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Warum gibt es so viele langsame Läufer?

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Die Prioritäten verschieben sich doch wehement und vieles was uns als Community lieb und wichtig erscheint wird bei den entsprechenden Trainingsumfängen und Zielsetzungen plötzlich nichtig und klein...
Holli, da sagste was. Das erscheint mir auf Anhieb schlüssig - danke! So wie sich der Schreinermeister nicht im Schreiner-Forum herumtreibt, der Heimwerker dort aber alle Testberichte der aktuellen Stichsägen liest.

@Manfred
Das würde doch eigentlich danach schreien, einen "No-Name-Run" auf die Beine zu stellen, bei dem Sportkleidung verboten ist :)
Ich kann das nur bestätigen, was Du da schreibst. Ich bin auch die ersten Monate immer mit Adidas Sneakers und Baumwoll-T-Shirts durch die Gegend gerannt (ja, ne Hose hatte ich auch an).

@elguapo
Da "Ironman" ja auch eine Marke und keine Sportart oder Disziplin ist, läge die Vermutung sogar recht nahe. Wer hat's denn "erfunden"?

@Derda
Stimmt. Ich fänd es Cool, wenn es z.B. generell vom Arbeitgeber in der Woche zwei Stunden frei gäbe, die allerdings an Sport gekoppelt sind. Willst Du nicht, musst Du nicht. Aber ein Anreiz wäre da. Wobei das ja eher ein Anreiz für den Anfang wäre, und nicht die Leistungsspitze.

@rohar
Das mit den Suchmaschinen kann natürlich stimmen. Ausrüstung zieht mehr Leute als Trainingstheorie.
Wobei es schon echt komisch wäre, wenn die mitgezählt würden. Die kann man schließlich ganz einfach aus der Zählung ausschließen.

@TinaS
Der Vergleich mit Frankreich und dem Rennrad gefällt mir. Auch das klingt schlüssig - also dass die Leute hier nicht erst Laufen, wenn sie Talent dafür entdecken. Finde ich auch gut so, denn dadurch sinkt wahrscheinlich am anderen Ende der sehr langen Kette mein eigener Krankenkassenbeitrag.
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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holli1 hat geschrieben:Was heißt "Zeit"....
Versuche mal den Trainingsumfang eines "Profis" nachzumachen und ich glaube, Du wirst deinen Computer nicht mehr hochfahren wollen.
Verstehe Deine Schlussfolgerung nicht.
Lauftraining an sich ist nicht so Zeitaufwendig wie z.B. regelmäßige Arbeit und kein Profi läuft so am Limit, dass er 3h/Tag trainiert und den Rest lustlos rumliegen bleibt. Auch wenn man Physio dazu rechnet bleibt immer noch genug Zeit andere Sachen nachzugehen.

Ich habe einige Wochen im Jahr, wo ich 160-200km gemacht habe (immer im Urlaub). Dabei hatte ich genug Zeit gehabt, um andere Hobbys nachzugehen und z.B. 4 Stunden am Strand zu braten und abends in die Disko zu gehen.

Ich glaube nicht, dass Du die Trainingsphilosophie so richtig verstanden hast. Es geht dabei nicht darum sich kaputt zu trainieren.

Gruß
Rolli

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chuuido hat geschrieben: Stimmt. Ich fänd es Cool, wenn es z.B. generell vom Arbeitgeber in der Woche zwei Stunden frei gäbe, die allerdings an Sport gekoppelt sind. Willst Du nicht, musst Du nicht. Aber ein Anreiz wäre da. Wobei das ja eher ein Anreiz für den Anfang wäre, und nicht die Leistungsspitze.
Das Volksbegehren unterschreibe ich mit !! :daumen:

Wenn dann sollte es aber für jeden etwas geben bzw. bringen. Genauso für die "langsamen" Läufer als auch für "schnelle" Mountainbiker. Wenn man fähige Leute mit der Organisation betrauen würde, käme mit Sicherheit auch was Ansprechendes raus.
Grüße
Martin :hallo:

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Derda hat geschrieben:Ich finde es schade das es einen finanziellen Anreiz geben muß damit ein Talent (oder auch nicht) sich zu höchsleistungen Trainiert.
Also ich finde es schade, dass es einen finanziellen Anreiz geben muss, damit Schauspieler A in Film B mitspielt. Und ganz schrecklich, dass der Eintritt in Konzert von C geld kostet.
Warum machen die das alle nicht aus dem Idealismus, aus der Verpflichtung, dass sie aus irehm Talent gefälligst das beste machen sollen?

Und echt blöd, dass keiner gratis mein Fahrrad repariert, meine Küche putzt usw.

Ja, schlimm die Läufer, die das alles nur des Geldes wegen machen. Was für ein niederes Motiv. :teufel:

Von irgendwas muss man leben. Ideale allein sind auf Dauer etwas wenig für den Magen. Außerdem geht es möglicherweise hierzulande weniger um Anreize, sondern mehr um Absicherung.

Natürlich wird es immer ein paar Talente geben, die neben dem Beruf Höchstleistungen bringen. Aber das sind Ausnahmen und ohne die Möglichkeit, sich voll auf den Sport konzentrieren zu können, ist man heute international in vielen Sportarten nicht mehr konkurrenzfähig.

Warum laufen die Leute denn heute deutlich schneller als vor 50 Jahren? (Liegt doch nicht nur am Training und an der Chemie.
Damals waren alle Amateure. Entsprechend kurz waren die meisten Karrieren. Lang haben die meisten Spitzenleute die Doppelbelastung nämlich nicht ausgehalten.

Also muss ich es erst einmal Talenten überhaupt ermöglichen, sich (fast) nur auf den Sport zu konzentrieren. Das geht eben nicht ohne die Bereitstellung finanzieller Mittel.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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diego67 hat geschrieben:Ich bin 2 Marathons in Spanien gelaufen, Valencia und Barcelona und das deckt sich mit Deiner Erfahrung aus Italien.
Mit der gleichen Zielzeit ist man in Deutschland wesentlich weiter vorne in der Ergebnisliste (prozentual) als in Spanien.
Und jetzt vergleiche mal den Wohlstand in diesen Ländern und das Lebensgefühl. und die Arbeitsethik. "Schaffe schaffe Häusle baue." "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen." Wie populär sind solche Sprüche in Italien oder Spanien?

In Deutschland ist trotz hohen Wohlstands große Zukunftsangst weit verbreitet. Immer lieber etwas mehr arbeiten, vielleicht brauche ich das Geld später. Lieber Überstunden machen, sonst kriegt jemand anders den Job. Lieber 2h zur Arbeit fahren, als weniger verdienen und mehr Zeit zum Laufen zu haben. Die Karriere steht bei so vielen so weit im Vordergrund. Es ist kein Wunder, dass heute so wenige sehr ambitioniert trainieren.

Und jetzt mal die Situation in den 80ern ansehen, als die Läufer noch schneller waren. Arbeitslosigkeit, Höhe und Dauer des ALG 1, Druck auf Sozialhilfempfänger.

