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Anfänger dankbar fuer einen Tip

Anfänger dankbar fuer einen Tip

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Hallo liebe Lauffreunde, ganz kurz zu mir:
47 Jahre, m, 1,84 , 80 kg und leider starker Raucher. :klatsch:
Vor ca 5 Monaten ernsthaft mit dem Läufen angefangen um 5 kg abzunehmen, das hat mittlerweile funktioniert :daumen:
Seit 8 Wochen laufe ich 4 mal die Woche, ca 35 bis 40 km. Irgendwie nach 25 Jahren ohne Sport wieder richtig Spass daran gefunden. Die 6 km in ca 35 min, die 10 km knapp unter 1h.
allerdings geht zeitmässig auch nichts mehr voran zur Zeit, würde ja gerne einen Halbm Irgendwann mal wagen,
allerdings brauche ich wohl mit diesen Zeiten nicht wirklich in einem Wettkampf antreten.
ich vermute dass diese Zigaretten mit Schuld sind an dieser Misere, jedoch kann ich die Finger (noch)!nicht davon lasen :klatsch: :klatsch:
Wäre an eurer Meinung bzgl der Zeiten interessiert, da ich schon sehr ehrgeizig bin würde ich sehr ungern antreten um im letzten Drittel anzukommen. Dass ich mit 47 und der Story Anfänger und Raucher nicht vorne dabei sein kann, ist vollkommen klar und auch nicht mein Ziel. Würdet Ihr unter diesen Umständen die Finger von einem Wettkampf lassen ?
P.S. Hört sich alles evtl Easy an, jedoch kenne ich meinen Ehrgeiz, könnte in Frust ausarten und die Schuhe landen im Schrank :-(
vorab lieben Dank falls jemand einen kleinen Tip hat. LG aus Stuttgart

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Ich denke, es kommt darauf an, was für einen Wettkampf Du gehst. Auf irgendwelchen eher "gemütlichen" Volksläufen und großen Stadtläufen bis Du mit 5km unter 30 Min und 10km unter 1h irgendwo im Mittelfeld, auf Läufen mir sehr sportlichem Starterfeld sieht es da wahrscheinlich anders aus. Ich bin noch langsamer als Du und bin schon Volksläufe mitgelaufen, weil es mir einfach Spaß macht und weil es mich als Trainingsziel motiviert (auch wenn ich dann eben im letzten Drittel lande - bei ein paar Tausend Starten hat man trotzdem noch genug Leute "hinter sich"). Ich würde mir die Ergebnisliste vom Vorjahr anschauen, dann weißt Du, wie das allgemeine Niveau auf Deinem geplanten Wettbewerb so ist und wo Du in etwa landen würdest.

Vielleicht hilft Dir der Lauf-Ehrgeiz ja auch dabei, mit dem Rauchen aufzuhören - ohne Kippen würden die Zeiten sicher nochmal ein ganzes Stück sinken...

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Hallo Andvari, vielen Dank für deine ehrliche Antwort, mit den Kippen hast Du sicherlich recht, ist frustrierend nach einer Stunde Laufen daran zu denken, was wäre wenn....
Ich werde mir mal ein paar Listen anschauen um ein Gefühl dafür zu bekommen, danke für den Tip. War bisher unsicher wo man sich informiert da ich beruflich in einigen Wochen nach Koblenz ziehe, wird sicher auch genügend angeboten für Anfänger. Danke nochmals !

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Es macht sich schon stark bemerkbar wenn du nur wenige Tage nicht rauchst. Die Durchblutung verbessert sich und der CO-Gehalt im Blut sinkt. Du kannst ja mal längere Raucherpausen bewusst in dein Wochentraining mit einbauen. Wenn du später mal ganz mit der Qualmerei aufhören willst, wird dir diese Erfahrung von Nutzen sein.

Ich bin übrigens in derselben Altersklasse wie du, laufe aber erst seit 4 Wochen. Zum Spaß (Endorphine machen glücklich :) ) und um Kondition aufzubauen. Deine Leistungen finde ich sehr beachtlich. Du solltest allerdings aufpassen, dass du deinen Körper nicht überstrapazierst. Von 0 auf 40km/Woche ist schon viel für 8 Wochen.

