne ich auch nicht 'sportartenspezifisch' ab. Hat vielleicht auch was damit zu tun, dass ich Dinge wie Tights und Socken oft im vorbeigehen kaufe, wenn ich irgendwo ein günstiges Angebot sehe, während ich für Fahrradteile gezielt zum Händler gehe.
Hier eigentlich nur Kleinteile wie Bremsklötze, Mäntel und mal ein kaputter Schlauch, denn Ritzel, Kette und Kettenblätter halten eigentlich recht lange, wobei die Kettenblätter dann natürlich relativ teuer sind, wenn man sie kaufen muss.

Wir besitzen mehrere Räder, darunter auch ein paar Spezialkonstruktionen (was die Ersatzteile nicht billiger macht...) Und manchmal hab ich den Eindruck, dass irgendeines eigentlich immer etwas Neues braucht. :confused:
Wer regelmäßig Sport macht, der hat einen höheren Anteil an Verschleißteilen und ist damit regelmäßiger Kunde und auch den brauche ich.

Seh ich auch so.

tina

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Kasrwatzmuff hat geschrieben:Wenn mein Arbeitgeber auf meine Anwesenheit verzichten würde, würde ich es mal ausprobieren...
Das bräuchte er ja gar nicht, denn Deine Arbeitsleistung wird ja von dem Eliteläufer übernommen... :hihi:

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chuuido hat geschrieben:Das könnte auch mit der Medientauglichkeit von Triathlon und Radsport zusammenhängen. Also dass jene Tauglichkeit dort her kommt. Einmal, weil man mehr potentielle Werbepartner hat und somit die Werbeetats in die Höhe gehen und außerdem, weil man Produkte einfach besser vermarkten kann als Leistungen.
Mich würde nicht wundern, wenn sich einer von der Werbeindustrie den Sport Triathlon ausgedacht hat:"Hm, womit kann man möglichst viel Geld aus einem Hobbysportler quetschen?" :P

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Kylie hat geschrieben:@ Santander: Na klar, der war es. Aber häng' das jetzt mal nicht an seiner Qualifikation als Trainer oder Autor auf, sondern an der Leistung in seinen aktiven Laufjahren und der Leistungsdichte "damals".
In der Weltspitze war die Leistungsdichte im Marathon deutlich geringer als heute. So konnte Steffny dann auch bei einigen Marathons recht weit nach vorne laufen. Heute wären dann meist doch noch einige Ostafrikaner vor ihm.
Kylie hat geschrieben: Aber dass da so gar keiner mehr ist, also kein herausragender Athlet...(männlich). Weiblicherseits sieht es ein klein wenig besser aus. "Damals" konnte man vom Sport übrigens auch nicht leben, und sich schon mal gar nicht später auf seinen Lorbeeren in Reichtum ausruhen. (siehe bekannter Laufbuchautor, der auch noch durch die Lande tingelt, damit Kohle reinkommt...)
Steffny müsste eigentlich schon längst genug haben, wenn er keine ganz lausigen Verträge hat als Autor, Kommentator Vortragender etc. Und er war am Ende seiner Karriere afaik Profi, ich glaube aber erst nach dem dritten Platz 1984 in NY fing die Kasse an zu klingeln.

Und kein herausragender Athlet: Da tust du vielen Athleten unrecht. Bis vor kurzem gab es mit Jan Fitschen einen amtierenden 10000m Europameister, wie oft hat Steffny diesen Titel gewonnen? Carsten Schlangen war heuer 2. der EM, wie oft hat Steffny das erreicht?
Kylie hat geschrieben: Wahrscheinlich ist der Anspruch, den man heute hat, nämlich optimale Förderung, finanzielle Sicherheit und dann auch noch eine Garantie, es in die Weltspitze zu schaffen, wenig förderlich.
Ein "Problem" ist, dass man hier mit normalen Jobs im Vergleich zum Laufen zu gut verdient. Viele Kenianer haben die Wahl zwischen ein paar hundert Dollar im Jahr als armer Bauer oder es als Läufer zu versuchen. Selbst Fitschen wird Probleme haben, jemals so viel mit dem Laufen zu verdienen, wie er als Physiker verdienen kann.

Hier trauen sich leider viele talentierten Läufer (zu) wenig. Wenn mehr Leute den Mut hätten, in relativer armut zu leben, falls es mit der Laufkarriere nicht klappt, hätten wir auch mehr gute Läufer. Aber gleichzeitig Ausbildung oder Studium geht eben bei vielen doch deutlich auf Kosten der Leistung.

