Meine Frage an erfahrene Berg - und Trail Läufer(innen):
Wie lauft ihr eure Wettkämpfe? Nach Geschwindigkeit kann man ja eher nicht laufen. Ich habe mir gedacht dass ich die Anstiege mit bis 90% Hfmax laufe und beim Abwärts laufen, wenn es die Verhältnisse zulassen den Puls nicht unter 75% fallen lasse. Ich habe meinen ersten Halbmarathon im Trail Bereich am Samstag und bin bisher im Berg Bereich nur kurze Wettkämpfe (bis 13km) gelaufen. Bis 35km im Training (im Gebirge) sind kein Problem - langsam halt. Mich interessiert, wie erfahrenen Berziegen sich den Wettkampf einteilen.
Danke schon mal, Daisy
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So Pauschal kann man das (so finde ich) gar nicht beantworten.
Kommt auf die Höhenmeter an, die man bewältigen muss, ob man zunächst flach läuft oder direkt steil.....
Meistens ignoriere ich bei den Bergläufen meine Uhr und versuche irgendwie mein Tempo zu finden (und nicht direkt mit den Racern vorneweg)...
Wobei zum Beispiel abwärts je nach Länge und Gefälle des "Downhills" meine HF auch schon mal komatöse Werte annimmt (weit unter 75%), weil gehen/wandern mich nicht fordert und laufen (je nach Schwierigkeit des Geländes) mir dann doch zu gefährlich ist....
Das was Du schreibst hört sich (für mich) gut an, wenn Du bereits 35km so laufen konntest, solltest Du deinen Wettkampf auch so gestalten...
(evtl. falls noch Puste vorhanden, mit Beschleunigung fürs Finish)..
Gutes Gelingen wünscht
Gruß Tom
Kommt auf die Höhenmeter an, die man bewältigen muss, ob man zunächst flach läuft oder direkt steil.....
Meistens ignoriere ich bei den Bergläufen meine Uhr und versuche irgendwie mein Tempo zu finden (und nicht direkt mit den Racern vorneweg)...
Wobei zum Beispiel abwärts je nach Länge und Gefälle des "Downhills" meine HF auch schon mal komatöse Werte annimmt (weit unter 75%), weil gehen/wandern mich nicht fordert und laufen (je nach Schwierigkeit des Geländes) mir dann doch zu gefährlich ist....
Das was Du schreibst hört sich (für mich) gut an, wenn Du bereits 35km so laufen konntest, solltest Du deinen Wettkampf auch so gestalten...
(evtl. falls noch Puste vorhanden, mit Beschleunigung fürs Finish)..
Gutes Gelingen wünscht
Gruß Tom
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Ich bin da gleicher Meinung.
Ich habe gerade dieses Wochenende den Inferno HM hinter mich gebracht. 21 Km mit 2200 HM.
Es kommt immer auf das Streckenprofil an.
Meistens sind die ersten Km relativ flach. Wichtig finde ich da, dass Du Dein Tempo findest und Dich nicht mit der grossen Masse mitreissen lässt.
Ich schaue da, im Gegensatz zu den flachen Wettkämpfen, wo mich der Puls nicht interessiert, schon mal auf die Uhr und gucke, dass ich nicht im roten Bereich laufe. Auch wenn es dann in die "rennbaren" Steigungen geht, schauhe ich, dass ich ihn meinem Bereich bleibe, bzw, horche zudem in meinen Körper rein.
Vor allem ein Berglauf wird alles andere als am Anfang entschieden, wenn Du hinten raus noch genug Kraft zum "Wandern" und teilweise ein wenig zu Rennen hast, wirst Du noch viel Zeit und Ränge in der Regel gut machen. Die paar etwas "gemütlicheren" Minuten machst Du wenn es in die Höhe geht, mehr als wett.
Guten Lauf
Ich habe gerade dieses Wochenende den Inferno HM hinter mich gebracht. 21 Km mit 2200 HM.
Es kommt immer auf das Streckenprofil an.
Meistens sind die ersten Km relativ flach. Wichtig finde ich da, dass Du Dein Tempo findest und Dich nicht mit der grossen Masse mitreissen lässt.
Ich schaue da, im Gegensatz zu den flachen Wettkämpfen, wo mich der Puls nicht interessiert, schon mal auf die Uhr und gucke, dass ich nicht im roten Bereich laufe. Auch wenn es dann in die "rennbaren" Steigungen geht, schauhe ich, dass ich ihn meinem Bereich bleibe, bzw, horche zudem in meinen Körper rein.
Vor allem ein Berglauf wird alles andere als am Anfang entschieden, wenn Du hinten raus noch genug Kraft zum "Wandern" und teilweise ein wenig zu Rennen hast, wirst Du noch viel Zeit und Ränge in der Regel gut machen. Die paar etwas "gemütlicheren" Minuten machst Du wenn es in die Höhe geht, mehr als wett.
Guten Lauf
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Kann mich den Vorschreibern grundsätzlich anschliessen.
Anhand der Zielzeit bestimme ich die Intensität. Beispiel: Letztes Wochenende die Laufstrecke des Inferno-Triathlons gemacht (Team-Trophy). Aufgrund der zwei letzten Jahre rechnete ich mit einer Zeit vergleichbar einem flachen Halbmarathon. Ergo: im Flachen im Halbmarathon-Tempo laufen und in den Steigungen nur noch darauf achten, dass es von der Intensität her ebenfalls bei Halbmarathon-Intensität bleibt (Körpergefühl/Puls). Ist wieder einmal perfekt aufgegangen, 50m vor dem Ziel war ich dem Kollaps nahe
. Dasselbe Rezept hat das Wochenende zuvor mit einem Lauf, bei dem ich von Marathonzeit+10% ausging ebenfalls perfekt hingehauen.
Im Zweifel in den bösen Steigungen etwas schonen, damit Du in flacheren Stellen wieder Tempo machen kannst (insb. wenn Du Dir das Berglaufen nicht so gewöhnt bist - sonst sagen die Muskeln njet, obwohl Du noch Puste hättest). Ja nicht das Gefühl haben, man müsse alles laufen.
Meistens sind die Stücke abwärts ja nicht dermassen lang, dass man eine "Mischrechnung" machen müsste. Wenn es natürlich einen Berg hoch und wieder runter wäre, könnte man den Anstieg wohl etwas intensiver angehen gemessen an der Gesamtzeit. Selbst dann wäre ich jedoch vorsichtig, weil X-100 HM runter anstrengender sind, als man denkt und auch die dringend nötige Koordination rapide nachlässt, wenn man im Aufstieg zu viele Körner verschossen hat.
Anhand der Zielzeit bestimme ich die Intensität. Beispiel: Letztes Wochenende die Laufstrecke des Inferno-Triathlons gemacht (Team-Trophy). Aufgrund der zwei letzten Jahre rechnete ich mit einer Zeit vergleichbar einem flachen Halbmarathon. Ergo: im Flachen im Halbmarathon-Tempo laufen und in den Steigungen nur noch darauf achten, dass es von der Intensität her ebenfalls bei Halbmarathon-Intensität bleibt (Körpergefühl/Puls). Ist wieder einmal perfekt aufgegangen, 50m vor dem Ziel war ich dem Kollaps nahe

