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Kondition gut, Muskulatur schwach

Kondition gut, Muskulatur schwach

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Hallo,
hab erst vor ca 2 Monaten als Quereinsteiger mit dem Laufen angefangen. Problem momentan ist dass meine Waden Muskulatur und auch die Pomuskulatur ( Berg ) schneller ermüdet als meine Ausdauer. Ich mache seit Jahren Kraftsport wo man die Muskeln kurz und intensiv beansprucht.Ich könnte mir vorstellen das das im Zusammenhang mit dem Laufente oben steht.
Jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps?
Danke

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... Laufente :D Wenn du unten unter dem Beitrag auf "bearbeiten" klickst, kannst du Typos oder kreative Autovervollständigungen nachträglich editieren.

Ansonsten schließe ich mich dem weisen alten Mann vor mir an. Deine Schwierigkeiten sind normal aber verschwinden mit der Zeit.

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Diese Situation kommt mir auch durchaus bekannt vor.

Meine Ausgangslage dieses Frühjahr war wie bei dir: lange Jahre praktisch nur Krafttraining gemacht und nur selten mal was für die Ausdauer (gelegentlich mal Fußball, ne Radtour oder Wandern, aber nur wenige Male im Jahr).

Die Beine werden anfangs recht schnell schwer. Aber die Muskeln müssen sich an die Ausdauerbelastung genauso anpassen wie Herz und Lunge. Und mit der Zeit geht's dann auch lockerer, glaub mir.

Anekdote dazu:
Im Juli diesen Jahres bin ich meinen ersten Wettkampf mitgelaufen (ein Firmenlauf über 6,5 km). Die Tage danach hatte ich Muskelkater in den Beinen wie schon lange nicht mehr. Vom Laufen! Die gleiche Distanz bin ich vor kurzem in besserer Zeit gelaufen und hatte danach - genau - nix! :D

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Jonny81 hat geschrieben:Hallo,
hab erst vor ca 2 Monaten als Quereinsteiger mit dem Laufen angefangen. Problem momentan ist dass meine Waden Muskulatur und auch die Pomuskulatur ( Berg ) schneller ermüdet als meine Ausdauer. Ich mache seit Jahren Kraftsport wo man die Muskeln kurz und intensiv beansprucht.Ich könnte mir vorstellen das das im Zusammenhang mit dem Laufente oben steht.
Jemand ähnliche Erfahrungen oder Tipps?
Danke
Hallo Jonny,

ich habe ähnliche Erfahrungen vor ein paar Monaten gemacht, als ich nach längerer Pause wieder mit dem Laufen begonnen hatte.
Im Fitness Studio bin ich zwar auch seit Jahren ziemlich regelmäßig, jedoch habe ich die gleiche Ermüdung erfahren müssen, als ich ersten Male wieder Laufen war. Kondition war ziemlich orderntlich, jedoch haben Beine und Po schon relativ früh (nach ca. 3-4 km) deutliche Signale der Ermüdung gesendet. Vor allem wenn mal ein Anstieg überbrückt werden musste.

Ich habe parallel versucht, auch im Fitness Studio immer wieder mal an Geräte zu gehen, die Beine und Po belasten.
Ausserdem dehne ich mich vor dem Laufen jetzt etwas länger, und steige erstmal sehr locker ein, wenn ich loslaufe.
Das "Problem" hat sich dann nach weiterer 3-4 Läufen erledigt, Körper und Muskeln haben sich wohl auf eben etwas andere Belastung beim Laufen eingestellt.

Also im Prinzip einfach dran bleiben, und weiter machen :daumen:

Gruß
Dimi

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Lighty hat geschrieben:Und bitte nicht vor dem Laufen dehnen!
Über das Thema "dehnen vor dem Laufen" scheiden sich die Geister bestimmt immer noch. Je nach dem was, wieviel und wie schnell man Laufen gehen möchte, ist es mal mehr oder mal eher weniger sinnvoll, vor dem Laufen große Dehnübungen zu machen.
In meinem Fall setze ich noch nicht wirklich auf Leistung, die mir durch das Dehnen später evtl. fehlen würde.

Aber danke trotzem für den allgemeinen Hinweis. :daumen:
Ich versuch mich nun eher mehr etwas aufzuwärmen mit leichten Sprüngen auf der Stelle oder langsamem Warmlaufen.

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Jonny81 hat geschrieben:Problem momentan ist dass meine Waden Muskulatur und auch die Pomuskulatur ( Berg ) schneller ermüdet als meine Ausdauer. Ich mache seit Jahren Kraftsport wo man die Muskeln kurz und intensiv beansprucht.Ich könnte mir vorstellen das das im Zusammenhang mit dem Laufente oben steht.
Hallo Jonny81,

woher weißt du, das bzw. wie macht es sich bemerkbar? Du schreibst "Waden Muskulatur und auch die Pomuskulatur ( Berg ) schneller ermüdet als meine Ausdauer" ...