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Hallo Buchfink, lieben Dank für deine Antwort, ich habe zwar gelesen dass es bereits nach kurzer Zeit bemerkbar ist, werde es auf jeden fall versuchen. Danke fuer das ermutigen. LG aus Stuttgart

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Hallo!
Würdet Ihr unter diesen Umständen die Finger von einem Wettkampf lassen ?
Unter diesen Umständen würde ich eher die Finger von den Kippen lassen.....

Ich will dich nicht langweilen, denn die üblichen Standpauken der Nichtraucher hast du sicher schon oft genug über dich ergehen lassen müssen.

Allerdings lese ich dir nicht aus dem Lehrbuch vor, sondern erzähle dir mal kurz meine "Geschichte":
Habe selbst 12 Jahre lang geraucht, die letzten Jahre etwa 1 Päckchen am Tag. Ganz unsportlich war ich dabei nicht, aber Sport und Kippen haben sich halt immer um meine Lunge gestritten. Als ich dann per Zufall und "aus Versehen" aufgehört hatte, wollte ich es einfach mal probieren, ganz aufzuhören. Um nicht ans Rauchen zu denken, habe ich angefangen, etwas zu laufen. In der Zeit des Laufens und unmittelbare Zeit danach war die Gefahr einer Zigarette am geringsten. So vergingen die ersten paar Tage, und ich lief immer etwas mehr und weiter. Je länger ich nicht mehr rauchte, desto länger konnte ich laufen. Je länger ich laufen konnte und nicht mehr rauchte, umso weniger wollte ich diese Erfolge wieder aufs Spiel setzen.

Was daraus letztlich geworden ist: Vor etwa 3 Wochen habe ich mein 10-jähriges Rauchfrei-Jubiläum gefeiert. Im Oktober will ich meinen 9. Marathon in der Nähe meiner bisherigen Bestzeit unter 3h laufen. Von dem ersparten Geld kann ich mir locker einiges an Sportausrüstung samt teurem Mountainbike und einiges mehr leisten. Und letztlich bin ich auch froh, nicht zu denjenigen zu gehören, die von der Gesellschaft immer mehr ins Abseits gedrängt zu werden, wenn sie mal eine rauchen wollen.
Letztlich habe ich also die Kippensucht gegen Sportsucht ausgetauscht, ohne dass ich das eigentlich von Anfang an wollte. Aber weißte was? ICH BIN SAUSTOLZ DARAUF! :nick:


Also mach dir vielleicht weniger Gedanken über die Wettkämpfe, da muss und kann nicht jeder ganz vorne dabei sein. Aber vielleicht kommst du darüber etwas mehr von den Kippen weg. Es lohnt sich wirklich!

Ich wünsche dir viel Erfolg!


Gruß
Jochen

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Hi Selbstläufer, erstmal vielen Dank für deine Erfahrungen. Ich musste den Beitrag. schon 2 mal lesen, klingt sagenhaft. Du kannst auf deine Leistungen mehr als stolz sein !!! :daumen: Darf ich fragen wie häufig Du denn die Laufschuhe in der Woche anziehst, vermutlich täglich oder ?
Die Gründe das Rauchen besser sein zu lassen sind im Kopf natürlich ständig präsent, man sollte auch meinen dass jeder halbwegs intelligente Mensch es sein lassen müsste. Die Abgrenzungen sind permanent im Alltag vorhanden, bei 30 Zigaretten täglich kommt in der Tag auch mindestens ein kleiner Jahresurlaub mit Familie zusammen, vom unangenehmen Geruch ganz zu schweigen. Trotz allem greift man ( auch während ich jetzt schreibe) zu dieser bescheuerten Zigarette. Der höchste Motivationsfaktor wäre wirklich die Verbesserung der Laufleistung, es ist deprimierend sich vier mal die Woche die Schuhe zu binden und kaum Fortschritte zu sehen, im Gegenteil nach einer Stunde keine Luft mehr zu haben. Kopf ist eigentlich so weit es sein zu lassen muss sehen wie ich davon wegkomme.
Hab nochmals vielen Dank für deine Antwort, motiviert mich ernsthaft einen Plan aufzusetzen.
Nice Weekend Nic