Im Zweifel in den bösen Steigungen etwas schonen, damit Du in flacheren Stellen wieder Tempo machen kannst (insb. wenn Du Dir das Berglaufen nicht so gewöhnt bist - sonst sagen die Muskeln njet, obwohl Du noch Puste hättest). Ja nicht das Gefühl haben, man müsse alles laufen.
Meistens sind die Stücke abwärts ja nicht dermassen lang, dass man eine "Mischrechnung" machen müsste. Wenn es natürlich einen Berg hoch und wieder runter wäre, könnte man den Anstieg wohl etwas intensiver angehen gemessen an der Gesamtzeit. Selbst dann wäre ich jedoch vorsichtig, weil X-100 HM runter anstrengender sind, als man denkt und auch die dringend nötige Koordination rapide nachlässt, wenn man im Aufstieg zu viele Körner verschossen hat.
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Das wird aber oft schwer fallen, wenn man die Strecke noch nicht gelaufen ist. Ich halte das aber auch nicht für notwendig. Mit ein wenig Körpergefühl (das sich natürlich kaum entwickeln kann, wenn man ständig nur an der HF-Uhr klebt) passt man das Tempo leicht an die wechselnde Belastung an - bis hin zum Gehen, wenn es zu steil wird.Stützredli hat geschrieben:Anhand der Zielzeit bestimme ich die Intensität.
Jedenfalls ist es besser, sich dabei evtl. in 2 oder 3 Wettkämpfen zu vertun, dann aber das Gefühl heraus zu haben, als permanent über die Krücke HF zu gehen. Beim Berglauf ist sie noch weniger sinnvoll als im Flachen. Bei Bergabpassagen, z. B. bei steinigen und steilen Serpentinen (wie beim Abstieg SwissAlpine), kann das fast schon lebensgefährlich werden, wenn man, statt sich auf den Weg zu konzentrieren, auf die HF-Uhr starrt.
Bernd
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Am Anfang meiner „Laufkarriere“ bin ich bei einer Meisterschaft mit einem Pulsgurt gelaufen und hab mich nach einem Maximalwert orientiert.
Der Lauf wurde eine einzige Katastrophe und ich bin weit unter meinen Möglichkeiten ins Ziel gelaufen. Ich hab frühzeitig abreißen lassen, orientierte mich dauernd nach der Uhr, kam nicht in meinem Rhythmus rein und lief letztendlich alleine hinterher.
Ich war danach stinksauer
+ bin seitdem nie wieder im WK mit einem Pulsgurt gelaufen. Nicht einmal, um mir später die Pulswerte zu Hause anzuschauen.
Jeder Lauf ist anders. Natürlich nehme ich mir eine Richtgeschwindigkeit vor, kenne auch meinem „Leistungsverlauf“ während des WKs, weiß aber auch, dass ich situativ (nach Gefühl!) reagieren können sollte.
Abgesehen von all den variablen Faktoren wie eigene Tagesform, Wetter, Rennverlauf wissen wir für eine Empfehlung nicht was für ein Typ du bist.
Hast du einen guten Endspurt, kannst du die letzten Kilometer die Pace steigern, läufst du konstant deinen Stiefel, willst du dir nur die Landschaft anschauen…oder, oder, oder?
Vermutlich wird es nicht um eine Qualifikation zu einer Meisterschaft gehen.
Sammle deine eigenen Erfahrungen, Versuch macht klug.
Caramba, der Hügelbock 
P.S.: Welcher Berglauf soll es sein?
Der Lauf wurde eine einzige Katastrophe und ich bin weit unter meinen Möglichkeiten ins Ziel gelaufen. Ich hab frühzeitig abreißen lassen, orientierte mich dauernd nach der Uhr, kam nicht in meinem Rhythmus rein und lief letztendlich alleine hinterher.
Ich war danach stinksauer