Unabhängig davon kämpfst du gegen dieselben Widerstände beim Laufeinstieg wie alle anderen Einsteiger auch. Ob du davor Krafttraining gemacht hast oder nicht, ist zunächst unwichtig. Du trainierst jetzt Ausdauer. Nicht Kraft und nicht Kraftausdauer. Das fordert deine Muskulatur in völlig anderer Weise. Und du musst, um diese Ausdauerleistung zu erbringen, einen ganz bestimmten Bewegungsablauf ausführen, den du zuvor im Studio so nie trainiert hast. Dein Krafttraining kommt dir möglicherweise dahingehend zu Gute, dass du über ausreichend entwickelte Muskeln verfügst. Zunächst was die für die Bewegung erforderlichen Muskeln angeht, vor allem aber bezüglich der Haltemuskulatur (Bauch, Rücken, Abdukktoren, Adukktoren, usw.). Im Hinblick auf das Laufen kann sich lediglich dein Muskelgewicht negativ bemerkbar machen. Wer lange Krafttraining betreibt, baut Muskeln auf. Du verfügst möglicherweise über weit mehr Muskelmasse als für das Laufen notwendig ist. Aber das ist ein zu vernachlässigender Nachteil, besonders bei Einsteigern.

Um auf dein Posting zurück zu kommen: Falls du die beschriebene frühzeitige Ermüdung als Beschwerden in der betreffenden Muskulatur wahrnimmst, dann solltest du die Erklärung nicht in deinem früheren Krafttraining suchen, sondern in der Art und Weise deines Laufeinstiegs, über den du allerdings nichts schreibst. Zu oft pro Woche? Zu lange pro Training? Zu schnell die Umfänge gesteigert? Zu schnell unterwegs? - Irgendwo in der Beantwortung dieser Fragen dürfte die Erklärung liegen.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Thersippos hat geschrieben:Über das Thema "dehnen vor dem Laufen" scheiden sich die Geister bestimmt immer noch.
Nö, tun sie nicht.

Hallo Thersippos,

was das Dehnen für Läufer angeht, herrscht über grundsätzliche Zusammenhänge durchaus Einigkeit. Ich spreche dabei von objektiven "Tatbeständen" und nicht von subjektiv empfundenen.

Die wichtigsten Regeln sind:
  1. Es gibt nach wie vor keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit des Dehnens bei Läufern. Obwohl dazu sehr viele Studien angestellt wurden. Niemand konnte bisher nachweisen, dass Läufer, die sich nicht dehnen mehr orthopädische Probleme haben, als Läufer, die sich dehnen. Dabei geht es um Läufer, die orthopädisch gesund sind. Wenn muskuläre Defizite oder Verkürzungen vorliegen, sieht das anders aus. Dann ist Dehnen aber Therapie und keine rein sportliche Übung mehr.
  2. Dehnen vor dem Lauftraining ist absolut kontraproduktiv. Erstens, weil man dabei auskühlt und sich erkälten kann. Zweitens, weil man beim Dehnen Spannung (Tonus) aus der Muskulatur nimmt. Und genau die wird im anschließenden Training gebraucht.
  3. Wenn Dehnen für Läufer, dann in langem zeitlichem Abstand zum eigentlichen Lauftraining. Nach dem Lauftraining bleibt für einige Zeit noch ein gewisser Muskeltonus (Spannung) zurück. Wer in dieser Zeit dehnt, arbeitet gegen diese Spannung. Sie verhindert dass der Muskel seine maximale Spannweite erreicht.
Man sieht immer wieder, dass Läufer unmittelbar nach dem Laufen dehnen. So lange sie wissen, was sie da tun, bzw. was sie in dieser Phase nicht erreichen können, ist das in Ordnung. Sie tun es oft, weil sie sich dabei gut fühlen, weil es ihre Regeneration verbessert oder zumindest glauben sie das. Alles, wobei man sich subjektiv gut fühlt ist eigentlich okay. Also machen lassen. Nur diesem Tun keine Wirkung andichten, die es nicht haben kann.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo (der selbst fleißig dehnt, als Therapie übrigens und immer unabhängig vom Laufen)
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Nö, tun sie nicht.

Hallo Thersippos,

was das Dehnen für Läufer angeht, herrscht über grundsätzliche Zusammenhänge durchaus Einigkeit. Ich spreche dabei von objektiven "Tatbeständen" und nicht von subjektiv empfundenen.

