Tigay71 hat geschrieben:Hallo! Ich bin ganz neu beim Laufen und habe schon die ersten Probleme. Anfang Januar habe ich mir vorgenommen, mit dem Laufen anzufangen. Bin w.,42 Jahre, vorher nie gelaufen, mache aber seit Jahren Nordic Walking. Ich habe in KW3 mit dem Laufen angefangen und war überrascht, wie wenig Kondition ich habe. Ich habe mal grad 1 Minute geschafft, danach 1 Minute gehen. Ich habe es kontinuierlich gesteigert, aber ich schaffe es nach wie vor nur mit Gehpausen. Seit nun über 2 Wochen komme ich nicht über dies hinaus: 8xje 4 Minuten laufen, dazwischen 1 Minute gehen. Man muss dazu sagen, dass ich wirklich langsam wie eine Schnecke bin. Ich laufe 3-4 die Woche und wollte eigentlich bald die 5 Minuten angehen. Mir fallen dies paar Einheiten momentan so dermaßen schwer, dass dies aber unmöglich ist. Was macht ich falsch? Ich lese von so vielen, die mal locker nach kurzer Zeit die 45 Minuten durchlaufen...das ist für mich in weiter Ferne. Für Tipps wäre ich dankbar!
Hallo Tigay71,
grundfalsch ist nichts von dem was und wie du es tust. Verbessern kannst du dennoch einiges. Zunächst solltest konsequent dreimal pro Woche laufen und nicht mehr (damit zwischen zwei Trainings immer mindestens ein (Lauf-) Ruhetag liegt. Ich verstehe natürlich, dass du möglichst schnell dem Beispiel anderer folgen möchtest und locker flockig eine halbe Stunde durch die Gegend traben. Es ist aber völlig irrelevant, wie andere laufen. Auch wie andere Einsteiger anfangen und ob es ihnen leicht fällt. Jeder Mensch hat andere Voraussetzungen. Deine sind offensichtlich nicht so gut. Du solltest stolz auf das sein, was du verbesserst und was du schon erreicht hast. Und du solltest es nicht entwerten und dich dadurch mental schwächen, indem du es an dem misst, was andere erreichen. Es kann durchaus sein, dass du von Mutter Natur in deinen Genen weniger gut ausgestattet bist, um Ausdauerleistungen zu erbringen. Dann ist das eben so. Aber du willst laufen und sicher ahnst du bereits, wie viel Spaß das machen kann, wenn du es deinem Körper beigebracht hast.
Bei deinen Lauftrainings solltest du auf eine konstante Trainingszeit achten. Lauftag für Lauftag ca. 30 min. Und der Wechsel zwischen Gehen und Laufen sollte eindeutig sein. Schlurfe im Laufintervall nicht so langsam, dass man es als Laufen kaum noch erkennen kann. Natürlich "langsam", aber eindeutig laufen. Wenn das dazu führt, dass du schon nach (jetzt) drei Minuten müde bist, dann ist das eben so. Es kommt aber darauf an, dass du deinen Körper mit Laufen belastest - und zwar eindeutig LAUFEN - damit er sich für diese Bewegungsart anpasst.
Du schreibst von tiefer Ermüdung. Die Empfindung von Müdigkeit ist allerdings subjektiv. Ich trainiere sehr viel und für mein Alter auch ziemlich hart. Ich bin nach jedem Training so müde, dass ich danach einnicke, so bald ich mich hinsetze und mein Körper in die Regeneration steuert. Wer von uns beiden ist jetzt nach dem Training erschöpfter? Wissen wir nicht, weil unser beider Empfindungen in dieser Hinsicht sich unterscheiden. Es kann also durchaus sein, dass dein Erschöpfungsgrad nach dem Training gar nicht so tief ist, du ihn nur als so tief empfindest. Vielleicht musst du dich auch erst daran gewöhnen. Halte einfach durch und Kurs!
Noch was Subjektives: Der Winter ist für mich läuferisch keine gute Jahreszeit. Zum Glück war dieser nicht so schlimm. Ich empfinde Kälte als absoluten Leistungskiller. Auch als Motivationskiller. Ich laufe zigmal lieber bei 30°C im Schatten als im Winter bei Wind, kalter Nässe, Kälte, Eis oder Schnee. Vielleicht bist du auch ein Kind der Sonne und die seit deinem Beginn herrschenden Bedingungen bremsen dich noch.
Halte auf alle Fälle durch und lasse dich nicht entmutigen
Gruß Udo