Jeder Lauf ist anders. Natürlich nehme ich mir eine Richtgeschwindigkeit vor, kenne auch meinem „Leistungsverlauf“ während des WKs, weiß aber auch, dass ich situativ (nach Gefühl!) reagieren können sollte.
Abgesehen von all den variablen Faktoren wie eigene Tagesform, Wetter, Rennverlauf wissen wir für eine Empfehlung nicht was für ein Typ du bist.
Hast du einen guten Endspurt, kannst du die letzten Kilometer die Pace steigern, läufst du konstant deinen Stiefel, willst du dir nur die Landschaft anschauen…oder, oder, oder?
Vermutlich wird es nicht um eine Qualifikation zu einer Meisterschaft gehen.

Sammle deine eigenen Erfahrungen, Versuch macht klug.



P.S.: Welcher Berglauf soll es sein?
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)
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Ja danke erst mal für eure Tipps
, ich hab noch ein paar Tage Zeit um die für mich passende zusammen zu puzzeln. Das Höhenprofil des Laufes sieht so aus:
Also gleich zu Beginn knackig hoch, ordentlich trailig, dann wieder runter um die runde noch einmal zu laufen. Das Ganze hat 800 höhenmeter, der Hohenberg Trail, falls ihn jemand kennt.
Gruß, Daisy

Gruß, Daisy
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@ caramba: da haben wir wohl zur gleichen Zeit gepostet! Stimmt, eigentlich wisst ihr zu wenig.
also: weiblich, 14 Jahre Lauferfahrung, aktuelle 10 km Zeit ist 46:XX (war schon schneller), Distanzen Wettkampf 3000m bis Marathon, 53kg, seit zwei Jahren in den Pfälzer Bergen unterwegs meistens aber nur einmal/ Woche, kann mich quälen wie die Sau, kann am Ende noch zulegen (wenn ich net zu dumm gelaufen bin
), bin auch sonst gut durchtrainiert und stabil, der Lauf ist ein Vorbereitungslauf für den Trail Marathon in Heidelberg.
Thats it!!
also: weiblich, 14 Jahre Lauferfahrung, aktuelle 10 km Zeit ist 46:XX (war schon schneller), Distanzen Wettkampf 3000m bis Marathon, 53kg, seit zwei Jahren in den Pfälzer Bergen unterwegs meistens aber nur einmal/ Woche, kann mich quälen wie die Sau, kann am Ende noch zulegen (wenn ich net zu dumm gelaufen bin

