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Realistische Ziele vs. persönliche Möglichkeiten

Realistische Ziele vs. persönliche Möglichkeiten

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so, die These hatte ich zwar schon mal aufgestellt, aber sie hat (hoffentlich) ein eigenes Thema verdient:

Was ist einem Hobbysportler eher zu empfehlen:

1. sich ein konkretes Leistungsziel vornehmen, z.B. einen Marathon unter 5h schaffen

oder

2. versuchen, das persönliche Leistungsvermögen optimal auszuschöpfen ?

Ich lese hier im Forum oft Ratschläge, die in Richtung 2. gehen, gern in der Variante: "... dann bleibst du aber weit unter deinen Möglichkeiten." Meine These dagegen: Mit einer Einstellung wie in 2. wird man immer unzufrieden sein, da man als Hobbysportler nie seine maximale Leistungsfähigkeit erreichen wird. Dagegen bietet 1. die Chance - wenn das Ziel realisitsch gewählt ist - in überschaubarer Zeit ein echtes Erfolgserlebnis zu bekommen, das man sich von denen, die wie eben genannt argumentieren, nicht kaputt reden lassen sollte.

Bin gespannt auf eure Meinungen dazu.

Axel

(Ziel für 2014: Rennsteigmarathon unter 4:45 h)

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Ich würde mal behaupten, dass die meisten Hobbysportler gar nicht in der Lage ist, das persönliche Leistungsvermögen optimal auszuschöpfen. Dafür bräuchten sie schon professionelle Trainer und wer hat die schon zur Hand?

Wenn man sich hingegen ein konkretes Ziel vornimmt, kann man immer noch auf Trainingspläne zurückgreifen. Sozusagen Trainerempfehlungen von der Stange :) Wenn das Ziel nicht zu hoch gesteckt ist, kann man es so (hoffentlich) gut erreichen.

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Da du ja komplett verallgemeinerst:
Wie kommst du drauf das ich unzufrieden bin wenn ich versuche mein persönliches Leistungsvermögen auszuschöpfen und das halt als Amateur länger dauert oder nie erreicht wird???
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Eine echte Zielsetzung ist nur anhand erster Wettkampfergebnisse möglich. Also bei einem aussagekräftigen 5km Wettkampf aufwärts. Dann gibt es Umrechnungstabellen für 10km, HM und M, die dann natürlich mit frischen Ergebnissen gefüttert werden müssen.Das kann man als Grundlage für persönliches Leistungsvermögen nehmen. Dies ist natürlich ein dynamischer Prozess, veränderbar aber auch endlich weil man älter wird.
PB 5km: 22:02; PB 10km: 44:08
PB HM: 1:43:21 PB M 3:43h
Wettbewerbe 20120
Zürich Marathon, 3-Länder HM Basel, marathon des 3 pays du Rhin (11.10.2020)


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Axel F hat geschrieben:Was ist einem Hobbysportler eher zu empfehlen:
Am besten gar nix - denn irgend einem beliebigen Hobbysportler einen Rat zu geben, der auch noch seine komplette Motivation für seine Sportart beeinflussen kann halte ich für Bullshit.

Aber ganz bestimmten Leuten kannst Du sicher 1 oder 2 oder eine Kombination oder was ganz anderes empfehlen.
mein Sportblog : Endurange | road - trail - bike

WK-Planung Run:

22.03.2015 - 10K - Citylauf Dresden / 12.04.2015 - HM - Obermain Marathon / 03.05.2015 - HM - Weltkulturerbelauf Bamberg / 10.05.2015 - 10,5K - Maisels Fun Run / 20.06.2015 - 36km - Zugspitz Basetrail XL / 27.09.2015 - MRT - Berlin Marathon

WK-Planung Bike:

17.05.2015 - 70km - Rund um die Altstadt Nürnberg / 31.05.2015 - 300km - Mecklenburger Seenrunde / 26.07.2015 - 170km - Arber Radmarathon / 02.08.2015 - 165km - Frankenwald Radmarathon

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Hallo Axel,

der Aufmacher zu Deinem Beitrag "Realistische Ziele vs. persönliche Möglichkeiten" enthält bereits den ersten Widerspruch, denn realistische Ziele sollten den persönlichen Möglichkeiten nicht gegenüberstehen, sondern sich vernünftigerweise daran orientieren … :klatsch:

Wie bereits von Chillie erwähnt, kann man diese Diskussion derart verallgemeinert kaum sinnvoll führen. :nee: Trotzdem, alles Gute auf dem Weg zum Rennsteig!
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Ich finde die Erfüllung liegt im konstanten Training um so bei Wettkämpfen stetig seine Leistung zu verbessern. Aber ich vermute darauf hast du schlicht keinen Bock. Ich bin habe heute in Dresden meine HM PB von 2:03:48 auf 1:56:36 verbessert. Das hat mich ein halbes Jahr viel Schweiß gekostet, macht aber dafür um so glücklicher.