Relativ komfortable Förderung gibt es hierzulande fast nur über die Bundeswehr oder die Bundespolizei. Von der Sporthilfe zu leben ist schwierig.

Man kann es den Läufern nicht übel nehmen, wenn sie nicht alles auf eine Laufkarriere setzen. aber schade ist es dennoch, dass nicht mehr Talente selbst mehr investieren oder besser gefördert werden.

Gruß

C.

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- Sir Roger Bannister

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chuuido hat geschrieben: Aber zu "hier und dort" habe ich eine kleine Geschichte: ich hatte 2004 (?) mit einem Freund eine Wette laufen, wer den schnelleren Marathon läuft. Er hat mich damals immer mit zu Läufen genommen und war so was wie mein großer Laufbruder. Er war im Februar eine gute Zeit gelaufen und ich wollte die im Herbst in Köln unterbieten. Habe ich aber nicht geschafft und musste somit noch meine letzte Chance im Jahr nutzen: Reggio Emilia in Italien. Hat auch nicht geklappt (um 3 Minuten) und ich schulde ihm noch immer eine Pizza. Jetzt kommts: aber(!). In Köln war ich mit 3:05 unter den ersten 1,6% der Läufer. In Reggio Emilia war ich mit 3:01 unter den ersten 15%.
Statistiken werden erst aussagekräftig unter Angabe der Basis. D.h. wieviel Starter waren am Start, wievielter Platz absolut warst du? Logischerweise spülen dich die ganzen "Massen" bei einem Event wie in Köln statistisch weiter nach vorne... In Reggio war die Teilnehmerzahl wahrscheinlich ein zehntel von Köln und die Anzahl der schnelleren Läufer vor dir eventuell fast gleich hoch.

In Italien hab ich den Laufsport aber auch so ähnlich erlebt: Turin 2005 war bei 4:30 im grossen und ganzem Schluss. Als wir dann heim gefahren sind, haben wir eine einzelne Dame vollkommen alleine auf der Strecke gesehen, im Ziel war sie bei 5:20. Wenn sie in Berlin gelaufen wäre, wären wahrscheinlich noch 10000 TN um sie rum gewesen...

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TinaS hat geschrieben:OK, Klamotten (abgesehen von den Schuhen) hatte ich in der Rechnung gar nicht drin, die rechne ich auch nicht 'sportartenspezifisch' ab.
Uups hier hast du natürlich recht. Die Kleidung würde beim Rad natürlich auch dazu kommen, die sollte ich daher natürlich auch bei beidem aufführen. :peinlich: Denn natürlich verschleißen auch Radlerhosen, Cleats usw. Ohne das dürfte ich wohl nur den Laufschuhverschleiß gegen den technischen Verschleiß beim Rad und den Radschuhen gegenrechnen.

Gruß,
Torsten

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JensR hat geschrieben:In Italien hab ich den Laufsport aber auch so ähnlich erlebt: Turin 2005 war bei 4:30 im grossen und ganzem Schluss. Als wir dann heim gefahren sind, haben wir eine einzelne Dame vollkommen alleine auf der Strecke gesehen, im Ziel war sie bei 5:20. Wenn sie in Berlin gelaufen wäre, wären wahrscheinlich noch 10000 TN um sie rum gewesen...

Das liegt aber eben auch daran, dass praktisch nur in Berlin deutlich mehr als 10.000 Leute starten...

Und (um mal einen Erklärungsversuch zu starten) vielleicht auch daran, dass in Italien andere Sportarten massentauglich sind als in Deutschland Italien kenn ich nun nicht sooo gut, aber dafür Frankreich. Und mir ist aufgefallen, dass dort jeder Rennrad zu fahren scheint, während sich in Deutschland normalerweise nur halbwegs Fitte aufs Rennrad trauen. Mit dem Ergebnis, dass der durchschnittliche deutsche Rennradfahrer deutlich schneller unterwegs ist als der durchschnittliche französische. Derselbe Effekt könnte bei den italienischen Läufern zutreffen...

tina

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holli1 hat geschrieben:Was heißt "Zeit"....
Versuche mal den Trainingsumfang eines "Profis" nachzumachen und ich glaube, Du wirst deinen Computer nicht mehr hochfahren wollen.
Mockenhaupt hat in 'nem Interview 160 km in der 10k-Vorbereitung und 200 km in der Marathon-Vorbereitung erwähnt.
Daß das natürlich kein Zuckerschlecken ist, ist klar, aber auch da ist mal Feierabend und wenn ein "Profi" immer so kaputt wäre, daß er zu nix mehr Lust hat, dann fällt das vermutlich unter Übertraining.
Und wenn ich mir Triathleten so anschaue, sind da in Spitzenwochen teilweise 25 h drin - die wird man auch mit 200km/Woche nicht so leicht erreichen...
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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Aber warum gibt es denn jetzt so viele langsame Läufer?