Angst macht langsam.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Lieber 2h zur Arbeit fahren, als weniger verdienen und mehr Zeit zum Laufen zu haben.
Super Logik.
Bild

PB: HM 1:44:46, 10km 49:37, M 4:19:28 (alle 2011), 24h 84,97 km (2013)

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Vieleicht hätte ich schreiben sollen Trainiert bzw. Trainiert wird. Ich kenne ein paar talente die m. M. nicht gut genug unterstützt werden und ich kenne ein talentierten Läufer der nicht vollgas gibt weil sich das ja sowieso nicht lohnt.
Mir ist schon klar das jeder Geld verdienen will und muß aber etwas mehr leidenschaft wäre doch ganz schön, oder?

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Gonzolator hat geschrieben:Super Logik.
Es ist nicht meine Logik. Das ist die Logik eines Systems, dass immer härter und kälter wird.

Ausrüstung ist mit ein paar Klicks gekauft, die erste Bürgerpflicht, der Konsum, ist schnell erledigt. Danach kann man mit dem schönen Gefühl zu denen zu gehören, die sich etwas leisten können, im Ausrüstungsforum drüber diskutieren. Dem Chef erklären, dass man nicht arbeiten kann, weil man auf einen Wettkampf will, ist möglicherweise schwieriger.

Mir ist schon klar, dass manche "Arbeitnehmer" (In wirklich sind sie es, die die Arbeit machen, also "geben" , die Unternehmer "nehmen" die Arbeit... :zwinker5: ) keine Job mit kurzem Anfahrtsweg zur Auswahl haben. Früher hätte man die aber nicht so leicht dazu bringen können, den Job mit dem weiten weg zu nehmen. Es gab für viele mehr Möglichkeiten, und mehr und länger ALG1.

Der Druck auf gewisse Gruppen der Gesellschaft ist gewollt. Die Angst geschürt durch gezielte Manipulation in diversen Medien. In Deutschland hat man viel Erfahrung mit wirksamer Propaganda.

Der Sport steht nicht außerhalb der Gesellschaft, sondern ist ein Teil davon.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Das Thema ist ja echt total vielschichtig. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Sachen fallen mir ein, die das Ganze beeinflussen können.

Ich hab´ mal überlegt, in welcher Sportart und welcher Disziplin deutsche Athleten und Sportler wirklich Welt- und Spitzenklasse sind.

Ballsportarten?
In welcher der wirklich weltweit populären Ballsportarten sind deutsche Männer und Frauen wirklich Weltklasse? Fußball? Ja, lasse ich durchgehen. Handball? Gut, ja. Aber Weltklasse? Volleyball? Nein. Basketball? Nein. Hockey? Immer weniger...

Rückschlagspiele?
Tennis? Nein. Badminton? Nein. Tischtennis? Nur einer.

Kampfsportarten?
Ringen? Nicht mehr. Boxen? Einzelne Profis. Judo? Immer weniger.

Wintersport?
Alpin? Hmmm Neureuther? Riesch? Und dann?
Nordisch? Skisprung? Nicht mehr. Langlauf? Wo ist Behle? Biathlon? Ja, die Frauen.

Leichtathletik?
Ich kann es nicht wirklich einschätzen. Vielleicht kann derC einen Überblick geben, in welchen Disziplinen Deutsche AthletInnen wirklich momentan weltklasse sind. In welchen Disziplinen stehen noch Deutsche mit Weltrekorden?

Das Ganze ist wahrscheinlich gar kein Problem des Laufens alleine, sondern es ist ein gesellschaftliches "Problem" bzw. einfach eine Verschiebung der Bedeutung von Schwerpunkten und Motivationen im und für den Sport und von Bedeutung von sportlichen Spitzenleistungen in der Gesellschaft.

Ich beobachte z.B., wie sehr oft Kinder von ihren Eltern für jeden Pfurz, den sie lassen, gelobt werden. Alles, was sie tun, ist grundsätzlich erst mal klasse. Egal, ob objektiv gut oder schlecht. Alles ist "Tooooolllll!"

"Das hast Du aber ganz toll gemacht, Niklas!" (Niklas,5, ist rückwärts von eine Rutschenleiter geklettert)
"Das ist wirklich das schönste Bild, das ich je gesehen habe, Marie" (Marie,6, hat gerade ein Wollknäuel gemalt. Malen wollte sie ein Haus...)
"Da hast Du Dich aber ganz dolle angestrengt, Jan-Hendrik" (Jan Hendrik hat gerade im Alter von 8 Jahren eine Stadionrunde mit Mühe und Not laufend bewältigt)

Das gleiche kann man auch auf Läufer übertragen. Auch wir feiern uns hier für jede Zeit. Sei sie auch noch so langsam: Guidos neue PB über den Kö-10er, meine neue HM-Bestzeit. Guido freut sich wie Bolle, ich bin total happy. Guido ist nicht ganz vorne dabei, ich schon mal gar überhaupt nicht.

Aber keiner sagt: "Das geht aber noch viel schneller. Du musst Dich a) beim nächsten Mal noch mehr anstrengen, b) viel besser trainieren und c) wann, Martin, nimmst Du endlich mal 15kg ab???"

Ich will das jetzt erst mal nur als Beobachtung schreiben. Einfach nur, wie es ist. Aber auch damit hat das was zu tun.

Die Motivation für die Teilnahme an einem Lauf, hat sich verschoben. Genau wie Diego es geschrieben hat, geht es nicht darum, möglichst schnell zu laufen bzw. möglichst weit vorne in der Ergebnisliste zu landen, sondern für sich eine derzeit mögliche Leistung zu erbringen. Die teilnahme an sich wird schon als Leistung gefeiert. Vollkommen wertfrei bemerkt.

Die Leistung jedes einzelnen zu bewerten, kann ich mir überhaupt nich anmaßen. Rein Objektiv gesehen, sind die allermeisten langsam. Aber subjektiv bin ich mit z.B. meinen Leistungen einverstanden. Nicht zufrieden, aber einverstanden. Man muss ja auch die Motivation, die Vorraussetzungen, die Ausgangslage jedes einzelnen in die Bewertung mit einfließen lassen.

Ich würde aber nie hingehen und sagen, dass ich z.B. schnell bin. So viel Realitätsverlust könnte es ja gar nicht geben.

Aber ich freu´ mich dennoch, dass ich meinen Arsch hochbekommen habe und mich zumindest bisher zeitlich immer weiter verbessert habe. Und so lasse ich jedem seine eigene Motivation und Art zu laufen.

Womit aber immer noch nicht die Frage nach dem Warum beantwortet ist. Und schon gar nicht, warum diejenigen, die es wirklich als Leistungssport betreiben, heutzutage nicht mit den früheren Zeiten z.B. im Marathon konkurrieren können.

Wie viel langsamer ist denn z.B. die durchschnittliche Marathon-Zeit der ersten 5% eines Stadtmarathons in Deutschland heute im Vergleich zu den Zeiten von vor 20 Jahren? Kann man das irgendwo nachschauen?

Schöne Grüße
Martin

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Gonzolator hat geschrieben:Super Logik.
Finde ich schon. Es ist ja nicht so, dass ein Läufer sich zum Laufen zwingen muss. Das macht er ja eigentlich von selbst und das auch gerne. Der C beschreibt hier nur, wie die Prioritäten verteilt sind. Erst der sichere Hafen (und zwar der mit Stahl-Tor und Samt-Polstern an der Kaimauer), dann das, was man unter "Leben" versteht.

