Essmann hat geschrieben:Ich bin mit dem (reichlich blöden) Spruch groß geworden, dass Du eine HFmax. sowieso nur erreichst, wenn Dir jemand in einer Stresssituation eine geladene Pistole an den Kopf hält.
Hallo,
ich bin schon heilfroh, dass niemand bei meiner Erwachsener-Mensch-Werdung solche Sprüche geklopft hat ...
Mal im Ernst: Da geht einiges Durcheinander. Der Mensch hat Leistungsreserven. Solche, die er mit maximaler, willentlicher Anstrengung plus hoher Motivation (z.B. in einem Wettkampf) freisetzen kann. Aber auch solche, die hinter einer Schranke verschlossen sind, die nur in Situationen von Lebensgefahr, dann eben nicht willentlich, sondern als eine Art Reflex, freigesetzt werden. Hinter der Freisetzung dieser Reserven folgt eine lebensbedrohliche Körpersituation, weswegen üblicherweise das Gehirn den Zugriff versperrt. Abgesehen von Todesangst können nur Einflüsse durch Drogen (und vielleicht irgendwelche Yogis, die dergleichen trainieren) diese Prozente Zusatzleistung freisetzen.
Das hat aber alles nichts mit der maximalen Herzfrequenz zu tun. Die Hfmax ist (fast) eine Konstante. Sie ist nicht von Training oder körperlicher Verfassung abhängig. "Fast" eine Konstante, weil über die Jahre die Hfmax eines Menschen sinkt. Im Mittel etwa 1 bpm (1 Herzschlag pro Minute) pro Jahr. Aber auch diese schleichende Entwicklung ist keine "sichere" Sache. Menschen die heftig Ausdauer trainieren, stellen an sich u.U. fest, dass diese Absenkung der Hfmax über die Jahre verzögert oder auch gar nicht stattfindet. Prof. Hottenrott hat dazu Reihenuntersuchung vorgenommen.
Alles Gute
Gruß Udo