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Wie steht Ihr persönlich zu Wettkämpfen?

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aghamemnun hat geschrieben:Tu mir doch bitte einen Gefallen und lies meine Beiträge, bevor Du zu ihnen Stellung nimmst. Als bizarr bezeichnete ich nicht die Frage selbst, sondern das Freiheitsverständnis, das sich darin artikuliert: Freiheit als rein theoretische Größe, die mit der Praxis gerade deshalb nichts zu tun hat, weil jede Konkretion eines Entwurfs per se als Einschränkung und damit als das Gegenteil von Freiheit verstanden wird. Das finde ich bizarr, und dabei bleibe ich. Wir können das von mir aus gern philosophisch ausdiskutieren, aber dann tu das bitte auch auf einem angemessenen Niveau.
Na ja, es ging Felix doch im Grunde nur um die Freiheit jetzt laufen gehen zu wollen weil gerade alles passt oder aber laufen zu "müssen" weil die Einheit gerade wichtig ist für die Wetkpfvorbereitung...
Er hat dazu mMn wirklich einen guten Beitrag geschrieben.

Deine Ausführung zur Freiheit im allgemeinen und das Beispiel mit dem Gefängnisinsassen trifft sicherlich viele Bereiche im Freiheitsverständnis dieser egomanen Gesellschaft, die sich demnach auch im Sport ausbreitet. Aber ihm das Niveau abzusprechen weil er das ein wenig abstrakt findet...?

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Gorrest Fump hat geschrieben:Das kribbeln, die Athmosphäre, es sich selbst beweisen, die Selbstbelohnung für hunderte von Kilometern im Training, das Tschaka und das geile Gefühl die Zielliene zu überqueren, dass ist doch das schönste am Wettkampf. Und die vielen anderen Verrückten die dich verstehen, dass macht es aus.
Dem kann ich nur zustimmen, fasst das Ganze gut zusammen. :daumen:


Belohnung impliziert btw bei mir auch nicht, dass alles davor eine Qual war. Mir macht im Grunde jede einzelne Einheit Spaß, mal mehr mal weniger (meistens mehr, kann mich nämlich an keine Einheit erinnern, die ich als Qual oder ähnliches empfunden habe). Manchmal (selten) muss ich mich schon aufraffen, aber spätestens wenns los geht machts doch wieder Spaß. :nick: Also von mir aus kann man den WK gerne, wie vorgeschlagen, Sahnehäubchen nennen. :D
Ich trainier auch nicht mit Trainingsplan streng auf einen Bewerb hin, sondern strukturier mein Training halt im Kopf und manch einen schönen Bewerb nimm ich auch einfach so mit. Richtigen Druck und irgendeine Eingeengtheit verspür ich in der Vorbereitung und im Wettkampf nicht wirklich, ich genieße jeden einzelnen Wettkampf extrem, egal ob der auf PB geht oder das Ziel einfach nur ist, das Maximum rauszuholen und die Stimmung und Landschaft zu erleben. Manche Absätze hier zwecks Druck und Freiheit sind ja ganz gut geschrieben, aber für mich persönlich geht eine Trainingsanpassung für eine bestimmte Distanz nicht mit Freiheitseinbußen einher und richtigen Druck verspüre ich bei Wettkämpfen nicht, ebenso wie für mich das Leben kein andauernder Wettstreit ist...


Und ja, ich freu mich total auf den nächsten WK, plane auch mehr Kurzurlaube mit WKs zu verbinden und kanns auch kaum erwarten, mit Freunden wieder solch einen zu bestreiten. :)

mtbfelix hat geschrieben: Gerade das ist doch der Unterschied, der zur Diskussion steht. Entweder ich laufe, weil ich will. Weil ich gerade Lust dazu habe. Oder ich laufe, um ein Ziel zu erreichen.
Ich mach beides. Mach ich jetzt etwas falsch? :wink:
mtbfelix hat geschrieben:Belohnungen hingegen muss man sich in der Regel erst verdienen, durch Arbeit oder Verzicht.
Könnte ich jetzt provokativ fragen, darf Arbeit nicht auch Spaß machen? Aber gut, die Definition von Belohnung ist hier auch nicht das Thema.

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mtbfelix hat geschrieben:Fühlte mich etwas zu jung, um dort ernstgenommen zu werden :peinlich:
Hallo Felix,

mit Deinen sachlichen und unaufgeregten Beiträgen bist Du herzlich im Euphorie-Thread willkommen.
Übermäßiger Respekt vor dem Alter ist dort nicht erforderlich.

Ebenso wenig wie ein Studium der Philosophie oder Theologie. :)

Gee

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Slot hat geschrieben:alter schwede du haust hier texte raus die selbst nach 3 maligem lesen nicht verständlich rüber kommen.
Wo genau hakt's denn?
Commanche27 hat geschrieben:Na ja, es ging Felix doch im Grunde nur um die Freiheit jetzt laufen gehen zu wollen weil gerade alles passt oder aber laufen zu "müssen" weil die Einheit gerade wichtig ist für die Wetkpfvorbereitung...
Wieso sollte man müssen? An einem Wettkampf teilzunehmen ist doch zunächst mal eine völlig freie Entscheidung. Unter diesem Vorzeichen stehen dann auch alle Konsequenzen, die diese Entscheidung nach sich zieht. Ist das wirklich dermaßen abstrakt und unverständlich?

Entscheidungen fällen und dann auch praktisch umsetzen zu können ist ein Privileg, das für uns anscheinend selbstverständlich ist, um das uns aber viele Menschen beneiden. Aus diesem Grund empfinde ich das Gejammer über den Freiheitsverlust, den eine praktische Entscheidung, auf die niemand außer einem selbst irgendeinen Einfluß genommen hat, angeblich mit sich bringt, als bizarr und - ehrlich gesagt - abstoßend.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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aghamemnun hat geschrieben:Tu mir doch bitte einen Gefallen und lies meine Beiträge, bevor Du zu ihnen Stellung nimmst. Als bizarr bezeichnete ich nicht die Frage selbst, sondern das Freiheitsverständnis, das sich darin artikuliert: Freiheit als rein theoretische Größe, die mit der Praxis gerade deshalb nichts zu tun hat, weil jede Konkretion eines Entwurfs per se als Einschränkung und damit als das Gegenteil von Freiheit verstanden wird. Das finde ich bizarr, und dabei bleibe ich. Wir können das von mir aus gern philosophisch ausdiskutieren, aber dann tu das bitte auch auf einem angemessenen Niveau.
Der TE stellte als Diskussionsthema Wie steht Ihr persönlich zu Wettkämpfen und nicht Welches philosophische Verständnis von Freiheit seht Ihr in meinem Blog.
Auf nichts weiter wollte ich hinweisen, da Du in Deinem Beitrag aufgrund deiner Analyse der modernen Gesellschaft etwas über das Ziel hinausschießt. Von dem überheblichen Unterton einmal abgesehen.

Für eine philosophische Diskussion bin ich grundsätzlich gerne zu haben, befürchte aber, dass ich als Diskussionspartner auf angemessenem Niveau für Dich leider nicht tauge. Dafür möchte ich mich aufrichtig entschuldigen.
AiAi hat geschrieben: Belohnung impliziert btw bei mir auch nicht, dass alles davor eine Qual war.

Ich mach beides. Mach ich jetzt etwas falsch? :wink:


Könnte ich jetzt provokativ fragen, darf Arbeit nicht auch Spaß machen? Aber gut, die Definition von Belohnung ist hier auch nicht das Thema.
Mit diesen Fragen driftet man wieder sehr ins Allgemeine ab :wink:

Idealerweise kann man durch das reine, nur von sich selbst ausgehende Laufen (dafür gibt es einen tollen philosophischen Begriff, mir fällt er gerade nicht ein... Agha, wie nennt man das, wenn man Dinge aus einer inneren Motivation heraus tut, ohne Belohnungsanreiz? Obwohl, das müsste eher Psychologie sein :confused: ), auch seine Ziele erreichen. Offenbar klappt das nicht immer bei jedem. Und ich stecke hier so im Thema, weil ich den letzten Wochen auch öfters laufen war, wo ich ohne das Marathonziel doch lieber auf dem Sofa geblieben wäre. Als Beispiel ziehe ich einen langen Lauf heran, den ich an einem Werktag bis nach 23Uhr ausgedehnt habe, obwohl ich am nächsten Morgen um 06:00 raus musste. Und der Haushalt noch wartete.
Ebenso ist es mit der Arbeit. Das ist ja auch einer von diesen modernen Ansprüchen, dass Arbeit Spaß machen muss oder sollte. Ich würde jedenfalls nicht 39 Stunden pro Woche im Büro hocken, wenn ich die Kohle nicht bräuchte. Die Hälfte der Zeit wurde es da auch tun, um der Struktur willen. Den Rest würde ich in Familie, Sport und Kochen investieren. Geht halt nicht immer alles so, wie man will. Nur, wie geht man damit um?