Thats it!!
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Das ist ein Argument. In der Schweiz kann man in den Startlisten bei allen Läufen, welche die Zeitmessung mit Datasport durchführen (das sind sehr viele), einfach durch die letztjährige Rangliste klicken und mit einem Klick auf den Namen wird angezeigt, was die Leute so für Referenzzeiten haben. Habe das immer so gemacht, falls ich den Lauf noch nie gemacht habe. So kann man die Zielzeit sehr genau abschätzen. Auf der letztjährigen Infernostrecke waren alle 3-8 min über ihrer HM-Zeit, von den Gewinnern bis zu meiner Liga runter. Da kann man dann schon was darauf gebenburny hat geschrieben:Das wird aber oft schwer fallen, wenn man die Strecke noch nicht gelaufen ist. Ich halte das aber auch nicht für notwendig. Mit ein wenig Körpergefühl (das sich natürlich kaum entwickeln kann, wenn man ständig nur an der HF-Uhr klebt) passt man das Tempo leicht an die wechselnde Belastung an - bis hin zum Gehen, wenn es zu steil wird.
Jedenfalls ist es besser, sich dabei evtl. in 2 oder 3 Wettkämpfen zu vertun, dann aber das Gefühl heraus zu haben, als permanent über die Krücke HF zu gehen. Beim Berglauf ist sie noch weniger sinnvoll als im Flachen. Bei Bergabpassagen, z. B. bei steinigen und steilen Serpentinen (wie beim Abstieg SwissAlpine), kann das fast schon lebensgefährlich werden, wenn man, statt sich auf den Weg zu konzentrieren, auf die HF-Uhr starrt.
Bernd

Sinnloses an der HF-kleben bringts nicht, da gebe ich Dir gerne Recht, Körpergefühl muss vorgehen. Die Uhr hat ein paar mal 95% angezeigt, das Körpergefühl war jedoch anders. --> Weitermachen

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Das ist ja toll, ich weiß gar nicht, ob es so eine Funktion bei unseren Läufen gibt
, bisher habe ich immer Teilnehmer eines unbekannten Laufes dann über die Suchfunktion nach ihren aktuellen Zeiten durchleuchtet um mir ein Bild zu machen wie schnell man den Lauf xy machen könnte. Mühsam, aber mir hilft es auf diese Weise eine "in etwa" Zielzeit festzulegen.
Ich bin schon so eine Art Kontroll Typ, bei flachen Läufen kann ich über die Puls Uhr schnell gegensteuern, wenn ich langsamer werde, ein verdattelter Kilometer nervt mich sehr! Klar ist das bei Bergläufen anders, aber eine grobe Orientierung ist für mich wichtig.

Ich bin schon so eine Art Kontroll Typ, bei flachen Läufen kann ich über die Puls Uhr schnell gegensteuern, wenn ich langsamer werde, ein verdattelter Kilometer nervt mich sehr! Klar ist das bei Bergläufen anders, aber eine grobe Orientierung ist für mich wichtig.
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Ohjojojojoi, war das ein harter Brocken!!! Ich bin aber ganz gut durch gekommen, 3. Frau und AK gewonnen, da hab ich mich aber mal richtig gefreut
.
Ihr habt wohl recht gehabt, dass man so einen Berglauf eher nicht pulsgesteuert laufen kann, eher nach unten steuern. auf der zweiten runde hab ich schon Körner lassen müssen - vor Heidelberg hab ich Respekt und werde mir mit dieser HM Trail Erfahrung die strecke beim Marathon noch besser einteilen.
Aber geil wars

Ihr habt wohl recht gehabt, dass man so einen Berglauf eher nicht pulsgesteuert laufen kann, eher nach unten steuern. auf der zweiten runde hab ich schon Körner lassen müssen - vor Heidelberg hab ich Respekt und werde mir mit dieser HM Trail Erfahrung die strecke beim Marathon noch besser einteilen.
Aber geil wars

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Wow, ganz herzliche Gratulation. Bärenstark
Dann kannst Du ja nächstes Jahr beim Jungfrau-Marathon aufräumen kommen
!
Scheinbar muss jeden seinen Weg finden, wie man es macht. Bei mir klappt das oben Beschriebene grossartig (aus Zielzeit Intensität abschätzen, Puls als Hilfsgrösse), bei den Strassenläufen verschätze ich mich hingegen immer - entweder Einbruch kurz vor dem Ziel oder im Ziel: "da wäre mehr dringelegen"...


Scheinbar muss jeden seinen Weg finden, wie man es macht. Bei mir klappt das oben Beschriebene grossartig (aus Zielzeit Intensität abschätzen, Puls als Hilfsgrösse), bei den Strassenläufen verschätze ich mich hingegen immer - entweder Einbruch kurz vor dem Ziel oder im Ziel: "da wäre mehr dringelegen"...

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Danke
, ich denke der Jungfrau-Marathon ist dann doch noch mal ein anderes Kaliber. Du kommst aus der Schweiz? Beneidenswert! Letztes Jahr waren wir in Andermatt zum Berlaufen, diese Jahr in Österreich und nächstes Jahr ist wieder die Schweiz dran. Es war schon sehr geil, den Gotthard Pass über die alte Pass Straße hoch zu laufen und die ganzen Trails - ach ich komm schon wieder ins Schwärmen
.....Nächstes Jahr werde ich aber bestimmt mal bei euch auftauchen zu einem Marathon...