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DerC hat geschrieben:Und vielleicht ist dir aufgefallen, dass es Läufe gibt, bei denen man gar keine Beschränkung braucht, sondern wo sich viele Langsamen gar nicht hintrauen, weil sie nicht letzte werrden wollen. Das ist natürlich kein Elitelauf, aber es fällt doch auf, dass das Mittelfeld bei vielen "Feldwaldundwiesenläufen" trotz schwieriger Strecken deutlich schneller unterwegs ist als bei den Events.
Da spielt aber noch mit, dass man einen 5:xx-Marathoni eher bewundern kann, wenn er DEN Berlin-Marathon mitgelaufen ist. Eine Teilnahme beim Advent-Waldmarathon in Bad Arolsen wäre da nicht so der Bringer. Geschweige denn die Teilnahme am "Auwald-Halbmarathon" in den Weiten Mittelhessens.
DerC hat geschrieben:Alles kommt allen zu gute. Niemand denkt in erster Linie an den eigenen Profit. Wie schön die Welt doch ist.
Klar denkt der Hersteller immer an den Profit. Aber erst die Nachfrage macht gewisse Dinge erst für die Allgemeinheit erschwinglich. Wenn das nicht so wäre, hätte mein MTB wohl keine Scheibenbremse oder ich müsste beim Tria noch in der Badehose ins kalte Wasser hüpfen.
Grüße
Martin :hallo:

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schneapfla hat geschrieben:wenn ein "Profi" immer so kaputt wäre, daß er zu nix mehr Lust hat, dann fällt das vermutlich unter Übertraining.
Ein Profi hat nicht gestern erst mit dem Training angefangen. Wenn er 8 Stunden am Tag trainiert, ist er wahrscheinlich weniger kaputt als mancher Hobbysportler, der 3-4 mal die Woche 1 Stunde trainiert.
schneapfla hat geschrieben: Und wenn ich mir Triathleten so anschaue, sind da in Spitzenwochen teilweise 25 h drin
Ich denke, die wirklich guten Triathleten trainieren sogar weit mehr als 25 Stunden die Woche.

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Derda hat geschrieben:Aber warum gibt es denn jetzt so viele langsame Läufer?
Wirklich schlauer bin ich auch nicht geworden durch den Faden. :haeh:

Ist es eine rein mathematische Frage, zB - gibt es viele langsame weil es wenige schnelle Läufer gibt?

Oder eine philosophische Frage, zB - es gibt gar keine schnellen oder langsamen Läufer, weil alles relativ und die Zeit keine absolute Größe ist.

Oder gar eine Glaubensfrage, zB Matthäus 19,30: "So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten".

fragt sich SlowDown

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Elguapo hat geschrieben:Ein Profi hat nicht gestern erst mit dem Training angefangen. Wenn er 8 Stunden am Tag trainiert, ist er wahrscheinlich weniger kaputt als mancher Hobbysportler, der 3-4 mal die Woche 1 Stunde trainiert.
Nur das wohl kein Spitzenlangstreckler so viel trainiert.

Pro Woche 300km in 4'30er Schnitt wären 22,5 h macht pro Tag im Schnitt etwa 3h15

Pro Woche 400km in 4'30er Schnitt wären 30 h macht pro Tag im Schnitt etwa 4h15

Aber die meisten machen deutlich weniger.
Elguapo hat geschrieben: Ich denke, die wirklich guten Triathleten trainieren weit mehr als 25 Stunden die Woche.
Also viel mehr als 30h ist da außerhalb vom Trainingslager für viele auch nicht drin. Und dass die Spitzenleute für die olympische Distanz alle im Schnitt mehr machen, wage ich zu bezweifeln.

Man muss auch zwischen Spitzenumfängen und Durchschnittsumfängen differenzieren.