Hah, gerade ist mir der Begriff wieder eingefallen! Intrinsische Motivation! :nick: :zwinker2:

Den hab' ich gesucht.
Garmin

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mtbfelix hat geschrieben:Der TE stellte als Diskussionsthema Wie steht Ihr persönlich zu Wettkämpfen und nicht Welches philosophische Verständnis von Freiheit seht Ihr in meinem Blog.

Tja, so ist das nun mal. Wenn man etwas laut äußert, muß man auch damit rechnen, daß es von anderen auseinandergenommen wird. Sowas ist durchaus kein unangemessener Umgang mit einer Äußerung. Im Gegenteil: Das eigentliche Problem des TE ist aus meiner Sicht ein Problem seines Umgangs mit seiner Freiheit, und deshalb gehört dieser Aspekt m.E. auch in diese Diskussion. Es steht Dir frei, dagegen zu argumentieren, nur bitte - tut mir leid, wenn ich mich wiederhole - mit mehr Niveau, d.h. zunächst mal mit Argumenten. Bisher hast Du bloß darauf hingewiesen, daß bestimmte Begriffe, über die ich nachgedacht habe, nicht explizit im Blog des TE vorkommen. Das ist mir einfach zu billig.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Agha, ich stimme dir in deiner Ausführung zu dem Thema absolut zu wenn wir uns über den allgemeinen Freiheitsbegriff in diesem Gesellschaftskontext austauschen.

Wenn jemand die Diskusion auf den Freiheitsbegriff bezüglich eines strukturierten Trainings und der daraus resultierenden Verpflichtung-sei diese auch nur durch seine innere Haltung bestimmt- herunterbricht ist das doch bei der Ursprungsfrage nicht falsch oder so.
Ich schätze deine Meinung. Sie ist oft scharf aber auch treffend.
Wenn du aber bei einem Glas Wein in dich gehst, weißt du sicher auch was Felix mit seinem Beitrag aussagen wollte...ich zumindest maße mir trotz meines durchschnittlichen Intellekts an, eure jeweiligen Ansätze annähernd nachvollziehen zu können.

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mtbfelix hat geschrieben: Jetzt packst Du aber eine ganz dicke Keule aus. Du vollziehst hier mehr möchtegernphilosophischen Gedankenspielchen als der TE. Es ging doch nur darum, ob ich mich völlig frei jederzeit spontan entscheiden kann, ob ich heute laufe und wie ich heute laufe. Oder ob ich diese Möglichkeiten einschränke, indem ich meine ganze WK-Saison bereits im Voraus plane. Und mich anmelde, Hotels buche und so weiter.
Der Einwand war doch sowohl durchdacht als auch treffend. Man kann ja durchaus eine andere Sicht der Dinge haben. Das ändert aber rein gar nichts daran, dass die Analyse sowohl erhellend als auch unterhaltsam ist. Eine bessere Mischung kann ich mir als Leser doch kaum wünschen. Das würde ich übrigens auch so sehen, wenn meine Meinung komplett konträr wäre.

Eine Kritik könnte man ja unter bestimmten Umständen anbringen. Wenn man den Gedankenaustausch als Wettkampf verstehen würde, wäre er aufgebaute Druck schon gross. Da der TE aber frei von jeglichen Gedanken dieser Art zu sein vorgibt, ist das aber auch nur theoretischer Natur.

Mit anderen Worten: Relax... :zwinker5:

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leviathan hat geschrieben:Der Einwand war doch sowohl durchdacht als auch treffend. Man kann ja durchaus eine andere Sicht der Dinge haben. Das ändert aber rein gar nichts daran, dass die Analyse sowohl erhellend als auch unterhaltsam ist. Eine bessere Mischung kann ich mir als Leser doch kaum wünschen. Das würde ich übrigens auch so sehen, wenn meine Meinung komplett konträr wäre.
Durchdacht, erhellend und unterhaltsam fand ich den Beitrag auch. Habe ihn gerne gelesen. Nur eben treffend nicht.
leviathan hat geschrieben: Eine Kritik könnte man ja unter bestimmten Umständen anbringen. Wenn man den Gedankenaustausch als Wettkampf verstehen würde, wäre er aufgebaute Druck schon gross. Da der TE aber frei von jeglichen Gedanken dieser Art zu sein vorgibt, ist das aber auch nur theoretischer Natur.

Mit anderen Worten: Relax... :zwinker5:
Diesen Absatz habe ich leider nicht verstanden, da kann ich Dir nicht folgen. :confused:
aghamemnun hat geschrieben:Tja, so ist das nun mal. Wenn man etwas laut äußert, muß man auch damit rechnen, daß es von anderen auseinandergenommen wird. Sowas ist durchaus kein unangemessener Umgang mit einer Äußerung. Im Gegenteil: Das eigentliche Problem des TE ist aus meiner Sicht ein Problem seines Umgangs mit seiner Freiheit, und deshalb gehört dieser Aspekt m.E. auch in diese Diskussion. Es steht Dir frei, dagegen zu argumentieren, nur bitte - tut mir leid, wenn ich mich wiederhole - mit mehr Niveau, d.h. zunächst mal mit Argumenten. Bisher hast Du bloß darauf hingewiesen, daß bestimmte Begriffe, über die ich nachgedacht habe, nicht explizit im Blog des TE vorkommen. Das ist mir einfach zu billig.
Dann möchte ich es noch einmal versuchen :)

Mir ist der Begriff "Freiheit" zu sehr aufgebauscht worden. "Freiheit" ist so dermaßen abstrakt und von vielen Menschen der Historie in vielen unterschiedlichen Aspekten definiert worden. Sogar die Abwesenheit von Freiheit wird von nicht wenigen Menschen als vorteilhaft definiert. Diese Menschen sprechen einem Großteil der Bevölkerung die Fähigkeit zum selbstständigen Handeln ab und gehen davon aus, dass Gesellschaft unter autoritärer Führung besser funktioniert. Ist ja ein ganz aktuelles politisches Thema. Deinen Beitrag fand ich ebenfalls klasse geschrieben und zum Nachdenken anregend.
Nur habe ich noch immer nicht verstanden, warum Du diese "Keule" ausgepackt hast. Bitte sieh' mir nach, wenn der Groschen dreimal fallen muss.
Schließlich geht es hier ums Laufen. Wo siehst Du das Problem des TE im Umgang mit seiner Freiheit?
Trainingspläne und fixe Wettkampftermine schränken die Flexibilität des täglichen Trainings ein. Das liegt in der Natur der Sache. Manche mögen das, andere nicht. Nun ist, aufgrund seiner persönlichen Freiheit, die Entscheidung gefallen, weniger lang im Voraus zu planen und insgesamt weniger Wettkämpfe zu laufen, da er die Konsequenzen (weniger Flexibilität, Nervosität) nicht tragen möchte. Das ist doch legitim?
Darf ich nach dem Treffen einer Entscheidung grundsätzlich nicht mehr über die Konsequenzen dieser Entscheidung klagen? Darf man diese Entscheidung nicht mehr rückgängig machen? Kennst Du immer alle Konsequenzen aller Entscheidungen, die Du triffst?
Im Laufe eines normalen Lebens muss man viele wichtige Entscheidungen treffen: Partner, Beruf, Kinder, was weiß ich noch. Wer macht da schon alles richtig? Und wenn man eine Entscheidung zum ersten Mal trifft, kann man doch die Konsequenzen nicht im Detail kennen. Zurück kann man auch nicht unbedingt immer. So schön es klingt, in absoluter Freiheit lebt doch auch bei uns niemand. Allein die ganzen gesellschaftlichen Zwänge :tocktock: . Wenn man sich völlig unkonform verhält, mit Verweis auf die persönlichen Freiheitsrechte, ist man ganz schnell ein Einzelgänger. Unfreiwillig.
Mir macht es schon fast Angst, wenn Du das Ändern oder Hinterfragen von eigenen Entscheidungen, oder auch das Beklagen von Konsequenzen eben solcher, als "abstoßend" bezeichnest. Oder habe ich das falsch verstanden?
Garmin

