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Läufer pro Umwelt

Läufer pro Umwelt

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Schon seit zwei Jahren spukt mir im Kopf herum, dass man als Läufer eigentlich etwas tun müsste. Gegen die illegalen Abfallberge, die einem plötzlich im Wald begegnen, gegen weggeworfene Coladosen und Plastikflaschen. Und dass man eigentlich besser wissen müsste, unter welchen Bedingungen und mit welchen Materialien unsere Laufkleidung hergestellt wird. Oder ob und wie Laufschuhe recycelt werden können.

Läufer, so dachte ich, profitieren von der Natur als riesengroße Spielwiese. Das verpflichtet uns zu Achtsamkeit. Deshalb werde ich jetzt versuchen, mich dieser Themen mehr anzunehmen. Es gibt jetzt einen neuen eigenen Blog dafür, er ist sozusagen noch ofenwarm. Es würde mich freuen, wenn ihr mal reinschaut und stöbert.

Läufer pro Umwelt | powered by laufen-mit-frauschmitt.de
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Ich finde deine Idee gut. Ich mache ab und zu Walking mit Müllsack auf meiner Hausrunde, um den üblichen Müll (Verpackungen, Plastik, Papier etc.) einzusammeln. Irgendwie nervt mich dieses Zeug, und bevor ich mich jeden Tag beim Vorbeilaufen aufregen muß, sammel ich es auf. Meistens Montags nach einem Wettkampf als Rekom-Walking-Training.
Sperrmüllablade Punkte melden geht bei uns übrigens einfach: Hotline der Stadtwerke anrufen, Lagepunkt des Müllbergs angeben. Meist ist das Zeug nach zwei, drei Tagen weg.

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nafetsgurk hat geschrieben:auch net bös gemeint - blogtitel nommel überdenken... :zwinker4:
Das hat jetzt eine Weile gedauert, bis ich überhaupt gerafft hab, was Du meinst! Im Sinne von "pro Quadratmeter"! :klatsch: Aber sorry, das ergibt keinen Sinn, da wir ja nicht mehrere Umwelten haben. Also ich kenn nur eine.
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frauschmitt2004 hat geschrieben:Schon seit zwei Jahren spukt mir im Kopf herum, dass man als Läufer eigentlich etwas tun müsste.
Ehrlich gesagt, hatte ich am Sonntag auch ein schlechtes Gewissen.

Fahre zu einer 5 Km Laufveranstaltung 40 Km hin und 40 Km zurück.

Hätte auch von zu Hause 15 Min laufen können um in mein Landschaftsschutzgebiet zu kommen.

Also, nix mehr mit Volksläufen? :confused:

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foto hat geschrieben:Also, nix mehr mit Volksläufen? :confused:
Ich habe mir mal zur Regel gemacht, daß bei Wettkämpfen Hin- und Rückfahrt möglichst nicht länger dauern sollten als der Lauf selbst. Das klingt erstmal nach sehr starker Einschränkung, aber es ist erstaunlich, wie viele Veranstaltungen dabei immer noch übrig bleiben. Für weiter weg gelegene Läufe findet sich meist leicht irgendeine Möglichkeit: Da fällt z.B. der lange geplante Besuch bei einer guten Freundin zufällig auf das Wochenende, an dem dort ein Marathon stattfindet, oder man macht auf der Zugfahrt nach Hause einen klitzekleinen Umweg über einen Ort, an dem gerade 10 km gelaufen werden. Ich frage eben nicht erst "wann und wo will ich laufen?" und dann "wie komme ich da hin?", sondern umgekehrt: zuerst "wann bin ich wo?" und dann "was gibt es da für Läufe?".

Für das Training gilt dieses Verfahren natürlich nicht. Da starte ich prinzipiell von zuhause.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Ich weiß ja nicht, in welchen Ballungsräumen mit luxeriösem ÖPNV ihr wohnt - für mich kommen 90 Prozent aller Wettkämpfe in unserer Großregion nicht in Frage, weil es am Wochenende keine bzw. keine zumutbaren Bus- und Bahnverbindungen in irgendwelche Eifel- oder Hunsrückdörfer gibt. Meine Lösung besteht darin, nur an sehr wenigen Volksläufen teilzunehmen. Damit hält sich auch der verursachte Trinkbechermüll in Grenzen. Manchmal halte ich es wie aghamemnun und verbinde einen weiter entfernten Lauf mit Besuch bei Freunden, Kulturtrip o.ä. Und meine Trainingsläufe starten und enden grundsätzlich vor der Haus- bzw. Bürotür oder ich radle zum Laufen irgendwo hin. So gesehen hab ich ein ziemlich reines Gewissen ... .

Was ich mir wünschen würde: Dass die Veranstalter von Volksläufen es unterlassen, andere Laufveranstaltungen mit ihren Flyern zu überfluten. Eine dicke Startertüte mit Werbung, Tische voller Flyer, ... ich finde, das muss in Zeiten des WWW wirklich nicht mehr sein! Und dass dieses Marketing so viel mehr Teilnehmer bringt, bezweifle ich!

