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Frauen haben bei einem Marathon nichts verloren - in welcher Zeit leben wir denn?

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Im islamischen Glauben hält man nichts davon, dass Frauen sich sportlich betätigen. Das ist jetzt nicht unbedingt verwunderlich, dass die so reagieren. Andererseits ist die Hamas auch eine Hilfsorganisation (natürlich mit Schattenseiten).

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Siegfried hat geschrieben:Endlich greift mal jemand durch... :hihi:
Genau der leicht erhöhte Pulsschlag aufgrund der Vorfreude auf ihre (vom laufen)
zurückkommenden Männer ist genug Belastung für ein weibliches Herz-Kreislauf-System.
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Es geht in Wirklichkeit wohl um einen Machtkampf zwischen der Hamas und der UNO.
Hier ein deutscher Artikel zu dem Thema:
Gaza-Marathon: Ohne Frauen kein Sport - Sport - Tagesspiegel
und
Marathon in Gaza: Hamas schließt Frauen aus - UN sagt Rennen ab - Sport - Tagesspiegel

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Hallo,
ich will hier nicht politisch werden, aber Hamas als Hilfsorganisation zu bezeichnen, ist sicher falsch.
Die Schattenseiten machen ca. 99,99% der Organisation aus.
Farhad

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@farhadsun: Ich wollte die Hamas nicht als Hilfsorganisation per se darstellen (da habe ich mich unklar ausgedrückt), aber - beschränkt auf den Kulturkreis - ist die Hamas nicht schlimmer, als die nur einen Steinwurf entfernten Israelis... aber ich will jetzt keine politische Diskussion hier lostreten. Man müsste sich auch mal mit dem Thema beschäftigen, wie Israel damals zu dem Land gekommen sind, wo sie heute leben.

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faceyourtarget hat geschrieben:@farhadsun: Ich wollte die Hamas nicht als Hilfsorganisation per se darstellen (da habe ich mich unklar ausgedrückt), aber - beschränkt auf den Kulturkreis - ist die Hamas nicht schlimmer, als die nur einen Steinwurf entfernten Israelis... aber ich will jetzt keine politische Diskussion hier lostreten. Man müsste sich auch mal mit dem Thema beschäftigen, wie Israel damals zu dem Land gekommen sind, wo sie heute leben.
Die Hamas ist eine terroristische Vereinigung.
Der Staat Israel ist eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Vorbild.

Deiner Meinung nach ist also "eine terroristische Vereinigung nicht schlimmer, als die nur einen Steinwurf entfernte parlamentarische Demokratie"

Zum Thema "wie Israel damals zu dem Land gekommen sind, wo sie heute leben" folgendes:
Die Gründung Israels erfolgte, völkerrechtlich legitimiert durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen von 1947, am 14. Mai 1948.

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Kaubacko hat geschrieben: Zum Thema "wie Israel damals zu dem Land gekommen sind, wo sie heute leben" folgendes:
Die Gründung Israels erfolgte, völkerrechtlich legitimiert durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen von 1947, am 14. Mai 1948.
Gegen den Willen aller Beteiligten Nachbarländer und - erst Recht - derer, die dort zu dem Zeitpunkt gelebt haben. Wer da wen terrorisiert ist sicherlich ansichtssache.

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@ kaubacko-mossad und faceyourtarget-hamas:
lasst uns hier doch beim Sport blieben, zumindest im weitesten Sinne. Diese pro/kontra Israel "free Palestine/Gaza" usw gibts schon genug auf youtube!
was willste machen, nützt ja nichts

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Kaubacko hat geschrieben:Zum Thema "wie Israel damals zu dem Land gekommen sind, wo sie heute leben" folgendes:
Die Gründung Israels erfolgte, völkerrechtlich legitimiert durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen von 1947, am 14. Mai 1948.
Aber dir ist schon klar wie die Welt zu dem Zeitpunkt ausgesehen hat? Der Begriff "Vereinte Nationen" hatte damals wenig bis gar nichts mit der Realität zu tun.

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RennFuchs hat geschrieben:lasst uns hier doch beim Sport blieben, zumindest im weitesten Sinne.
Ehrm. Also, wenn ein Zweig der Muslimbruderschaft den Frauen das Laufen verbietet (oder verbieten möchte), wie willst Du denn dabei 'unpolitisch' und 'beim Sport' bleiben? :confused:
There are two types of people: those who run, and those who should.

