Su Bee hat geschrieben:Mit Equipment meinte ich:
Leine, Futter, Trinken
nehmt ihr da was mit und wie verstaut ihr das?
Ich hab mir jetzt einen Laufrucksack bestellt, da ich hier wenig Wasser an den Strecken habe.
Habt ihr für längere Strecken auch Futter dabei?
Mein Hund kann leider im Wald nicht unangeleint laufen.
Deshalb hat sie eine lange Leine am Geschirr und ich wickel auf und ab bzw. pass mich an sie an.
Hallo Su Bee,
zum Thema Equipment Folgendes:
Laufleine: Da gibt es so viele Systeme wie Sand am Meer. Wir (meine Frau und ich) haben das primitivste System von allen damals gekauft, weil unsere Hündin als wir sie übernahmen mit 2,5 Lebensjahren völlig unerzogen war und an die Leine MUSSTE. Das sollte sich aber durch Hundeausbildung ändern, darum kein Geld für Equipment, auf das wir ohnehin in Bälde verzichten wollten (und wenige Monate danach auch konnten). Das Teil ist so leicht, dass man es sich notfalls um den Bauch binden kann, wenn man den Hund freilaufen lässt und die Leine zur Sicherheit dabei haben will. Wenn ich unsere Roxi zu Wettkämpfen mitnehme, dann brauche ich für die ersten 1 bis, 2, 3, 4 km, bis sich das Feld entzerrt hat, eine "Notleine". Dafür nehme ich dann ein dünnes Seil, das ich im Täschen der Hose verstaue, wenn ich es bald nach dem Stort vom Halsband gelöst habe. Ich will diese "Notleine" dabei haben, weil man bei unbekannter Strecke/Veranstaltung nie wissen kann, ob man sie in einer unerwarteten Situation nicht doch braucht.
Verpflegung Hund Futter: Ein Hund wird einmal am Tag gefüttert. Bei uns am Abend. Es reicht also ihr am Abend eine Futterportion zu geben (plus Zuschlag, wenn sie mit uns im Training z.B. einen langen Lauf um die 30 km gemacht hat). Bei Wettkämpfen bekommt sie schon dann und wann mal an einer Verpflegungsstelle einen Keks oder ein Stückchen Brot. Warum auch nicht. Oft wird ihr so was auch von den Hilfskräften angeboten. Ich habe sogar schon erlebt, dass einer Hunderleckerlis einstecken hatte (natürlich jemand der selbst einen Hund besaß). Aber Futter für unterwegs? Wozu? Etwas anderes ist es, wenn ich sie mit dem Auto dabei habe und wir erst noch ein paar Stunden heim fahren müssen. Dann bekommt sie die erste Futterhälfte nach dem Lauf im Auto und die zweite zu Hause.
Verpflegung Hund Wasser: Bei Strecken bis 20 km (die Grenze habe ich jetzt mal willkürlich gezogen) braucht der Hund nicht trinken. Und bei langen Läufen oder Wettkämpfen fand sich noch immer eine Wasserstelle. Entweder ein Bach, Teich oder ein Becher Wasser an einer Verpflegungsstelle. Ich plane meine Strecke wassertechnisch nur dann sorgfältig, wenn es warm ist UND die Sonne scheint UND ich eine weite Trainingsstrecke (> 20 km) angepeilt habe. Das liegt aber an der Tatsache, dass unser Hund ein schwarzes Fell hat und sich deswegen extrem aufheizt. Ich plane dann die Strecke so, dass ich sie zwischendurch ein paarmal in einen Bach oder Teich zum Vollbad schicken kann. Anlässlich eines Bergmarathons im Allgäu bei Sonnenschein und über 30°C (!) habe ich jede Viehtränke auf den Almen und jede Wasserstelle genutzt, um sie nass zu machen. Das kostete sehr viel Zeit, dafür kam sie quietschfidel ins Ziel (im Gegensatz zu mir). Einen Lauf, bei dem ich für den Hund Wasser mitnehmen müsste, kann ich mir im wasserreichen Mitteleuropa eigentlich nicht vorstellen. Und noch einmal: Wozu sollte ein Hund bei Strecken zwischen 0 und 20 km trinken müssen? Bekanntlich schwitzen unsere Vierbeiner nicht, benötigen also das Wasser hauptsächlich für ihren Stoffwechsel.
Anleinen/Erziehung: Es ist mir als Läufer ziemlich unvorstellbar mich an meinen Hund anzupassen. Im Rudel rangiere ich als Mensch an Position 1 oder 2. Es ist nie so ganz klar, ob sie eher meine Frau oder mich als Nummer 1 sieht, was im Endeffekt auch egal ist. Danach kommen die anderen Familienangehörigen und an letzter Position der Hund. Das hat so zu sein. Diese Rangordnung akzeptiert der Hund, wenn er Führung bekommt und spürt. Damit ist er superglücklich, weil er dann von seinem Instinkt her weiß: Ich muss mich um nix kümmern, das machen alles die Rudelchefs für mich. Wenn du dich an den Hund anpasst, dann bist du maximal die Nummer 2 im Rudel ... Also nicht anpassen, sondern den Hund erziehen. Dass der Hund an der Leine neben dir herläuft ist das Mindeste, was er können muss, damit Laufen mit Hund auch Spaß macht. Ich meine "Laufen" und nicht "Rum-Eiern", weil der Hund den Rhythmus bestimmt.
Alles Gute euch beiden
Gruß Udo
PS: Von meinen Laufabenteuern mit Hund kannst du auch auf unserer
Laufseite in den Laufberichten lesen (natürlich nur in denen, wo sie dabei war). Auch einen Infoabschnitt "Laufen mit Hund" gibt es da (Im Menüpunkt "Themen für alle Läufer").