kurze Zusammenfassung zu mir:
- 25 Jahre, männlich, 182cm - 62kg
- in den letzten 10 Jahren immer wieder eher unregelmäßig gelaufen
- seit Mai 2015 Umfang auf 4 Einheiten pro Woche erhöht, Ziel: Marathon im September 2015
- Wettkampfzeiten: HM Juni 2015 in 1:59:xx
Es sind jetzt noch etwa 3 Wochen bis zum Marathon, Ich habe keine Trainingseinheit verpasst und mich auch ansonsten stark an dem Plan orientiert, einzig die langen Läufe habe ich immer etwas länger gemacht als laut Plan vorgeben.
Nun zu meinen Problemen:
1. Ich habe das Gefühl durch das Training langsamer geworden zu sein. Bevor ich den Trainingsplan nutzte habe ich eher "willkürlich" und planlos trainiert, insbesondere bin ich im Training immer deutlich schneller gelaufen als das jetzt der Fall ist - ich weiß, letzteres soll man eigentlich nicht, jedoch ist trotz dieses unorthodoxen Trainings die für mich zu diesem Zeitpunkte gute HM Zeit von 1:59 rausgesprungen. Im Training war ich immer so mit 5:10-5:30 min/km unterwegs, ich empfand dieses Tempo damals als angenehm und nicht allzu anstrengend.
Nach dem HM bin ich auf den Trainingsplan umgestiegen, es war anfangs extrem schwierig für mich so langsam zu laufen wie vorgeschrieben. Ich habe mich daher auch nur grob an den Pace Vorgaben orientiert, mit 7:xx kann ich einfach nicht mehr sauber laufen, ich war nun in der Regel mit 6:00-6:45min/km unterwegs.
Mittlerweile hab ich mich scheinbar an dieses langsame Tempo so sehr gewöhnt, dass ich die Intervalleinheiten im Trainingsplan, die mit einer Pace ~5:20 gelaufen werden, nicht mehr durchhalte. Noch vor 3 Monaten bin ich problemlos 70-80min in 5:15min/km gelaufen und jetzt schaffe ich nicht einmal mehr 6x800m Intervalle in ähnlichem Tempo? Ich bezweifle auch stark dass ich derzeit nochmal einen HM in 1:59 laufen könnte.
Kann es sein dass der Ausdauerzuwachs in Richtung Marathon, so stark zu lasten der Geschwindigkeit ging? Oder habe ich falsch trainiert?
2. Wie oben kurz erwähnt habe ich die langen Läufe im Vergleich zum Trainingsplan etwas ausgedehnt. Mein letzter, längster und damit auch letzer wirklich langer Lauf vorm Marathon war 30km lang, trotzdem habe ich große Zweifel den Marathon durchlaufen zu können (schon gar nicht in der angeblichen Zielzeit von 4:17).
Ich bin die langen Läufe immer mit einem Tempo zwischen 6:15 und 6:30 gelaufen und war danach immer ziemlich platt. Ich hab deutlich gespürt dass die Muskulatur, insbesondere im Kniebereich, an ihren Grenzen ist.
Ich frage mich daher, wie sollte (!) es mir möglich sein einen kompletten Marathon in 6:05 zu laufen was ja laut Plan möglich sein sollte? Hat man so einen großen Kraftgewinn durch Tapering, dass man auf einmal zu so einem Leistungssprung in der Lage ist?
Wichtigste Frage ist vor allem, in welchem Tempo lauf ich den Marathon an? Ich kann doch nicht einfach in einem Tempo starten dass ich nie zuvor über so lange Distanzen gelaufen bin, in der Hoffnung dass es schon klappen wird weil es ja im Plan so steht? Oder ist es vielleicht gar nicht in erster Linie die Distanz die mich in den langen Läufen so platt gemacht hat, sondern die Laufdauer (bis zu 3:15h)?
Ich weiß, viele Fragen, ich hoffe ihr könnte mir bei einigen davon mit Erfahrung und Rat zur Seite stehen