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Siegfried hat geschrieben:Endlich greift mal jemand durch... :hihi:
Nix da Siegfried, Weibsvolk ist überall :hihi:

Aber in eine Burka gehüllt möchte ich auch nicht zum Marathon antreten. :nene:
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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faceyourtarget hat geschrieben:Im islamischen Glauben hält man nichts davon, dass Frauen sich sportlich betätigen.
Gibt es dafür Quellen? Oder ist das so ähnlich wie bei Fettverbrennungspuls, Muskelkater infolge Übersäuerung und Mittelalter, wo angeblich alle geglaubt haben, die Erde sei eine Scheibe?
faceyourtarget hat geschrieben:beschränkt auf den Kulturkreis - ist die Hamas nicht schlimmer, als die nur einen Steinwurf entfernten Israelis...
Was hat das Gebaren von Hamas und Israel mit dem Kulturkreis zu tun? :confused:
Man müsste sich auch mal mit dem Thema beschäftigen, wie Israel damals zu dem Land gekommen sind, wo sie heute leben.
Und das muß hier geschehen?
Kaubacko hat geschrieben:Die Hamas ist eine terroristische Vereinigung.
Der Staat Israel ist eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Vorbild.
Jaja, was man halt so hört und vielleicht auch liest, sofern man dessen mächtig ist...
Zum Thema "wie Israel damals zu dem Land gekommen sind, wo sie heute leben" folgendes:
Die Gründung Israels erfolgte, völkerrechtlich legitimiert durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen von 1947, am 14. Mai 1948.
Ach ja, die guten alten Resolutionen... 242, 280, 332, 478, 605 und wie sie alle heißen. Wie gut, daß Papier so geduldig ist!
Siegfried hat geschrieben:Der Begriff "Vereinte Nationen" hatte damals wenig bis gar nichts mit der Realität zu tun.
Und das ist heute anders? Na, da sind wir aber froh!
Det_isse hat geschrieben:Aber in eine Burka gehüllt möchte ich auch nicht zum Marathon antreten. :nene:
Genau. Wo doch die Burka unter palästinensischen Frauen sonst das normale Outfit ist.

Dieser Thread zeigt mal wieder, daß wir uns in diesem Forum mehr aufs Laufen konzentrieren sollten. Darüber steht dann zwar auch immer noch genug Humbug zu lesen, aber wenigstens bleiben dabei alle Mitdiskutierenden am Ende selber verantwortlich für das, was sie daraus machen.

Ich finde es immer traurig, wenn irgendwelchen Leuten Probleme bereitet werden, nur weil sie diejenigen sind, die sie sind (in diesem Fall Frauen), und andere, die es sich leisten können, weil sie über eigene vier Wände verfügen, in denen sie sich bequem an einen Computer setzen können, das zum Anlaß nehmen, ihre Langeweile in Form kruder öffentlicher Einlassungen zu ventilieren.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Zitat von faceyourtarget

Im islamischen Glauben hält man nichts davon, dass Frauen sich sportlich betätigen
aghamemnun hat geschrieben:Gibt es dafür Quellen? Oder ist das so ähnlich wie bei Fettverbrennungspuls, Muskelkater infolge Übersäuerung und Mittelalter, wo angeblich alle geglaubt haben, die Erde sei eine Scheibe?
Guten Morgen Aghamemnun,

ich beteilige mich bewusst nicht an einer politischen Diskussion hier.

Vermutlich wirst du keine offizielle Quelle finden, die den Frauen im Islam das Recht verbietet auf Sport. Ich selbst kann mich auch nur auf Gespräche mit Moslems stützen und weiß auch, dass Sport für musl. Frauen in islam. Ländern nicht geduldet wird. Was jedoch kein ausdrückliches Verbot darstellt. Es wird von Geistlichen Gelehrten vermittelt, es werden Familienangehörige so geschult, es werden Kinder so erzogen.

Wenn ich mich in musl. Ländern aufhalte und laufen mag, bewege ich mich innerhalb der Anlage oder auf bewachten Strecken am Meer. Natürlich ziehe ich mich hierbei anders an als wenn ich in D zum Laufen unterwegs wäre. D.h. längere Hose, Shirt mit bedeckten Armen.

Ich bin gespannt, ob es Frauen im Islam und Sport Quellen gibt, denke aber nicht. LG
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Det_isse hat geschrieben:Ich selbst kann mich auch nur auf Gespräche mit Moslems stützen und weiß auch, dass Sport für musl. Frauen in islam. Ländern nicht geduldet wird.
Es ist immer wieder interessant, was man alles weiß. Und woher. Mein Beispiel mit der Erde als Scheibe hatte ich sehr bewußt gewählt. Es gibt vermeintliche Fakten, die so sehr zum Allgemeingut gehören, daß sie gar nicht mehr hinterfragt werden und sich von einer Generation zur nächsten fortpflanzen. Und wenn dann doch mal jemand auf die Idee kommt, den Fakten nachzugehen, erlebt er eine Überraschung.