Ich habe letztes mit einem Freund gesprochen und er sagte dazu: "Ich kenne so viele Leute, die gut verdienen und eigentlich gut leben können müssten. Aber die wissen gar nicht, wie man lebt." :D
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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Rolli hat geschrieben:Verstehe Deine Schlussfolgerung nicht.
Lauftraining an sich ist nicht so Zeitaufwendig wie z.B. regelmäßige Arbeit und kein Profi läuft so am Limit, dass er 3h/Tag trainiert und den Rest lustlos rumliegen bleibt. Auch wenn man Physio dazu rechnet bleibt immer noch genug Zeit andere Sachen nachzugehen.

Ich habe einige Wochen im Jahr, wo ich 160-200km gemacht habe (immer im Urlaub). Dabei hatte ich genug Zeit gehabt, um andere Hobbys nachzugehen und z.B. 4 Stunden am Strand zu braten und abends in die Disko zu gehen.

Ich glaube nicht, dass Du die Trainingsphilosophie so richtig verstanden hast. Es geht dabei nicht darum sich kaputt zu trainieren.

Gruß
Rolli
:klatsch:
Klar im Urlaub schaffe ich auch alles....
Entschluldigung aber entweder verstehst Du das was ich schreib nicht oder willst es nicht verstehen...
Wenn Du Konditor bist und tagtäglich hunderte von Kuchen backen müsstest, würdest Du dich auch noch in deiner Freizeit um Kuchen backende Idioten kümmern, die noch nicht einmal den Unterschied zwischen Zucker und Salz kennen????????
So ich bin raus aus dem Fred....
hab momentan genug am laufen.... :zwinker5:
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Mein Leben, mein Alltag, mein Sport, mein Blog!

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DerC hat geschrieben:Und jetzt vergleiche mal den Wohlstand in diesen Ländern und das Lebensgefühl. und die Arbeitsethik. "Schaffe schaffe Häusle baue." "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen." Wie populär sind solche Sprüche in Italien oder Spanien?
Hab den Satz jetzt mehrfach gelesen...
Sorry, versteh absolut nicht was Du damit sagen willst...

Weil ein Satz wie "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen." in Spanien nicht populär ist rennen dort nur die Leute die laufen als Sport verstehen ???
Also demzufolge laufen in Spanien nur die Leute die arbeitsfaul sind und nicht ausgelastet sind oder wie ???

Wenn Du das meinst, erzählst Du mMn ganz großen Quatsch.
_____________________
I hear her voice and start to run, into the trees, into the trees
( The Cure / A Forest )

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Derda hat geschrieben:Vieleicht hätte ich schreiben sollen Trainiert bzw. Trainiert wird. Ich kenne ein paar talente die m. M. nicht gut genug unterstützt werden und ich kenne ein talentierten Läufer der nicht vollgas gibt weil sich das ja sowieso nicht lohnt.
Vom wem werden die nicht genug unterstützt, von den Trainern? Die meisten Leute, die ich kenne, die Trainer sind oder in der Sportorganisation in der LA sind komplett ausgelastet. Die haben meist eine Mehrfachbelastung, z. b. als Trainer, Kampfrichter, Funktionär/Organisator- alles für fast kein Geld neben Beruf oder Ausbildung und Freunden und Familie.

Dennoch freuen sich viele Trainer immer über Talente. Falls deine bekannten wirklich nicht gut genug betreut werden, sollen sie sich mal informieren. Bei anderen Vereinen oder auch beim Landesverband.

Zur Finanziellen Unterstützung:
Kannst ja mal recherchieren, wie viele hauptamtliche Trainer es in der LA in D gibt. Dann mal z. B. mit den USA oder Russland vergleichen.

Oder was ein deutscher Spitzenläufer so an Geld bekommt von der Sporthilfe oder auch aus anderen Quellen. Welche Unterstützung Nachwuchskader überhaupt bekommen, die nicht in der Höchstförderung sind. Was für Vorteile man im Studium hat, wenn man Leistungssportler ist.

Du wirst herausbekommen, dass es völlig normal ist, dass richtig gute Nachwuchsleute ihr Trainingslager größtenteils selbst zahlen. Dass die Vorteile für Leistungssportler im Studium im Vergleich zu den USA z. B. sehr begrenzt sind. Dass es hier sehr wenig hauptamtliche Trainer gibt. Dass viele Fußballer in der 4. Liga nie für das Geld antreten würden, dass mancher gute Leichtathlet bekommt. Das ein Carsten Schlangen neben vielen anderen letztes Jahr von Asics keine Vertragsverlängerung bekam.
Derda hat geschrieben: Mir ist schon klar das jeder Geld verdienen will und muß aber etwas mehr leidenschaft wäre doch ganz schön, oder?
Woher soll die Leidenschaft kommen? Wenn schon Schulkinder daran gewöhnt werden, dass Leidenschaft für Sachen wie Laufen unwichtig, Geld und Karriere dagegen alles sind? Wann sollen die Kinder trainieren, wenn sie an drei Tagen Nachmittagsunterricht haben und an 2 Tagen Nachhilfe, nur damit sie 1 Jahr früher Abitur machen können?

Wenn schon die Schüler angst haben, dass sie mal später keinen Job bekommen, der gut genug ist, wie soll da jemand je das Laufen priorisieren?

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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:hihi:

"So nun habe ich einen Pulsgurt fürs Pferd gekauft und zwar den Equine Wearlink Textielsender, muss dazu sagen er war gebraucht. Es wurde mir aber garantiert das er läufft, ich glaube ihr das auch. Wollte nun die Uhr und den Gurt fürs Pferd zusammen nutzen."

Aus dem Unterforum Ausrüstung :nick: . Leif is Leif.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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holli1 hat geschrieben: :klatsch:
Klar im Urlaub schaffe ich auch alles....
Entschluldigung aber entweder verstehst Du das was ich schreib nicht oder willst es nicht verstehen...
Wenn Du Konditor bist und tagtäglich hunderte von Kuchen backen müsstest, würdest Du dich auch noch in deiner Freizeit um Kuchen backende Idioten kümmern, die noch nicht einmal den Unterschied zwischen Zucker und Salz kennen????????
So ich bin raus aus dem Fred....
hab momentan genug am laufen.... :zwinker5:
Nö... ich hab Dein Posting als "Zeitmangel" und "zu müde um zu leben" verstanden. Gebe ich zu.

Trotzdem kennen wir genug Köche/Becker, die Bücher übers Kochen/Backen für Anfänger schreiben. Sogar zu viele...

Gruß
Rolli

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@derC
Der Ansatz, den Du hier verfolgst ist aber doch eher "Warum gibt es so wenige schnelle Läufer", oder? Ist auch spannend.

@knippi
Danke :D

Wobei mich das auch an eine deutsche Eigenart erinnert: erst alles vorbereiten, zusammenkaufen, 100% absturzsicher und failsafe organisieren, um dann nach 8 Jahren Vorbereitung endlich mit 2 Schirmen, 1 GPS-Gerät, Ersatzakkus und Leuchtpistole gegenüber einkaufen zu gehen.
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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Weil die Fettverbrennung nur im unteren Pulsbereich funktioniert und Millionen nur laufen, um abzunehmen oder das Gewicht zu halten. Mir wär´ dat ja zu langweilig... :D
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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diego67 hat geschrieben:Hab den Satz jetzt mehrfach gelesen...
Sorry, versteh absolut nicht was Du damit sagen willst...
Chhuido hat es verstanden.
diego67 hat geschrieben: Weil ein Satz wie "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen." in Spanien nicht populär ist rennen dort nur die Leute die laufen als Sport verstehen ???
Also demzufolge laufen in Spanien nur die Leute die arbeitsfaul sind und nicht ausgelastet sind oder wie ???

