Banner

Marathon vor der Marathonpremiere

Marathon vor der Marathonpremiere

1
Ich laufe seit 22 Monaten regelmässig und bestreite seit 20 Monaten regelmässig Wettkämpfe (8 Starts beim 10er, 6 HM, Bestzeit HM 1:44h).Für diesen Herbst habe ich mir die Marathonpremiere fest vorgenommen und trainiere seit 01.07. systematisch (Flex plus Trainingspläne für Marathon, 4 mal die Woche). Meine absolute Zielvorgabe ist Sub 3:45h, was ich bisher aber wohl noch nicht schaffe.Meine längsten Trainingsläufe waren 30 und 32km mit einer 5:45 Pace. Laufen wollte ich meine Premiere eigentlich in Frankfurt, nun habe ich allerdings eine andere Idee. Macht es eurer Meinung nach Sinn, einen "Trainingsmarathon" mit dem 4h Pacemaker zu laufen, um anschliessend (ca. 5-6 Wochen später, mit der Erfahrung und dem Trainingseffektes des ersten die 3:45h anzupeilen? Sind 5-6 Wochen für Debütanten zu kurz um gleich den zweiten Marathon zu laufen? Ich habe mir vorgestellt, am 13.10. Essen zu laufen und anschliessend am 17.11. in Valencia mich an den 3:45h Pacemaker zu klammern. Lange Trainingsläufe alleine frustrieren mich inzwischen und ich habe leider keine Asphaltstrecke in der Nähe. Meine Wochenkilometer betragen seit 01.07. ca. 55km. Was meint ihr?
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


2
gerry1976 hat geschrieben:Macht es eurer Meinung nach Sinn, einen "Trainingsmarathon" mit dem 4h Pacemaker zu laufen, um anschliessend (ca. 5-6 Wochen später, mit der Erfahrung und dem Trainingseffektes des ersten die 3:45h anzupeilen? Sind 5-6 Wochen für Debütanten zu kurz um gleich den zweiten Marathon zu laufen? Ich habe mir vorgestellt, am 13.10. Essen zu laufen und anschliessend am 17.11. in Valencia mich an den 3:45h Pacemaker zu klammern.
Kannst du so machen. 3-4 Wochen sollten mindestens zwischen den beiden Marathons sein, aber dann ist es ok. Den Trainingseffekt würde ich nicht sehr hoch ansetzen, aber die Erfahrung (Nahrungsaufnahme, Essen und Trinken vorm Start, Nahtoderfahrung ab km 35...) ist Gold wert.
Auf die Pacemaker würde ich mich nicht unbedingt verlassen. Habe jetzt schon mehrfach erlebt, dass diese nicht sehr gleichmäßig laufen und wenn da die erste Hälfte deutlich zu schnell angegangen wird, kann das große Probleme für die 2.Hälfte beinhalten.
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 44min

3
Marathon vor der Marathonpremiere ist eigentlich paradox. :zwinker5:
Vielleicht klammerst Du Dich am 17.11. nicht an den Pacemaker, sondern an den Stock.

Bloß wer soll das wissen? Sicher gibt es auch Läufer, die das getan haben.
Und wenn Du es tun magst - laufe. In Valencia ein paar Euros zu den Gels packen und ab geht die Lucy. Wenn es schief geht, die Startnummer abmachen, ein Gastronomieunternehmen ansteuern und und und (eines ist aber auch klar: wenn Du klatschnass bist und die Temperaturen sind "nicht mehr so", riskierst Du einen Schnupfen).

Knippi

4
Ein Trainingsmarathon hat dann und nur dann Sinn, wenn er Dein sonstiges Training nicht beeinträchtigt. Wenn Du also überzeugt bist, daß die nachfolgenden Trainingseinheiten nicht unter dem Marathon leiden, dann bittesehr.