Nur daß das nicht falsch verstanden wird: Natürlich ist Frauensport um so verpönter, je konservativer und/oder fundamentalistischer diejenigen eingestellt sind, die man dazu befragt - ob nun Muslime, Juden oder Christen. Das bedeutet aber noch lange nicht, daß es dazu irgendwo eine vorherrschende oder gar allein gültige Ansicht gibt.

Auch Organisationen wie die Hamas können keinen Anspruch auf eine solche Meinungsführerschaft erheben. Daß sie es trotzdem mit derart rüden Mitteln versuchen, zeigt eigentlich nur, auf wie tönernen Füßen sie stehen. Wer also das vorliegende Thema zum Anlaß für verallgemeinernde Festetellungen nimmt (in denen er womöglich noch vor allem eigene Vorurteile artikuliert), spielt solchen Gruppierungen höchstens in die Hände.

Naja, wie auch immer: Hier kommt ein wenig Hilfe.

Nichts gegen politische Diskussionen an sich. Sport hat meistens auch eine politische Dimension. Häufig ist er dabei leider auch bloßes politisches Instrument. Das reicht von der ganz großen Bühne (z.B. den Olympiaboykotts 1980 und 1984) bis hinunter zu einem Internetforum, in dem einige ein Marathonverbot als willkommenen Anlaß hernehmen, wieder mal Halbbildung und Zynismus abzulassen und damit das politische Problem auf die Ebene persönlicher Gefühligkeiten eindampfen. Den Frauen in Gaza ist damit leider überhaupt nicht geholfen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:
Und das ist heute anders? Na, da sind wir aber froh!
Na ein bisschen schon - bis in die 60er Jahre war ja die halbe Welt kolonialisiert.

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Siegfried hat geschrieben:Na ein bisschen schon - bis in die 60er Jahre war ja die halbe Welt kolonialisiert.
Man könnte jetzt darüber streiten, ob das heute anders ist. Die Abhängigkeiten sehen heute de iure und de facto anders aus, aber es gibt sie. Auch heute wird wohl kaum jemand behaupten wollen, die UN seien eine Vereinigung gleicher und/oder gleichberechtigter Parteien. Meiner Meinung nach wäre eine Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe aber eine Voraussetzung dafür, daß man tatsächlich von Vereinten Nationen sprechen könnte.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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minipunk hat geschrieben:Ehrm. Also, wenn ein Zweig der Muslimbruderschaft den Frauen das Laufen verbietet (oder verbieten möchte), wie willst Du denn dabei 'unpolitisch' und 'beim Sport' bleiben? :confused:
gar nicht, deshalb ist Dein Einwand auch nicht ganz falsch. Wenn es um diese Region geht ist es nahezu lächerlich sich über Frauenrechte und oder Sport zu sorgen (die haben echt andere Sorgen). Alles wird dort sofort politisiert und führt zu genau der Diskussion wie sie sich auch im Thread direkt entwickelt hat.
Apropos Frauenrechte: heute kommt der erste Playboy auf hebräisch raus :daumen:
was willste machen, nützt ja nichts

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aghamemnun hat geschrieben:Man könnte jetzt darüber streiten, ob das heute anders ist. Die Abhängigkeiten sehen heute de iure und de facto anders aus, aber es gibt sie. Auch heute wird wohl kaum jemand behaupten wollen, die UN seien eine Vereinigung gleicher und/oder gleichberechtigter Parteien. Meiner Meinung nach wäre eine Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe aber eine Voraussetzung dafür, daß man tatsächlich von Vereinten Nationen sprechen könnte.
Da gebe ich dir recht. Ich wollte auch nur darlegen was es für ein Blödsinn ist jedes mal bei der israelischen Staatsgründung mit der UN von 1948 zu kommen um zu suggerieren das die ganze Welt ja damit einverstanden gewesen wäre.

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Kaubacko hat geschrieben:Die Hamas ist eine terroristische Vereinigung.
Der Staat Israel ist eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Vorbild.
Sagt wer?
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Schreitet die UNO demnächst auch bei Frauenläufen ein?
Falsch: Die UNO ist irgendwo eingeschritten.
Richtig: Ein Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen hat seine eigene Veranstaltung abgesagt. Die UNRWA steht ständig von allen Seiten unter Beschuß, da jeder denkt die "andere Seite" würde die Organisation instrumentalisieren :frown:
There are two types of people: those who run, and those who should.

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WinfriedK hat geschrieben:Sagt wer?
Jeder, der ein bißchen Verstand hat.
Zum Beispiel die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation Freedom House ([url]http://www.freedomhouse.org):[/url]
"Israel ist die einzige freie Demokratie im Nahen Osten."