Wenn Du das meinst, erzählst Du mMn ganz großen Quatsch.
Nein das meine ich nicht. Du hattest vielleicht die "dreckigen Gedanken", spanischen Läufern zu unterstellen, sie seien zu faul zum arbeiten, ich sicher nicht. :D

Ich käme nie auf die Idee, einem ambitioniert trainierenden Läufer Faulheit zu unterstellen. Erstens halte ich Fleiß eh für überbewertet (da (anständig bezahlte) Arbeit u. a. durch Rationalisierung und Industrialisierung ein knappes Gut ist, brauchen wir mehr Leute, die weniger arbeiten), zweitens bewerte ich Arbeit nicht nur nach dem finanziellen Lohn dafür. Was die ganzen ehrenamtlichen Kräfte an Arbeit im Sport leisten, ist z. B. ganz klar bedeutend mehr wert, als das, was sie dafür an monetärer Entschädigung bekommen.

Es geht um die Mentalität. Obwohl die Spanier im schnitt viel ärmer sind als die Deutschen, haben sie weniger Angst vor der Zukunft. Die protestantische Arbeitsethik hat dort viel weniger Einfluss - logisch, da sind offiziell über 90% katholisch. (Italiener auch größtenteils katholisch).
Bitte komm mir jetzt nicht wieder mit einer Unterstellung, ich hätte behauptet Katholiken seien faul oder so - habe ich nicht. Es gibt aber einfach religiöse und weltanschauliche Traditionen, so etwas wirkt sich aus.
Und sie hängen weniger der Philosophie an, dass man mit genügend investierter Arbeit und dem erreichten Wohlstand "sicher" wäre. Wenn du die Anekdote zur Senkung zur Arbetsmoral kennst, weißt du vielleicht was ich meine.

Ein großer Teil der Italiener und Spanier weiß eher, wann es mal genug ist mit der Arbeit. Hat nix mit Faulheit zu tun.

Wer lebt um zu arbeiten, wird weniger Zeit für das Laufen haben, als jemand der arbeitet um zu leben.

Speziell für die spanische Laufstärke ist aber auch wichtig, dass für die Spiele 1992 einiges investiert wurde und das eben nicht nur ein Strohfeuer war, wie man bei der EM in BVarcelona gesehen hat-

Also "Die" sind sicher nicht zu faul, sondern eher sind hier viele zu beflissen, zu fleißig und werden auch noch zu oft zu schlecht dafür bezahlt. Deswegen ist Deutschland meistens 1. oder 2. bei der Exportweltmeisterschaft, aber die Binnennachfrage ist schlecht - auch eine Folge von Zukunftsangst: Wer Angst vor der nächsten Nullrunde bei Lohn oder Rente hat, gibt weniger aus. Außerdem muss er ja auch noch "riestern", womit das Geld wieder schön bei denen landet, die Krise und Angst mit zu verantworten haben.

Und hier wird von vielen so getan, als wer die Exportweltmeisterschaft der wichtigste Wettkampf der Welt. Das ist es aber nur für die, die damit Geld verdienen, und zwar vor allem für die Großverdiener. Die kleinen entlässt man eh bei der nächsten Krise oder lässt sie vom Staat über die Kurzarbeit mitfinanzieren. Die Exportstärke macht es auch anderen EU-Mitgliedern schwer mitzuhalten und gefährdet das Gleichgewicht in diesem Wirtschfatsraum.

Aber das führt hier wohl zu weit. Zurück zum Laufen, zur Wertschöpfung , die dabei entsteht und schwer in Euros auszudrücken ist:

[INDENT] "Some people create with words or with music or with a brush and paints. I like to make something beautiful when I run. I like to make people stop and say, 'I've never seen anyone run like that before.' It's more than just a race, it's a style. It's doing something better than anyone else. It's being creative."
Steve Prefontaine
[/INDENT]

Und nochmal was dazu, warum wir vielleicht erst wieder mit den Kenianern mithalten könnten, wenn da mal der Wohlstand ausbricht:
[INDENT]"You have to go through cycles of extreme poverty and suffering for a while; they are used to that...They get up early, run hard, rest drink tea, get out and run hard again. When Simon Dirorie gets up at 4 a.m. - I'm dedicated, but I'm not that dedicated."
Keith Brantly, on why the Kenyan runners are so good, 1993
[/INDENT]

Gruß

C.

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- Sir Roger Bannister

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Martin_Dus hat geschrieben:Aber keiner sagt: "Das geht aber noch viel schneller. Du musst Dich a) beim nächsten Mal noch mehr anstrengen, b) viel besser trainieren und c) wann, Martin, nimmst Du endlich mal 15kg ab???"
Der ist ja hinterhältig ... :motz:
Grüße
Martin :hallo:

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chuuido hat geschrieben:Wobei mich das auch an eine deutsche Eigenart erinnert: erst alles vorbereiten, zusammenkaufen, 100% absturzsicher und failsafe organisieren, um dann nach 8 Jahren Vorbereitung endlich mit 2 Schirmen, 1 GPS-Gerät, Ersatzakkus und Leuchtpistole gegenüber einkaufen zu gehen.
Dann oute ich mich jetzt als genau so einer. Ausgerüstet bin ich top - vom ersten Tag meiner "Läuferkarriere" an. Die (kleinen) Lauferfolge kamen erst durch intensiveres Training. Ohne die ganze Ausrüstung und den Spaß daran, sie zu kaufen, sammeln, haben, hätte ich aber vermutlich keine ausreichende Trainingsmotivation gehabt. Ohne den Forerunner (sorry Hennes, ich kann mich nicht an "die FRin" gewöhnen) hätte ich z.B. nie begonnen, Intervalle zu laufen.

Aber ich glaube, dass das alles so ist, weil ich eben so bin wie ich bin. Ein Geek, der z.B. auch ein iPad besitzt ohne genau zu wissen, warum.

Es ist aber auch schon immer so gewesen, dass auf der Skipiste die Leute mit dem neuen Bogner-Overall und den Super-Carvern meist am Schlechtesten fahren.

Ich kann gut damit leben, mit dem Brotkasten am Arm beim Alsterlauf 20 Minuten nach dem Sieger anzukommen.
Bild

PB: HM 1:44:46, 10km 49:37, M 4:19:28 (alle 2011), 24h 84,97 km (2013)

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chuuido hat geschrieben:@derC
Der Ansatz, den Du hier verfolgst ist aber doch eher "Warum gibt es so wenige schnelle Läufer", oder?
Ja, aber nicht nur. Und möglicherweise hängt das ja zusammen.

Wobei manche Gründe für das langsame Laufen ja doch offensichtlich sind: der Mythos Marathon, die Werbung der großen Events ...

Und dazubei vielen eine eine Kombination aus mehreren dieser Gründe:

- wenig Talent
- Übergewicht
- schlechte Technik
- zu wenig Training
- schlechtes Training
...

