Hallo zusammen,
nachdem ich im Jahre 2011 schon mal einen Versuch unternommen habe mit dem Laufen anzufangen, hab ich es in diesem Sommer wieder versucht und diesmal hab ich auch einen derartigen Spaß daran gefunden und tue es absolut regelmäßig, dass ich mich für nächstes Jahr für einen HM im März mit Kollegen angemeldet habe, mein derzeitiger Rekord an einem Stück durchzulaufen (zwar langsam aber ankommend) waren 17km.
Da ich diesmal wirklich extremen Spaß gefunden habe und gemerkt habe wie gut das Laufen tut, hab ich mir doch vorgenommen, das Ganze etwas professioneller zu gestalten und hier sind einige Fragen aufgetaucht. Zur Vorgeschichte:
Ich habe, wie gesagt, im Jahre 2011 schon einmal mit dem Laufen angefangen, damals hatte ich auch Spaß gehabt, und mein damaliger Hausarzt (in einer anderen Stadt) war gleichzeitig Sportmediziner und hat Lauftests mit Laktatmessungen angeboten. Das habe ich in Anspruch genommen und er hat mir einen Trainingsplan erstellt. Dieser Plan, der nach Pulsbereichen ging, hat mir total den Spaß genommen. Ich sollte nämlich so langsam laufen, in einem so niedrigen Pulsbereich, so langsam konnte ich garnicht laufen. Ich dachte auch immer in meinem Inneren, dass da an der Messung was nicht stimmt, mein Maximalpuls wurde damals mit 180 ermittelt (ich bin übrigens 36). Auf jeden Fall hatte ich mich damit unwohl gefühlt und habe es irgendwann (nicht nur deshalb) hingeschmissen.
Auf Initiative von Kollegen habe ich dann vor jetzt ca. einem halben Jahr wieder angefangen und habe ganz bewusst ohne jegliche Pulsmessungen trainiert und der Erfolg hat mir rechtgegeben, ich konnte immer mehr laufen und es tat so gut und ich bin zwar langsam, aber immer durchgelaufen und habe mich auch (nicht immer) überanstrengt.
Nach einigen Monaten dachte ich (weil ja auch alle Trainingspläne danach arbeiten), ich versuche es doch mal wieder mit der Pulsuhr, erstmal nur um wahrzunehmen, was da so erscheint und siehe da, wieder ziemlich oben. Das machte mich sicherer, dass mit der damaligen maxHF-Messung irgendwas nicht in Ordnung war und ich versuchte das Ganze selber mal rauszubekommen (ich weiß, ich weiß, nicht unbedingt empfohlen). Ich lief gemütlich 4 km, rannte dann wie blöd ne Brücke hoch und sprintete so lange bis ich nicht mehr konnte und ich kam auf maxHF197!!!! das sind 17 Schläge Unterschied zu damals, das ist doch schon für Training nach Puls ne ganz schöne Hausnummer. Seit dem laufe ich wieder mit Pulsmesser und hier ergeben sich folgende Fragen:
- kann man sich denn jetzt einigermaßen auf die maxHF von 197 verlassen (auch wenn der Wert nur kurz erreicht worden ist) oder muss man die maxHF eine zeitlang "aushalten", damit man den Wert nehmen kann? (ich hab den Eindruck, Untrainierte kommen garnicht an ihre maxHF ran, vielleicht hätte ich auch noch mehr gekonnt)?? Ich denke mir halt, lieber zu niedrig ansetzen als zu hoch?? Auf jeden Fall läuft es sich jetzt passender.
- mir ist aufgefallen, dass ich mich schon einige Male sehr "außer Atem" war und alles anstrengender lief als sonst, aber der Puls trotzdem im selben Bereich war wie sonst (ich dachte immer die Atmung hängt mit dem Puls zusammen??)
- ich weiß, dass der Puls auch tagesform-abhängig ist, aber bei mir gibt es hier teilweise ganz schöne Unterschiede, ich laufe langsamer als sonst und der Puls ist höher
- ich war stolz wie Oscar, als ich festgestellt habe, dass nach längerem Training auch die Pulsbereiche runter gingen und -vor allen Dingen- ich den Puls steuern konnte (langsamer laufen, niedrigerer Puls). Das geht seit einigen Tagen nicht mehr. Der Puls rutscht (z.B. durch eine kurze Steigung) in einen höheren Bereich und dann kommt er daraus nicht mehr runter. Je nach länge geht es dann auch mal in einen ziemlich hohen Bereich. Angefangen hat das nach einem 12 km Lauf, den ich mit einer Kollegin mitemacht habe, da hier nur richtig gute Sportler am Start waren, haben wir uns mitreißen lassen, ich hab es zwar durchgehalten, aber natürlich viel zu schnell, bis an die obere Pulsgrenze.. hab ich damit vielleicht was kaputt gemacht?
- in den letzten 2-3 Wochen ist mir sowieso aufgefallen, dass mir das Laufen etwas schwerer fällt. Ich hatte immer die positive Wirkung gespürt und bin manchmal so leicht wie ein "Engelchen" gelaufen und dachte ich könne noch ewig so weiter, und das auch in normalen Pulsbereichen. Die letzen Male dachte ich " oh je, wie weit ist es noch" und es war einfach mega-anstrengend, als wäre ich noch nie in meinem Leben gelaufen. Wie kann das sein? Ich mache natürlich trotzdem weiter.