:winken: kobold

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Der Unfug mit dem Werbematerial in den Starterpaketen produziert tatsächlich wesentlich mehr Müll als die Trinkbecher. Wenn sich schon mehrere Laufveranstaltungen zu einer Kooperation zusammenfinden, könnte man doch zumindest ein gemeinsames A4-Blatt mit Infos drucken - dass jeder Lauf seinen eigenen Hochglanzflyer ins Säckchen steckt ist Quatsch.
Auch das mit den Veranstaltungs-T-Shirts finde ich überflüssig - es sollte jeder beim Anmelden ankreuzen können, ob er so eins haben will (gegen kleinen Aufpreis, 2€oder so) oder schon genug T-Shirts hat.
Von der Ernährungsseite her: Da fällt jede Menge an Müll an bei den kleinen Energieriegeln, Gel oder so. Auf so was verzichte ich völlig, das hat aber nichts mit dem Laufen zu tun - ich kaufe mir auch keine 0,1 oder 0,2-Liter Joghurt-Becher oder einzelverpackte Kekse.

Die Anreise zu Laufveranstaltungen dürfte aber tatsächlich die größte Umweltbelastung sein. Nur hört sich da irgendwann das schlechte Gewissen auf. Wir verbinden meine Städtemarathons z.B. immer mit Kurzurlauben (so bis eine Woche); wenn ich den Marathon nicht laufen würde würden wir ja doch den Urlaub machen, nur wahrscheinlich zu einer anderen Zeit. Da habe ich nun wirklich keine Bedenken gebe ich zu.
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Mir geht es ja auch nicht darum, dass man sich selbst kasteit und sich alles verkneift. Das Problem mit schwierigen ÖPNV kenne ich auch. Aber es wäre schon ein Schritt, wenn wenigstens ein Bewusstsein dafür da ist, dass man überhaupt Fahrgemeinschaften bilden KANN. Und dass es vielleicht eine andere Option geben könnte.

Mit den Flyern habt ihr Recht. Das mindeste ist, dass die Werbenden die übriggebliebenen Dinger wieder einsammeln. Ich hatte früher auch manchmal kleine Kärtchen für Laufen mit Frauschmitt dabei und ich hab die liegen gebliebenen immer wieder mitgenommen. In den Marathonbeuteln ist wirklich oft unglaublich viel Müll. Im doppelten Sinne. ;-)
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frauschmitt2004 hat geschrieben:
Mit den Flyern habt ihr Recht. Das mindeste ist, dass die Werbenden die übriggebliebenen Dinger wieder einsammeln.
Meistens ist da nichts mit einsammeln da sich viele Veranstalter gar nicht mehr die Arbeit machen was auszulegen. Die kriegst Du schon vor der Veranstaltung mit der Post zugeschickt und mit einem Brief drin mit der Bitte die Ausschreibungen auszulegen.

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Mit der Werbung in den Ausschreibungen wird ein Teill der Veranstaltungskosten finanziert. Irgendwo möchten sich die Sponsoren halt präsentieren.

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Echte Werbung gibt's auch - ich habe aber eher die Flyer von anderen Laufveranstaltungen gemeint. Da gibt es ja oft so Veranstalter-Kooperationen - Marathon A macht Werbung für Stadtlauf B und umgekehrt, da wird hoffentlich nichts bezahlt - wenn man diese Veranstaltungs-Hinweise bündeln würde, da kommt schon was zusammen.
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rono hat geschrieben:Mit der Werbung in den Ausschreibungen wird ein Teill der Veranstaltungskosten finanziert. Irgendwo möchten sich die Sponsoren halt präsentieren.
Das versteh ich ja auch. Manchmal wird es aber echt zu viel. Das ist so, wie wenn man ein Zeitschriftenabo hat und muss die Zeitschrift erst mal schütteln, um die ganzen Beilagen rausregnen zu lassen.
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frauschmitt2004 hat geschrieben:Das versteh ich ja auch. Manchmal wird es aber echt zu viel. Das ist so, wie wenn man ein Zeitschriftenabo hat und muss die Zeitschrift erst mal schütteln, um die ganzen Beilagen rausregnen zu lassen.
Die meisten Zeitschriften können nur mit diesen zahlreichen Beilagen überhaupt einen so niedrigen Preis anbieten - und das obwohl sie die meisten ihrer Mitarbeiter mehr schlecht als recht bezahlen.

Zwar wird die Hälfte (vielleicht auch mehr) der Prospekte gleich weggeworfen, aber diese Hälfte ist von Person zu Person unterschiedlich.

Ich mag sehr bezweifeln, ob dir diese Zeitschriftenvariante besser gefällt: 50% Inhalt 50% Werbung, dann kann auf Prospekte verzichtete werden, allerdings steigt die Seitenzahl deutlich an.
Die andere Möglichkeit wäre, fast gänzlich auf Werbung zu verzichten, allerdings bezweifel ich, ob der Kunde bereit ist und die Möglichkeiten hat einen deutlich höheren Preis zu bezahlen.


Die größte Umweltbelastung stellt bei Veranstaltungen die Anreise der Sportler da - hier kannst du allerdings in sehr vielen Fällen nur zu einem bestimmten Grad einsparen - und ich glaube schon, dass immer mehr Menschen sich der Umweltproblematik bewusst sind, aber keine zufriedenstellende Alternativen haben.
Alle anderen Belastungen fallen in ihrer Bedeutung deutlich ab.

Es gibt auch Hersteller die einen großen Wert auf umweltverträgliches Produzieren legen, wie zum Beispiel Brooks, aber welche Konsequenz kann der Kunde daraus ziehen? Nur noch Produkte dieser Firmen kaufen? Was unternimmt der Kunde aber, wenn ihm Schuhe anderer Marken besser passen?

