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Mit 20 auf die Marathondistanz fokussieren?

Mit 20 auf die Marathondistanz fokussieren?

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Hallo liebe Lauffreunde, :winken:
ich (20 Jahre, 181 cm, 74 Kg) stehe aktuell vor folgendem Problem:
Seit etwas mehr als 2 Jahren hat mich der Laufvirus total gepackt und seither trainiere ich ca. 5x pro Woche. Mein Wochenumfang lag dabei meist zwischen 55 und 65 Kilometern. In dieser Saison entschied ich mich dann, das Ganze mal etwas wettkampforientierter zu betreiben, deshalb habe ich 2014 schon an sehr vielen 5 Km und 10 Km Volksläufen teilgenommen und konnte so einiges an Erfahrung für mich sammeln. Einerseits ist die familiäre Stimmung bei solchen Läufen ja schön, auf der anderen Seite langweilte es mich irgendwann, jede Woche gegen dieselben 5 Pappenheimer zu laufen. :D
Bereits im vergangenen Jahr lief ich mehr oder weniger aus Spaß einen Marathon, welches ich in diesem Jahr vor gut einer Woche nochmal wiederholte.
Ich habe nun aber gemerkt, dass mir die Großevents wie Halbmarathon und Marathon um einiges mehr Freude bereiten, da spürt man einfach im Vorfeld schon ein Kribbeln und will endlich starten! Ich liebe es durch Großstädte vor hunderttausenden Zuschauern zu laufen und diese Stimmung aufzusaugen. Noch Tage/Wochen nach einem solchen Wettkampf erinnert man sich gerne zurück und ist stolz auf das Erreichte, während ich ein 5Km Rennen meist schon wenige Stunden nach Zieleinlauf abgehakt habe… Aus diesen Gründen würde ich meine nächste Saison lieber auf 2 große Saisonhighlights ausrichten, eines im Frühjahr und eines im Herbst.
Das Problem ist allerdings, dass mir schon sehr viele erfahrene Läufer davon abgeraten haben, da man mit 20 Jahren ganz einfach zu jung sei, um auf solchen Distanzen gut laufen zu können. Auch von gesundheitlichen Beschwerden, die sich langfristig wohl bemerkbar machen würden, war die Rede…Nun meine Frage an Euch: Teilt Ihr diese Meinung und lässt sich grundsätzlich davon abraten? Oder ist das Ganze nur Panikmacherei? Hat jemand vielleicht ebenfalls schon in jungen Jahren Erfahrungen auf den langen Strecken sammeln können? Bisher war ich immer der Meinung, man soll die Dinge tun die einem Spaß machen, aber wenn das Risiko sich die Gelenke kaputt zumachen tatsächlich zu groß ist, macht das wohl keinen Sinn.
Ich hoffe auf Euer Feedback, vielen Dank im Voraus :daumen:

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Als Argument gegen die Marathonteilnahme wird oft angeführt, in jüngeren Jahren sei die Schnelligkeit besser trainierbar und man könne sich ein besseres Fundament für die langen Strecken aneignen. Außerdem haben vermutlich viele ältere Jugendliche und junge Erwachsene wenig Bock auf die langen Läufe, die zu einer soliden M-Vorbereitung gehören, oder sie scheuen die hohen Trainingsumfänge, die bei einem leistungsorientierten Training zusammenkommen.

Allerdings sehe ich all das nicht als Argumente, die zwingend gegen das Marathonlaufen spricht, wenn es dir nun einmal mehr Spaß macht.

Was die gesundheitlichen Risiken angeht: Wenn man die Umfänge und Intensitäten zu schnell steigert und über Beschwerden/Verletzungen einfach hinweggeht, evtl. sogar unter Schmerzmitteln läuft, kann man sich natürlich nachhaltig den Bewegungsapparat ruinieren. Das ist schon manchem hoffnungsvollen Nachwuchsläufer passiert, betrifft aber alle Distanzen von Mittelstrecke bis Ultralauf. Wer "mit Köpfchen" trainiert, sprich:
- das Training geduldig aufbaut,
- genügend Erholungszeiten/Entlastungsphasen einplant,
- nicht zu viele Wettkämpfe läuft (2 Ms im Jahr sind absolut ok) und
- bei orthopädischen Beschwerden oder Ermüdungsanzeichen die Belastung rechtzeitig reduziert,
kann sich mMn auch schon mit Anfang 20 bedenkenlos auf die Langstrecken spezialisieren.