Gruß

C.

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- Sir Roger Bannister

123
DerC hat geschrieben:Die Exportstärke macht es auch anderen EU-Mitgliedern schwer mitzuhalten und gefährdet das Gleichgewicht in diesem Wirtschfatsraum.

Ja ja, und die Läufer, die sich im Training quälen und dann gewinnen, machen die Läufe kaputt, weil sie immer gewinnen und die weniger Traingsfreudigen kein Lust mehr haben, überhaupt anzutreten
Neue Laufabenteuer im Blog

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Gonzolator hat geschrieben: ... der z.B. auch ein iPad besitzt ohne genau zu wissen, warum. ...
Du kannst z.B. dein iPad mit relativ wenig Aufwand in eine vollwertige Spielekonsole aufrüsten, hier ... oder aber in der Küche als Schneidebrett benutzen ... sorry, off Topic ... bin schon weg ...
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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MegaCmRunner hat geschrieben:Du kannst z.B. dein iPad mit relativ wenig Aufwand in eine vollwertige Spielekonsole aufrüsten, hier ... oder aber in der Küche als Schneidebrett benutzen ... sorry, off Topic ... bin schon weg ...
off topic - aber gut!!! :hihi:
Bild

PB: HM 1:44:46, 10km 49:37, M 4:19:28 (alle 2011), 24h 84,97 km (2013)

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DerC hat geschrieben:Es geht um die Mentalität. Obwohl die Spanier im schnitt viel ärmer sind als die Deutschen, haben sie weniger Angst vor der Zukunft. Die protestantische Arbeitsethik hat dort viel weniger Einfluss - logisch, da sind offiziell über 90% katholisch. (Italiener auch größtenteils katholisch).
Bitte komm mir jetzt nicht wieder mit einer Unterstellung, ich hätte behauptet Katholiken seien faul oder so - habe ich nicht. Es gibt aber einfach religiöse und weltanschauliche Traditionen, so etwas wirkt sich aus.
Und sie hängen weniger der Philosophie an, dass man mit genügend investierter Arbeit und dem erreichten Wohlstand "sicher" wäre. Wenn du die Anekdote zur Senkung zur Arbetsmoral kennst, weißt du vielleicht was ich meine.
Erstmal danke für Deine sportsoziologischen Einsichten. Ich hätte dem Thema gar nicht zugetraut, daß sich dabei so viele politische Facetten auftun. Wieder was gelernt.

Aber die These von der protestantischen Arbeitsethik ist mir dann fürs erste doch ein wenig steil. Ich mag Max Weber nicht alles glauben, was er geschrieben hat.

Lassen sich die mittelmäßigen Laufleistungen bei deutschen Männern (Frauen sind ja etwas weniger betroffen) z.B. in Skandinavien verifizieren? Dort ist der Protestantenanteil ja noch viel höher als bei uns. Da müßten die doch eigentlich ähnliche Probleme haben.

Oder ist die sog. protestantische Arbeitsethik nicht eher eine calvinistische? Im klassischen Calvinismus galt bzw. gilt ja irdischer Wohlstand als Indiz göttlicher Erwählung zur Seligkeit. Daher auch Webers Thesen. Dann frage ich mich aber, warum ausgerechnet in den USA, die vor allem von calvinistischen Auswanderern bzw. von Angehörigen aus dem Calvinismus hervorgegangener Denominationen aufgebaut wurden, die Sache mit dem Leistungssport so viel besser zu funktionieren scheint als bei uns. Oder läßt sich zeigen, daß die dortigen Spitzensportler mehrheitlich keine protestantischen Selfmademen sind, sondern sich ähnlich den ostafrikanischen Topathleten einfach nur aus wirtschaftlicher Not hochgearbeitet haben und den Sport nicht als Mittel verstehen, sich durch Leistung religiös zu verifizieren?

Umgekehrt sehe ich natürlich auch das Problem, daß wir uns in Deutschland sehr stark über Beruf und wirtschaftlichen Status definieren. (Im protestantischen, z.T. erzlutherischen Skandinavien versteht das übrigens kein Mensch.) Ich glaube aber nicht, daß man das monokausal auf bestimmte theologische Strömungen zurückführen kann. Und selbst wenn das doch der Fall ist, bleibt die Frage, weshalb z.B. der Beruf des Fußballers einer ist, bei dem Erfolg sich auch finanziell rechnet (auch wenn die Gehälter geringer sind als in manchen anderen Ländern), wogegen Leichtathleten meist mit der schönen Natur vorlieb nehmen müssen. Dahinter müßte doch die Idee stehen, daß Beruf nicht gleich Beruf ist. Mit anderen Worten: Da haben wir es mit einem Klassendenken zu tun. Aber das hattest Du ja schon angedeutet.

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Kasrwatzmuff hat geschrieben: Es hört sich ja auch besser an, wenn man das Matterhorn besteigt als wenn man die "Action Directe" klettert...
Nein! Wie kannst Du sowas sagen!!! :uah:
13 gegen wieviel Tausende???
Schäm Dich!!! :zwinker5:

128
So, ich habe mal nachgezählt:
Auf der Laufen-in-Köln Seite gibt es
im September 47
im Oktober 28
im November 26
und im Dezember 23 Läufe.
Das ist nur die Region Köln (ca +40km? Umkreis) und ich weiß nicht, ob das wirklich alle Läufe sind.
Wer soll denn da alles mitlaufen, bzw. anders gesagt, kann es nicht sein, dass sich "früher" diejenigen, die wirklich Wettkämpfe gelaufen sind, einfach auch auf weniger Läufen getroffen haben?
Wäre vielleicht auch ne Idee (alle Marathons in D-Land nehmen und alle Läufer unter 3h zusammenzählen...???)...

Wie ist es denn in den USA mit dem Verhältnis von "schnellen" zu "langsamen" Läufern? Dort wird sich das doch auch erheblich verschoben haben, wenn ich denke, dass es in den Staaten auch zum Guten Ton gehört mal einen Marathon zu laufen (und wenn es nur als CHarity-Event ist).
Grüßchen, Sanne

129
Fira hat geschrieben: Wäre vielleicht auch ne Idee (alle Marathons in D-Land nehmen und alle Läufer unter 3h zusammenzählen...???)...
Greif - Marathon Bestenliste
Viele Grüße Dennis

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Kasrwatzmuff hat geschrieben:Es hört sich ja auch besser an, wenn man das Matterhorn besteigt als wenn man die "Action Directe" klettert...
Ihr denkt bitte daran, dass der Verfassungsschutz hier mitliest, der bei manchen Reizworten hellhörig wird ...