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mtbfelix hat geschrieben: Trainingspläne und fixe Wettkampftermine schränken die Flexibilität des täglichen Trainings ein. Das liegt in der Natur der Sache. Manche mögen das, andere nicht. Nun ist, aufgrund seiner persönlichen Freiheit, die Entscheidung gefallen, weniger lang im Voraus zu planen und insgesamt weniger Wettkämpfe zu laufen, da er die Konsequenzen (weniger Flexibilität, Nervosität) nicht tragen möchte. Das ist doch legitim?
Ja, das ist legitim. Will ich mir Flexibilität erhalten und mag es nicht, nervös zu werden, vermeide ich alles, was dem entgegensteht. Vielleicht gehören Wettkämpfe dazu, vielleicht Trainingspläne.

Aaaber: Ich mag Wettkämpfe und den Nervenkitzel und ich habe auch nichts dagegen, das mir mögliche zu tun, um das Beste in diesem Wettkampf zu geben. Also suche ich mir einen Trainingsplan und versuche, diesem zu folgen, soweit mir das möglich ist. Ich bin also nicht mehr so "flexibel", wie jemand, der sein Leben als Qualle auf der Couch verbringt. Was immer Du unter "Flexibilität" verstehst, mag also eingeschränkt sein - meine Freiheit ist es nicht! Meine Freiheit bestand darin, mich für diesen TP zu entscheiden. Das ich in Folge vier mal die Woche morgens um halb fünf aufstehe, war genau das: meine freie Entscheidung!

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Das mit der Flexibilität und Einschränkung widerspricht sich eh total im Zusammenhang Wettkampf. Wenn man sich im Wettkampf verbessern möchte, muss natürlich eine gewisse Motivation und Freude da sein, dies zu tun. Ansonsten kann man es gleich bleiben lassen.

Falls die aber da ist, muss man eben auch Disziplin an den Tag legen. Und natürlich geht dadurch die Flexibilität ein wenig flöten und man ist eingeschränkter, WIE man trainiert, da jede Einheit genau seine Daseinsberechtigung hat und auf Hart, Leicht folgt, so dass möglichst der schnellste Weg zur Verbesserung eintreten kann. (davon spricht z.b auch Jack Daniels, jede Einheit erfüllt einen besonderen Zweck)

Aber manche Einheiten können halt deswegen nicht weg fallen und man "muss" dann eben auch Einheiten machen, die halt auch Überwindung kosten. Von nix kommt nix. Wem das zu viel Aufwand und Entbehrung für den Wettkampf ist, darf sich dann aber auch nicht beklagen, wenn die Ergebnisse nicht stimmen und so weiter.

Vom TE lese ich aus dem Blogeintrag eher ein anderes Problem heraus, und das ist die Verbindung des negativen Drucks in Verbindung mit einer privaten Komponente, dem Sport. Ich gehe mal davon aus, da wie auch im Blog erwähnte, einiges an beruflichen Stress vorhanden ist, und es da schwer fällt, im Sport dann auch noch "zusätzlichen" Drucksituationen ausgesetzt zu sein. Eventuell macht es hier mal grundsätzlich Sinn, darüber nachzudenken, was man eigentlich möchte. Möchte man sich nur fit halten und abschalten von Sport, ohne sich sportliche an die Grenzen zu bringen, dann macht sicher einfach gemütliches joggen Sinn. Möchte man sich wettkampforientiert messen, muss hingegen denke ich erstmal mit der Verbindung Druck/Stress = Sport aufgeräumt werden und das ganze in ein positives Licht rücken, da mir das doch sehr negativ dargestellt rüberkommt im Blog.

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Slot hat geschrieben:alter schwede du haust hier texte raus die für mich selbst nach 3 maligem lesen nicht verständlich rüber kommen.
Kleine Korrektur, damit es stimmt.
Gruß vom NordicNeuling

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mtbfelix hat geschrieben:Wo siehst Du das Problem des TE im Umgang mit seiner Freiheit?
Trainingspläne und fixe Wettkampftermine schränken die Flexibilität des täglichen Trainings ein. Das liegt in der Natur der Sache. Manche mögen das, andere nicht. Nun ist, aufgrund seiner persönlichen Freiheit, die Entscheidung gefallen, weniger lang im Voraus zu planen und insgesamt weniger Wettkämpfe zu laufen, da er die Konsequenzen (weniger Flexibilität, Nervosität) nicht tragen möchte. Das ist doch legitim?
Du hast da Aghas Kritik wohl nicht ganz verstanden. Ich kopiere deshalb eine (die?) entscheidende Aussage des TE hier rein:
Noch vor der eigentlichen Anmeldung zu einem Wettkampf wird mir die Flexibilität und Freiheit, welche ich am Laufen so liebe, genommen. Der Termin ist fest und muss eingeplant werden, ebenso sind die Streckenlänge und der Streckenverlauf vorgegeben.
Ihm wird gar nichts genommen, sondern er selbst entscheidet, ob er an einem WK teilnehmen will und ob und wie er sich darauf vorbereitet. Wenn ich mir selbst Ziele setze und diese vernünftigerweise durch andere Maßnahmen unterstützt werden, dann beraube ich mich nicht meiner Freiheiten (schon gar nicht werden sie mir genommen: von wem denn?), sondern ich gebrauche gerade meine Freiheit. Wäre also ein hypothetischer Imperativ und mithin ein Zeichen meiner Autonomie - der höchsten Form der Freiheit.
mtbfelix hat geschrieben:Darf ich nach dem Treffen einer Entscheidung grundsätzlich nicht mehr über die Konsequenzen dieser Entscheidung klagen? Darf man diese Entscheidung nicht mehr rückgängig machen? Kennst Du immer alle Konsequenzen aller Entscheidungen, die Du triffst?
Im Laufe eines normalen Lebens muss man viele wichtige Entscheidungen treffen: Partner, Beruf, Kinder, was weiß ich noch. Wer macht da schon alles richtig? Und wenn man eine Entscheidung zum ersten Mal trifft, kann man doch die Konsequenzen nicht im Detail kennen. Zurück kann man auch nicht unbedingt immer. So schön es klingt, in absoluter Freiheit lebt doch auch bei uns niemand. Allein die ganzen gesellschaftlichen Zwänge :tocktock: . Wenn man sich völlig unkonform verhält, mit Verweis auf die persönlichen Freiheitsrechte, ist man ganz schnell ein Einzelgänger. Unfreiwillig.
Diese rhetorischen Fragen haben mit dem Kernproblem nur scheinbar etwas zu tun und verwenden zudem recht unterschiedliche Freiheitsbegriffe, die kaum miteinander kompatibel sind (Nur als Beispiel: Was wäre denn "absollute Freiheit"?). So ist schon der "Verweis" merkwürdig: Wenn ich meine persönlichen Freiheitsrechte nutze, muß ich mich doch vor niemand rechtfertigen, also auch nicht extra darauf "verweisen". Und falls ich durch das mir richtig scheinende Verhalten zum Einzelgänger werde: So what? Wäre es besser, gegen die eigenen Prinzipien zu leben, nur um das Einzelgängertum zu vermeiden? Hat aber mit der Ausgangsfrage nicht mehr ganz so viel zu tun.
mtbfelix hat geschrieben:Mir macht es schon fast Angst, wenn Du das Ändern oder Hinterfragen von eigenen Entscheidungen, oder auch das Beklagen von Konsequenzen eben solcher, als "abstoßend" bezeichnest. Oder habe ich das falsch verstanden?
Beides - Ändern und Hinterfragen eigener Entscheidungen - kommt so beim TE eigentlich nicht vor und war von Agha deshalb vermutlich auch nicht gemeint.