Die wichtigsten Regeln sind:
  1. Es gibt nach wie vor keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit des Dehnens bei Läufern. Obwohl dazu sehr viele Studien angestellt wurden. Niemand konnte bisher nachweisen, dass Läufer, die sich nicht dehnen mehr orthopädische Probleme haben, als Läufer, die sich dehnen. Dabei geht es um Läufer, die orthopädisch gesund sind. Wenn muskuläre Defizite oder Verkürzungen vorliegen, sieht das anders aus. Dann ist Dehnen aber Therapie und keine rein sportliche Übung mehr.
  2. Dehnen vor dem Lauftraining ist absolut kontraproduktiv. Erstens, weil man dabei auskühlt und sich erkälten kann. Zweitens, weil man beim Dehnen Spannung (Tonus) aus der Muskulatur nimmt. Und genau die wird im anschließenden Training gebraucht.
  3. Wenn Dehnen für Läufer, dann in langem zeitlichem Abstand zum eigentlichen Lauftraining. Nach dem Lauftraining bleibt für einige Zeit noch ein gewisser Muskeltonus (Spannung) zurück. Wer in dieser Zeit dehnt, arbeitet gegen diese Spannung. Sie verhindert dass der Muskel seine maximale Spannweite erreicht.
Man sieht immer wieder, dass Läufer unmittelbar nach dem Laufen dehnen. So lange sie wissen, was sie da tun, bzw. was sie in dieser Phase nicht erreichen können, ist das in Ordnung. Sie tun es oft, weil sie sich dabei gut fühlen, weil es ihre Regeneration verbessert oder zumindest glauben sie das. Alles, wobei man sich subjektiv gut fühlt ist eigentlich okay. Also machen lassen. Nur diesem Tun keine Wirkung andichten, die es nicht haben kann.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo (der selbst fleißig dehnt, als Therapie übrigens und immer unabhängig vom Laufen)
Hallo Udo!

Super, danke für diese klasse Infos zu dem Thema! :danke:
Ich denke, ich gehöre auch zur Gruppe, die sich beim oder nach dem Dehnen einfach nur gut fühlt. Ich tue das sicher nicht, weil ich im Hinterkopf eine bessere oder schlechtere Laufleistung mit bzw. ohne dem Dehnen erzielen möchte.
Ich verzichte jetzt aber mal gezielt auch das Dehnen vor dem Laufen, um zu sehen, ob ich bzgl. Leistung etwas merken werde bei mir. Das Interesse hat dein Beitrag jetzt in mir geweckt! Danke nochmals!

:daumen:

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Thersippos hat geschrieben:Ich verzichte jetzt aber mal gezielt auch das Dehnen vor dem Laufen, um zu sehen, ob ich bzgl. Leistung etwas merken werde bei mir. Das Interesse hat dein Beitrag jetzt in mir geweckt! Danke nochmals!
Du sollst beim Laufen nicht unbedingt Leistung erbringen. Heb dir das fürn Wettkampf auf. :D Im Training wird trainiert. Und das auf unterschiedliche Weise. Mal schnell und kurz, mal langsamer, dafür länger und so weiter und so fort :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Du sollst beim Laufen nicht unbedingt Leistung erbringen. Heb dir das fürn Wettkampf auf. :D Im Training wird trainiert. Und das auf unterschiedliche Weise. Mal schnell und kurz, mal langsamer, dafür länger und so weiter und so fort :)

Gruss Tommi
Hallo Tommi!

Danke für die Anmerkung :daumen:
Ich denke in meinem Fall habe ich mit "Leistung" eher den allgemeinen Unterschied gemeint, den ich eventuell erreichen könnte. Den Wettkampf-Gedanken habe ich noch nicht so richtig im Visier aus heutiger Sicht. Dafür bin ich wohl noch nicht lange genug dabei.
Aber deinen Tipp mit den Variationen beim Laufen (schnell, langsam, kurz, lang etc.) habe ich gedanklich schon notiert, das wird demnächst gleich probiert... danke dir!! :)

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Moin zusammen,

noch eine Anmerkung/Beobachtung zum Dehnen: Ich habe das als Laufanfänger auch ausgiebig zelebriert und mich dabei gut gefühlt. Nach nunmehr über zwei Jahren Training sind die Laufeinheiten länger und knackiger und Dehnen direkt nach dem Laufen fühlt sich nicht mehr so wohltuend an. Ich bin mir auch sicher, dass mir Dehnen vor einem Intervalltraining fast meinen ersten HM gekostet hat:

Intervalleinheit im RW 12-Wochenplan, Woche 9. Ich hatte bis dahin noch nie muskuläre Probleme und alles lief wie geplant. Aus dem Gedanken heraus, dass Dehnen vor einer harten Einheit positiv sein könnte, habe ich nach 10min warmlaufen (erstmalig) ausgiebig gedehnt. Während dem IV-Training fing auf einmal der Oberschenkel an zu zwicken. Am Ende eine Verhärtung, die ich durch Aussetzen des TPs kurieren konnte und bin dann quasi in die Taperingwoche 12 wieder in den Plan eingestiegen. Ging alles gut, aber war mir eine Lehre. Zur Zeit strecke und recke ich mich vor dem Laufen kurz mal durch, wie eine Katze nach dem Aufstehen. "Richtig" Dehnen mache ich wie Udo unabhängig vom Laufen immer mal zwischendurch.

Viel Erfolg.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.
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