... wenn gleich noch im nächsten Beitrag von langsamen Läufern die Rede ist, die bei einem Marathon jeden Zeitrahmen sprengen ...
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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psyXL hat geschrieben:Greif - Marathon Bestenliste
Klasse, danke!!
Allerdings wollen die "meine" Adresse für Werbezwecke haben... soviel zum Thema Wirtschaftlichkeit :frown:
Grüßchen, Sanne

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Fira hat geschrieben:Klasse, danke!!
Allerdings wollen die "meine" Adresse für Werbezwecke haben... soviel zum Thema Wirtschaftlichkeit :frown:
Grüßchen, Sanne
Du kannst anklicken, dass du bereits im Verteiler eingetragen bist.
Viele Grüße Dennis

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Ich denke es liegt daran, dass viele Läufe angeboten werden. Ich laufe regelmässig Halbmarathons. Manche nur als Training, da bin ich dann schon mal um 15 Minuten langsamer, als normal. Zudem wird für solche Veranstaltungen mittlerweile viel Werbung gemacht und somit werden auch die - naja ich sag jetzt mal - unsportlichen angelockt, für die`s nur darum geht ins Ziel zu kommen.
Ist aber doch o.k., finde ich ... Wobei ich nicht weiß, ob ich mit einer Bestzeit von 1:42 schnell oder langsam bin?!
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass nur die Schnellen Wettkämpfe laufen würden, dann wären letzten Sonntag beim Friedberger Halbmarathon statt 1250 Teilnehmern nur 50 an den Start gegangen. Wer hätte den Aufwand für 50 Läufer betrieben. Straßen sperren, Verpflegungsstellen und danach noch minus in der Veranstalterkassen ...
Mir ist es wurscht ob einer schnell oder langsam ist, Spaß soll er haben ...
Kommende Läufe:


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psyXL hat geschrieben:Greif - Marathon Bestenliste
Also, das erste Ergebnis, ob es was nütz weiß ich nicht :zwinker5: ,
2009 sind bei
68 weltweiten Marathon-Veranstaltungen 55 deutsche Frauen unter 3:00 gelaufen,
bei den deutschen Herren bei 74 Marathon-Veranstaltungen 2.262 unter 3:00.
Sind 2.317 unter 3:00 Läufer jetzt weniger oder mehr als vor 30 Jahren???

Fragen über Fragen...
Und alle mit Funktionsshirts :teufel:

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Hallo,
jetzt weniger oder mehr als vor 30 Jahren???
Zu meiner aktiven Wettkampfzeit 1984-88 ( wir waren damals auch nur Hobbyläufer ) war die Leistungsdichte stärker.

Bin `88 5Seen Lauf Schwerin - 30km in 1:55:12 gelaufen. Wenn ich mir jetzt von den letzten 10Jahren die Ergebn. ansehe, wäre das Platz 15-20 in der Gesamtw. gewesen.
Kann mich nicht erinnern damals so weit vorn gewesen zu sein.
Muß aber dazu sagen, das es damals nicht so viele große Läufeveranst. gab.
Es gab den Rennsteig-, Harzgebirgs-. Kyffhäuserberglauf und ein paar Stadtmarathon`s.
Es waren halt immer alle dabei. Heute verteilt sich das ja alles.

Die große Laufbeweg. ist ja auch viel später erst entstanden.


Gruß Vin

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OT:
Kasrwatzmuff hat geschrieben: Es hört sich ja auch besser an, wenn man das Matterhorn besteigt als wenn man die "Action Directe" klettert...
:tocktock: Bitte was? Also bei mir schindest du mit der Action Directe auf jeden Fall deutlich mehr Eindruck :D (aber ich lauf auch nicht beim Berlin-Marathon mit)
Bild

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rote Bohne hat geschrieben:OT:

:tocktock: Bitte was? Also bei mir schindest du mit der Action Directe auf jeden Fall deutlich mehr Eindruck :D (aber ich lauf auch nicht beim Berlin-Marathon mit)
böhmische Wälder für mich und musste erstmal googlen: war aber auch verwirrend
:confused:

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JensR hat geschrieben:böhmische Wälder für mich und musste erstmal googlen: war aber auch verwirrend
:confused:
Hier die Action directe, um die es uns geht :D
Bild

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JensR hat geschrieben:böhmische Wälder für mich und musste erstmal googlen: war aber auch verwirrend
:confused:
Das ist ja das, was ich meine. Unter dem Berlin-, Hamburg- oder Köln-Marathon kann sich jeder etwas vorstellen. Wenn ich da von meiner Teilnahme erzähle ernte ich direkt Bewunderung. Wenn ich aber sage, dass ich beim Advent-Waldmarathon mitgelaufen bin, dann wird mein Gegenüber erstmal die Veranstaltung googlen. Dabei ist die Strecke in Bad Arolsen mit Sicherheit um einiges anspruchsvoller.

Wenn "Action Directe" zu politisch ist, dann ersetze ich es durch "Sautanz". :zwinker5:
Grüße
Martin :hallo:

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schneapfla hat geschrieben:Mal abgesehen davon ist das hier ja kein "Elite-Forum" und ohne Breite gibt's auch keine Spitze...
Jein. Weil uns die Breite bei 2:30 fehlt, haben wir auch keine Spitze. Die Zahl der 3:30-Läufer halte ich dabei für unerheblich.

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aghamemnun hat geschrieben: Aber die These von der protestantischen Arbeitsethik ist mir dann fürs erste doch ein wenig steil. Ich mag Max Weber nicht alles glauben, was er geschrieben hat.
Dazu zwingt dich ja keiner. :D
aghamemnun hat geschrieben: Oder ist die sog. protestantische Arbeitsethik nicht eher eine calvinistische? Im klassischen Calvinismus galt bzw. gilt ja irdischer Wohlstand als Indiz göttlicher Erwählung zur Seligkeit. Daher auch Webers Thesen.
Du hast vollkommen recht, dass das im Calvinismus besonders stark war. Der hat aber eben auch andere Szenen beeinflusst, die sich nicht als Calvinisten bezeichnen würden.. aber ich wollte nie behaupten, es läge allein an der Konfession. Mir ging es um die gesamte Einstellung,welche Prioritäten Arbeit und Wohlstand genießen.
aghamemnun hat geschrieben: Dann frage ich mich aber, warum ausgerechnet in den USA, die vor allem von calvinistischen Auswanderern bzw. von Angehörigen aus dem Calvinismus hervorgegangener Denominationen aufgebaut wurden, die Sache mit dem Leistungssport so viel besser zu funktionieren scheint als bei uns. Oder läßt sich zeigen, daß die dortigen Spitzensportler mehrheitlich keine protestantischen Selfmademen sind, sondern sich ähnlich den ostafrikanischen Topathleten einfach nur aus wirtschaftlicher Not hochgearbeitet haben und den Sport nicht als Mittel verstehen, sich durch Leistung religiös zu verifizieren?
Nicht nur einen Grund suchen. Der Erfolge der USA in der LA beruht auf (Reihenfolge KEINE Wertung, kein Anspruch auf Vollständigkeit)

- Vorbildern wie Jesse Owens, Jimmy Ryun, Frank Shorter, Carl Lewis usw. (klar, die müssen auch irgendwie zu der Leistung gekommen sien, aber dennoch spielen sie für die nachfolgenden eine große Rolle)

- Schul- und College SportSystem: Nicht nur dass die Entdeckung von Talenten besser funktioniert, es gibt auch eine bessere Förderung ((Teil-)Stipendien auch für Leute weit unter der nationalen Spitze) und soziales Ansehen.