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Axel F hat geschrieben: Ich lese hier im Forum oft Ratschläge, die in Richtung 2. gehen, gern in der Variante: "... dann bleibst du aber weit unter deinen Möglichkeiten."
Einfach mal versuchen zu verstehen, in welchem Zusammenhange so etwas jeweils geschrieben worden ist.
Das kann ja verschiedene Gründe haben.
Dir vielleicht, weil Du nur an 2 Tagen in der Woche trainieren kannst
oder
Paulchen Müller, weil er nicht lange Katen laufen mag
oder
Mika Zeppenfeldt, weil sie nicht auf Kurzes steht.

Es kommt eben auf den Einzelfall an (Beim Doppelpass in Sport1 steht dafür ein Schweinderl auf dem Tisch - iss aber so :zwinker5: ).

Knippi

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In der zweiten Frage stecken m.E. schon zwei Denkfehler:

1. Das Optimum hast Du dann erreicht, wenn eine weitere Leistungssteigerung nur mit übermässiger Steigerung des Aufwandes möglich ist, z.B. wenn Du für 10% mehr Pace 50% mehr WKM benötigst. Deine Fragestellung ziehlt wohl mehr auf die (annähernde) Ausnutzung des maximalen Leistungsvermögens. Den Bereich um das aktuelle Optimum für die Trainingsplanung kannst Du vielleicht abschätzen (WKM, Pace, Trainingsaufteilung, WK-Ergebnis), das Maximum der individuellen Leistungsfähigkeit kann vermutlich nicht mal ein erfahrener Trainer halbwegs genau voraussagen.
2. Das Optimum ist ein bewegliches Ziel. Jeder richtige Schritt in der Entwicklung verändert die Ausgangsbasis für die Bestimmung des Optimums. Ausserdem macht es einen Unterschied, welche zeitliche Planung Du zugrunde legst. Für 10% mehr Pace in einem Jahr musst Du vlt. 50% mehr WKm trainieren, für 2 Jahre nur 20%.

Meine Meinung: nur wenn Du ein konkretes Ziel festlegst, kannst Du bei der Planung der Zwischenschritte über irgendein Optimum nachdenken. Sinnvoll sind nur konkrete, realistische Ziele, die auf der derzeitigen Leistungsfähigkeit basieren und regelmässig anhand der Leistungsentwicklung geprüft und angepasst werden.

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Über sinnvolle Ziele kann man sicher diskutieren. Wenn ich aber lese: "Mit deinem Training wirst du dein Potenzial nicht ausschöpfen" - dann sage ich: "Na und? Wenn ich mein Ziel damit erreiche ist alles ok!"

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Niemand wird wohl sein "persönliches Leistungsvermögen" kennen. Also wie sollte man etwas, was man nicht kennt ausschöpfen? Darüber hinaus ist es von vielen Faktoren abhängig. Vom Körpergewicht? Bei welchem Kg hat man leistungsmäßig das Optimum erreicht? Weiß niemand. Bei welchen Umweltbedingungen (Temperatur, rel. Luftfeuchte) ? Weiß niemand, weil jeder Mensch anders reagiert. Also ist die Fragestellung nahezu sinnlos. Es wird auch niemand auf die Idee kommen zu sagen, "ich werde maximal den Marathon in 2:54:23 schaffen also trainiere ich die nächsten Jahre darauf hin" :wink: Spitzenläufer orientieren sich am Weltrekord, das schaffen sie irgendwann oder nicht. Wir Hobbyläufer setzen uns Ziele um Schallmauern herum. je nach Leistungsfähigkeit sind das 5 h oder 4 h oder 3 oder irgendetwas "rundes" dazwischen. Darauf trainiert man und gut is. Schafft man es, freut man sich und es werden neue Ziele gesetzt oder man schafft es nicht und man ärgert sich :D

Gruss Tommi

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Hallo Tommi, bin ganz deiner Meinung. Nur, wie schon gesagt, ich mag die Vorwürfe nicht, wenn es heißt: "Würdest du mehr/besser/länger trainieren, dann könntest du dein Leistungsvermögen besser ausschöpfen." Ja, logisch eigentlich! - aber bitte keinen Vorwurf daraus machen!
Axel

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Für manche LäuferInnen ist es vielleicht auch schon toll ein HM oder M zu schaffen, egal welche Zeit raus kommt.
Dann kann Mensch auch darauf trainieren das nächste mal besser zu sein, egal welche Zeit am ende steht.

Bemerkungen wie "ein M in 5 Std ist kein M " ist für manche Läufer schon doof.
Oder als Letzter ins Ziel kommen, einer muß der Letzte sein egal wie lange Er, Sie gebraucht hat.
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