28.03.2013 - Sinnvolles Training?
Heute standen wieder Intervalle auf dem Programm. Morgens hatte es noch -8 Grad. Da wäre nur langsames Laufen möglich gewesen (alles andere endete oft mit Halsschmerzen). Am Nachmittag sollte die Temperatur dann auf ca. +2 - +4 Grad steigen.
Schwere Entscheidung: Langsam laufen oder abends laufen? Beides gefiel mir gar nicht. Nach langem Ringen dann die Entscheidung auf Intervalle am Abend.
So ging es um 17:30 in Richtung Wald. Wald? Ja, da wollte ich mal wieder hin. Und es führt eine schöne Asphaltstraße mitten durch. Nachdem auch die Gehwege in der Stadt ziemlich frei waren dachte ich, dass es dort auch einigermaßen gehen müsste. Tja, das stellte sich recht bald als Irrtum heraus.
Beim Aufwärmen war noch alles weitgehend laufbar. Dann spürte ich ein Stechen am rechten Ballen. Verdammter Mist. Sollte es mich nun auch erwischt haben? Na, vielleicht ist es doch nur ein Stein. Also Schuh ausgezogen und kräftig geschüttelt. Nichts. Auf den Boden aufgetreten. Kein Schmerz. Merkwürdig. Ich tastete die Innensohle ab. Hoppla. Da ist was Hartes drin. Eine Spitze. Daran zu ziehen brachte nichts.
Ich drückte etwas von unten an die Sohle. Und heraus kam ein kleiner Stein in Form einer Pfeilspitze. Der muss sich schon längere Zeit seinen Weg durch die Sohle gebohrt haben. Und ich erinnerte mich, vor einiger Zet schon mal was gespührt zu haben. Da dachte ich an eine Blase oder Ähnliches.
Ok, es konnte weitergehen. Und immer mehr Matsch tauchte vor mir auf. Die Kurzintervalle während der Aufwärmphase waren schon eine Qual. Wieder ergaben sich zwei Möglichkeiten:
Einfach weitermachen oder umdrehen und die halbwegs freien Gehwege nutzen.
Irgendetwas in mir sagte: "Lauf weiter und mach das beste draus."
Da war ich nun. Mitten im Wald bei 3 Grad. Der Matsch wechselte sich mit eisigem Untergrund ab. Langsam wurde es dunkel. Die Schuhe durchnässt. Der Matsch klebte an meinen Waden und die Ärmel am dünnen Fleece-Rolli hochgekrempelt. Jede Intervalleinheit war saumäßig anstrengend und natürlich weit über Plan. Aber es war vom Gefühl her trotzdem so, wie es für den Plan sein sollte. Die gleiche Einheit in der letzten Woche hatte sich genau so angefühlt.
Dazu war es einfach toll, mal wieder so "abgeschieden" unterwegs zu sein. So mit sich und der Natur. Die Luft, die Ruhe (also bis auf mein Rumgepatsche). Herrlich. Klar habe ich mich erst mal geärgert, das Tagesziel nicht "ordnungsgemäß" erreicht zu haben. Aber dafür wieder ein Stück Lauffreude gewonnen zu haben, war es wert.
