HomerJ hat geschrieben:Hallo Forum,
gibt es eine Möglichkeit rauszufinden, was z.B. bei einem 10-km-Lauf oder einem Marathon maximal für mich drin wäre?
Wie einige noch wissen, bin ich vor zwei Wochen einen mehr schlechten als rechten Marathon gelaufen.
Mich würde interessieren, was denn maximal drin wäre? Ich meine, ich werde nie unter 30 Minuten kommen oder nen Marathon unter 2:30 laufen. Aber kann "jeder" vielleicht bei 10 km unter 40 Minuten bleiben und im Marathon unter 3 Stunden? Nur mit vielem und gutem Training? Oder alles genetisch bedingt, Stichwort "Talent"? Ich mein, das kleine Einmalseins kann auch "jeder". Nur braucht der eine halt länger, der andere nicht so lange bis er es kann. Falls ihr wisst was ich damit meine.
Der eine braucht 5 Jahre und 100 WKM bis er im Marathon unter 3 Stunden bleibt, der andere ein halbes JAhr mit 60 WKM.
Aber können tut es letztenlich jeder? Oder hat jeder eine andere Grenze?
Irgendwie fühle ich mich ja in meiner unter-3-Stunden-lauf-Ehre gekränkt, dass ich mich hier am unteren Ende der Skala mit 5 Jahre Laufen und 100WKM wiederfinde.

Aber das mal beiseite denke ich, dass man sein persönliches Potenzial nicht wirklich errechnen oder anderweitig faul herausfinden kann. Und neben genetischen Faktoren, gibt es ja doch einige andere, die eine Rolle dabei spielen, ob man es schafft den ganzen Potenzialtopf auszulöffeln oder ob man die Suppe mit der Gabel essen muss und diese dabei kalt und später ungenießbar wird - sprich: man mit der Lauferei aufhört. Was letztlich maximal drin ist, hängt also damit zusammen, wie sehr man sein Leben dem Laufen unterordnen will. Familie vernachlässigen, Familie verstoßen, Familie nicht gründen, Beruf vernachlässigen, Beruf verstoßen (dann aber finanzielle Möglichkeiten (-)), Beruf nicht mehr ernst nehmen, Freunde vernachlässigen, Freunde verstoßen, Freunde zu Läufern machen, nur noch mit Läufern abhängen, soziale Aktivitäten meiden, soziale Aktivitäten besuchen aber der asketische Miesepeter sein usw. Und erst, wenn man auf dieser Ebene alles den eigenen Möglichkeiten und den eigenen Wünschen entsprechend gemacht hat, wird man nach einer gewissen Dauer sehen, wie gut man wirklich ist.
Und nicht jeder kann unter 3 Stunden laufen, genauso wie nicht jeder 100kg auf der Bank drücken kann. Man kann es versuchen, viele scheitern (zu wenig Zeit, zu wenig Lust, Verletzung, anderweitige Fokussierung), manche schaffen es. Aber letztlich ist es doch auch sowas von wurscht und 3 Stunden ist auch nur irgendeine Zahl, genau so gut könnte man auch fragen, ob es jedem möglich ist, den Marathon unter 3:05:47 zu laufen.
Aber was ist so wissenswert daran, ob jetzt "jeder" sub3 schafft? Weil es dann weniger erstrebenswert ist und man lieber gleich 2:45 als Ziel nimmt, bloß um was Besonderes zu sein?

Und warum das? Um eine innere Leere mit von außen bekundeten Respekt zu füllen? Laufen als Ego-Boost.