Ich finde es richtig, dass du auf unseren Umgang mit der Natur aufmerksam machst :nick: Ich selber versuche auch an vielen Ecken mein Verhalten zu ändern oder habe dies schon getan, sehe aber auch sehr deutlich die derzeitigen Grenzen individuellen Handelns.
Gruß Thorsten

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Wie verträgt sich eigentliche der aktuelle Trend zum Trailrunning mit dem Naturschutz? Alle Mann rein ins Auto und hin zur Natur. Da dann möglichst nicht auf den ausgetretenen Wegen bleiben, sondern koppheister durch's Unterholz - der Hauch von Freiheit und Abenteuer. :D

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rono hat geschrieben:Wie verträgt sich eigentliche der aktuelle Trend zum Trailrunning mit dem Naturschutz? Alle Mann rein ins Auto und hin zur Natur. Da dann möglichst nicht auf den ausgetretenen Wegen bleiben, sondern koppheister durch's Unterholz - der Hauch von Freiheit und Abenteuer. :D
Dieses Problem haben Mountainbiker schon lange.

Große Trailveranstaltungen (z.B. UTMB) in zum Teil alpinen Gelände sind deshalb eigentlich nicht zu empfehlen, weil neben den Läufern zum Teil auch Material auf die Berge gebracht werden muss.
Gruß Thorsten

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Rennsemmel84 hat geschrieben: Die größte Umweltbelastung stellt bei Veranstaltungen die Anreise der Sportler da - hier kannst du allerdings in sehr vielen Fällen nur zu einem bestimmten Grad einsparen - und ich glaube schon, dass immer mehr Menschen sich der Umweltproblematik bewusst sind, aber keine zufriedenstellende Alternativen haben.
Das kommt immer darauf an, mit wem man spricht. Meine Erfahrung ist, dass da noch mächtig Luft nach oben ist, was das allgemeine Bewusstsein und die Handlungsmöglichkeiten betrifft.
Rennsemmel84 hat geschrieben:Alle anderen Belastungen fallen in ihrer Bedeutung deutlich ab.
Das würde ich so nicht sagen. Vielleicht ist es nicht vergleichbar mit einer einzelnen Plastikflasche im Wald oder einem weggeworfenen Papierchen. Wenn ich aber an die gigantischen Mengen Plastik weltweit denke, oder an so manche Bekleidungsherstellung, wird mir ganz anders.
Rennsemmel84 hat geschrieben: Es gibt auch Hersteller die einen großen Wert auf umweltverträgliches Produzieren legen, wie zum Beispiel Brooks, aber welche Konsequenz kann der Kunde daraus ziehen? Nur noch Produkte dieser Firmen kaufen? Was unternimmt der Kunde aber, wenn ihm Schuhe anderer Marken besser passen?
Es geht auch darum, die Augen offen zu halten, Dinge zu hinterfragen und zu wissen. Wenn die Verbraucher nachfragen, wächst auch der Druck auf die Hersteller. Übel plastikpestende Schuhe kann man auch mal zurückgeben oder gar nicht erst kaufen. Man bohrt da ein dickes Brett, aber man bohrt.
Rennsemmel84 hat geschrieben: Ich finde es richtig, dass du auf unseren Umgang mit der Natur aufmerksam machst :nick: Ich selber versuche auch an vielen Ecken mein Verhalten zu ändern oder habe dies schon getan, sehe aber auch sehr deutlich die derzeitigen Grenzen individuellen Handelns.
Ja, es gibt Grenzen. Aber auch Chancen. Es gibt auch Hersteller, die etwas anderes versuchen und die kann man ja auch unterstützen.
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Rennsemmel84 hat geschrieben:Die größte Umweltbelastung stellt bei Veranstaltungen die Anreise der Sportler da - hier kannst du allerdings in sehr vielen Fällen nur zu einem bestimmten Grad einsparen - und ich glaube schon, dass immer mehr Menschen sich der Umweltproblematik bewusst sind, aber keine zufriedenstellende Alternativen haben.
Alle anderen Belastungen fallen in ihrer Bedeutung deutlich ab.
Der Kluge reist mit dem Zuge. Aber wie Du schon geschrieben hast, besteht die Möglichkeit nicht immer. Cool finde ich, dass dies einige Schweizer Laufveranstaltungen mit 50% Vergünstigung unterstützen.

Betreffend Autoanreise und anschliessendem Laufen - da mache ich mir nicht all zu viele Gedanken... Ich habe das Glück, dass ich gleich von zu Hause aus an verschiede Laufstrecken gelangen kann. Hätte ich nicht die Möglichkeit, dann wäre es mir Schnurz. Es gibt andere Hobbys, bei der die Anreise mit dem Auto unmöglich wäre...

Das Einsammeln von Müll finde ich eine Klasse Idee! Zum Glück ist meine Region "sauber". Wenn ich aber z.B. im Ausland ganze Deponien von Abfälle in der Natur vorfinden muss, dann würde ich als Einheimischer auch mal den Abfallsack zum Laufen mit nehmen.