Daß Agha in einem Laufforum lateinsche Begriffe unübersetzt stehen läßt, das allerdings wäre mein Vorwurf an ihn.
Gruß vom NordicNeuling

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mtbfelix hat geschrieben:Mir ist der Begriff "Freiheit" zu sehr aufgebauscht worden. "Freiheit" ist so dermaßen abstrakt und von vielen Menschen der Historie in vielen unterschiedlichen Aspekten definiert worden. (...) Nur habe ich noch immer nicht verstanden, warum Du diese "Keule" ausgepackt hast. Bitte sieh' mir nach, wenn der Groschen dreimal fallen muss.
Schließlich geht es hier ums Laufen. Wo siehst Du das Problem des TE im Umgang mit seiner Freiheit?
Klar, Freiheit ist ein großes Wort. Und auch mir schwappt gelegentlich das Adrenalin bis in die Pupillen, wenn ich gewisse Leute (v.a. US-Politiker und Ärztefunktionäre) davon schwadronieren höre. Deshalb habe ich ja auch konkret erläutert, worum es mir dabei geht. Vielleicht hast Du Dich von dem bloßen Begriff ein wenig zu sehr von diesen Ausführungen ablenken lassen. Jedenfalls kann ich nichts mit dem Vorwurf anfangen, ich hätte rein abstrakt, sozusagen mit einem brutalen Schlag-, Hieb- und Stichwort argumentiert.

Die Ebene, auf der der TE gedacht hat, habe ich bewußt verlassen, aber das finde ich auch legitim:

"Seit zwei Monaten habe ich so blöde Rückenschmerzen..."
"Und? Was unternimmst du dagegen?"
"Ich werf mir jeden Tag sechs Ibuprofren ein, damit geht's einigermaßen."
"Du solltest nicht nur die äußerlichen Symptome bekämpfen, sondern mal der Ursache auf den Grund gehen. Warum gehst du nicht mal zum Arzt?"
"Ist mir zu abstrakt..."

Disclaimer: Bevor jetzt jemand kommt und diesen Vergleich arrogant findet - nein, sein Kern ist nicht das Arzt-Patienten-Verhältnis, d.h. ich will hier nicht suggerieren, daß ich diese Diskussion nicht auf gleicher Augenhöhe mit allen anderen führe.
Trainingspläne und fixe Wettkampftermine schränken die Flexibilität des täglichen Trainings ein. Das liegt in der Natur der Sache
Richtig. Ich würde aber glatt bestreiten, daß Flexibilität und Freiheit dasselbe sind. Und der Unterschied liegt für mich nicht darin, das Freiheit abstrakter wäre als Flexibilität. Aber Du berührst hier m.E. den Kern des Problems: Viele sehen diesen Unterschied gar nicht, sondern für sie sind Freiheit und Flexibilität Synonyme.

Um mal ein Beispiel zu bemühen (ich halte es für hinreichend konkret, denn es prägt große Teile meines Alltags :love: ):

Die folgenschwerste Aktion, die ich mir je geleistet habe, war, daß ich in einem bestimmten Augenblick Ja gesagt habe. Und zwar auf die Frage, ob ich mit der Frau neben mir gemeinsam alt werden und sie leben und ehren, ihr in guten und in schlechten Tagen treu sein will bis der Tod uns scheidet usw.

Interessant ist das mit den schlechten Tagen. Über die habe ich mir in dem Augenblick gar keine Gedanken gemacht (und war damit wohl auch kaum der einzige). Mehrere Jahrzehnte später kann ich aber rückblickend sagen, daß nicht jeder Moment rosarot gewesen ist. Aber ich hatte mich ja entschieden, die Sache durchzuziehen. Das macht mich in gewisser Weise unflexibel. Natürlich sind mir seitdem Frauen begegnet, mit denen es sicher auch hätte klappen können. Warum nicht? Ich gehöre nicht zu jener Spezies, die es unter bestimmten Christen gibt, die der Meinung sind, der Heilige Geist hätte ihnen von Ewigkeit her eine/n bestimmte/n Partner/in ausgesucht, und die/den müsse man jetzt bloß noch finden. Aber ich habe mich entschieden, und ich stehe dazu. Mag sein, daß ich dadurch weniger flexibel bin als Elizabeth Taylor, Claire Zachanassian oder Lothar Matthäus. Aber ich genieße die Freiheit, nicht wegen jeder Meinungsverschiedenheit gleich davonrennen zu müssen, sondern Teil eines lohnenden Projekts zu sein, für das es sich auch mal zu kämpfen lohnt.

Wäre Freiheit für mich bloß die Möglichkeit, mich jederzeit dort auszuklinken, wo es mir für den Moment etwas eng wird, gäbe es bald überhaupt keinen Ort mehr, wo ich noch hinkönnte.
Darf ich nach dem Treffen einer Entscheidung grundsätzlich nicht mehr über die Konsequenzen dieser Entscheidung klagen?
Doch.
Darf man diese Entscheidung nicht mehr rückgängig machen?
Doch.
Kennst Du immer alle Konsequenzen aller Entscheidungen, die Du triffst?
Nein. Deshalb setze ich ja auch alles daran, bei dem zu bleiben, wofür ich mich entschieden habe. So viel Neugier gönne ich mir dann nämlich doch ganz gern.
Wenn man sich völlig unkonform verhält, mit Verweis auf die persönlichen Freiheitsrechte, ist man ganz schnell ein Einzelgänger.

Ich weiß. Schließlich habe ich das selbst schon mehrfach durchgezogen. Da muß man manchmal dicke Bretter bohren. Aber irgendwann ist da ein Loch.
Mir macht es schon fast Angst, wenn Du das Ändern oder Hinterfragen von eigenen Entscheidungen, oder auch das Beklagen von Konsequenzen eben solcher, als "abstoßend" bezeichnest. Oder habe ich das falsch verstanden?
Ja, das hast Du falsch verstanden. Nochmal: Es geht nicht ums Revidieren von Entscheidungen. Sowas kann nötig sein. Es geht, wie ich nun schon mehrfach betonte, um das Freiheitsverständnis, die Verwechslung von Freiheit und Flexibilität bzw. Unverbindlichkeit. Darum, daß man sich diese Unverbindlichkeit im Namen der Freiheit schönredet.


NordicNeuling hat geschrieben:Daß Agha in einem Laufforum lateinsche Begriffe unübersetzt stehen läßt, das allerdings wäre mein Vorwurf an ihn.
:peinlich: Öhm... tschuldigung. In der Debatte ging es ursprünglich darum, ob der Mensch in der Lage ist, sich sein Seelenheil selbst zu erarbeiten, indem er die göttlichen Gebote aus eigener Kraft befolgt. Erasmus vertrat die Position, Gott hätte die Gebote ja wohl schließlich kaum gegeben, wenn er nicht voraussetzte, daß der Mensch diese Gebote auch befolgen könne. Luther hat ihm dabei prinzipiell recht gegeben, meinte aber, nach den Geboten zu leben sei zwar gut und schön, aber letztlich nicht heilsrelevant, weil die göttliche Gnade alles sei, worauf es dabei ankomme.

