Tebasile hat geschrieben:Hallo SALOLOPP,
interessant. Ich mache mir auch ständig gedanken über meinen Laufstil. Gerade die Geschichte mit dem Fußaufsatz lohnt m.E. einer näheren Betrachtung. Schließlich entscheidet sich hier, wie stark man das Knie belastet.
So ganz kann ich mir aber nicht vorstellen, was Du meinst. Die beiden Punkte -Mittel-/Vorfußlauf- und -rollender Laufstil- passen in meinem Kopf noch nicht ganz zusammen. Wenn ich mit dem Vorfuß aufkomme, dann "stampft" das immer etwas stärker, als wenn ich mit dem Mittelfuß aufkomme. Was genau meinst Du also mit "rollender Laufstil"?
Hi Tebasile!
Es ist ohne Video vermutlich schwer zu erklären, ich weiss auch nicht wirklich, ob es so aussieht, ... Problem ist bei mir wie geschrieben, dass ich keine Erschütterungen im Knie oder in der Wirbelsäule mag, bzw. vertrage - aktuell laufe ich allerdings "normal" noch mit relativ wenig Oberschenkelhub und die Kraft beim abdrücken ist natürlich deutlich ausbaubar bzw. hopefully muss irgendwann auch noch signifikant weniger Körpergewicht nach vorne gehoben werden
Vom Bewegungsablauf daher rollend, weil es sich halt wie eine dauerhaft "gleitende" Bewegung anfühlt und fast schon krampfhaft versucht, alle Erschütterungen durch Muskulatur abzufedern.
Ich hab' halt sporttechnisch durch sehr viel Aktivitität auch viel ausprobiert ...
Worauf ich somit halt 1000%ig achte, ist, dass es keine "Schläge" auf Knie oder Wirbelsäule gibt, sondern alles durch die Fuß-, Waden- und Beinmuskulatur extrem abgefedert wird.
Ich spüre es wirklich heftig, wenn ich mangels Kraft oder Koordination auf den Boden knalle,
Tebasile hat geschrieben:
Überhaupt ist mir noch nicht ganz klar geworden, was denn der "gesündeste" Laufstil ist und wo überhaupt der Vorfuß anfängt. Letztens habe ich mal probiert "wie barfuß" zu laufen. Das Resultat war der Aufsatz des Fußes mit dem Würfelbein des kleinen Zehs. Das war mir aber zu anstrengend.
Dann habe ich den Aufsatzpunkt weiter nach hinten gelegt und meinen Laufpartner gefragt, ob ich jetzt mit der Ferse aufkomme. Er meine "nö, der vordere Bereich kommt immernoch zuerst auf". Da dachte ich: "Toll, nicht so anstrengend und irgendwo im Mittelfußbereich." Aber: Ist das jetzt gesund?
Das Aufkommen "so richtig mit der Ferse" kann ich mir auch nicht vorstellen. Da bremst man doch? (Das sollte jetzt kein Kommentar für eine Grundsatzdiskussion sein!!!)
Ja, ich denke, Grundsatzdiskussionen gibt es da eh immer wieder - ich will da auch keine Glaubensfrage draus machen - bei mir ist halt aufgrund der Gelenk- & Knochenverfassung mein Laufstil schon seit ich ca. 15-16 bin vorgegeben - anders könnte ich einfach vor Schmerzen nicht mehr laufen & Ende.
Insgesamt bin ich halt der Meinung --- Muskeln kann man trainieren, Knochen und Gelenke weiss ich nicht, ob das geht
Tebasile hat geschrieben:
Meinst Du "nach vorne im 90°-Winkel" so storchenmäßig? Klingt sehr aufwändig und anstrengend, so lange man nicht in seeehr hohem Tempo läuft.
Gut, Kniehub habe ich fast gar nicht. Nur gerade so viel, dass ich den Fuß von oben nach unten aufsetzen kann.
Die ganze Frage des Fußaufsatzes interessiert mich sehr, da ich einige Fehlstellungen im Bein- und Fußbereich habe, die mir eine Meniskenreizung beschehrt haben. Da ich nun auch nach einer schmerzfreien Art zu laufen suche, würde ich mich über einen Austausch mit Dir freuen.
Bei mir wird andersrum ein Schuh draus - klar ist es anstrengend, aber bei weitem nicht so, wie wenn mit 15-x km/h der Körper drauffällt - so wird die Energie teilweise auch einfach durch die Bewegung nach oben freigegeben und ich bin im normalen Laufen soweit, dass ich die aktuelle Geschwindigkeit kontrolliert laufe.
Wenn ich eine kurze Strecke am Anfang sprinte, also ohne Erschöpfung, dann nutze ich die Energie automatisch, um mich nach vorne zu drücken.
Der Bewegungsimpuls kommt aber eh durch das wegdrücken nach dem Abfedern - ich gebe nur den Teil frei, wo ich der Meinung bin, dass ich beim Nutzen nicht mehr kontrolliert laufe (der Prozess geht aber relativ automatisch, ist generell für mich schwer zu beschreiben, da viele Bewegungsabläufe eher unbewusst, denn irgendwie bewusst gesteuert ablaufen)
Von der prinzipiellen Bewegungsabfolge bin ich wohl im gleichen Stil auch schon doppelt so schnell damit gelaufen, keine Ahnung, ob man ansonsten auf die Idee kommen kann so überhaupt laufen zu wollen
Tebasile hat geschrieben:
Hihi, mache ich auch so. Passt!