Hier noch ein witziger Werbefilm zum Thema saubere Natur: Felsenputzer Schweiz - YouTube
Laufberichte 2013 : Halbmarathon-Debüt | Marathon-Debüt VCM | Grand Prix von Bern | Berliner Marathon | GurtenClassic

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Hallo,

ich habe das Glück in einem ländlichen Umfeld zu leben, in dem die Menschen noch naturverbundener sind und so laufe ich durch abfallfreien Wald und Wiese. In der Stadt sieht es schon anders aus. Da werden dann seitens der Stadt Aktionen gestartet, einmal im Jahr versammelm sich hunderte Bürger und zahlreiche Einrichtungen zum Müllsammeln in den Parkanlagen usw.
Naja, und dann sind da noch die Menschen, die die sog. 1€-Jobs ausüben müssen, die ziehen in kleinen Kolonnen mit Mülleimer und Greifzange durch alle Straßen und sammeln den Müll vom Boden ein. (Über die soziale Abwertung dieser Menschen sage ich jetzt mal nichts. :frown: )

Ich war ja erst auf 2 WK, der eine ca. 45 Min., der andere 20 Min. mit dem PKW. Ich habe keine Fahrgemeinschaft gebildet, weil da niemand lief, den ich kenne. Zudem muss ich zugeben, dass ich ganz ungern abhängig bin, eine Fahrgemeinschaft ist eher nicht so mein Ding, da bin ich ganz ehrlich.

Was mich aber wirklich interessiert, sind die Rahmenbedingungen und die Umweltverträglichkeit der Laufschuhherstellung. Ich wusste z.B. überhaupt nicht, dass Brooks da "Vorreiter" in Sachen Umweltschutz ist- wenn ich es richtig verstanden habe. Wichtig wäre aber auch der Produktionsort, denn wenn toll umweltfreundlich produziert, dann aber 3.000km transportiert wird, ist es auch wieder für die Katz.
Da fehlt es m.E. völlig an Aufklärung, an Wissen. Ebenso bei der Laufbekleidung.

Dieser Thread hat mich immerhin dazu animiert, meine Laufsachen und die anderen Sportsachen meiner Familie fortan mit dem Kurzprogramm der Maschine durchzuwaschen. Die Klamotten sind ja i.d.R. nur durchgeschwitzt, vielleicht auch im Regen mal nass und etwas schmutzig geworden, aber ein zügiges Durchwaschen reicht da völlig (3kg-30 Minuten statt knappe 2 Stunden Vollprogramm) aus.

(Jetzt muss ich meine Familie nur noch überreden, dass wir ab sofort gemeinsam baden statt einzeln zu duschen! :zwinker2: )

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Irisanna hat geschrieben:ich habe das Glück in einem ländlichen Umfeld zu leben, in dem die Menschen noch naturverbundener sind und so laufe ich durch abfallfreien Wald und Wiese.
Die Erfahrung habe ich nicht ganz so gemacht. Ich bin familiär bedingt öfter in der Steiermark, am Land (und zwar wirklich am A der Welt) - da ist schön laufen, aber entlang der einspurigen Zufahrtsstraßen zu den Weilern findet man alles, was die Landjugend nachts am Rückweg aus der nächstgelegenen Disco aus dem Auto entsorgt - Bierflaschen und -dosen, RedBull-Dosen, McDonalds- und Knabberzeugverpackungen, CDs, Kondome, Zigarettenpackungen, Plüschtiere, hin und wieder auch Radkappen und Außenspiegel (ok, die bleiben vermutlich unbeabsichtigt zurück). Und wenn man quer durch den Wald abkürzt, findet man immer wieder Spuren bäuerlichen Werkens: Treibstoffkanister z.B. (von den Waldarbeiten) oder Wege, die mittels Bauschutt ausgebessert werden (ist billiger als Deponiegebühr zahlen) oder überhaupt gleich private Mülldeponien.

Im allgemeinen sind Städter meiner Erfahrung nach naturverbundener als Bauern. Da spielt vermutlich viel Sehnsucht mit - dafür haben sie halt keine Ahnung von den Pflanzen und Tieren :) . Das geht bei der Landbevölkerung wieder besser.

Ansonsten haben wir als Läufer uns eh wenig vorzuwerfen:
- unser Hobby bedeutet wenig materiellen Aufwand
- wir legen viele Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurück
- wir nehmen die Treppe und nicht den Aufzug
- wir ernähren uns bewusster als die meisten anderen
- und wenn wir in Massen auftreten, sperrt man die Stadt für den KFZ-Verkehr
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xBLUBx hat geschrieben:
Das Einsammeln von Müll finde ich eine Klasse Idee!
Da kämste bei uns nicht mehr zum Laufen. Grade die Einfallstraßen in die Stadt sehen aus wie Hund - weil jeder BMW-Proll nach dem Anfahren von McDrive es für cool hält die kompletten Abfälle einfach aus dem Auto in die Landschaft zu feuern. Und wenn sich dann ein paar Dumme die Arbeit machen und dann den Müll in Säcke gepackt an den Straßenrand zu legen dann wird noch drüber diskutiert das das ja eigentlich illegale Abfallentsorgung ist und man künftig die "Abfallsammler" zur Rechenschaft ziehen will (kein Witz). Bei so was lässt man am besten die Finger von - wenn man Abfall privat sammelt dann ist für die Stadt alles in bester Ordnung und es besteht kein Handlungsbedarf. Am besten liegen lassen bis es zum Himmel stinkt - dann kriegen auch die Herren in der Stadtverwaltung irgendwann den Hintern hoch.

