Laufoldie hat geschrieben:Also erstmal finde ich deine Maße jetzt mal nicht so beängstigend das du abnehmen müsstet.
Für mich auch nicht. Nur habe ich eben fast 3 Monate lang wirklich null Sport betrieben und saß nur auf dem Sofa. Da nimmt man ja quasi zwangsläufig zu, mal abgesehen davon, dass sich die Form des Körpers auch unabhängig vom Gewicht verändert. Und ich will nicht warten, bis ich 10kg zugenommen habe, da pack ichs doch lieber jetzt an.

Und ich will ja nun auch keine 10kg abnehmen, sondern nur soweit, dass ich wieder auf 53/54kg bin. Da bin ich immernoch weit entfernt vom Hungerhaken (was ja auch gut so ist)
Laufoldie hat geschrieben:Was mich nur wundert - und sieh mir mein Unwissen nach - du schreibst du warst magersüchtig und hast ne Therapie gemacht. Lernt man da nicht "das E(e)ssen"? Wie hoch der Grund-/Tagesumsatz ist? Was gut und was nicht so gut?
Ich finde es irgendwie sehr seltsam das du anscheinend da gar kein Wissen mit bekommen hast?! Besteht da nicht die Möglichkeit bei einem der betreuenden Ärzte nachzufragen?
Also dazu muss ich sagen, dass ich "nur" in ambulanter Therapie war, da mein BMI immer im Normalgewicht war, wenn auch hart an der Grenze zum Untergewicht. Außerdem hatte ich einen eisernen Willen, den Scheiß hinter mir zu lassen und habe immer mitgearbeitet. Im Kopf hatte es quasi "klick" gemacht. Natürlich hab ich Anregungen bekommen, was ich wann essen kann. Das war aber primär erstmal auf Zunahme ausgerichtet. Aber einen richtigen Plan hatte ich nie. Und das fand ich auch nicht schlimm. Man kann ja nicht sein ganzes Leben nach Plan essen und alles abwiegen und durchrechnen. Meiner Meinung nach ist es besser zu lernen was einem gut tut und was nicht - eben auf den Körper hören. Und auch lernen, dass man sehr gut mal 1 oder 2 Tage über die Stränge schlagen darf, ohne danach gleich wochenlang Nulldiät machen zu müssen. All das hab ich in der Therapie gelernt. Starre Essensvorgaben gab es nie. Ich musste erstmal die ganzen Kalorienzahlen aus meinem Kopf verbannen. Es ist echt belastend, wenn man bei jeder Tomate nachdenkt, ob man die jetzt noch essen kann

Zumal ja Magersüchtige eh sehr restriktiv handeln und alles nach einem Plan machen, war mehr das Ziel, wieder frei essen zu können, ohne permanent Panik zu schieben.
Also zusammenfassend: ich habe eine Menge gelernt. Aber nicht unbedingt auf Zahlen bezogen. Meinen Grundumsatz/Leistungsumsatz haben wir nie berechnet, sondern sind immer von den allgemeinen Vorgaben ausgegangen. Dafür habe ich trotzdem wieder gelernt zu leben, Essen zu genießen und mich auch mal mit 2 oder 3 Kilo mehr in meiner Haut wohlzufühlen. Ich denke, dass ist das Hauptziel einer Therapie. Denn eins kann ich dir versichern: als Essgestörte weißt du über sämtliche Kalorien, Fettgehalte, Kalorienverbrauch beim Sport etc besser Bescheid als so mancher Arzt
Ich hatte auch eine kurze Zeit eine Ernährungsberatung. Aber das hat die Kasse nicht gezahlt und auf Dauer ist das dann einfach zu teuer. Ich weiß übrigens aber trotzdem was gesund ist und was nicht. Mir fehlt nur manchmal die Kreativität bzw der Einfallsreichtum.