Schöne Grüße!
Sehr gut, dann werden wir sicher noch viel Spass haben - ich bin leider aber nur kurz hier heute
chuuido hat geschrieben:Zum "Kniehub": ich glaube hier wird oft Ursache und Wirkung vertauscht. Es gibt keinen schnellen Läufer, der dabei nicht die Knie stark anhebt. Aber man wird nicht schneller davon, dass man das nachahmt. Man kann auch nicht schneller Auto fahren, wenn man sich in den Kurven selbst in den Sitz presst

Wenn man mit viel Kraft und Druck nach hinten tritt (und so richtig Gas gibt), dann kommt als Gegengewicht das Knie nach vorne. Aber halt als Reaktion auf das hintere Bein.
Guten Abend auch dir,
ich hab mit dem Laufstil das Gefühl, dass ich momentan noch "Zeitlupe" laufe, wenn ich die Kraft und die Luft habe, den Stil "richtig" zu laufen, brauche ich mich aber nicht umstellen ... das ist vielleicht der Vorteil, wenn man schon mal richtig gelaufen ist & nur die Bremsphase langsam überwinden muss
chuuido hat geschrieben:
Zum Aufkommen: Klar. Wenn man mit dem Ballen aufkommt (als wenn man leise laufen will), dann hat man 1. ein "längeres Bein" und 2. ein Gelenk mehr, was den Schwung abfedert. D.h. der gleiche Druck vom Aufprall wird von alles beteiligten Muskeln gemeinsam aufgenommen.
Haile (oder auch ich und viele "Langstrecker") kommen mit der Außenseite des Fußes auf und setzen dann nach innen ab. ABER! Das ist eine Beobachtung, keine Anleitung. Alles, was nicht natürlich passiert, könnte ebenso in einer Verletzung enden. Es kann auch einfach sein, dass nur diese Langstreckler so schnell sind, weil die den nötigen Körperbau haben, um den Fuß so aufzusetzen. O-Beine zum Beispiel oder sonst was. Dazu habe ich aber auch keine Statistik im Kopf.
Ich kenne niemanden, der auf der Ferse aufkommt. Außer, wenn man bergab rennt. Und selbst da kann man Schwung weg nehmen, in dem man ein wenig (!) in die Hocke geht um den Aufprall nicht im gestreckten Bein landen zu lassen. Also geht man ein wenig in die Hüfte, so wie beim Karate, und dann federt man viel besser.
Kampfsport schadet sicher nicht, was Koordination und Körperbeherrschung betrifft

Ich hab sogar beim Gehen die Tendenz, die Fersen zu vermeiden, das wirkt dann ein wenig wie watscheln glaube ich. Allerdings hört man meine Schritte nicht oder nur sehr leise ... aber ob das eine gute oder schlechte Bewegung bei mir ist, ... keine Ahnung - ich laufe halt schonend - auch wenn momentan die Knie immer besser wieder in Schuss kommen und die Schmerzen immer seltener auftreten.
chuuido hat geschrieben:
Tolle Übung dazu: Auf Eis und Schnee laufen. Da spürt man, wo die Kraft hergeht und wie man sie am Besten aus den Beinen auf den Boden bekommt. Und zwar ohne Energie nach links und rechts zu verschwenden.
Grüße!
Was ich früher gerne gemacht habe, war Waldlauf und Geländelauf - allerdings nicht auf Pfaden, sondern Querfeld/bzw. -wald.
Da hab ich die Knie auch so hochgezogen, weil man die Zeit gebraucht hat, sich zu orientieren, wo man den Fuß eigentlich aufsetzen will/kann
Wenn ich das richtig sehe, läuft Haile >20 km/h bzw. <3min/km - wenn er trainiert und das z.B. zuhause tut, hätten die meisten von uns vermutlich schon Probleme, sich nicht die Beine zu brechen, weil es bei der Geschwindigkeit nicht mehr einfach ist, bei Schlaglöchern und unebenen Gelände und dann auch noch bergab und bergauf sauber zu laufen.
Bei Asphalt kann man mE da nicht mehr mit der Ferse aufknallen, weil die physikalischen Kräfte vermutlich ausreichen, um die Knochen direkt zu brechen oder die Gelenke/Knorpel zu zerlegen...
Die Federung von vielleicht 10-15 cm und der Muskelbremse kann da wohl viel bewirken.
Ob es jetzt Mittel- oder Vorfuss ist, hängt mE auch von Definition und von der Erschöpfung ab, keine Ahnung, ob es Leute gibt, die wirklich exakt im Kopf vorher den Bewegungsablauf planen ... bei mir bewegt sich das irgendwie instinktiv - und sorry, dass es mir ganz offensichtlich so schwer fällt, das exakt zu beschreiben und einzugrenzen.
Aber erstmal noch nen schönen Abend euch