Anderes Beispiel:
Die Hamas wird von der Europäischen Union, den Vereinigten Staaten, Israel und anderen Staaten als terroristische Vereinigung gesehen.

Außerdem: Liest dir mal den Artikel 22 der Gründungscharta der Hamas durch. Da wird die gesamte Breitseite an antisemitische Verschwörungstheorien abgefeuert: Das "Weltjudentum sei verantwortlich für die beiden Weltkriege. Es gebe überhaupt keinen Krieg, wo sie (die Juden) nicht ihre Finger im Spiel hätten."

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Kaubacko hat geschrieben:Jeder, der ein bißchen Verstand hat.
Zum Beispiel die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation Freedom House ([url]http://www.freedomhouse.org):[/url]
Freedom House wird zu 80% von der US-Regierung finanziert. Bleiben also höchstens noch 20% Verstand. :teufel:

Aber Du lenkst vom eigentlichen Thema ab.

Weiter oben hat ja dankenswerterweise schon jemand auf Kathrine Switzer hingewiesen. Es ist auch im sog. Westen (Marokko liegt weiter westlich als Deutschland) noch gar nicht so lange her, daß Frauen bei großen Sportveranstaltungen verpönt, wenn nicht verboten waren. Erst seit den 1970er Jahren dürfen sie in Deutschland ohne Erlaubnis einer beruflichen Tätigkeit nachgehen usw.

Die Erinnerung an all diese Steine, die den Frauen in den Weg gelegt wurden (und z.T. noch werden) müßte doch eigentlich noch frisch genug sein, um sich über das Erreichte zu freuen und gute Ideen zu entwickeln, wie sich die Lage der Frauen in Regionen mit ausgeprägter Diskriminierung verbessern ließe. Stattdessen wird diese Erinnerung gern flächendeckend ausgeblendet und so getan, als sei das hier schon immer so ein Paradies für Frauen und andere anderswo Benachteiligte gewesen. Merkwürdig. Vielleicht liegt es daran, daß echte Solidarität so leicht in Arbeit ausartet. Und ein wenig Bescheidenheit erfordert, schließlich vertritt man dabei ja keine eigenen Interessen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Kaubacko hat geschrieben:"Israel ist die einzige freie Demokratie im Nahen Osten."
Frag doch mal die Palästinenser in Israel und den besetzten Gebieten, was sie von der These halten. Wenn sie aufgehört haben, zu lachen, dann werden sie dir eine lange Geschichte erzählen von Landraub, illegaler Siedlungsspolitik, ethnischen Säuberungen, Apartheid, Rassismus, Verhaftungen ohne richterlichen Beschluss, Folter, Staatsterrorismus...

Aber abgesehen davon ist Israel bestimmt eine ganz tolle Demokratie.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Frag doch mal die Palästinenser in Israel und den besetzten Gebieten, was sie von der These halten. .
Upps, ich hatte doch glatt nur Israelis gefragt, denen wöchentlich eine Kassam-Rakete im Garten explodiert und deren Angehörige bei Bombenanschlägen verletzt, verstümmelt oder getötet wurden.

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Von Norwegen wird die Hamas nicht mehr als terroristische Vereinigung eingestuft, um sich die politischen Optionen zu erhalten. Inzwischen regiert die Hamas im Gazastreifen aufgrund von Wahlen, das sollte man nicht außer Acht lassen. Wie immer in solchen komplizierten politischen Konstellationen kann jeder Recht haben, wenn es nur darum geht. Als in Deutschland lebender Europäer halte ich es für unabdingbar das Existenzrecht Israels auch dadurch zu schützen, dass man alle bewaffneten Kräfte in dieser Krisenregion dazu bewegt, politische Fragen ohne Waffen und Ghettoisierung zu entscheiden. Das bedeutet aber auch die realen Kräfte als solche wahrzunehmen, um überhaupt einen Einfluss zu haben. Auch die Hamas besteht nicht aus lauter Irren, sondern aus Interessenvertretern und Politstrategen.

Als Bürger des deutschen Staates ist für mich dieses Thema immer gerahmt durch das Wissen, dass Israel ohne bewaffneten Schutz von außen, Sicherheitsgarantien und Sanktionsdrohungen, nicht überlebensfähig ist. Das gebietet dann auch deutlich zu machen, dass die Außenpolitiken Israels immer mit denen Deutschlands, der EU und der USA verwoben sind und bleiben werden. Man kann meiner Meinung nach die Hamas als politische Kraft Ernst nehmen und gleichzeitig nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen lassen, an welcher Seite man sich sieht, wenn der demokratisch verfasste Staat Israel in einen Krieg involviert werden sollte, bei dem seine Existenz in Frage stehen sollte.