Allerdings deutet das Verhältnis zwischen Deinen Unterdistanzleistungen nicht gerade darauf hin. Die HM-Zeit fällt gegenüber der 10k-Zeit signifikant ab. Mit wachsender Distanz schwindet bei Dir also deutlich das Stehvermögen. Insofern erscheint mir ein Trainingsmarathon als Vabanque-Spiel, zu dem ich Dir nicht raten würde. Zumal es im Wettkampf u.U. schwer wird, ein moderates Tempo zu halten. Wenn Dir unterwegs die Pferde durchgehen, kann es gut sein, daß es hinterher etwas dauert, bis Du das normale Training wieder aufnehmen kannst. Diese Befürchtung wird auch durch die nicht gerade übertriebenen Wochenumfänge genährt und durch den Umstand, daß Du bisher kaum lange Läufe und schon gar keine über 32 km auf dem Konto hast.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

5
Die verhältnismässig schwache HM PB ist darauf zurückzuführen, dass ich bis Anfang Juli im Training nie länger als 18km gelaufen bin. Meinen Focus habe ich immer auf Verbesserung der anaeroben Schwelle gelegt. Seit 01.07. laufe ich fast nur noch im Grundausdauerbereich, meine Wochenkilometer habe ich von 30 auf 55 fast verdoppelt. Vielleicht nehme ich mir einfach einen Stadtmarathon vor, bei dem ich bei km 37 aussteige, um zumindest mal in die Nähe der Distanz des M zu kommen. Meine Hausstrecke auf Wanderwegen hängt mir inzwischen sowas von aus dem Hals heraus dass die Motivation in der entscheidenden Trainingsphase sehr darunter leidet.
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


6
Meine Meinung: bei nur 55 Wkm sollte man überhaupt keine Trainingsläufe > 24 km machen, und einen Trainingsmarathon schon mal gar nicht.

Die gute Nachricht: die 45 min auf 10 km sieht man eigentlich als Eingangsvoraussetzung für einen 3:30-Marathonplan (der dann idR aber höhere Umfänge enthält), so dass eine 3:45 auch mit weniger Training drin sein sollte.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

7
gerry1976 hat geschrieben:Die verhältnismässig schwache HM PB ist darauf zurückzuführen, dass ich bis Anfang Juli im Training nie länger als 18km gelaufen bin.
Noch ein Grund mehr, von irgendwelchen Trainingsmarathons die Finger zu lassen. Falls Du sonst noch Leichen im Keller hast, solltest Du am besten gleich damit herausrücken.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

8
D-Bus hat geschrieben:Meine Meinung: bei nur 55 Wkm sollte man überhaupt keine Trainingsläufe > 24 km machen, und einen Trainingsmarathon schon mal gar nicht.
Die Frage ist, ob das 55 WKm im Durchschnitt sind, dann sind die Peak Wkm sicherlich ein gutes Stück höher. Wenn er schon einige Wochen mit mehr als 70km hinter sich hat, wäre das schon eine vernünftige Grundlage.
Bild

PB: HM: 1:27:40(04/2017; mit Dixie)
M: 2:58:58 (4/2017)
5k: 19:45 (02/2015) Training
10k: 40:36 (06/2015)
Aktuell: 10k: 44min

9
Dude77 hat geschrieben:Die Frage ist, ob das 55 WKm im Durchschnitt sind, dann sind die Peak Wkm sicherlich ein gutes Stück höher. Wenn er schon einige Wochen mit mehr als 70km hinter sich hat, wäre das schon eine vernünftige Grundlage.
Hab mir den Plan mal angesehen. Bisher dürfte keine Woche mit mehr als 66 km dabeigewesen sein. Aber wie auch immer: Der Kandidat ist bis Juli nie mehr als 18 km am Stück gelaufen. Ich sehe da bis auf weiteres keine brauchbaren Voraussetzungen für einen Trainingsmarathon.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

10
Mich verwundert es, dass 55WKM für eine Marathonzielzeit von ca. 3h45 als zu wenig betrachtet werden. Meine Rekordwoche waren 60 und 61km, aber 55 WKM sind in etwa der Schnitt. Der lange Lauf macht also zwischen 40 und 50% der WKM aus. Ist das so ungewöhnlich? Laut Plan ist auch kein Lauf über 32km vorgesehen. Was ist denn der längste Lauf bei den anderen Marathondebütanten?
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


