MarcYa hat geschrieben:
Ich halte für jemanden, der über 10 km einen Schnitt von unter 3:30 min/km laufen kann, jeden Lauf mit einer Geschwindigkeit von unter 12 km/h für nicht sehr zielführend. Ich orientiere mich dabei sowohl an eigenen Erfahrungen (natürlich ausgehend von meiner Geschwindigkeit) als auch an den Empfehlungen von Greif, der bei einer Steuerzeit von 35 sicher nicht mit 5:08 min/km laufen lässt, oder an Jack Daniels, der bei einem VDOT von 61 eine easy-pace von 4:21 - 4:38 min/km angibt. Auch Arne Gabius hat geschrieben, dass er im Trainingslager in Kenia keinen km über 4:00 min/km gelaufen ist und Jhonny ist, was die Grundschnelligkeit angeht, näher an Gabius als an mir.
Es liegt nahe anzunehmen, dass es an der Ausdauer fehlt. Jetzt kann man sich darüber streiten, wie man am ehesten Ausdauer erlangt. Mit der Endbeschleunigung wird dem Körper schon genug abverlangt, da finde ich nicht, dass man dann die 30km vorher dann in dem von dir vorgeschlagenen fordernden Tempo absolvieren muss. Gabius hin, Greif her. Und das böse Wort Fettstoffwechseltraining könnte man hier vielleicht auch mal erwähnen, wobei die Frage, warum die gute Grundschnelligkeit nicht äquivalent umgesetzt werden kann aus der Ferne wohl schwer zu beantworten ist. Meine Vermutung ist jedoch, dass es schlicht zu wenig Wochenkilometer sind. Und wenn man sich da steigert, sollte man zunächst etwas Tempo rausnehmen, um das auch sicher und gut zu verkraften.
Wenn es darum geht, die sub3 zu schaffen, ist er mit 5:08min/km auf jeden Fall auf der sicheren Seite, 10sek/km schneller würden sicher nicht schaden bei seiner Grundschnelligkeit. Aber mehr muss es nicht unbedingt sein. Ich bin selbst sub3 gelaufen und meine LL immer zwischen 5:05 und 5:25min/km, zugegeben bei deutlich geringerer Grundschnelligkeit (10km in etwas unter 39min).
MarcYa hat geschrieben:Was den Tempowechsellauf angeht, meinte ich das tatsächlich ernst. Erstens sind mir derartige TWL's schon in den verschiedensten Trainingsplänen untergekommen, also so falsch kann eine solche Trainingseinheit ja nicht sein.
Natürlich würde ich so etwas im Rennen nicht machen, weil ich das Gefühl hätte, das ich bei anderer Zeiteinteilung schneller wäre.
Komisch, weil du kurz vorher noch das gesagt hast:
MarcYa hat geschrieben: Falls Du auf Nummer sicher gehen und die 3h auf jeden Fall schaffen willst, würde ich das Rennen bei Deiner Grundschnelligkeit als Tempowechsellauf gestalten.
Was denn nun? Als Trainingseinheit ist sowas sicherlich nicht verkehrt, aber hier widersprichst du dir.
MarcYa hat geschrieben: Allerdings hat Jhonny ja den Eindruck, ihm mangelt es an Ausdauer. Wenn er diese Ausdauer hätte, könnte er über 42,2 km eine Pace von unter 4:00 min/km halten, davon bin ich überzeugt. Deshalb habe ich gedacht, über 2 km würde er diese Pace locker halten und der Erholungskilometer würde ausreichen, um das nächste Teilstück wieder leicht zu schaffen.
Ja und damit sind wir wieder bei der Ausgangsfrage, wie man am besten sein Tempo äquivalent auf eine längere Strecke bringt. Da sagen die einen so, die anderen so. Ganz sicher nicht klappen wird es, wenn man sein Tempo im Marathon jojomäßig rauf und runter treibt. Er soll ja jetzt auch nicht gleich 2:45 laufen, von daher fährt er mit seinen jetzigen Geschwindigkeiten auf jeden Fall gut. Bei der nächsten Vorbereitung kann er dann ohne Probleme weiter an Pensum und Geschwindigkeit arbeiten.
MarcYa hat geschrieben:Ich halte nach meiner bisher einmaligen Marathon-Erfahrung nicht viel davon, so langsam anzugehen, wie von McAwesome vorgeschlagen, weil die Ermüdung bei fehlender Ausdauer mit der fortschreitenden (Wettkampf-)Zeit auch bei geringerer Geschwindigkeit eintritt und man hinten heraus dann kaum in der Lage ist, noch viel rauszuholen.
Ja, eigene Erfahrungen ins Feld zu führen ist immer schwierig, weil diese eben recht individuell geprägt sind. Demnach würde ich empfehlen, die erste Hälfte auf 1:29:59 anzugehen, weil das bei mir so toll geklappt hat. Aber es kann schon sein, dass es für Jhony mehr Sinn macht, eher auf 1:27h für die erste Hälfte anzugehen. Allerdings kann er das wohl immer noch am besten einschätzen, zumindest besser als wir hier.