VG,
kobold

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Ich bin totaler Laufanfänger, deshalb formuliere ich es mal als Frage: warum sollte ein jüngerer Mensch, der einen eher noch elastischeren Körper hat, der besser regeneriert und mehr verzeiht, weniger geeignet für eine Langstrecke sein als ein älterer Mensch? Weil der ältere näher am Tod ist und seinen Bewegungsapparat nicht mehr so lange braucht? :confused:

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Zak_McKracken hat geschrieben:Ich bin totaler Laufanfänger, deshalb formuliere ich es mal als Frage: warum sollte ein jüngerer Mensch, der einen eher noch elastischeren Körper hat, der besser regeneriert und mehr verzeiht, weniger geeignet für eine Langstrecke sein als ein älterer Mensch?
kurz: ein Marathon ist noch "bloß" 4 mal 10km

Je länger die Laufzeit, desto mehr spielt die Dauerbelastung der Gelenke und Sehnen eine Rolle. In 4h machst Du über 19000 Schritte und jedesmal belastest Du Gelenke und Sehnen mit dem 2-3 fachen Körpergewicht. An diese Dauerbelastung muss der Körper erstmal gewöhnt werden. Da sich nicht aktiv durchblutete Teile des Körpers langsamer anpassen, benötigt das einfach Zeit. Auch Regenerationsfähigkeit muss über Training entwickelt werden. Dazu kommt die Fähigkeit des Körpers, über einen höheren Anteil von Fettverbrennung bei der Energiebereitstellung die Glykogenspeicher in den Muskeln zu schonen. Auch das will trainiert sein. Es kommt also weniger auf das Alter, als auf die (bei jedem unterschiedlich lange) Entwicklungszeit hin zur Langdistanz an.

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Zak_McKracken hat geschrieben:Weil der ältere näher am Tod ist und seinen Bewegungsapparat nicht mehr so lange braucht? :confused:
*totlach* :hihi: Sorry,m wenn das von dir ernst gemeint sein sollte, ich kann da nicht anders reagieren. Kann nicht glauben, dass das ernst war.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Wenn man auf die Geburtsjahre hier Marathon - men - senior - outdoor - 2014 | iaaf.org sieht wird einem auf Platz 2 ein 95er Jahrgang (d.h. zum Zeitpunkt des Rennens war er 18!) auffallen. Grundsätzlich kann man auch recht jung recht flott (konkret 2:04 mit 18) Marathon laufen. Es ist derzeit definitiv eine Generation im kommen die direkt auf den Marathon geht und nicht den "Umweg" über die Mittel- und Langstrecke macht. Du würdest somit im internationalen Trend liegen, nur ob der Trend zu besseren Leistungen am Höhepunkt der Karriere führt (und somit der "bessere" Weg ist) kann man noch nicht sagen denn derzeit wird die Marathon Bestenliste noch von alten Männern dominiert die den klassischen Weg gegangen sind. Es wird Dir wenig helfen, aber in 5 bis 10 Jahren wissen wir mehr, denn dann gibt es entweder einen neuen Weltrekord durch einen Läufer Mitte/Ende 20 (und nicht in den 30ern) der diesen direkten Weg gegangen ist oder nur eine lange Liste an Talenten die Anfang 20 gute Marathons gelaufen sind und dann von der Bildfläche verschwunden sind.

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dicke_Wade hat geschrieben:*totlach* :hihi: Sorry,m wenn das von dir ernst gemeint sein sollte, ich kann da nicht anders reagieren. Kann nicht glauben, dass das ernst war.

Gruss Tommi
Schön, dass Du Dich amüsierst, es war ja auch absichtlich überspitzt und daher humorvoll formuliert, um die Widersinnigkeit der Annahme "Marathon ist für Alte" zu illustrieren. :nick:

Denn: warum sollte ein 20-jähriger nicht genauso gut für einen Marathon trainieren können wie ein 40-jähriger? jsb317 hat die Randbedingungen dazu sinnvoll erläutert. Die einzige Gefahr, die ich bei einem 20-jährigen mir vorstellen könnte, wäre, dass er aus jugendlichem Leichtsinn eher geneigt sein könnte, zu schnell Geschwindigkeit und Distanz zu steigern. Schaffen aber genügend 40-jährige auch.

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kobold hat geschrieben: Allerdings sehe ich all das nicht als Argumente, die zwingend gegen das Marathonlauf spricht, wenn es dir nun einmal mehr Spaß macht.
Kobold,
ich dachte, dass die Aussagen immer eindeutig waren und vor allem von alten Usern verstanden sind...

Es geht nicht um Gegend den Marathon sonder um Für kurze Strecken bei den jungen Leuten. Keine bestreitet, dass junge Leute einen Marathon nicht laufen dürfen oder es nicht schaffen würden. Es geht nur drum, dass sie einfach andere Strecken nicht kennen, weil sie von lauf begeisterten Eltern, Onkel, Nachbar, die mit 45 anfingen zu Joggen, so beeinflusst werden und andere Distanzen gar nicht versuchen.

Man kann als junge Mann/Frau sind entscheiden: schnell oder lang. Sie sollen sich doch für Schnell entscheiden, weil man mit 35+ die Wahl nicht mehr hat.