11
gerry1976 hat geschrieben:Mich verwundert es, dass 55WKM für eine Marathonzielzeit von ca. 3h45 als zu wenig betrachtet werden.
55 km sind generell nicht viel.
Der lange Lauf macht also zwischen 40 und 50% der WKM aus. Ist das so ungewöhnlich?
Leider nicht.
Was ist denn der längste Lauf bei den anderen Marathondebütanten?
Gern bis 35 km. Manche machen auch mehr, aber mangels eigener Erfahrungen kann ich nicht sagen, ob es das bringt.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

13
Ich habe mich eben für den 30km Lauf in Lugano nächsten Sonntag angemeldet und habe vor dem 5:30 Pacemaker zu folgen. Danach kann ich bei optimalen Bedingungen (Asphalt, Atmosphäre, tollem Klima, flacher Strecke) besser einschätzen wo ich stehe. Sollte ich am Ende meiner Kräfte sein werde ich bis Ende November noch einen 30er und einen HM laufen und mein Debut im M auf nächsten Frühling verschieben.
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


14
gerry1976 hat geschrieben:Mich verwundert es, dass 55WKM für eine Marathonzielzeit von ca. 3h45 als zu wenig betrachtet werden.
Das hat hier (bisher) doch keiner gesagt. Ich finde, 55 Wkm sind zu wenig für 30+ Läufe. Erstens hat man dann schnell Probleme, solche Läufe überhaupt zu verkraften, und zweitens braucht man dann idR eine lange Regenerationszeit danach, und drittens bleiben dann nicht genug km für formgebende Läufe während der verbleibenden sechs Tage der Woche.
gerry1976 hat geschrieben:Meine Rekordwoche waren 60 und 61km, aber 55 WKM sind in etwa der Schnitt. Der lange Lauf macht also zwischen 40 und 50% der WKM aus. Ist das so ungewöhnlich?
30 km bei 60 Wkm: 50%; 32 km bei 61 Wkm: 52,5%. Auch wenn der eine oder andere das auch so macht, empfehlen doch diverse Experten eher 1/5 bis 1/3 der Wkm für den langen Lauf. S.o. für die Gründe, oder aus dem Link (da gehen die LaLas bis. max. 16 Meilen, und die Wkm bis 70 Meilen):
The Hansons’ schedules are based on the philosophy that no one workout is more important than another. "On some schedules, you rest the day before and after the 20-miler," says Kevin. "That’s putting too much emphasis on one workout. And for someone whose weekly mileage is going to top out at 50, it means they’re doing 40 percent of their running in one day." To people who question whether the elite Hansons-Brooks athletes do longer runs, he replies, "Sure, they’ll do a 20 to 22 miler, but it’s part of a 130-mile week. So it’s actually a smaller percentage of their total volume than it would be for someone doing less mileage."
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

15
Bin nun in der 10. Woche der Marathon Vorbereitung (der M. ist in 4 Wochen), mit 45-60 km je Woche , die Laufumfänge davor waren leider nur mäßig :) . Bin bisher 5x 33km gelaufen und letzte Woche testweise mal einen Trainingsmarathon. Für mich war das eine sehr "gute" Erfahrung, die ich mir davor so nicht vorstellen konnte ("33 bis 42km ist ja nicht so viel mehr..." schaffste locker). Zwischen 33km und 42km liegen Welten, wenn man vorher "nur" 33 km gelaufen ist!

Ab KM 34 wurden es dann pro KM immer so 15 Sek mehr, bei KM 38-40 gab es kurze Gehpausen, KM 41-42 bin ich dann komplett gegangen (ok ging nur Berghoch). KM 40-41 in 11:35 min/km :party: so froh war ich danach noch nie auf der Couch zu sitzen / zu liegen :D .

Werde die nächsten 2 Wochen die Wochenkilometer noch mal etwas hochschrauben, weiß nun aber genau was mich in 4 Wochen erwartet. Auch wenn es vielleicht nicht sonderlich vernünftig war, für mich ist / war es eine sehr gute Erfahrung.

PS. Habe 2 Tage Laufpause danach gemacht, war ausreichend. Hatte nur wenig Muskelkater.
Antworten

Zurück zu „Laufsport allgemein“