Ein Drittes ist es dann wiederum, welche fundamentalistischen Positionen die Hamas propagiert. Wer von westlichen Vorstellungen von Gleichberechtigung und UN-Charta geprägt ist, wird die Stellung der Frau in diesem Zusammenhang in vielen Fällen als höchst problematisch einstufen. Aber die Frauen haben Wahlrecht und sitzen qua Quote auch im Palästinensischen Legislativrat. Ich finde diesen konkreten Fall von Diskriminierung durchaus interessant, sehe aber nicht den geringsten Anlass die Fronten von dort hier ins Forum zu importieren. Wie gesagt, wer nur Recht haben will, der findet bei tradierten und hochkomplexen Konstellationen immer seinen Stoff. Ist aber langweilig und doof!
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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sonrisa hat geschrieben:...sehe aber nicht den geringsten Anlass die Fronten von dort hier ins Forum zu importieren. Wie gesagt, wer nur Recht haben will, der findet bei tradierten und hochkomplexen Konstellationen immer seinen Stoff. Ist aber langweilig und doof!
Amen!
schade dass diese Ansicht nicht mehr Leute im Thread teilen!
was willste machen, nützt ja nichts

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Kaubacko hat geschrieben:Upps, ich hatte doch glatt nur Israelis gefragt, denen wöchentlich eine Kassam-Rakete im Garten explodiert und deren Angehörige bei Bombenanschlägen verletzt, verstümmelt oder getötet wurden.
Als Besatzer gewinnt man nun mal keine Beliebtheitswettbewerbe.
Waren die französische Resistance oder die russischen Partisanen auch "terroristische Vereinigungen"?
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben: Aber abgesehen davon ist Israel bestimmt eine ganz tolle Demokratie.
Eine Bessere als aus unseren Wildschwein Hauptstadt?

Im Läääben nich............. :zwinker4:

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WinfriedK hat geschrieben:Als Besatzer gewinnt man nun mal keine Beliebtheitswettbewerbe.
Waren die französische Resistance oder die russischen Partisanen auch "terroristische Vereinigungen"?
Du willst hier doch nicht im Ernst den deutschen Angriffskrieg und die Besetzung halb Europas mit dem Überlebenskampf Israels auf eine Stufe stellen?

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:backtotop 2
Sollte es hier nicht um den abgesagten Gaza-Marathon gehen?

Für meinen Geschmack geht eure Diskussion zu sehr um den Nahost-Konflikt im allgemeinen.
Das hat nichts mehr mit dem Thema "Laufen" zu tun.

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Nach dem, was es über die Links darüber zu lesen gibt, halte ich es für richtig, den Lauf abzusagen. Interessant finde ich, dass das Verbot nicht den Status Quo abbildet, sondern eine bereits bestehende Freiheit zurücknehmen sollte. Man könnte den Lauf anderswo stattfinden lassen und mit einem Protest gegen solche fundamentalistischen Initiativen verbinden. 400 weibliche Teilnehmer finde ich eine erstaunliche Zahl und auch ein Zeichen dafür, wo der Sport noch einen Funken des olympischen Gedankens (Freiheit, Frieden, Völkerverständigung) in sich birgt... im Gegensatz zu den nur mehr auf römische Spiele getrimmten internationalen Großveranstaltungen, die bei mir nicht mehr die geringste Begeisterung entfesseln können.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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sonrisa hat geschrieben:Man könnte den Lauf anderswo stattfinden lassen
Genau. Am besten in Aschkelon, Be'er Scheva oder Al-'Arisch. Da brauchen die Leute aus Gaza sich bloß ins Auto zu setzen, und in einer knappen Viertelstunde sind sie dort.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Genau. Am besten in Aschkelon, Be'er Scheva oder Al-'Arisch. Da brauchen die Leute aus Gaza sich bloß ins Auto zu setzen, und in einer knappen Viertelstunde sind sie dort.
Ach so, ich dachte, dass auch außerhalb Gazas noch Palästinenser leben. Aber wahrscheinlich haben sie in Gaza überhaupt nur die Laufsportler unter den Palästinensern eingesperrt.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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aghamemnun hat geschrieben:Genau. Am besten in Aschkelon, Be'er Scheva oder Al-'Arisch. Da brauchen die Leute aus Gaza sich bloß ins Auto zu setzen, und in einer knappen Viertelstunde sind sie dort.
Das ist (für deutsche Touristen) wohl nicht die schlechteste Idee.
2013 Tel Aviv Gillette Marathon

Frauen dürfen auch starten.


Gruß
Michael
(Der weiß, dass die Grenzübergänge aus dem Gaza-Streifen geschlossen sind.)