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Leider kann ich dem so nicht ganz zustimmen, dass die Städter umweltbewusster sind: nach einem schönem Wochenende türmen sich die Müllberge in den Parks auf, da alle das gute Wetter zum Grillen, Picknick usw. nutzen. Das ist echt unglaublich, wie das dann hier manchmal ausschaut. (Meiner Meinung nach sollte das Ordnungsamt da viel aktiver werden und in den Parks all diejenigen zu einem "Knöllchen" verdonnern, die beabsichtigen, ohne ihren Müll von dannen zu ziehen!!)
Vielmehr ist es wohl so, dass sich die Städter mehr nach Natur sehnen und in Ermangelung dieser, sie als erstrebenswerter und bemerkenswerter ansehen (was sie aber leider nicht davon abhält, sich in der Natur dann auch respektvoll zu verhalten!)
Insgesamt bin ich der Meinung, dass nicht nur der Läufer an sich, sondern bei allen das Umweltbewusstsein steigen sollte - auch bezogen auf Kleidung, Nahrungsmittel....
Ich denke auch, dass ein prinzipielles Umdenken bzw. eine Sensibilisierung da ist, aber das es halt sehr oft an der Umsetzung scheitert. Ich persönlich kann das Auto wochenlang stehen lassen, da ich eine maximal gute Anbindung habe und dann oft denke: ach, für die kurze Strecke den tollen Parkplatz hergeben? Fahr ich halt mit der Bahn! Aber im ländlichen Bereich ist das oft fast nicht machbar!
Grüße
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Siegfried hat geschrieben: Bei so was lässt man am besten die Finger von - wenn man Abfall privat sammelt dann ist für die Stadt alles in bester Ordnung und es besteht kein Handlungsbedarf. Am besten liegen lassen bis es zum Himmel stinkt - dann kriegen auch die Herren in der Stadtverwaltung irgendwann den Hintern hoch.


In Frankfurt habe ich da ein bisschen Einblick und ich kann Dir versichern, dass für die Stadt nicht alles in bester Ordnung ist. So viele Abfall-Sherriffs kann man gar nicht bezahlen, um den Dreck überall aufzuspüren und zu beseitigen. Es ist eine Riesenherausforderung, den Müll schon am Mainufer schnell wieder zu beseitigen, hinzu kommen natürlich Grünanlagen, Spielplätze und und und. Es geht nur, wenn jeder etwas von der Verantwortung mitträgt, das gilt natürlich für die Müllverursacher, aber auch jeden Bürger einer Stadt. Man kann sich nicht immer mit verschränkten Armen zurücklehnen und sagen: Dafür haben wir die doch! Sollen die das doch machen! Sie tun ja. Aber es ist eine Herkulesaufgabe.
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Domborusse hat geschrieben: Ich denke auch, dass ein prinzipielles Umdenken bzw. eine Sensibilisierung da ist, aber das es halt sehr oft an der Umsetzung scheitert. Ich persönlich kann das Auto wochenlang stehen lassen, da ich eine maximal gute Anbindung habe und dann oft denke: ach, für die kurze Strecke den tollen Parkplatz hergeben? Fahr ich halt mit der Bahn! Aber im ländlichen Bereich ist das oft fast nicht machbar!
Das stimmt, nicht jeder hat die Möglichkeit, das Auto stehen zu lassen. Aber tun es die, die es könnten? Ich kenne Leute, die jeden Tag drei Kilometer mit dem Auto fahren. Ich habe seit über einem halben Jahr kein Auto mehr und es fühlt sich toll an. Aber ich kann auch zu Fuß zu einem Car-Sharing-Wagen gehen und bin in 20 Minuten mit der Straßenbahn am Bahnhof. Dafür zahle ich viel Miete. Und ich habe keine Kinder, die ich transportieren muss. Meine Lebensumstände lassen es also zu und ich bin mir darüber bewusst, dass das ein Privileg ist. Aber wenn es doch geht, warum sollte ich nicht auf das Auto verzichten?
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frauschmitt2004 hat geschrieben:In Frankfurt habe ich da ein bisschen Einblick und ich kann Dir versichern, dass für die Stadt nicht alles in bester Ordnung ist. So viele Abfall-Sherriffs kann man gar nicht bezahlen, um den Dreck überall aufzuspüren und zu beseitigen. Es ist eine Riesenherausforderung, den Müll schon am Mainufer schnell wieder zu beseitigen, hinzu kommen natürlich Grünanlagen, Spielplätze und und und. Es geht nur, wenn jeder etwas von der Verantwortung mitträgt, das gilt natürlich für die Müllverursacher, aber auch jeden Bürger einer Stadt. Man kann sich nicht immer mit verschränkten Armen zurücklehnen und sagen: Dafür haben wir die doch! Sollen die das doch machen! Sie tun ja. Aber es ist eine Herkulesaufgabe.
Hier in Wiesbaden sieht es da im Moment noch etwas anders aus. An den Ausfallstraßen in der Nähe unserer Müllkippe wusste man zeitweise nicht ob man sich verfahren hat und auf der Müllkippe rumfährt. Wir wohnen in einem Anliegerbereich mit einer etwa 500 Meter langen Einfahrt durch einen Kleingartenbereich - abends als Fressparkplatz von McDonalds missbraucht. So siehts dann auch aus. Heut morgen hat wieder einer ein paar Altreifen entsorgt. Die kann man noch nicht mal auf die Deponie bringen. Unser Schloßpark ist nur noch ein Hundekackplatz. Und wenn man was sagt heisst dann man kann nicht alles überwachen und wenn man ein erwischt wär da nix zu holen. Zumindest würden diejenigen ein paar hundert Arbeitsstunden mit der Müllbeseitigung zubringen.