- Ich würde, wie schon gesagt, im März gern an einem HM teilnehmen. DAbei kommt es mir darauf an durchzukommen, die Zeit ist mir relativ egal. Mir geht es hier wirklich vorrangig um den Spaß. Aber ein Training nach Plan wäre ja schon sinnvoll. Nur ich frage mich, wie man das bei dem unzuverlässigen Puls machen soll?? Ne Kollegin hat schon gesagt, es gäbe auch Pläne, die gehen nach Geschwindigkeit???
Danke und sorry an alle fürs zulabern, aber vielleicht mag sich der eine oder andere Profi sich das mal durchlesen und kann was dazu sagen.
Herzliche Grüße
Marc
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Hat der Arzt Deinen Puls vielleicht auf dem Fahrradergometer ermittelt? Beim Radfahren hat man nämlich einen deutlich niedrigeren Höchstpuls als beim Laufen (außer man ist Radprofi). Und nein: Verlassen kannst Du Dich darauf nicht; es könnten auch ein paar Schläge mehr sein; denn man kommt gar nicht so leicht auf diesen Maximalwert. Aber ob Du jetzt 197 oder 200 hast, ist letztlich nicht so entscheidend.Marcoliver77 hat geschrieben:mein Maximalpuls wurde damals mit 180 ermittelt (ich bin übrigens 36). Auf jeden Fall hatte ich mich damit unwohl gefühlt und habe es irgendwann (nicht nur deshalb) hingeschmissen.
Ich lief gemütlich 4 km, rannte dann wie blöd ne Brücke hoch und sprintete so lange bis ich nicht mehr konnte und ich kam auf maxHF197!!!! das sind 17 Schläge Unterschied zu damals, das ist doch schon für Training nach Puls ne ganz schöne Hausnummer. Seit dem laufe ich wieder mit Pulsmesser und hier ergeben sich folgende Fragen:
- kann man sich denn jetzt einigermaßen auf die maxHF von 197 verlassen (auch wenn der Wert nur kurz erreicht worden ist) oder muss man die maxHF eine zeitlang "aushalten", damit man den Wert nehmen kann? (ich hab den Eindruck, Untrainierte kommen garnicht an ihre maxHF ran, vielleicht hätte ich auch noch mehr gekonnt)??
Das stimmt zwar; aber der Puls ist von ganz vielen Parametern abhängig - und die Atmung auch. Ich hatte in den letzten zwei Wochen wegen einer Erkältung auch ganz abnorme Werte. Jetzt sind sie wieder im gewohnten Bereich. Wenn man das weiß, ist es ja okay.Marcoliver77 hat geschrieben: (ich dachte immer die Atmung hängt mit dem Puls zusammen??)
Das hört sich nicht gut an. So ganz ohne zusätzliche Infos muß ich raten. Eine Möglichkeit wäre, daß Du krank bist, also zB. erkältet oder irgendeinen Virus mit Dir rumschleppst. Oder Du hast mehr Streß als sonst. Oder weniger Schlaf. Oder trainierst Du zuviel - mit zu wenig Ruhetagen? Auch das ermüdet, denn der Körper wird stärker an den Pausetagen. Nur in einem kann ich Dich beruhigen: Unter normalen Umständen kann man mit einer einmaligen Überlastung am Herz-Kreislauf-System nichts kaputt machen. Das müßte nach spätestens einer Woche wieder okay sein. (Anders sieht das bei Muskeln, Sehnen und Bändern oder Gelenken aus: Die können mit einmaliger Übelastung kaputt gehen oder richtig lange Zipperlein haben.)Marcoliver77 hat geschrieben:Der Puls rutscht (z.B. durch eine kurze Steigung) in einen höheren Bereich und dann kommt er daraus nicht mehr runter. Je nach länge geht es dann auch mal in einen ziemlich hohen Bereich. Angefangen hat das nach einem 12 km Lauf, den ich mit einer Kollegin mitemacht habe, da hier nur richtig gute Sportler am Start waren, haben wir uns mitreißen lassen, ich hab es zwar durchgehalten, aber natürlich viel zu schnell, bis an die obere Pulsgrenze.. hab ich damit vielleicht was kaputt gemacht?
- in den letzten 2-3 Wochen ist mir sowieso aufgefallen, dass mir das Laufen etwas schwerer fällt.
Es gibt sehr viele Pläne, die nach Tempo gehen. Aber das löst ja Dein Problem nicht: Dein Puls zeigt, daß bei Dir irgendetwas nicht in Ordnung ist, egal nach was Du jetzt trainierst.Marcoliver77 hat geschrieben:Nur ich frage mich, wie man das bei dem unzuverlässigen Puls machen soll?? Ne Kollegin hat schon gesagt, es gäbe auch Pläne, die gehen nach Geschwindigkeit???
Es gibt natürlich noch eine einfache Möglichkeit (die gleichzeitig die für Dich beste wäre): Vielleicht ist mit Deiner Pulsmessung etwas nicht in Ordnung? Uhr kaputt, Batterie im Gurt zu schwach, unterwegs zu große Störfaktoren (Überlandleitungen o.ä.). Nimm doch 'mal eine andere Pulsuhr und vergleiche die Werte. Dann zeigt sich dein Weg: Arzt oder andere Uhr.
Ich wünsche Dir jedenfalls das Beste und viel (gesunden) Spaß beim Sport.
Gruß vom NordicNeuling