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Rolli hat geschrieben: Man kann als junge Mann/Frau sind entscheiden: schnell oder lang. Sie sollen sich doch für Schnell entscheiden, weil man mit 35+ die Wahl nicht mehr hat.
Zum glück bin ich erst 33! :D

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Rolli hat geschrieben:Kobold,
ich dachte, dass die Aussagen immer eindeutig waren und vor allem von alten Usern verstanden sind...

Es geht nicht um Gegend den Marathon sonder um Für kurze Strecken bei den jungen Leuten. Keine bestreitet, dass junge Leute einen Marathon nicht laufen dürfen oder es nicht schaffen würden. Es geht nur drum, dass sie einfach andere Strecken nicht kennen, weil sie von lauf begeisterten Eltern, Onkel, Nachbar, die mit 45 anfingen zu Joggen, so beeinflusst werden und andere Distanzen gar nicht versuchen.

Man kann als junge Mann/Frau sind entscheiden: schnell oder lang. Sie sollen sich doch für Schnell entscheiden, weil man mit 35+ die Wahl nicht mehr hat.
Was ist denn mit Dir los? Normalerweise verstehe ich, was Du schreibst. Aber heute ........
Gruß vom NordicNeuling

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Rolli hat geschrieben: Man kann als junge Mann/Frau sind entscheiden: schnell oder lang. Sie sollen sich doch für Schnell entscheiden, weil man mit 35+ die Wahl nicht mehr hat.
Super, hast mir den Tag versaut :sauer:

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NordicNeuling hat geschrieben:Was ist denn mit Dir los? Normalerweise verstehe ich, was Du schreibst. Aber heute ........
Jetzt sehe ich das auch.

Aber verstanden wurde ich schon, oder?

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NordicNeuling hat geschrieben:Was ist denn mit Dir los? Normalerweise verstehe ich, was Du schreibst. Aber heute ........
Irgendwie verstehe ich Dein Problem nicht. Wenn Du nicht verstehst, was er geschrieben hat, dann versuch einfach zu verstehen, was er nicht geschrieben hat. Und schon löst sich alles in Wohlgefallen auf.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Irgendwie verstehe ich Dein Problem nicht. Wenn Du nicht verstehst, was er geschrieben hat, dann versuch einfach zu verstehen, was er nicht geschrieben hat. Und schon löst sich alles in Wohlgefallen auf.
:haeh: :confused: :klatsch: :zwinker2:
Gruß vom NordicNeuling

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Facar-97 hat geschrieben:Bisher war ich immer der Meinung, man soll die Dinge tun die einem Spaß machen
Leistungssport ist nicht das, was immer Spaß macht. Training bedeutet Arbeit und Selbstdisziplin. Überwinden des inneren Schweinehundes und die Bereitschaft in einem gewissen Maße zu Leiden.
Facar-97 hat geschrieben:Ich habe nun aber gemerkt, dass mir die Großevents wie Halbmarathon und Marathon um einiges mehr Freude bereiten, da spürt man einfach im Vorfeld schon ein Kribbeln und will endlich starten!
Kannst du noch ein paar Jahren auf solche Events warten? Vielleicht empfindest Du dieses Kirbbeln dann noch intensiver, denn mit Schnelligkeit und Schnelligkeitsausdauer kannst du Voraussetzungen schaffen die dich später auf den Marathon richtig schnell laufen lassen!
Ausdauer bringt den Läufer ins Ziel, Ausdauer + Schnelligkeit aber sind Voraussetzungen, die einen als Sieger ins Ziel laufen lassen!

Ist es wirklich so erstrebenswert in 3 Jahren einen mittelmäßigen Marathon zu laufen?
In 6-10 Jahren wenn du Dir die notwendige Geschwindigkeit mit der entsprechenden Ausdauerkomponenten erarbeitet hast kannst du einen sehr schnellen Marathon laufen! Ein paar Jahre lang auf der Mittelstrecke austoben kann da sehr hilfreich sein. Die Kilometer sammelst du dadurch ja automatisch.

Ich kann jedem, der daran interessiert ist in diesem Sport sein Können auf längerem Zeitraum zu steigern, nur dazu raten auch diesen Weg zu gehen.
Facar-97 hat geschrieben:Noch Tage/Wochen nach einem solchen Wettkampf erinnert man sich gerne zurück und ist stolz auf das Erreichte, während ich ein 5Km Rennen meist schon wenige Stunden nach Zieleinlauf abgehakt habe…
Ich erinnere mich jetzt 3 Monate nach meinem super 5.000m Lauf immer noch gerne zurück und bin mir auch sicher das es noch weitere Monate / Jahre so sein wird.
1:59,95 (03.08.2012)
1.500m: 4:01,41 (19.06.2021)
3.000m: 8:32,19 (12.09.2020)
5.000m: 15:05,09 (18.05.2019)
10km: 31:22 (02.09.2018)
HM: 01:08:25 (04.10.20)
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