D.h. beim liberum/servum arbitrium, also dem freien/unfreien Urteilsvermögen (arbitrium ist das Urteilsvermögen, voluntas der Wille), geht es darum, ob der Mensch Herr seines Lebens und seines Heils ist. Mit den vorwiegend psychologischen Aspekten, die wir heute meist diskutieren, hatte das noch gar nichts zu tun. Dementsprechend ist auch Freiheit von einem theologischen Begriff mit starkem ethischen Einschlag (also etwas, das v.a. in zwischenmenschlichen Beziehungen ausgehandelt wird und zur Entfaltung kommt) zu einer Größe geworden, die ziemlich ausschließlich innerhalb des Individuums verortet wird. Darum ging's mir.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Luther hat ihm dabei prinzipiell recht gegeben, meinte aber, nach den Geboten zu leben sei zwar gut und schön, aber letztlich nicht heilsrelevant, weil die göttliche Gnade alles sei, worauf es dabei ankomme.
In der Tat, wenn die Christen wüßten dass ihre Religion weitaus fürchterlicher ist als der Islam. Nehmen wir etwa die Nächstenliebe. Das Gebot ist unerfüllbar. Der Mensch steht in totaler Abhängigkeit von Gottes Gnade. Es kommt nie zu einem Ausgleich.
Diese Menschen sprechen einem Großteil der Bevölkerung die Fähigkeit zum selbstständigen Handeln ab und gehen davon aus, dass Gesellschaft unter autoritärer Führung besser funktioniert. Ist ja ein ganz aktuelles politisches Thema.
Ein guter Punkt. Mit der Aufklärung kamen die großen individuellen Freiheitsrechte. Anything goes. Und wo stehen wir heute? Alle Strukturen und Rituale in der Gesellschaft sind weggebrochen. Nun steht er da, der freie Mensch und weiß nichts mit sich anzufangen. Die große Freiheit wird zur Qual. Er sehnt sich nach Führung und Autorität. Er findet sie in der islamischen Religion oder in der Selbstvermessung durch Trainingspläne. :teufel:
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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Meisterdieb hat geschrieben:
Und wo stehen wir heute? Alle Strukturen und Rituale in der Gesellschaft sind weggebrochen. Nun steht er da, der freie Mensch und weiß nichts mit sich anzufangen. Die große Freiheit wird zur Qual. Er sehnt sich nach Führung und Autorität.
Das stimmt. Gerade am Sonntagmorgen. Früher mußten alle in die Kirche gehen. Und heute muß ich mich entscheiden, wie ich den Vormittag verdaddele - 'ne Runde laufen, an den Pc oder einfach nur in die Sonne setzen, zweites Frühstück......hergott, ist das alles kompliziert geworden mit dieser Entscheidungsfreiheit.

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bones hat geschrieben:Das stimmt. Gerade am Sonntagmorgen. Früher mußten alle in die Kirche gehen. Und heute muß ich mich entscheiden, wie ich den Vormittag verdaddele - 'ne Runde laufen, an den Pc oder einfach nur in die Sonne setzen, zweites Frühstück......hergott, ist das alles kompliziert geworden mit dieser Entscheidungsfreiheit.
Dann geh doch einfach zum Arzt, machen viel Leute so.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Meisterdieb hat geschrieben:In der Tat, wenn die Christen wüßten dass ihre Religion weitaus fürchterlicher ist als der Islam.
Ich finde es ausgesprochen müßig, da noch Vergleichsrechnungen aufzumachen. Wer sich anmaßt, angesichts derart bombastischer Verbrechen, die beide sich geleistet haben und noch leisten, noch sowas wie einen Überblick für sich zu beanspruchen, ist entweder blöd oder zynisch oder beides.
Nehmen wir etwa die Nächstenliebe.
Du machst anscheinend denselben Fehler, den bei uns sehr viele begehen, nicht zuletzt etliche kirchliche Amtsträger: Du scheinst anzunehmen, das Gebot der Nächstenliebe sei genuin christlich. Ist es aber nicht, sondern es findet sich ausgerechnet dort, wo der Tanach am langweiligsten ist. Es gibt also kein christliches Patent auf die Nächstenliebe. Das sollten gerade Kirchenkritiker bedenken, denn sonst spielen sie unnötig denen in die Hände, an denen sie sich abarbeiten.
Das Gebot ist unerfüllbar.
Sagt wer?
Der Mensch steht in totaler Abhängigkeit von Gottes Gnade. Es kommt nie zu einem Ausgleich.
Dem modernen Individualisten sind Abhängigkeiten jedweder Art natürlich ein Graus. Okay, Dein Problem. Daß es zu keinem Ausgleich kommt, würde ich glatt bestreiten, aber ich habe wenig Lust, aus diesem Thread einen theologischen Diskurs zu machen.
Mit der Aufklärung kamen die großen individuellen Freiheitsrechte.
Träum weiter. Die Aufklärung ist nicht vom Himmel gefallen, sondern konnte glücklicherweise schon auf älteren Strömungen wie z.B. Humanismus und Renaissance aufbauen. Und danach kam dann erstmal die industrielle Revolution. Wem hat die welche Freiheiten gebracht?

Außerdem fiel die Aufklärung rein zufällig mit der zweiten und wirksameren Phase des Kolonialismus zusammen (seit ca. 1760 war England in Indien präsent, 1798 Napoleons Ägyptenfeldzug usw.). Aber warum auch nicht? Mit der Aufklärung hatte Europa ja endlich mal so richtig universelle Werte entdeckt, mit denen es sich den Rest der Welt zu beglücken lohnte. Oder, wie es ein großer Aufklärer unserer Tage formulierte:
To everything we know there is a season, a time for sadness, a time for struggle, a time for rebuilding. And now we have reached a time for hope. This young century will be liberty's century. By promoting liberty abroad, we will build a safer world. By encouraging liberty at home, we will build a more hopeful America. Like generations before us, we have a calling from beyond the stars to stand for freedom.
Falls Du bei Deinem nächsten Wettkampf zufällig mal einen Kenianer triffst, der Dir nicht vom Start weg enteilt ist, kannst Du ihm das mit den individuellen Freiheitsrechten ja mal ausführlich erklären. Da wird er sich bestimmt ganz doll freuen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Back to topic, schließlich ist das hier nicht offtopic- sondern der „Laufsport allgemein“-Thread. :zwinker5:

Persönlich mag ich die Wettkämpfe al dente.

Ich jage/hetzte die Beute und stelle sie dann kurz vor dem Ziel.

Keine Angst ihr Speckschwarten, Eisbeine, Speckröllchen, Schokoküsse, Rumkugeln + BMI-Trucker, ihr interessiert mich die Bohne. :uah:

Am meisten interessiert mich das junge Gemüse mit dem festen Fleisch, natürlich vor dem Verfallsdatum. :geil:

Sehr gerne schwelge ich in den Fotostrecken, wo ich den einen oder anderen Jungspund vernatze. :hihi:

:hallo:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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- primitiv-animalische Urtriebe der Rivalität, der Stärkste und Beste bekommt die Privilegien auf das schönste Weibchen, darf als Erster an die Beute, wird der Anführer,...Revierverteidigung,... - aus Minderwertigkeit sich selbst etwas zu beweisen und evtl. seine Leistung zu steigern und zu übertreffen - wie im richtigen Leben : immer bessere Leistung für Wirtschaftswachstum - Suchtverhalten um von Problemen abzulenken - statt Prügeleien Sportwettkämpfe ...
:party4:

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Didge hat geschrieben:- primitiv-animalische Urtriebe der Rivalität, der Stärkste und Beste bekommt die Privilegien auf das schönste Weibchen, darf als Erster an die Beute, wird der Anführer,...Revierverteidigung,...
Und Mädels, die an Wettkämpfen teilnehmen, haben hormonverseuchtes Fleisch gegessen?
- aus Minderwertigkeit sich selbst etwas zu beweisen und evtl. seine Leistung zu steigern und zu übertreffen - wie im richtigen Leben : immer bessere Leistung für Wirtschaftswachstum - Suchtverhalten um von Problemen abzulenken - statt Prügeleien Sportwettkämpfe ...
Interessante Betrachtung. Wenn es eine Suppe wäre, würde "Leipziger Allerlei" wohl am ehesten zutreffen. Nun muss man ja tatsächlich nicht an das ewige Wachstum glauben. Das ist ja auch begründbar. Ein klein bisschen Motivation irgend etwas zu tun, schadet dann aber doch nicht. Das Brötchen schmiert sich nicht von selbst. Und es muss ja auch erstmal verdient werden. Und irgendwo zwischen diesem Extrem und dem anderen - dem unbedingten Erfolgszwang - liegt wohl die Wahrheit.

Wahrscheinlich hast Du ja sogar Recht, dass es sich um einen primitiv-animalischen Urtrieb handelt. Na und! Du versuchst doch auch nicht den primitiv animalischen Schluckreflex abzuschalten.