- Konkurrenzsituation zu anderen Sportarten ist anders als in D. Ich weiß, es gibt andere Konkurrenz (z. Baseball Basketball american Fotball),aber dennoch denke ich dass die Situation vorteilhafter ist als bei uns. Weil eben die Mitgliedschaft im College Crosslauf Team soziale Anerkennung bedeutet, während bei uns ein Crossläufer dadurch fast keine Anerkennung bekommt

- Gibt für Läufer mehr Möglichkeiten, Geld zu verdienen (z. B. höhere Siegprämien bei mehr Straßenlaufmeisterschaften als hier)

Zum Calvinismus in den USA: Ich denke, dass diese Ethik von den Siedlern und ihren Nachkommen erweitert bzw. um gedeutet wurde. Das ist ein Teil des Grundstocks für den amerikanischen Traum, für das "Jeder kann es packen, wenn er sich nur anstrengt". Das wurde so verallgemeinert, dass es eben meist mindestens als ok gilt, wenn man das im Sport umsetzt. "The pursuit of happiness", wie es in der Unabhängigkeitserklärung der USA hieß, ist in den USA eben auch im Sport möglich und wird oft als erstrebenswert angesehen.

In D kommen bei großen Trainingsumfängen eher Unterstellungen und seltsame Fragen wie z. B: "Vernachlässigst du auch nicht deine Arbeit?", "Aber davon kann man doch nicht leben, warum investierst du dann so viel" oder "Vor was läufst du weg?"

Das betrifft übrigens nicht nur den Sport, auch bei anderen mit Leidenschaft betrieben Aktivitäten (Musik Kunst), die nicht direkt dem Broterwerb dienen, kommen hierzulande oft ähnliche Kommentare.
aghamemnun hat geschrieben: Umgekehrt sehe ich natürlich auch das Problem, daß wir uns in Deutschland sehr stark über Beruf und wirtschaftlichen Status definieren. (Im protestantischen, z.T. erzlutherischen Skandinavien versteht das übrigens kein Mensch.) Ich glaube aber nicht, daß man das monokausal auf bestimmte theologische Strömungen zurückführen kann.
Das war niemals meine Absicht, habe ich auch nicht so behauptet. Die protestantische Arbeitsethik ist sicher nur ein Punkt von mehreren. Aber wo du ja zustimmst, ist, dass wir uns in D sehr stark "über Beruf und wirtschaftlichen Status definieren". Und das macht es eben schwieriger, dem Laufen eine hohe Prioritäten

Und es kommt hinzu, dass in Deutschland die Propaganda zur Perfektion getrieben wurde. Heute haben wir natürlich nicht mehr die plumpe Propaganda aus den Zeiten der Diktatur, aber das Wissen um Manipulation und Medienbeeinflassung ist ja nicht verloren gegangen. In kaum einem Land der Welt haben so viele Menschen so viel Zukunftsangst zu haben, obwohl es ihnen wirtschaftlich gut geht. Das ist auch eine Folge von einer Politik, die Ängste schürt, statt Ängste zu nehmen.

Interessant ist, dass das Marketing von Pulsuhrherstellern z. B. auch die Ängste der Menschen benutzt: Angst vor Verletzungen und Überlastungen, Angst vor Krankheiten, etc.
aghamemnun hat geschrieben: Und selbst wenn das doch der Fall ist, bleibt die Frage, weshalb z.B. der Beruf des Fußballers einer ist, bei dem Erfolg sich auch finanziell rechnet (auch wenn die Gehälter geringer sind als in manchen anderen Ländern), wogegen Leichtathleten meist mit der schönen Natur vorlieb nehmen müssen. Dahinter müßte doch die Idee stehen, daß Beruf nicht gleich Beruf ist. Mit anderen Worten: Da haben wir es mit einem Klassendenken zu tun. Aber das hattest Du ja schon angedeutet.
Nuja, darüber dass unterschiedliche Berufe unterschiedlich bezahlt werden und ob dass so sinnvoll ist könnten wir wohl lange diskutieren. Fragt sich nur, wie viele da hier mitreden wollen oder eher ziemlich schnell irgend wen als bösen Kommunisten diskreditieren. :teufel:

Im Fußball in D ist auch die Vorbildgeschichte, der große Triumph, dessen Nachahmung angestrebt wird, wichtig. 1954 gewinnt D die WM, 9 Jahre nach Kriegsende. An eine solche Massenwirkung kam ein Olympiasieg von Dieter Baumann bei weitem nicht ran.

In Kenia und Äthiopien gab es aber Erfolge von ähnlicher Bedeutung wie sie "Das Wunder von Bern" für D hatte:
Kenia wurde 1963 unabhängig. 1964 nahm Kenia erstmals an den olympischen Spielen teil. Kip Keino wurde 5. über 5000m. 1968 gewann er (afaik das erste kenianische Gold überhaupt über 1500m, Silber über 5000m 1972 dann Gold über 3000m Hindernis. Kip Keino ist in Kenia eine Legende, und deshalb sind das die Kernstrecken der kenianischen Lauftradition: 1500, 5000m und 3000m Hindernis. Heute haben die Kenianer das erweitert, aber sie taten sich mit dem Marathon lange schwer, weil die Tradition auf den kürzeren Strecken lag.

In Äthiopien dagegen ist das große Vorbild Abebe Bikila mit seinen zwei Goldmedaillen von 1960 und 1964. Dazu noch der tragische Unfall, Bikale wurde endgültig zur Legende. Deswegen war für Haile immer klar, dass er Marathon laufen wird. U. a. deswegen wird er auch irgendwie versuchen, 2012 in London noch anzutreten.

Zurück zu Deutschland: Der DFB ist der größte und mächtigsten Verband einer einzelnen Sportart in D. Der Ligabetrieb lässt sich viel besser an die Medien verkaufen als die LA. Es ist ganz offensichtlich, dass der Fußball viel leichter an Fernseh-und Sponsorengelder kommt als alle anderen Sportarten.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Da wären wir meiner Meinung nach wieder bei der Sportförderung, Kader, etc.

Jeder kennt es doch wahrscheinlich aus dem eigenen Training. Fiese Tempoeinheiten, Intervalle, TDL sind einfacher in einer Gruppe. Alleine ist man meist nicht in der Lage sich so zu quälen.

Wenn jetzt die Basis geschaffen wird, schnellen Leuten eine Möglichkeit zu geben gemeinsam zu trainieren, dann werden die Trainingsleistungen und damit auch die WK-Ergebnisse besser.

Schon haben wir mehr 2:30h-Läufer.

Es ist doch bezeichnend, dass ich mit Ende 20 Jahren nach 27 Jahren Sportabstinenz und bei bisher unregelmäßigen 60WKM nach 4 Jahren Lauferfahrung eigentlich immer unter den ersten 10 % ins Ziel komme. Eine 2:30h wird für mich mit dem späten Einstieg unmöglich sein, eine 2:45h kann ich mir in den nächsten Jahren noch vorstellen bei entsprechendem Training.

Wo sind die ganzen Läufer, die in der Jugend Leichtathletik gemacht und ambitioniert weitertrainiert haben? Die müssen doch zwangsläufig die Breite bei 2:30h ausmachen. Fehlt die Förderung?
Viele Grüße Dennis

143
DerC hat geschrieben:
In D kommen bei großen Trainingsumfängen eher Unterstellungen und seltsame Fragen wie z. B: "Vernachlässigst du auch nicht deine Arbeit?", "Aber davon kann man doch nicht leben, warum investierst du dann so viel" oder "Vor was läufst du weg?"