Gruß
C

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- Sir Roger Bannister

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Elguapo hat geschrieben: Ich denke, die wirklich guten Triathleten trainieren sogar weit mehr als 25 Stunden die Woche.
Mir ging's hier nur um "normale" Triathleten, 25h sind ja auch im Amateur-Bereich keine Seltenheit...
Grüße

schneapfla

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DerC hat geschrieben:Nur das wohl kein Spitzenlangstreckler so viel trainiert.
Ich bin von Profisportlern allgemein(da auch Rad-und Triathlonsport genannt wurde) ausgegangen und da werden etliche bestimmt 8+ Stunden am Tag trainieren.

schneapfla hat geschrieben:Mir ging's hier nur um "normale" Triathleten, 25h sind ja auch im Amateur-Bereich keine Seltenheit...
Kann sein. wobei ich mich frage wie sie noch Beruf unter eine Decke bringen. Profis haben dieses Problem ja nicht, da der Sport der Beruf ist :confused:

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Kasrwatzmuff hat geschrieben:Da spielt aber noch mit, dass man einen 5:xx-Marathoni eher bewundern kann, wenn er DEN Berlin-Marathon mitgelaufen ist. Eine Teilnahme beim Advent-Waldmarathon in Bad Arolsen wäre da nicht so der Bringer. Geschweige denn die Teilnahme am "Auwald-Halbmarathon" in den Weiten Mittelhessens.

Was widerum voraussetzt, dass der 5:xx-Marathoni in erster Linie bewundert werden will. Das glaub ich aber gar nicht, zumindest nicht wenn ich von mir ausgehe. Ich erwarte von einem Volkslauf vor allem, dass er eine für mich geeignete Infrastruktur zur Verfügung stellt. Und dazu gehört bei langsamen Leuten wie mir, dass das Ziel lange genug offen bleibt und dass es das nicht *nur* wegen mir tut, denn alleine kann ich auch ohne Volkslauf durch die Gegend rennen. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind ist mir der Auwald-Halbmarathon garantiert lieber als der Stuttgartlauf.

tina

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schneapfla hat geschrieben:Mockenhaupt hat in 'nem Interview 160 km in der 10k-Vorbereitung und 200 km in der Marathon-Vorbereitung erwähnt.
Daß das natürlich kein Zuckerschlecken ist, ist klar, aber auch da ist mal Feierabend und wenn ein "Profi" immer so kaputt wäre, daß er zu nix mehr Lust hat, dann fällt das vermutlich unter Übertraining.
Und wenn ich mir Triathleten so anschaue, sind da in Spitzenwochen teilweise 25 h drin - die wird man auch mit 200km/Woche nicht so leicht erreichen...
Also, dass was ich meinte war eher... schau dir mal bewusst die Startseite mit den letzten Beiträgen an. Glaubst Du, dass ein Profi nach einem Trainingstag auch nur die geringste Lust verspürt sich mit solchen Problemen zu beschäftigen....
Die Prioritäten verschieben sich doch wehement und vieles was uns als Community lieb und wichtig erscheint wird bei den entsprechenden Trainingsumfängen und Zielsetzungen plötzlich nichtig und klein...
(*lol*.... neee kein Zitat von einem deutschsprachigen Barden :D )
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TinaS hat geschrieben:Was widerum voraussetzt, dass der 5:xx-Marathoni in erster Linie bewundert werden will. Das glaub ich aber gar nicht, zumindest nicht wenn ich von mir ausgehe. Ich erwarte von einem Volkslauf vor allem, dass er eine für mich geeignete Infrastruktur zur Verfügung stellt. Und dazu gehört bei langsamen Leuten wie mir, dass das Ziel lange genug offen bleibt und dass es das nicht *nur* wegen mir tut, denn alleine kann ich auch ohne Volkslauf durch die Gegend rennen. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind ist mir der Auwald-Halbmarathon garantiert lieber als der Stuttgartlauf.
tina
Das hört sich gut an! Soll ich Dir ne Ausschreibung schicken?

Ich denke schon, dass es einige Läufer gibt, die einfach mal den Arbeitskollegen/Freunden/Bekannten/Stammtischbrüdern imponieren wollen und sich dann auf die Marathondistanz "quälen". Und dann kommt die Teilnahme bei einem Mega-Event natürlich noch besser. Es hört sich ja auch besser an, wenn man das Matterhorn besteigt als wenn man die "Action Directe" klettert...

Ich bin auch eher für den Feld-Wald-Wiesen-Lauf. Da gibt es meist noch echte und gute Handarbeit und keine Massenabfertigung. Da ist vor allem auch bis zum Schluss das Wasser in der Dusche noch heiss. :nick: (falls es überhaupt Duschen gibt)
Grüße
Martin :hallo:

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Elguapo hat geschrieben:Ich bin von Profisportlern allgemein(da auch Rad-und Triathlonsport genannt wurde) ausgegangen und da werden etliche bestimmt 8+ Stunden am Tag trainieren.
Du gehst wohl eher von den Sportlern aus, die am meisten trainieren. Das verzerrt aber das Gesamtbild erheblich. Aber etliche Profis trainieren weniger. Der Prozentsatz aller Sportprofis, der 8+Stunden am Tag trainiert, wird sehr gering ausfallen.