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Didge hat geschrieben:- primitiv-animalische Urtriebe der Rivalität, der Stärkste und Beste bekommt die Privilegien auf das schönste Weibchen, darf als Erster an die Beute, wird der Anführer,...Revierverteidigung,... - aus Minderwertigkeit sich selbst etwas zu beweisen und evtl. seine Leistung zu steigern und zu übertreffen - wie im richtigen Leben : immer bessere Leistung für Wirtschaftswachstum - Suchtverhalten um von Problemen abzulenken - statt Prügeleien Sportwettkämpfe ...
Schade, schade. :rolleyes2

Wo kann so eine pseudokritische selbstgefällige Denke nur wieder hinführen? :schlafen:

Geh raus in die Sonne, dann geht es dir hoffentlich besser. :daumen:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Ich gebe aghamemnun uneingeschränkt recht.

Das ist wie die ewig gleiche Diskussion mit meiner Kollegin, die keine Kinder haben will, weil sie dann nicht mehr spontan in den Urlaub überall hin fliegen könnte. Fliegt aber so gut wie nie.

Oder der geizige Freund, der sich tot spart und sich einredet er könne sich alles kaufen, es aber eh nie machen würde.

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Es gibt also kein christliches Patent auf die Nächstenliebe. Das sollten gerade Kirchenkritiker bedenken, denn sonst spielen sie unnötig denen in die Hände, an denen sie sich abarbeiten.
Das Gebot ist unerfüllbar.
Sagt wer?
Schon kurz nach dem ersten Hahnenschrei verfluche ich den Zeitungsausträger, der mich auf die Zeitung warten lässt...
And now we have reached a time for hope.
Das Heilsversprechen gibt sich der Mensch nun selbst durch technischen Fortschritt, will sagen GPS am Handgelenk. Tja, ohne Gott benötigen wir eben allerhand Prothesen zur Selbstorientierung. Doch die Spielzeuge verlieren ihren Reiz. Was ist Leidenschaft fragt der letzte Mensch.
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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Yin hat geschrieben:Ich gebe aghamemnun uneingeschränkt recht.
Das ist wie die ewig gleiche Diskussion mit meiner Kollegin, die keine Kinder haben will, weil sie dann nicht mehr spontan in den Urlaub überall hin fliegen könnte. Fliegt aber so gut wie nie.
Oder der geizige Freund, der sich tot spart und sich einredet er könne sich alles kaufen, es aber eh nie machen würde.
Oder Frau Käßmann, die dem Feind die andere Backe hinhält. Natürlich freiwillig, denn es stände ihr frei das Schwert zu erheben. :D Der Instinkt der Selbsterhaltung, ein Insekt wirft sich auf den Rücken und stellt sich tot, wird umgedeutet in eine moralische Handlung zum Wohlgefallen Gottes. :klatsch:
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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Meisterdieb hat geschrieben:Oder Frau Käßmann, die dem Feind die andere Backe hinhält. Natürlich freiwillig, denn es stände ihr frei das Schwert zu erheben. :D Der Instinkt der Selbsterhaltung, ein Insekt wirft sich auf den Rücken und stellt sich tot, wird umgedeutet in eine moralische Handlung zum Wohlgefallen Gottes. :klatsch:
Ich weiss zwar nicht was Du getrunken hast. Ich hätte aber auch gern etwas davon. Also sag´s bitte...

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Was ich so toll am Sport finde ist, dass sich damit unterschiedlichste Ziele erreichen lassen - Gesundheit, Spaß, Hobby, Leistungssteigerung, Gewichtsreduktion.

Jeder Mensch hat andere Ziele und ich sehe Sport als Mittel zum Zweck. Der Läufer, der einfach nur draussen die frische Luft genießen will, wenn er morgens durch den Wald bei Vogelgezwitscher läuft hat genauso die Daseinsberechtigung wie der Läufer, der für einen Wettkampf trainiert oder um das ein oder andere Pfund zu verlieren.

Was ich schade finde ist, dass manchmal die Toleranz zwischen den Menschen mit unterschiedlichen Zielen fehlt.

Warum Wettkämpfe?
Auch hier sehe ich unterschiedliche Beweggründe und Ziele.
Man kann sich zum Ziel setzen zu gewinnen, auf einen Podestplatz zu laufen, unter die Top10 zu laufen, ins erste oder zweite Drittel zu laufen, überhaupt ins Ziel zu kommen oder man genießt einfach nur die Atmosphäre und trifft nette Menschen.
Ich finde es cool zu laufen, es zu genießen und auch ab und zu an einem Wettkampf teilzunehmen. Dazu steh' ich :)

Und ich respektiere auch, dass Wettkämpfe nicht jedermanns Sache sind.

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Meisterdieb hat geschrieben:Oder Frau Käßmann, die dem Feind die andere Backe hinhält.
Zu Frau Käßmann sag ich mal lieber gar nichts. Aber wo sie recht hat, hat sie recht (bzw. Jesus von Nazareth, von dem sie den Spruch hat). Mir hat mal in der U-Bahn so ein Proll, nachdem ich im Gedränge versehentlich auf seinem Fuß gelandet war, deftig eine gelangt. Daraufhin erwiderte ich: "Danke schön", wandte ihm meine andere Seite zu und fuhr fort: "Und jetzt hier bitte auch noch, damit das Gleichgewicht wieder stimmt." Damit hatte der Zoff sich dann erledigt, der ganze Wagen hat gelacht oder gefeixt, und der Typ ist rot wie eine Tomate an der nächsten Haltestelle ausgestiegen.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Didge hat geschrieben:- primitiv-animalische Urtriebe der Rivalität, der Stärkste und Beste bekommt die Privilegien auf das schönste Weibchen, darf als Erster an die Beute, wird der Anführer,...Revierverteidigung,... - aus Minderwertigkeit sich selbst etwas zu beweisen und evtl. seine Leistung zu steigern und zu übertreffen - wie im richtigen Leben : immer bessere Leistung für Wirtschaftswachstum - Suchtverhalten um von Problemen abzulenken - statt Prügeleien Sportwettkämpfe ...
So ist das Leben. Ohne diesen Instinkt oder genetischen Vorgaben würden wir als Einzeller aussterben. Und die, die das nicht verstanden haben sterben auch als Jungfrauen aus, oder müssen sich mit den "Resten" begnügen. :P

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aghamemnun hat geschrieben:Klar, Freiheit ist ein großes Wort. Und auch mir schwappt gelegentlich das Adrenalin bis in die Pupillen, wenn ich gewisse Leute (v.a. US-Politiker und Ärztefunktionäre) davon schwadronieren höre. Deshalb habe ich ja auch konkret erläutert, worum es mir dabei geht. Vielleicht hast Du Dich von dem bloßen Begriff ein wenig zu sehr von diesen Ausführungen ablenken lassen. Jedenfalls kann ich nichts mit dem Vorwurf anfangen, ich hätte rein abstrakt, sozusagen mit einem brutalen Schlag-, Hieb- und Stichwort argumentiert.
Danke Agha, für die ausführliche Antwort.

Vielleicht liegt es auch an unserem stark unterschiedlichen „Forumsalter“. Kann mir gut vorstellen, dass man nach einer gewissen Anzahl gelesener Beitrage (und geschriebener Antworten) von selbst anfängt, die Ebenen der Fragenden bewusst zu verlassen, und etwas tiefer zu bohren. Antworten auf die eigentliche Fragestellung gab es ja genug.