Das betrifft übrigens nicht nur den Sport, auch bei anderen mit Leidenschaft betrieben Aktivitäten (Musik Kunst), die nicht direkt dem Broterwerb dienen, kommen hierzulande oft ähnliche Kommentare.

Kommen diese Kommentare nicht vor allem dann, wenn man trotz hoher Investitionen nicht erfolgreich ist (wobei man über die Definition von 'Erfolg' natürlich trefflich streiten kann..)? Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass Freizeitaktivitäten mit einem erstens messbaren und zweitens nach gängiger Definition 'guten' Ergebnis (also z.B. 10 km in unter 40 Minuten oder Marathon in unter 3:15) durchaus Anerkennung finden und das was du schilderst nur bei Leuten eintritt, denen ihre mit Leidenschaft betriebene Aktivität 'nichts bringt'.

tina

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TinaS hat geschrieben:Kommen diese Kommentare nicht vor allem dann, wenn man trotz hoher Investitionen nicht erfolgreich ist (wobei man über die Definition von 'Erfolg' natürlich trefflich streiten kann..)? Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass Freizeitaktivitäten mit einem erstens messbaren und zweitens nach gängiger Definition 'guten' Ergebnis (also z.B. 10 km in unter 40 Minuten oder Marathon in unter 3:15) durchaus Anerkennung finden und das was du schilderst nur bei Leuten eintritt, denen ihre mit Leidenschaft betriebene Aktivität 'nichts bringt'.

tina
Das glaube ich nicht. Ob du die 10 Kilometer in 40 Minuten läufst oder in 31 Minuten ist doch pfurzegal. Das interessiert dich, deine Familie und vielleicht ein paar Freunde. Geld lässt sich mit beiden Zeiten nicht verdienen.
Messbar macht sich hierzulande nicht an der gelaufenen Zeit sondern an dem monetärem Output fest. Der ist bei beiden Zeiten null! Man wird nur schief angeguckt, warum man so einen Aufwand betreibt ohne Geld dafür zu bekommen.
Viele Grüße Dennis

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psyXL hat geschrieben:Man wird nur schief angeguckt, warum man so einen Aufwand betreibt ohne Geld dafür zu bekommen.

Vielleicht ist das wirklich vom Umfeld abhängig.

tina

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TinaS hat geschrieben:Vielleicht ist das wirklich vom Umfeld abhängig.
Ja, von deren Umfeld. Und wenn ich anwesend bin, dann bin ich das Umfeld :teufel: .
Mich hat noch nie jemand schief angeschaut.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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psyXL hat geschrieben:Man wird nur schief angeguckt, warum man so einen Aufwand betreibt ohne Geld dafür zu bekommen.
Das gilt doch für (fast) jedes Hobby, daß man hin und wieder gefragt wird, was das denn eigentlich bringt (gemeint ist in der Regel, was das finanziell bringt) bzw. wieso und wofür man dort Geld hineinsteckt (Ausrüstung, Startgelder, Fahrtkosten). Da ich für mich entschieden habe, das Laufen mit Spaß und als Hobby zu betreiben, kann ich mit derartigen Fragen gut leben. Und zu oft kommen diese ja auch nicht... :zwinker5:
Unmögliches erledigen wir sofort! Wunder dauern etwas länger... :D

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Herrjeh, da sind wir aber ziemlich vom Ursprungsthema abgekommen, woll?

Atp hätte seine helle Freude. Wo ist der, wenn man ihn mal braucht?

Wenn es ein amtliches Endergebnis zu den verschiedenen aufgeworfenen Fragen gibt, speziell warum wir Läufer langsamer geworden sind und ob dies denn überhaupt der Fall ist, bitte hier zusammenfassen und mich kurz per PN informieren.

Wenn jemand hier seinen Lauf von 1988 in Schwerin anführt, dann wissen wir

1) dass er damals zweifelsohne gedopt war, wie alle im Osten und viele im Westen und nebenbei vielleicht sportliche Förderung in einem längeren Wehrdienst erhalten hatte
2) dass er damals 22 Jahre jünger war
3) dass es für ihn damals eine größere Anzahl Gleichaltriger gab als es heute für einen 22 Jahre jüngeren der Fall wäre und das Durchschnittsalter der Laufteilnehmer damals wohl niedriger war als es heute ist
4) dass die damaligen Möglichkeiten, sich endlos mit TV-Konsum zu beschäftigen recht eingeschränkt waren
5) dass in Beruf und Haushalt mehr körperliche Arbeit aufgewandt werden musste, während man deutlich weniger auf dem Bürostuhl oder vor dem Heim-PC klebte
5) dass die Bevölkerung im Vergleich zu heute tendentiell weniger fett war und dass Essen tendentiell weniger ungesund war

Frei nach J. Rau: Nicht unsere Gesellschaft ist in ihren Leistungen abgefallen, sondern die Gesellschaft hat sich verändert.

Ich finde mich als Läufer übrigens ganz gut. Ich bewege meine 80+ Kilo über die Marathonstrecke und vollbringe damit absolut mehr Leistung als diese afrikanischen Hungerhaken. Und wenn die nach 2 Stunden 10 schon fertig sind, fange ich gerade erst richtig an!
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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TinaS hat geschrieben:Vielleicht ist das wirklich vom Umfeld abhängig.
Soweit das Umfeld aus Leuten besteht, die selbst Sport treiben und sich vorstellen können, was jemand tun muß, um auf eine bestimmte Zeit zu kommen, sind diese Leute wohl tendentiell recht verständnisvoll, so daß solche Kommentare wohl meist unterbleiben.

In einem Umfeld von Leuten, die sich ihre Zeit lieber anderweitig um die Ohren schlagen, kann sich kaum jemand etwas unter irgendwelchen Zielzeiten vorstellen. Da sind die Kommentare also wahrscheinlich auch weniger vom Erfolg abhängig. Außer natürlich, wenn Du ihnen erklärst, daß Haile beim Marathon noch lahmer ist als die betreffenden Kollegen in ihren BMWs durch die Tempo-30-Zone fahren. Dann wird man Dich nach dem Sinn des Ganzen fragen. :teufel:

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*cel hat geschrieben:Ich finde mich als Läufer übrigens ganz gut. Ich bewege meine 80+ Kilo über die Marathonstrecke und vollbringe damit absolut mehr Leistung als diese afrikanischen Hungerhaken. Und wenn die nach 2 Stunden 10 schon fertig sind, fange ich gerade erst richtig an!

Wohl kaum...

Leistung = Kraft * Weg / Zeit
Kraft = Masse * Fallbeschleunigung

*cel (Bestzeit aus Profil 3:20:22, angenommene 80kg bei 80+Angabe)
Kraft = 80kg * 9,81 m/s2
Kraft = 784,8N
Leistung = 784,8N * 42195m/12022s
Leistung = 2754,5W

*afrikanischer Profiläufer (angenommene Zeit von 2:09:59 bei einem Körpergewicht von 60kg)
Kraft = 60kg*9,81m/s2
Kraft = 588,6N
Leistung = 588,6N *42195m/7799s
Leistung = 3184,5 W

Tut mir leid *cel, du hast wohl doch weniger mit deinen 80+kg geleistet. (Auch mit 90kg hättest du verloren :P )

Möge die Berechnung stimmen und mein Physiklehrer sich nicht im Grabe drehen :-))
Viele Grüße Dennis
Gesperrt

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