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Hallo Nic,
Darf ich fragen wie häufig Du denn die Laufschuhe in der Woche anziehst, vermutlich täglich oder ?
Wenn ich mich gezielt auf einen Marathon vorbereite, dann eben über 12 Wochen 4-6 Mal/Woche. Wenn nichts geplant ist, dann dennoch so oft wie möglich im Wechsel mit MTB-Touren durch unsere ländliche Gegend (das ist Freiheit pur).
es ist deprimierend sich vier mal die Woche die Schuhe zu binden und kaum Fortschritte zu sehen, im Gegenteil nach einer Stunde keine Luft mehr zu haben
Das kann ich natürlich nachvollziehen. Aber man darf halt auch nicht den ganz großen Knall von Anfang an erwarten, zumal du mit jeder Kippe ja wieder in die andere Richtung steuerst. Gas geben und gleichzeitig Handbremse fester ziehen bewirkt eben Stillstand.

Vielleicht noch eine kleine Anekdote zu meinem ersten Tag ohne Zigarette, an dem ich auf meiner damaligen Standardstrecke laufen war: Die Strecke führte über einen Waldweg, an dem an einer Stelle eine Schranke das Einfahren von Autos verhinderte. Es war eine Rundstrecke von gerade mal 2-3km, die ich während meiner Raucherei hin und wieder mal gelaufen war, aber immer nur eine einzige Runde. An dem ersten Tag ohne Zigarette war die Schranke zum ersten Mal offen, so dass ich durchlaufen konnte und sie nicht umlaufen musste. An diesem Tag hatte ich zum ersten Mal zwei Runden geschafft. Ich denke, das Bild hinter der Beschreibung ist klar. Lass' die Kippen weg, und der Weg zur Steigerung wird frei.

Zu den Wettkampfambitionen: Ich fände es sehr schade, wenn du dein Ziel gar nicht erst richtig angehst, weil die selbst gesetzte Hürde für den Anfang zu hoch ist. Nähere dich langsam aber stetig deinem Ziel und erwarte nicht gleich zu viel an sportlicher Leistung. Die kommt dann schon von selbst. Das Ziel muss ja nicht gleich aus einer bestimmten Platzierung bestehen, sondern zu Anfang erst einmal aus dem Weg dahin. Ich habe auch erst zwei Jahre nach dem Rauch-Ausstrieg und dem Lauf-Eintsieg an einen Marathon gedacht. Weitere Ziele wurden dann auf Basis des letzten Ergebnisses gesteckt. Also immer schön einen Schritt nach dem anderen.

Schönes Wochenende! :)

Gruß
Jochen

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Jochen Hallo, leuchtet klar ein mit den eigenen Zielen. Wahrscheinlich erwarte ich wirklich viel zu viel nach ein paar Wochen ernsthaftem laufen, das Beispiel mit der Schranke ist klasse. Mir fehlen vom Kopf her ca 5 bis 10% zum aufhören. Sobald meine " persönliche Schranke" mal auf ist, hoffe ich auf den gleichen Effekt :wink: Heute war ein klassisches Beispiel, 1 h gelaufen, herrlich entspannt und Sage und schreibe 3h ohne Glimmstengel ausgehalten ( hat sich auch richtig gut angefühlt) leider dann doch wieder mal eine halbe geraucht.......
Kann wahrscheinlich kein Nichtraucher nachvollziehen. OK, will das Forum nicht weiter mit meinem kleinen Problem langweilen, trotzdem geht es hier um das laufen, genau das ist ja auch der Grund weshalb ich deine Story mit den entsprechenden Erfolge fantastisch finde.
Wünsche ein entspanntes Wochenende

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Wenn es soweit ist - mit Nichtrauchen - wirst du es merken und schaffen!
Bei mir hat es auch länger gedauert, dafür aber anhaltend.
Laufe weiter, deine "offene Schranke" ist irgendwo schon vorhanden

LG Anke
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Nic2304 hat geschrieben:Heute war ein klassisches Beispiel, 1 h gelaufen, herrlich entspannt und Sage und schreibe 3h ohne Glimmstengel ausgehalten ( hat sich auch richtig gut angefühlt) leider dann doch wieder mal eine halbe geraucht.......
Beim Ausstieg vom Rauchen ist es wie beim Laufen, da kann man am Anfang auch nur wenige Minuten durchlaufen Je öfter man aber trainiert, desto leichter fallen einem längere Laufstrecken.