Deine Ausführungen sind -so ausführlich erläutert- auch für mich nachvollziehbar und äußerst interessant. Mich jedenfalls haben Sie zum Nachdenken angeregt. Gestört hatte (und hat) mich nur dieser Unterton, der sich in den Worten bizarr und abstoßend fand. Schließlich beziehst Du Dich auf das Anliegen des TE und sprichst damit auch Läufer an, die ähnlich denken (bezüglich Wettkampfteilnahmen). Heute hat Marathonus in seiner Antwort meine Meinung zum Thema sehr gut getroffen.
Was mich noch interessiert: Beschäftigst Du Dich beruflich mit Philosophie/Ethik/Gesellschaft/Geschichte oder hast Du Dir das alles privat angelesen?
Garmin

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mtbfelix hat geschrieben:Vielleicht liegt es auch an unserem stark unterschiedlichen „Forumsalter“. Kann mir gut vorstellen, dass man nach einer gewissen Anzahl gelesener Beitrage (und geschriebener Antworten) von selbst anfängt, die Ebenen der Fragenden bewusst zu verlassen, und etwas tiefer zu bohren.
Wahrscheinlich liegt es eher an einer allgemeinen Neigung, manche Äußerungen ein wenig gegen den Strich zu bürsten. Ich mache das auch sonst ganz gern, wenn es mir nötig oder zumindest hilfreich erscheint. Material dafür gibt es ja genug, schließlich sagt man, wenn man einen Satz ausspricht, noch mehrere weitere Sätze zwischen den Zeilen.
Was mich noch interessiert: Beschäftigst Du Dich beruflich mit Philosophie/Ethik/Gesellschaft/Geschichte oder hast Du Dir das alles privat angelesen?
Och, ich war schon drauf und dran, mich beruflich ziemlich ausführlich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Kam dann aber doch anders. Aber bis dahin hatte ich schon so viel Zeit auf diese Interessen verwendet, daß ich bestimmte Einstellungen und Denkweisen dermaßen verinnerlicht hatte, daß ich hinterher einfach dabei geblieben bin.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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"Es geht um die besten Noten, das beste Aussehen, die besten Besitztümer, den besten Job oder die schönste Frau. Dieser Wettkampf endet nie, denn was kommt nach dem Wettkampf, genau der nächste Wettkampf. Habe ich mir z.B. bei der Jobsuche den Sieg erkämpft beginnt schon das nächste Rennen, nämlich den Job durch Leistung auch zu verteidigen. Genauso verhält es sich mit Frau, Familie oder Freunden."


Ernst gemeinter Rat:
Du solltest Dir mal ernsthaft Gedanken über Dein Leben, Deine Arbeit und Deine Freunde/Familie machen!!!

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triaflo hat geschrieben:"Es geht um die besten Noten, das beste Aussehen, die besten Besitztümer, den besten Job oder die schönste Frau. Dieser Wettkampf endet nie, denn was kommt nach dem Wettkampf, genau der nächste Wettkampf. Habe ich mir z.B. bei der Jobsuche den Sieg erkämpft beginnt schon das nächste Rennen, nämlich den Job durch Leistung auch zu verteidigen. Genauso verhält es sich mit Frau, Familie oder Freunden."
Ein vierzigjähriger Jurist ohne Herzinfarkt wird in einer Kanzlei schief angesehen. Höher, schneller, weiter. Homo homini lupus. :teufel: Und die Kirche und ihr Dogma der Naturbeherrschung hat dem kräftig zugearbeitet. Luther ist der eigentliche Sklavenantreiber.
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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Meisterdieb hat geschrieben:Ein vierzigjähriger Jurist ohne Herzinfarkt wird in einer Kanzlei schief angesehen. Höher, schneller, weiter. Homo homini lupus. :teufel: Und die Kirche und ihr Dogma der Naturbeherrschung hat dem kräftig zugearbeitet. Luther ist der eigentliche Sklavenantreiber.
Bildest Du Dir allen Ernstes ein, als Aphoristiker habest Du das Format eines Georg Christoph Lichtenberg, Karl Kraus oder Alischer Nawoi?

Kleiner Tip von Ludwig Wittgenstein: Worüber man nicht reden kann, darüber muß man schweigen. Merckx Dir!
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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Bildest Du Dir allen Ernstes ein, als Aphoristiker habest Du das Format eines Georg Christoph Lichtenberg, Karl Kraus oder Alischer Nawoi?Kleiner Tip von Ludwig Wittgenstein: Worüber man nicht reden kann, darüber muß man schweigen. Merckx Dir!
Richte doch die Botschaft bitte an die vierte Gewalt, die Medien. Die moderne Seinsvergewisserung dort ist nicht denken und schweigen, sondern nicht denken und reden! Alles was etwa im TV auftaucht scheint mir Abstammung Frosch zu sein: Quak, quak, quak! :hallo:
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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Meisterdieb hat geschrieben:Richte doch die Botschaft bitte an die vierte Gewalt, die Medien. Die moderne Seinsvergewisserung dort ist nicht denken und schweigen, sondern nicht denken und reden! Alles was etwa im TV auftaucht scheint mir Abstammung Frosch zu sein: Quak, quak, quak! :hallo:
touchè
Quak, quak...

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Meisterdieb hat geschrieben:Ein vierzigjähriger Jurist ohne Herzinfarkt wird in einer Kanzlei schief angesehen. Höher, schneller, weiter. Homo homini lupus. :teufel: Und die Kirche und ihr Dogma der Naturbeherrschung hat dem kräftig zugearbeitet. Luther ist der eigentliche Sklavenantreiber.
Das ist eher wirr als gescheit und bedient Klischees, ohne irgendeine kritische Tiefe erkennen zu lassen. Eine wahllose Aneinanderreihung von Formulierungen ist noch keine Aussage!
Gruß vom NordicNeuling

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Hallo,

um zum Thema zurückzukommen, ich nehme gerne und regelmäßig an Wettkämpfen teil.

Allerdings möchte ich als erstes das Wort "Wettkämpfe" durch "Volksläufe" ersetzen.

Ich nehme in der Hauptsaison (März-Oktober) an 1-2 Volksläufen (10-30 km) im Monat teil. Allerdings sind nur 2-3 davon für mich auch "Wettkämpfe", an denen ich Vollgas gebe und für die ich mich intensiver vorbereite. Bei der Menge an Läufen ist es für den Körper natürlich schwer, jedes mal auf ganze zu gehen und mit Sicherheit auch nicht gesundheitsfördernd. Das heißt aber nicht, dass ich diese Läufe nur als Trainingsläufe sehe. Ich mache es immer von meiner aktuellen Verfassung und Motivation abhängig, wie schnell ich unterwegs bin.

Die meisten Gründe, warum ich diese Läufe mag, wurden hier schon mehrfach erwähnt:
- Im Training komme ich niemals an meine Leistungsgrenzen, wie es im Wettkampf der Fall ist. Häufig laufe ich bei einem Wettkampf Zeiten, die ich im Training ohne "gezogen" zu werden, niemals erreiche. Ich mag auch das "Glücksgefühl", wenn ich am Limit gegen meinen inneren Schweinehund ankämpfe und an mein absolutes Limit komme.
- Man trifft immer wieder die gleichen Gesichter und es ist interessant sich mit gleich schnellen Läufern zu messen.
- Mann ist unter gleichgesinnten, die bei Wind und Wetter den Lauf bewältigen.
- Man hat die Möglichkeit Strecken zu laufen, die ohne die Absperrungen im Training nie möglich wären, oder sogar sonst für die Öffentlichkeit gesperrt sind.
- Man kann seine eigenen Fähigkeiten ausloten.
- Vollverpflegung und T-Shirts :D

Der Hauptgrund ist für mich aber einfach die gesamte Atmosphäre. Große Läufe mit tausenden Teilnehmern machen einfach nur Spaß. Besonders mag ich aber auch die "kleineren" Volksläufe, sogar die mit mehreren Runden. Wenn das halbe Dorf an der Straße anfeuert, sich zum gemeinsam zusehen und grillen trifft, Musik gespielt wird, alle paar Meter ein Getränkestand steht oder Duschen zum erfrischen am Straßenrand aufgestellt werden, machen einen Lauf zu einem echten Erlebnis.
In der Woche laufe ich natürlich genau so gerne alleine durch Wald und Feld und genieße die Natur und die Ruhe. Da ist ein Volkslauf am Wochenende ein schönes Kontrastprogramm.

Dies sind meine ganz persönlichen Gründe für Wettkämpfe, bzw. Volksläufe. Ich denke jeder hat seine eigenen Vorlieben und ALLE haben eine Daseins Berechtigung. Jeder sollte es machen wie er es für richtig hält und andere Beweggründe ob Pro oder Contra einfach kommentarlos akzeptieren. :)

Schönen Abend und Grüße aus dem Kreis Düren.