Die meisten Pros weltweit dürfte es in Manschaftssportarten geben, in D z. B. im Fußball. Und die trainieren im Schnitt alle deutlich weniger als 8h am Tag.

8h und mehr am Tag sind einfach Umfänge, die in den meisten Sportarten keinen Vorteil mehr bringen bzw einfach nicht nötig sind, um Profi zu sein.

Und in allen Sportarten, bei denen du ständig Aufprallbelastung hast (also laufen und viele Mannschaftssportarten wie Fuß-, Basket- Handball). geht das einfach gar nicht mit so viel Training.

Es ist im Laufsport nicht in erster Linie das Problem, in den meisten Wochen die Trainingszeit unterzukriegen. Denn die Umfänge vieler Amateurtriathleten, erreichen viele Laufprofis ja gar nicht. Es sind eher z. B. (Höhen-)Trainingslager, die finanziert werden müssen und für deren Planung man eben keine Rücksicht auf Job oder Ausbildung nehmen kann, wenn man das Optimum
rausholen will.

Und es ist ein Einstellungsproblem. Wenn jemand, dass das Laufen eine der wenigen Möglichkeiten ist zu Wohlstand zu kommen, wird er da mit einer anderen Einstellung rangehen als einer, der genau weiß dass er anders mit weniger Quälerei mehr verdienen kann.

Im entscheidenden Moment muss der Sport im Vordergrund stehen, wenn da das Maximum erreicht werden soll. Und das fällt in der Leichtathletik in D vielen schwer und das ist auch logisch, weil eben vergleichsweise wenig Geld drin ist und auch die Anerkennung und die gesellschaftlichen Vorteile zu gering sind.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
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Ich finde es schade das es einen finanziellen Anreiz geben muß damit ein Talent (oder auch nicht) sich zu höchsleistungen Trainiert.

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Warum interessieren sich langsame Läufer für das Thema "Ausrüstung"?

Wenn ich an meinen Laufbeginn zurück denke vor 3 Jahren, da habe ich mir einfach ein Paar Laufschuhe gekauft und bin mit meiner kurzen Sporthose und meinen Baumwoll-T-Shirts, die ich noch so hatte, durch den Park gelaufen - hat prima funktioniert.

Bei meinem ersten Wettkampf, einem 10km Volkslauf, zu dem ich mich irgendwann angemeldet hatte, hab ich dann ein bisschen dumm aus der Wäsche geguckt, im wahrsten Sinn des Wortes, weil alle anderen um mich herum viel professioneller gekleidet waren. Bin ich denn der einzige Hobby-Läufer hier ??? War ich natürlich nicht, aber auch die, die später noch hinter mir ins Ziel gekommen sind, waren von den deutlich besseren Läufern kleidungsmäßig nicht zu unterscheiden ... nur ich war fast der einzige, bei dem "ANFÄNGER" dick auf der Stirn stand, ... das war mir aber eigentlich egal, es stimmte ja auch. :daumen:

Zwei Wettkämpfe später war mir das dann nicht mehr egal und auch ich stand gekleidet wie ein "richtiger Läufer" am Start, mit einer Laufhose und einem Funktionsshirt, war aber deshalb auch nicht schneller als vorher. :tocktock:

Gruß, Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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chuuido hat geschrieben:
Hat denn irgendwer ähnliche Erfahrungen oder Vergleiche mit anderen Zeiten / Ländern vorliegen?
Ich bin 2 Marathons in Spanien gelaufen, Valencia und Barcelona und das deckt sich mit Deiner Erfahrung aus Italien.
Mit der gleichen Zielzeit ist man in Deutschland wesentlich weiter vorne in der Ergebnisliste (prozentual) als in Spanien.

Auch so wenn man in Spanien laufen geht und sich nicht gerade in einer Touri-Hochburg befindet. Ich hab das Gefühl wer in Spanien läuft, der macht das eher wettkampf-orientiert und versteht laufen eher als Sport wo man möglichst schnell sein möchte und seine Leistung steigern möchte.

In Deutschland überwiegt doch mehr der Anteil das man laufen geht um ein bischen was für seine Fitness zu tun. Wer schneller laufen will und sich im Training quält wird häufig argwöhnisch beäugt :D
_____________________
I hear her voice and start to run, into the trees, into the trees
( The Cure / A Forest )

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