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sonrisa hat geschrieben:Ach so, ich dachte, dass auch außerhalb Gazas noch Palästinenser leben. Aber wahrscheinlich haben sie in Gaza überhaupt nur die Laufsportler unter den Palästinensern eingesperrt.
Du kannst davon ausgehen, daß die palästinensischen Teilnehmer/innen auch zum allergrößten Teil aus Gaza stammen. Die werden kaum anderswo an einem Marathon außerhalb von Gaza teilnehmen können. Aus dem, was vom Westjordanland noch übrig ist, nach Gaza zu kommen oder umgekehrt, ist nämlich ein wenig komplizierter als z.B. von Frankfurt nach Jerusalem - trotz stundenlanger Gepäckkontrollen und Leibesvisitationen bei El-Al vor dem Abflug.

Überhaupt: Ich weiß nicht, ob es so einfach ist, im Westjordanland einen Marathon stattfinden zu lassen. Bei all den Mauern, die sich da mittlerweile durch die Lande ziehen, könnte ich mir höchstens 3000 m Hindernis vorstellen. :frown:
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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sonrisa hat geschrieben: Man könnte den Lauf anderswo stattfinden lassen und mit einem Protest gegen solche fundamentalistischen Initiativen verbinden.
Weiss nicht. Die eigentlichen Ideen des Laufes könnte man dabei nicht mitnehmen. Es ist ja auch eine Veranstaltung für Kinder integriert etc.. Es ist eine Veranstaltung, die den Leuten ein wenig Leben & Mut geben kann. Schaut mal die Videos von 2011 und 12 an.
Jetzt ruft sicher gleich wieder jemand, dass die Leute da andere Sorgen hätten und dass es das eigentliche Problem nicht löse. Stimmt natürlich, aber das heißt ja nicht, dass die Menschen auf ihren ganz profanen und sehnlichen Wunsch nach etwas Normalität und Lebensfreude verzichten wollen. Selbst in einem Flüchtlingslager wollen die Leute die Fussball WM verfolgen, das ist normal. Da bin ich doch nicht so arrogant und erkläre denen, was für sie jetzt theoretisch viel wichtiger sei.
Nicht zuletzt ist da auch noch etwas Symbolkraft: Der Gazastreifen ist ungefähr so lang (an der Küste) wie ein Marathon.

Ansonsten gehe ich mit Dir konform, auffällig, dass die Hamas die ersten 2 Jahre die weibliche Teilnahme toleriert hat und nun offenbar mal wieder ihre Machtmöglichkeiten ausloten will. Die Absage ist richtig, aber sie ist bedeutet eben auch eine Niederlage.

Denke, unter Jassir hätte es den Marathon weiterhin gegeben :wink: Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ein echt gewiefter Politfuchs, wie er es sicher war, den Marathon zu internationaler Beachtung (nicht sportlich) pushen könnte.
There are two types of people: those who run, and those who should.

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Du kannst davon ausgehen, daß die palästinensischen Teilnehmer/innen auch zum allergrößten Teil aus Gaza stammen. Die werden kaum anderswo an einem Marathon außerhalb von Gaza teilnehmen können. Aus dem, was vom Westjordanland noch übrig ist, nach Gaza zu kommen oder umgekehrt, ist nämlich ein wenig komplizierter als z.B. von Frankfurt nach Jerusalem - trotz stundenlanger Gepäckkontrollen und Leibesvisitationen bei El-Al vor dem Abflug.
Die Grenzen sind meines Wissens nach komplett dicht. Dennoch leben in Israel gewiss noch ausreichend Palästinenser (und Israelis), die sich an einem Peace- und Antidiskriminierungs-Run beteiligen könnten. Der Gedanke wäre nicht irgendeine kommerzielle Cityevent-Veranstaltung, sondern eine politisch motivierte zu organisieren. Auch in Tel Aviv leben integrierte Palästinenser und liberale, friedensbewegte Israelis, die sich für ein friedliches Zusammenleben im Rahmen einer aufgeklärten freiheitlichen Demokratie einsetzen. Das sind aus meiner Sicht die richtigen Orientierungspunkte, und ob da dann nur 200 oder 20000 kommen, halte ich für die Motivation nicht ausschlaggebend. Frauenrechte der Arabischstämmigen sind dort eine prekäre Minderheitenposition, meiner Meinung nach sollte man eben so eine konkrete Diskriminierungspolitik wie die im Artikel geschilderte unmittelbar mit einer Gegenaktion beantworten und ich fände es sympathisch, wenn so etwas auch auf der Agenda eines Veranstalters und der "Community" stattfinden würde.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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sonrisa hat geschrieben:Die Grenzen sind meines Wissens nach komplett dicht.
Das hatte ich andeuten wollen.
Dennoch leben in Israel gewiss noch ausreichend Palästinenser (und Israelis), die sich an einem Peace- und Antidiskriminierungs-Run beteiligen könnten.