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rono hat geschrieben:http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... athon.html
Sollte man nicht aus Umweltschutzgründen auf den einen oder anderen exotischen Marathon verzichten? Oder gar ganz auf Starts im Ausland? Die Umweltbelastung durch die Fliegerei ist ja keine neue Erkenntnis? Dann war man eben niemals in New York :zwinker5:
So halte ich es bei mir: Ich fliege sicher nicht nur für einen Marathon wohin - sehr wohl aber für einen Urlaub. Im Fall von NY müsste das natürlich ein längerer sein, so um die 3 Wochen wenn nicht mehr, bei Barcelona heuer im Frühjahr warens's nur 5 Tage.
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@Sigfried: Betreffend Müll von McDonalds - da müsste die Kette zur Rechenschaft gezogen werden. Klappt wunderbar bei uns in der Stadt Bern. Da sehe ich ab und wann ein Mitarbeiter auf der Strasse beim Einsammeln Ihres Drexs. :daumen:

@frauschmitt: ich spiele auch schon mit dem Gedanken, unser Auto zu verhökern. Dieses steht unter der Woche an Ort und Stelle und kommt meist am WE zum Einsatz. Da wäre eigentlich das Carsharing wirklich eine tolle Option!

@rono: bei einigen Fluggesellschaften besteht ja die Möglichkeit eine Umweltabgabe zu leisten... aber wie ernst es denen hiermit ist, ist vermutlich eine andere Geschichte.

@all: da hat China auch mal eine gute Seite – hohe Bussgelder bei Litering = 5000 $ in der Ubahn. Selbst USA bestraft mit 1000 $. :daumen:
Bei uns in Bern zahlt man CHF 40.00 bei Zigarettenstümmel – einfach lächerlich! :klatsch:
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Ich lebe seit 25 Jahren ohne Auto ... und habe extrem selten den Eindruck, mir fehlt was. Für Notfälle und größere Transporte gibt es Taxis, Speditionen oder Freunde.

Gerade wenn es um die Möglichkeit geht, zu den Dorfläufen der Region zu fahren, vermisse ich die Flexibilität, die ein eigenes Auto bieten würde, manchmal allerdings schon. Fahrgemeinschaften zu organisieren ist da schwierig, wenn man nicht Mitglied bei einem Verein oder Lauftreff ist. Aber ich verzichte lieber auf den einen oder anderen Lauf bzw. manche spontane Unternehmung, als Budget und Umwelt mit einem Auto zu belasten, dass ich im Alltag gar nicht brauche.

@topic "Laufen und Umwelt": Weiß jemand, wie die Ökobilanz von (ggf. unbedruckten) Pappbechern vs. Plastikbechern aussieht? Aus einer früheren Diskussion habe ich noch im Hinterkopf (zu Unrecht?), dass das mit den wiederverwendbaren Bechern keine gute Lösung wäre wg. hoher Schwundquote, Transportaufwand, Reinigung etc. Aber ich weiß nicht mehr, ob da auch das Pappe-statt-Plaste-Thema diskutiert wurde.

VG,
kobold

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Wiederverwendbare Becher wären gerade bei Laufveranstaltungen ziemlich kontraproduktiv. Die müssten ja gereinigt werden, dazu müssen sie robuster sein als ihre Wegwerfkollegen - und dann noch der Reinigungsprozess (chemisch und/oder hohe Temperatur) - und das für evtl. 30% der Becher die den Einsatz unbeschadet überstanden haben weil die meisten zertreten oder zumindest gefaltet werden.
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kobold hat geschrieben:Darum schrieb ich ja, dass die wiederverwertbaren Becher keine gute Lösung wären ... ich fragte nach der Ökobilanz von Pappe vs. Plastik.
1. Ich könnte ja mal bei einem Pappbecherhersteller anfragen.

2. Ich könnte auch bei einem Plastikbechersteller anfragen.




Das ist doch genau das Problem.
Wer lügt jetzt.

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kobold hat geschrieben:Darum schrieb ich ja, dass die wiederverwertbaren Becher keine gute Lösung wären ... ich fragte nach der Ökobilanz von Pappe vs. Plastik.
Bei den wiederverwendbaren wäre ich mir gar nicht so sicher, dass die Ökobilanz so schlecht ist. Beispielsweise könnten sich mehrere Vereine eine "Kollektion" teilen. Wenn man dann plötzlich die doppelte Menge einspart, sieht die Sache vielleicht schon anders aus. Aber auch das ist ein Thema, was ich mal angehen will. Die Becherhersteller würde ich dazu nicht fragen, wohl aber Leute die sich schon mal damit beschäftigt haben bzw. die sich damit auskennen. Ich krieg das schon raus.