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Marathonus hat geschrieben: Warum Wettkämpfe?
Auch hier sehe ich unterschiedliche Beweggründe und Ziele.
Man kann sich zum Ziel setzen zu gewinnen, auf einen Podestplatz zu laufen, unter die Top10 zu laufen, ins erste oder zweite Drittel zu laufen, überhaupt ins Ziel zu kommen oder man genießt einfach nur die Atmosphäre und trifft nette Menschen.
Ich finde es cool zu laufen, es zu genießen und auch ab und zu an einem Wettkampf teilzunehmen. Dazu steh' ich :)

Und ich respektiere auch, dass Wettkämpfe nicht jedermanns Sache sind.
Da hier die meisten Antworten pro-WK sind, möchte ich mal meine persönlichen Gründe nennen, warum ich keine Wettkämpfe laufe:

Warum laufe ich?
- Um mein Fitnesslevel zu halten
- Ruhe & Zeit zum Nachdenken
- Natur genießen

Ich bin keine gute Läuferin, würde also bei einem Wettkampf nicht viel "reißen". Nur damit Ihr mich nicht falsch versteht, das ist für mich kein Punkt gegen WK. Ich bin z.B. eine sehr gute Skifahrerin, wurde auch von verschiedenen Vereinen schon zu Rennen gedrängt, bei denen ich auch vorne gelandet bin. Aber es interessierte mich einfach nicht. Ich fahre lieber eine selbst gewählte Strecke, wann & wie ich will.

Diese negativen Punkte lassen sich für mich auch auf Lauf-WK übertragen:
- fixe Streckenführung
- vorgeschriebene Zeiten
- Warterei vor dem Start

Ich ziehe halt einfach keine Benefits daraus und laufe lieber alleine & mit kurzfristigen Entscheidungen (heut möchte ich schnell laufen/ weit laufen,...). Habe aber Verständnis für alle, die gerne Wettkämpfe laufen :)

Außerdem sind die Renn-Skifahrer recht missgünstig. Vielleicht sind die WK-Läufer da ein freundlicherer Menschenschlag :zwinker5:

Edit: Ich war schon bei mehreren WK (groß & klein) als Helfer dabei, der Funke ist absolut nicht übergesprungen :P

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Cyberboy2010 hat geschrieben: Allerdings möchte ich als erstes das Wort "Wettkämpfe" durch "Volksläufe" ersetzen.
Was stört Dich an der Bezeichnung: Wettkampf, wenn Du dabei um die Wette (auch gegen Dich selbst) kämpfst.

Für mich ist "Volkslauf" bedeutungsähnlich eher mit einem Lauf ohne Zeitnahme. "Freude durch Bewegung", oder so.

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Fuer mich als einen der amateurhaftesten Amateure sind die (bisher) seltenen WK eine super Gelegenheit, alte Freunde, Bekannte und gute Kumpels wiederzutreffen, die gluecklicherweise alle nicht in der Heilsarmee sind. Am Grill mit Bierchen stellt sich dann noch dazu raus, dass es auch keine Veganer sind, da kann ja nichts schiefgehen.

Nach dem Lauf wird erstmal gefeiert und ich muss erst mal höchst wissenschaftlich erklären (so wie Steffny), wie man 10km unter 1 Stunde läuft - schliesslich bin ich weithin bekannt als der beste Läufer in der gesamten Verwandschaft und ein grosser Trainingstheoretiker. (Ok, ich relativiere: Viele davon sind Lehrer)

Das Schönste ist natuerlich (vor allem, wenn man so selten an WK teilnimmt) die Fruechte seiner Arbeit zu ernten, endlich mal nicht einsam laufen zu muessen - und dann friedlich abends in meinem Bettchen mit einem Lächeln im Gesicht) einzuschlafen. (um Missverständnissen vorzubeugen: Und natuerlich auch wieder aufzuwachen)
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Seh es ähnlich wie der Threadersteller. Laufe zum Spaß und mach Wettkämpfe nur ab und zu und nebenbei. Entweder weils der lokale Stadevent ist und man doch einige kennt aber am liebsten kleine aber feine Läufe. Mag keine Massenveranstaltungen und nehm nur ein paar kleine Läufe übers Jahr verteilt mit um die Motivation zum Training über schwierige Jahreszeiten hoch zu halten.
Der einzig große Lauf der mich noch reizt ist der Athen Marathon- vielleicht irgendwann mal

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Nette Diskussion hier, was kann ich dazu Sinnvolles beitragen?

Ein WK ist für mich die Möglichkeit meine maximal erreichbare Lauf- Leistung anzurufen und mich mit anderen zu messen. Außerdem ist es eine Art Extremerlebnis, welches es in modernen Leben nur noch selten gibt. Eine gewisse Aufregung und Stress gehören für mich dazu, dafür gibt es dann aber auch den Adrenalin- Kick als Belohnung.

Andererseits finde ich Einstellungen wie "Lehre fürs Leben" Ehrgeiz ist wichtig" oder gar "animalistischer Urtrieb" genauso unpassend wie "Laufen hilft mir mit Stress fertig zu werden."

Ich kann dieses ewige Sportler- Gequatsche von Leistung und Kämpfen und Ehrgeiz und Besser sein nicht mehr hören, es hängt mir buchstäblich zum Halse heraus. Wie die Profis so die Amateure. Als ob alle anderen Leute in den Tag hineinpennen und alles geschenkt bekommen würden.

Und das es im Leben oder gar im Job immer gerecht zuginge, daß stets der Bessere weiterkommt, halte ich für blauäugig. Es geht vielmehr oft darum, der- oder diejenige zu sein, welche(n) Andere in einem sehen wollen.

Sport ist auch die Möglichkeit sich als Jemand darzustellen, wie Andere ihn gerne sehen: leistungbereit, systemkonform, unkompliziert, gehorsam. Deshalb galt Leistungssport immer auch schon als Kaderschmiede für berufliche Eliten.

Natürlich kann ein schönes WK- oder Sporterlebnis mich bereichern oder ablenken. Aber wenn das Training oder der WK vorbei sind, dann ist Alles genau so gut oder eben auch so besch.. wie vorher. Sport löst keine Probleme.

In diesem Sinne: Spaß am Laufen gerne, aber bitte die ganze Lauferei nicht zu ernst nehmen.
Es gibt Wichtigeres.

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Plattfuß hat geschrieben: aber bitte die ganze Lauferei nicht zu ernst nehmen.
Es gibt Wichtigeres.
Ne. also wirklich! Alles was recht ist. aber Wichtigeres als Laufen? Ne, ne, ne! Nicht mit mir! :tocktock:

:teufel:
Gruß vom NordicNeuling

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NordicNeuling hat geschrieben:Ne. also wirklich! Alles was recht ist. aber Wichtigeres als Laufen? Ne, ne, ne! Nicht mit mir! :tocktock:

:teufel:
Doch, es gibt wichtigeres, zumindest danach: Der Physiotherapeut, der Masseur, Orthopäde..
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Plattfuß hat geschrieben:Nette Diskussion hier, was kann ich dazu Sinnvolles beitragen?
was wohl:
es hängt mir buchstäblich zum Halse heraus.
:daumen:

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Ich laufe nicht gegen die Uhr sondern gegen meinen Bewegungsmangel.Daher habe ich über eine Teilnahme an einen Wettkampf noch gar nicht nachgedacht.

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Plattfuß hat geschrieben: Andererseits finde ich Einstellungen wie "Lehre fürs Leben" Ehrgeiz ist wichtig" oder gar "animalistischer Urtrieb" genauso unpassend wie "Laufen hilft mir mit Stress fertig zu werden."
Egal, ob Schach, oder Yoga etc, alle Anhänger glauben, bestimmte erlernte Fähigkeiten nutzbringend gleich aufs ganze Leben uebertragen zu können/muessen.
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Rolli hat geschrieben:Was stört Dich an der Bezeichnung: Wettkampf, wenn Du dabei um die Wette (auch gegen Dich selbst) kämpfst.

Für mich ist "Volkslauf" bedeutungsähnlich eher mit einem Lauf ohne Zeitnahme. "Freude durch Bewegung", oder so.
Mich "stört" an der Bezeichnung eigentlich nichts. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass für mich nicht jeder "Volkslauf /Straßenlauf" auch ein Wettkampf ist. Ich verstehe unter Wettkampf, dass ich versuche Sieger zu werden oder besser zu sein als Andere. Mir gefallen aber, wie schon vorher erläutert, auch andere Aspekte bei einem Wettkampf/Volkslauf.
Antworten

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