Das ist völlig richtig und wichtig, und dieses Segment wird ja auch bereits bedient, z.B. durch den Jerusalem-Marathon, und bestimmt gibt es noch mehr Veranstaltungen dieser Art.

Leider ist das kein adäquater Ersatz für einen Wettkampf in den Palästinensergebieten selbst. Minipunk deutete es ja schon an: Was die Menschen dort brauchen, ist ein Kulturprogramm dort, wo sie leben. Eins, an dem sie teilnehmen können, bei dem sie selbst auch mal im Mittelpunkt stehen und bei dem sie vielleicht endlich mal jemand besuchen kommt. Das ist ja auch einer der wichtigsten Gründe dafür, daß es z.B. sowas wie einen Knastmarathon gibt.
meiner Meinung nach sollte man eben so eine konkrete Diskriminierungspolitik wie die im Artikel geschilderte unmittelbar mit einer Gegenaktion beantworten
Da bin ich völlig Deiner Meinung. Gerade die Frauen stehen in der israelisch-palästinensishen Gemengelage ziemlich am unteren Ende der Hierarchie. Daß es da nicht nur die "offiziellen" Konfliktparteien gibt, sondern ein viel komplizierteres Gefüge aus Tätern und Opfern und daß die meisten beides zugleich sind, entgeht normalerweise unserer Aufmerksamkeit. Gerade weil im Gazastreifen die sogenannten Machthaber selbst ziemlich machtlos sind, ist bei ihnen die Versuchung groß, sich auf Kosten der noch Machtloseren kurzlebige Illusionen von Macht zu verschaffen. Und es ist eine Riesensauerei, daß dieses Problem ausgerechnet durch einen solchen Skandal ins allgemeine Bewußtsein rückt (und von dort wahrscheinlich ziemlich bald wieder verschwindet).

Die Frauen hätten diesen Marathon also eigentlich dringend gebraucht, und in der jetzigen Lage wäre ein angemessener Ersatz auch wichtig. Das Problem löst man aber nicht, indem man von der Art der Veranstaltung her denkt und einfach einen Wettkampf woanders anberaumt, an dem auch Frauen teilnehmen dürfen. Man sollte von den Frauen her denken, genauer gesagt: von den betroffenen Frauen her. Leider stellt sich dann sehr schnell heraus, daß es wahrscheinlich keine auch nur halbwegs befriedigende Lösung gibt. Ich jedenfalls bin ratlos.

Das einzige, was mir dazu einfällt ist, daß ja die prekäre Situation der Palästinenser u.a. dazu geführt hat, daß die Religion für viele einen relativ hohen Stellenwert bekommen hat. Wenn die Lebenswelt sonst schon nichts zu bieten hat, womit man sich gern identifizieren mag - das Überirdische geht immer. Deshalb konnte die Hamas ja schließlich im Gazastreifen an die Macht kommen. Es ist ja nicht so, daß ihre Wählerschaft komplett oder auch nur mehrheitlich dem Islamismus zugeneigt ist. Im Fall der Hamas ist natürlich die Haltung gegenüber Israel mindestens ebenso ausschlaggebend für das Wählerverhalten. Aber das lasse ich mal beiseite. Im Fall des Marathons wurde ja schließlich religiös argumentiert, auch wenn ich der Hamas nicht abnehme, daß das der eigentliche Beweggrund war. Trotzdem ließe sich von der Religion her argumentieren und anhand konkreter Beispiele (sogar aus Ländern wie Saudi-Arabien) zeigen, daß Frauensport im Islam eben nicht in der Weise abzulehnen ist, wie die Verantwortlichen von der Hamas das suggerieren. Man müßte also deutlich machen, daß die Hamas es ist, die sich in ein irreführendes Verständnis von Religion verrannt und damit letztlich allen im Gazastreifen geschadet hat. Das läßt sich durchaus auch innerhalb der Denkstrukturen eines konservativen Islams kommunizieren, und das wäre um so wichtiger, als natürlich die Hamas jetzt ihrerseits bemüht sein dürfte, die UN als Buhmann hinzustellen.