Das mit den Flügen zu Marathons sehe ich nicht gar so eng, schließlich wird das in der Regel mit einer Urlaubsreise kombiniert und findet meistens auch nur einmal im Jahr statt. Wer sein Läuferleben lang davon träumt, einmal den New York Marathon zu laufen, sollte nicht aus Umweltgründen darauf verzichten, zumindest würde ich das nie als moralischen Anspruch an andere formulieren.
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"Marathonläufe
Eine erste Untersuchung zum Abfallaufkommen beim Berlin-Marathon wurde 1991
vom Institut für ökologisches Recycling durchgeführt. Die Untersuchung ergab, dass
im Zuge des Hauptlaufs allein im Startbereich und auf der Strecke circa 6,5 Tonnen
Abfälle aus Einwegmaterialien (je 1,5 t Kunststoffflaschen und Pappbecher, 0,4 t
Schwämme) und Obstschalen (2,5 t Bananen- und 0,5 t Orangenschalen) anfielen.
Hinzu kamen Kälteschutzfolien aus Polyethylen für alle Läufer/innen, Einweggeschirr
für die Verpflegung nach dem Lauf sowie Einwegbecher und -geschirr vom Warenverkauf
an die Marathon-Besucher/innen. Eine Befragung der Läufer/innen,
Zuschauer/innen und Standbetreiber/innen ergab, dass die meisten der Befragten einer
zukünftigen umweltfreundlichen Gestaltung des Marathonlaufes aufgeschlossen
gegenüberstehen. Dieses Befragungsergebnis sollte für den Veranstalter, den Sport-
Club Charlottenburg (SCC), ein eindeutiger Ansporn sein, künftig Maßnahmen zur
Abfallreduzierung zu ergreifen (IföR 1992).
Im Jahr 1997 wurden unter fachlicher Begleitung einer Projektgruppe des Wartenberger
Innovations- und Bildungszentrums beim 17. Berlin Halbmarathon und beim
24. Berlin-Marathon Optimierungen bei der Becherproblematik vorgenommen. Bei beiden
Läufen wurden Auffangnetze für die von den Läufer/innen benutzten Trinkbecher
aufgestellt.
Während beim Halbmarathon Mehrwegbecher aus Polypropylen verwendet wurden,
wurden beim Berlin-Marathon 1997 Einwegbecher aus Polystyrol eingesetzt. Die Akzeptanz
der Läufer/innen und die Rücklaufquote der Becher waren beim Halbmarathon
16
ausgesprochen hoch. Die Erfahrungen mit dem Auffangen der Einwegbecher beim Berlin-
Marathon waren dagegen unbefriedigend. Als Gründe wurden ermittelt [WIBZ 1997]:
• die sehr hohe Teilnehmer/innenzahl beim Berlin-Marathon,
• der unhandliche Einwegbecher, der vielen Läufer/innen aus der Hand glitt,
• mangelnde Erreichbarkeit des nächsten Auffangnetzes und
• die physische Erschöpfung der Läufer/innen.
Am 26. September 2010 kämpften sich beim 37. Berlin-Marathon 34.225
Läufer/innen bei Regenwetter über Berlins Straßen. Entsprechend war die Zahl der
Zuschauer/innen mit etwa 735.000 deutlich geringer als in den vergangenen Jahren.
Von Umweltschutz, insbesondere von Mehrwegbechern und -geschirr, war weder beim
Streckenlauf noch bei den Zuschauerangeboten etwas zu sehen.
Vielmehr führt nach Erkenntnissen aktueller Umweltbilanzen die Umstellung von
EW-Pappbechern auf nunmehr über eine Million EW-Kunststoffbecher zu einer Verschlechterung
der Umweltauswirkungen (Österreichisches Ökologie-Institut et al. 2008
[http://www.ecology.at/ecology/files/ber ... 0.768.pdf]). Dass die Kunststoffbecher
biologisch abbaubar sind, bietet keinen ökologischen Vorteil und sollte deshalb abgelehnt
werden.
Besonders augenfällig waren die Kälteschutzfolien, die diesmal grün statt, wie 1991,
weiß waren. Dadurch sah der Platz der Republik, der als Hinterzielbereich zur Umkleidemöglichkeit
und Erholung der Läufer/innen genutzt wurde, noch grüner aus, als er
durch den natürlichen Rasen ohnehin war. Denn dort landete der Großteil der 40.000
Folien, von denen jede circa 150 Gramm wiegt.
Marathon erzeugt auch Abfallrekorde.
Einwegbecher und Schutzfolien sorgen
für 40 Tonnen Müll.
Die Entsorgungsfirma ALBA räumte mit 80 Mitarbeiter/innen und 30 Fahrzeugen
die 40 Tonnen Müll von der Marathon-Strecke (Kayser et al. 2010
[http://www.bild.de/BILD/regional/berlin ... thonregen/
kenianer-machte-alle-nass.html]) darunter schätzungsweise 10 Tonnen Kunststoffbecher
und 6 Tonnen Kunststofffolien. Eine Getrenntsammlung fand nicht statt.
Nach Auskunft von ALBA wurde der Abfall der Gewerbeabfallsortieranlage in der Marzahner
Straße zugeführt. Bei 40 Tonnen Abfall und ca. 735.000 Besuchern insgesamt
bedeutet das eine spezifische Abfallmenge von 54 g. Rechnet man die Abfallmenge spezifisch
allein den 34.225 Läufern zu, ergibt sich eine Abfallmenge von 1169 g/Pers."
Auszug aus: http://www.stiftung-naturschutz.de/file ... z_2011.pdf