Du bist auf einem guten Weg :winken:

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Hallo,

(wieder) angefangen mit der Lauferei habe ich Anfang 2010, meinen ersten Marathon habe ich im Herbst 2011 gelaufen ebenfalls als starker Raucher mit ca. 1 Packung Zigaretten pro Tag. Mit meiner Zeit von ca. 3:45 Stunden war ich recht zufrieden und dachte mir "warum sollst du aufhören zu rauchen? Sport geht ja trotzdem..."
Im Juni 2012 habe ich in den Alpen an einem Laufcamp teilgenommen, bei dem mir als Raucher dann ganz schnell die Grenzen aufgezeigt wurden. So gekeucht wie beim Laufen in den Bergen habe ich noch nie...
Das war für mich die Initialzündung, um endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Seit jetzt ca. 1 Jahr bin ich also Nichtraucher und habe seitdem beim Laufen zumindest keine Luftnot mehr. Egal, ob im Flachland oder in den Bergen!

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Hallo Nic
Ich denke,die Biografien,der Ü 40 Laufeinsteiger gleichen sich im allgemeinen.Rauchstop und oder in diesem Lebensabschnitt noch mal etwas neues anfangen.Will hier nicht mit meiner Geschichte langweilen,nur soviel:Ich hatte bis fast Mitte 40 mit Sport nix am Hut,1 Schachtel Zig. am Tag.Hatte schon kurze Raucherpausen von 1-2 Wochen geschafft,bis dann genau in dieser Zeit von aufhören und wieder anfangen,meinem Vater die Diagnose Lungenkrebs mitgeteilt wurde Seit diesem Tag hab ich nicht mehr geraucht.Mit dem Laufen hab ich allerdings,während einer Sinnkrise,ca ein 3/4 Jahr später angefangen.Mein Ziel war es ca. 2x die Woche fünf km weit laufen zu können.
Es hat sich wie bei den meisten dann verselbständigt.Nach fünf waren es schnell zehn.Nach einem 1/2 Jahr der erste 10er WK.Nach 15 Monaten der erste HM in 2h:11min.
Da hab ich aber auch nicht daran gedacht,wo ich auf der Ergebnisliste stehe,sondern war einfach nur mächtig stolz auf das Erreichte.
Mitlerweile bin ich beim HM unter 1:45 und der erste Marathon ist absolviert.
Ansonsten kann ich mich nur den Worten von Jochen anschließen:Am Anfang nicht zu viel wollen und auf das Geleistete aufbauen.

Such Dir doch einfach mal eine Veranstaltung (5-10km) um in die Sache reinzuschnuppern.Wahrscheinlich wird es Dir danach gar nicht so wichtig sein,wo Du gelandet bist,sondern hast einfach die Atmosphäre genossen,mit Gleichgesinnten diesen tollen Sport zu betreiben.

Da Du demnächst in meine Gegend (koblenz) ziehst,könnte ich Dir als mittelfristiges Ziel den Mittelrhein-Marathon ,im nächsten Frühjahr,wo verschiedene Streckenlängen angeboten werden oder evtl. sogar Ende August den Hunsrück-Marathon,(Vom Fun-Lauf bis Marathon) empfehlen.

LG Tommi

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Hallo, danke für deine Antwort, deine zeit 3:45 finde ich aber trotzdem richtig gut ! Dennoch war in deinem Fall das Schlüsselerlebnis wohl der Berg. Auf jeden Fall hast meinen Respekt dass es bei dir geklappt hat mit dem aufhören :daumen:

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Hi Tommi, erstmal vielen lieben Dank für den Tip Mittelrhein, genau die Richtung stelle ich mir vor.
Das mit deinem Dad tut mir echt leid, ich denke so eine Nachricht zieht einen echt den Boden unter den Füßen weg, hab ähnliche Erfahrung mit meiner Mom machen müssen. Ich zieh echt den Hut vor deiner Leistung, das ist ziemlich gut.
Werde wirklich versuchen das ganze nicht so verbissen zu sehen, primäres Ziel ist von den Dingern so gut es geht wegzukommen, dann wird hoffentlich das Laufen als Ersatzdroge eingesetzt
ich bin echt Super dankbar für die Antworten, zeigt einem doch dass ein Verständnis da ist
Lieben Dank nochmals Nic
Antworten

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