Um den diesjährigen Marathon ist es geschehen. Im nächsten Jahr könnte er wieder stattfinden, und zwar unter reger weiblicher Beteiligung. Voraussetzung wäre, daß dort die konservativen Religionsfunktionäre dafür gewonnen werden könnten, klarzustellen, daß gerade fundamentalistische Positionen meist eine Instrumentalisierung der Religion bedeuten und daß es darauf ankäme, sich genau davon zu emanzipieren.
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Leider ist das kein adäquater Ersatz für einen Wettkampf in den Palästinensergebieten selbst. Minipunk deutete es ja schon an: Was die Menschen dort brauchen, ist ein Kulturprogramm dort, wo sie leben. Eins, an dem sie teilnehmen können, bei dem sie selbst auch mal im Mittelpunkt stehen und bei dem sie vielleicht endlich mal jemand besuchen kommt. Das ist ja auch einer der wichtigsten Gründe dafür, daß es z.B. sowas wie einen Knastmarathon gibt.
Eine Reaktion, eine Antwort auf... ist auch kein Ersatz. Die Absage war eine Option, aber eben nicht die einzige. Man kann mit Machthabern auf vielen Kanälen kommunizieren und hier wäre ein gemeinsamer Lauf mit ebendiesem konkreten Anlass des Verbots, die von mir bevorzugte Option. Das muss man nicht alles gegenrechnen, Sympathie und Meinung sind keine Mathematik.
Das einzige, was mir dazu einfällt ist, daß ja die prekäre Situation der Palästinenser u.a. dazu geführt hat, daß die Religion für viele einen relativ hohen Stellenwert bekommen hat. Wenn die Lebenswelt sonst schon nichts zu bieten hat, womit man sich gern identifizieren mag - das Überirdische geht immer. Deshalb konnte die Hamas ja schließlich im Gazastreifen an die Macht kommen.
Das halte ich für gewiss. Der Mangel an Bildung, Aufstiegschancen und der ständige psychische Druck durch den äußeren und inneren Ausnahmezustand führt selten zu sehr differenzierten zivilgesellschaftlichen Strukturen, sondern im Regelfall zu einer an einfache Muster gebundenen Gruppenidentifikation. Darüberhinaus sind die politischen Organisationen im arabischen Raum eng vernetzt mit sozialen und kulturellen Hilfs- und Diensleistungen. Wenn einem jemand Überlebenshilfe in der Not leistet, wird man sich auch mit ihm identifizieren. Der Israel-Palästina-Konflikt wird sich nur durch eine gegenseitige Annäherung unter Vermittlung von außen lösen lassen. Die Angst der Israelis vor Attentaten und Krieg ist genauso nachvollziehbar wie die Wut der eingekesselten Palästinenser. Die rundherum derzeit komplett politisch instabile Lage in der Region macht es noch viel komplizierter.

Sollte die Blockade aufgehoben, die Siedlungspolitik gestoppt und der bewaffnete Kampf bis auf weiteres durch eine Verzichtserklärung abgelöst werden bei einer gleichzeitig von Europa, den USA und Russland unterstützten Friedensinitiative, vertreten durch eine charismatische und glaubwürdige politische Persönlichkeit (die weit und breit nicht zu erkennen ist) als Zwischenhändler, hätte der Friedensprozess vielleicht eine neue Chance. Aber davon ist man derzeit weit entfernt. Vielleicht passiert auch irgendetwas unerwartetes aus der Zivilgesellschaft heraus.
»Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde.« / Eckhard Dagge

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Hallo ihr,

ich hab mir meinen Beitrag für den Weltfrauentag aufgespart und der ist heute. Wie das wisst ihr nicht? :nene:

Spaß beiseite: Frauen nicht zu Läufen zuzulassen ist für mich unerträglich. Ich lebe in Bayern (*Spaß ein*: Frauen stehen tatsächlich auch in Bayern unter dem Schutz des Grundgesetzes! *Spaß aus*), Deutschland, Mitteleuropa. Hier wird es in aller Regel als unerträglich empfunden, wenn Frauen Menschenrechte vorenthalten werden. Doch schon in etwas entlegeneren Regionen Europas (oder gar Deutschlands, oder Bayerns oder dem Herzen dieses oder jenes meiner männlichen Zeitgenossen) ist es mit den Rechten der Frau nicht mehr ganz so weit her. Überall dort, wo sich die Dumpfheit noch immer nicht völlig vollzogener Aufklärung oder gewisse religiöse Anschauungen einmischen.

Wieso sollte mich also wundern, wenn ausgerechnet innerhalb einer islamisch geprägten Gesellschaft Frauen vom Laufen fern gehalten werden sollen? Die Welt wird sich noch einige hundert (hoffentlich nur hundert und nicht tausend) Jahre drehen müssen, bis diese unsägliche Entrechtung aufgehoben sein wird. Und manchmal wundert es mich, wie vehement islamische Frauen in diesen Regionen der Welt unter dem Schleier heraus für die Beibehaltung ihrer Entrechtung und Unterdrückung argumentieren. So jedenfalls wird es im TV dargestellt und so kommt es bei mir an. Vielleicht ist es ja nicht so ...

Ich bin jedenfalls ratlos, was mein Beitrag sein könnte, dergleichen in Zukunft nicht mehr lesen zu müssen ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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