Und weiter tingelt Turbito durchs Revier. Nach dem Wk ist vor dem Wk. Auch am Feiertag konnte gerannt werden. Während die Vereinskollegen hauptsächlich beim Phönixsee-HM am Start waren, ließ ich es beim 2. Herbstlauf in Herne mal mit den 5 km bewenden. Aus dem vollen Training heraus, am Montag gabs beim Vereinstraining Cruise Intervals 6x500 im 10K-Tempo auf dem Rheinischen Esel. Das merkte ich auch heute noch in den Beinen. Die Vorbereitung also auch bei mir suboptimal. Beim Wasserturmlauf legte mir noch ein Herner Mitglied des heutigen Veranstalters seinen Lauf wärmstens ans Herz, klein aber fein, mit ChampionChip-Zeitnahme und außerdem sei die Strecke im Vergleich zum Vorjahr (ja, da war ich auch schon dabei) geändert und jetzt vermessen und auch nicht mehr so hügelig. Ein Blick auf den Streckenplan zeigte, daß sie lediglich zwei ganz marginale Änderungen vorgenommen hatten, ein kleiner Buckel kurz vor dem Ziel war hinzugekommen, wodurch die Strecke statt 51 nun 55 Hm hatte, also vier Hm mehr und nicht weniger! Außerdem war der Lauf im Premierenjahr 2011 noch ca. 80 m zu kurz, diesmal war er wirklich 5 km, Google Earth bestätigte das.
Da mein Trainer mir empfohlen hatte, aus dem Angangstempo nicht so eine Wissenschaft zu machen, sondern mal ohne Uhr nach Körpergefühl zu laufen, nahm ich den FR305 zwar mit, damit er aufzeichnet, schaute aber nur zwei drei mal auf der Startgeraden drauf, um mich nicht völlig im Tempo zu vergreifen. Danach betrachtete ich bis ins Ziel weder meine Pace noch meine HF. Also heute ein Experimentierlauf. Nach der 200 m langen Startgeraden begann bereits der 1,5 km lange Anstieg, der aber im unteren Teil noch ziemlich flach war. Ich lief entspannt, nicht so aggressiv wie im Vorjahr, eine PB stand heute eh nicht zur Debatte. Der Hauptanstieg kam mir nicht so heftig vor wie im Vorjahr, obwohl die Streckenführung hier gleich war. Ich achtete aber trotzdem darauf, hier mein Pulver nicht völlig zu verschießen. Am Aschenplatz bei km 2 war ich auch noch nicht so KO wie im Vorjahr, aber mein Tempo fühlte sich auch "lahm" an. Auf dem wieder flacheren Stück bis zum höchsten Punkt lief ich dann mit etwas mehr Zug, der lange Anstieg forderte dann auch irgendwann seinen Tribut, ich verspürte doch Mühe, auf dem langen Bergabstück wie geplant das nötige Tempo zu machen, hier war ich schon ziemlich blau. Ich lieferte mir ein kleines Duell mit einem 14-jährigen Jungen, der aber vor dem Ziel mühelos an mir vorbeizog. Im Ziel befürchtete ich, daß auch wegen der profilierten Strecke höchstens eine 25er Zeit herausgekommen wäre, aber die Uhr und die Ergebnisliste waren sich einig:
23:54 netto, Platz 17 von 89 im Gesamtfeld, Platz 15 von 43 bei den Männern, und zum ersten Mal *trommelwirbel* ...
Sieger der Altersklasse M50.

Gut, da waren nur drei im Ziel, aber dafür kann ich ja nichts. Mehr als Platz 1 kann ich ja auch nicht schaffen.

Normalerweise muß man für den M50-Sieg aber schon so 20 oder 21 min. hinlegen.
Als kleine Zahlenspielerei meine km-Splits im Vergleich zu letztem Jahr:
2012: 5:07 5:22 4:36 4:19 4:30 = 23:54
2011: 4:55 5:24 5:02 4:44 4:23 = 24:28
Anm.: km 2 geht bergauf, km 4 bergab. Bei km 5 in 2011 (4:23) fehlen die besagten 80 m, sonst wäre das rechnerisch eine 4:46 gewesen. Da sieht man, daß ich hauptsächlich ab km 2 wesentlich mehr zuzusetzen hatte als letztes Jahr. Auf den Bergaufstücken bin ich kaum schneller als im Vorjahr gewesen, auf km 1 sogar deutlich langsamer, was auf eine diesmal defensivere Renntaktik zurückzuführen ist. Nach meiner PB laufe ich deutlich entspannter, habe aber immer latent Angst, das Rennen total zu verbummeln. Mein Pulver habe ich heute wohl hauptsächlich auf dem leicht welligen km 3 verschossen. Zur Belastung kann nich heute nichts sagen, weil mein Brustgurt immer wieder verrutscht ist. Die höchste glaubhaft aufgezeichnete HF war heute 185 auf dem dritten km (=95,6%), danach war der Brustgurt ein Taillengurt und es steht nur noch Murks da. Ich würde aber vermuten, daß ich im Schnitt diesmal auf knapp über 90% gekommen bin.
@Chris: Waas? 1676 Läufer und keine Nettozeit? Das ist aber übel! Bei so einem Starterfeld sollte sowas doch selbstverständlich sein. Die 24:58 handgestoppt sagt dir aber zumindest, wo Du stehst. Dafür habe ich heute mit ganzen 89 Teilnehmern mal den Luxus der ChampionChip-Nettozeitmessung genossen. Bei mir war der Unterschied brutto/netto nur 7 sek, obwohl ich mich mangels Zeitambitionen im Mittelfeld aufgestellt hatte. Hier war die Chipzeitmessung eher Overkill, die hättet ihr besser gebrauchen können. Aber mit einer Bank als Sponsor im Rücken konnte der hiesige Veranstalter sich und seinen Teilnehmern das ja mal gönnen.
@Tanja: Erkenne ich da irgendwelche Parallelen zu meinem "Vor-Sub-50-Übermotivierungs-Krampf"? Welche Pace hattest Du denn für die Tempoabschnitte gewählt? Warst Du da evtl. zu schnell? Taste dich mal vielleicht einmal pro Woche langsam an ein höheres Tempo heran. Auch durchaus mit Intervallen, aber vorerst etwas langsamer, so daß Du sie schaffst und dann allmählich immer schneller. Den Rest mit GA1 auffüllen und dabei den Gesamtumfang langsam steigern. Das hat bei mir geholfen.
@mellipop: Daß Du trotz der Arbeit und den Kids es trotzdem immer wieder schaffst, nebenbei auch noch zu laufen, dafür von mir heute mal ein