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rono hat geschrieben:Vielmehr führt nach Erkenntnissen aktueller Umweltbilanzen die Umstellung von
EW-Pappbechern auf nunmehr über eine Million EW-Kunststoffbecher zu einer Verschlechterung
der Umweltauswirkungen (Österreichisches Ökologie-Institut et al. 2008
[http://www.ecology.at/ecology/files/ber ... 0.768.pdf]). Dass die Kunststoffbecher
biologisch abbaubar sind, bietet keinen ökologischen Vorteil und sollte deshalb abgelehnt
werden.
Sehr interessant und Wasser auf meine Mühlen. Mir sind die Pappbecher sehr viel lieber: Sie lassen sich leichter so zurechtformen, daß man sie schnell und ohne sich zu bekleckern leeren kann, und anschließend lassen sie sich mit einem Griff zusammenknüllen und zielsicher in ein hinreichend großes Auffangnetz oder einen Kübel werfen (wäre ca. 50-80 m hinter der Verpflegungsstation zu platzieren). Das schafft man eigentlich auch noch im Zustand fortgeschrittener Ermüdung. Plastikbecher kann man nicht vernünftig werfen. Die bleiben auf der Straße liegen, werden womöglich noch vom Wind verweht und müssen aufwendig eingesammelt werden. Auch das kostet einiges an Energie und ist eine Zumutung für diejenigen, die es machen müssen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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frauschmitt2004 hat geschrieben:Bei den wiederverwendbaren wäre ich mir gar nicht so sicher, dass die Ökobilanz so schlecht ist. Beispielsweise könnten sich mehrere Vereine eine "Kollektion" teilen.
Machst Du Laufveranstaltungen? Da kannst Du froh sein genügend Helfer für den normalen Ablauf zusammen zu bekommen. Es reisst sich doch keiner darum 1000 Plastikbecher zwei mal zu spülen und abzutrocknen. Denn die, die am lautesten nach Mehrweg schreien haben an dem Tag dann unglücklicherweise keine Zeit. :hihi: Das haben wir schon mehr als einmal durchexerziert. Ausserdem kosten 1000 Kunstoffbecher 600 Euro - 1000 Einwegbecher 20 Euro. Und das bei fragwürdigem Nutzen für die Umwelt.

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Foto,
das verstehe ich nicht. Wenn auf der Streckenverpflegung ein Wasser "gereicht" wird, hält doch niemand an, um 1€ Pfand zu zahlen (hat vermutlich auch niemand bei einem Lauf dabei), trägt den Becher dann ein paar km mit sich mit, um dann im Ziel 1€ zurück zu bekommen. Oder stehe ich auf dem Schlauch?

Ich denke, es geht um die Streckenverpflegung ... . :)

Andere Lösung: Jeder Teilnehmer muss sich selbst um ein transportables Behältnis kümmern (Gurt mit Flaschen usw.) und kann den bei sehr langen Läufen ggf. an einer Verpflegungsstation auffüllen.

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Irisanna hat geschrieben:Foto,
das verstehe ich nicht. Wenn auf der Streckenverpflegung ein Wasser "gereicht" wird, hält doch niemand an, um 1€ Pfand zu zahlen (hat vermutlich auch niemand bei einem Lauf dabei), trägt den Becher dann ein paar km mit sich mit, um dann im Ziel 1€ zurück zu bekommen. Oder stehe ich auf dem Schlauch?

Ich denke, es geht um die Streckenverpflegung ... . :)

Andere Lösung: Jeder Teilnehmer muss sich selbst um ein transportables Behältnis kümmern (Gurt mit Flaschen usw.) und kann den bei sehr langen Läufen ggf. an einer Verpflegungsstation auffüllen.
Ich glaub wir bleiben lieber bei den Pappbechern - ich stell mir das grad bildlich vor. :hihi: Das ist alles nett gemeint - du darfst dich dann hinstellen und Wasser verweigern wenn einer keinen eigenen Becher dabei hat. Oder einen Euro Pfandgeld.

@foto - dann brauch ich noch einen zusätzlich der das Pfand zurückzahlt.

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Irisanna hat geschrieben:Foto,
das verstehe ich nicht. Wenn auf der Streckenverpflegung ein Wasser "gereicht" wird, hält doch niemand an, um 1€ Pfand zu zahlen.
Ist ja im November und auch nur ein 10ner.

Da gibt`s nach dem Zieleinlauf den Becher mit warmen Tee.

""Bei Rückgabe des Trinkbechers nach Zieleinlauf erfolgt Erstattung von


€ 0,50.""

(Sind nur 0,50 €)


Den gibt man vor dem nach Hause gehen halt wieder ab.

Ist auch mehr eine Laufveranstaltung, also nix Jogger.

( Nicht so wie am Sonntag ein 5 Km Firmenlauf mit 2 Wasserstellen :klatsch:
Die Erste bei Km 1, und die Zweite bei Km 4 und die wurden genutzt :klatsch: )

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Siegfried hat geschrieben:Ich glaub wir bleiben lieber bei den Pappbechern - ich stell mir das grad bildlich vor. :hihi: Das ist alles nett gemeint - du darfst dich dann hinstellen und Wasser verweigern wenn einer keinen eigenen Becher dabei hat. Oder einen Euro Pfandgeld.
...
:D Stimmt, wäre schräg. Aber der Lerneffekt nicht unerheblich! :zwinker2:

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Früher gab es bei Marathons an den Verpflegungs- und Wasserstellen Schwämme. Inzwischen gibt es -zumindest in Hannover- nur noch einen mit der Startnummer. Ein kleiner Beitrag zur Müllvermeidung.

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Irisanna hat geschrieben: :D Stimmt, wäre schräg. Aber der Lerneffekt nicht unerheblich! :zwinker2:
und du wirst dann beschimpft, verspottet und gewürgt. Läufer können grausam sein. :hihi:
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