Veganer missionarisch unterwegs (von Eidgenossin auf Wordpress veröffentlicht)
Menschen, die mir ihr Weltbild aufdrängen wollen sind mir aus zwei Gründen suspekt. Zum einen ist es diese Fremdbestimmung, die mich meiner persönlichen Freiheit, zu denken und zu fühlen, was ich bestimmt habe, berauben will und zum anderen streben sie wenn sie missionarisch unterwegs sind oft eine Veränderung der ganzen Gesellschaft an.
Mir ist es egal, wer sich wie ernährt, ob jemand raucht, Alkohol trinkt, Drogen nimmt oder joggt. Ob er zu Fuss, mit dem Fahrrad oder dem Auto unterwegs ist. Leben und Leben lassen, ist für mich nicht irgendein Motto, sondern die Basis um selber zufrieden durch die Welt gehen zu können.
Es macht mir Angst, wenn aber jemand anfängt seinen Lebensstil als den einzig richtigen zu propagieren und radikal fordert, dass alle diesen anzunehmen haben.
Auf Twitter schrieb kürzlich ein Veganer: “Milch tötet Kälber”
Erstens ist die Aussage schlicht falsch. Milch tötet keine Kälber. Kuhmilch ist für Kälber nicht giftig.
Zweitens ist die darin versteckte Botschaft, wer Milch trinkt, tötet Kälber ein ziemlich happiger Vorwurf.
Ich habe diesen Tweet nicht einfach ignoriert, sondern darauf reagiert. Daraufhin tauchten plötzlich Begriffe wie Mord und ermorden von Tieren auf, es wurde mit dem vergewaltigen und töten von Menschen verglichen und endete vorläufig in der Forderungen, dass die Tiere dieselben Rechte wie Menschen haben müssen und dass sich die Menschheit veganisch ernähren müsste. Begründet wurde letzte Forderung damit, dass dann niemand mehr hungern müsste.
Das ist der Versuch moralischer Nötigung. Wer will schon schuld sein, am Welthunger und wer will schon tierfeindlich sein.
Die Anfragen, warum Tiere (immerhin sprechen wir bei Kühen und Kälbern von vom Menschen gezüchteten Nutztieren) dieselben Rechte wie Menschen haben sollten, wurden nicht mit sachlichen Argumenten beantwortet sondern lediglich mit dem Anspruch, es müsse so sein.
Da ich Fleisch aus geschmacklichen Gründen nicht so mag, esse ich viel Milchprodukte, wie Butter und Käse und ich mag, das was man aus der Kombination von Milch und Eiern machen kann. Ich bin also schon mal persönlich nicht bereit ohne plausiblen Gründe auf etwas, das ich sehr gerne esse zu verzichten.
Die Art und Weise, wie die Forderungen in letzter Zeit immer häufiger öffentlich, auch im Schweizer Fernsehen (Zischtigsclub) gestellt werden, zeugen von einer intoleranten und fanatischen Haltung.
Stellen wir uns doch einfach mal vor, diese Forderungen würden in Form einer Initiative vors Volk kommen, von diesem angenommen und müssten dann umgesetzt werden. Das wäre eine radikale Veränderung unserer Gesellschaft, ein Einschnitt in die persönliche Freiheit des Einzelnen und hätte offen gesagt einen faschistischen Charakter. Viehzucht und Fleischproduktion würden verboten, Nutztierhaltung abgeschafft. Der Import sämtlicher Lebensmittel, die tierische Produkte, wie tierische Fette, Milcheiweiß, Eier oder andere tierische Produkte enthalten würde verboten. Verschärfte Grenzkontrollen bei Privaten, Hausdurchsuchungen bei Verdacht auf den Besitz von tierischen Produkten, Kriminalisierung all jener, die sich trotz Gesetz nicht an diese Ernährungsvorschriften halten. Eine Zunahme der Wilderei und somit ein massiver Anstieg der Kriminalitätsrate.
Ich male schwarz? Nein, ich denke das ganze nur bis zu Ende.
Was geschähe mit den Nutztieren? Töten darf man sie nicht. Wildert man sie aus? Schlechte Idee. Bei Hühnern würds ja noch gehen, die Fuchspopulation würde etwas ansteigen, aber Herden von verwilderten Kühen sind ziemlich gefährlich. Wer es nicht glaubt, frage mal nach was in der Sperrzone von Fukushima mit den freigelassenen Kühene passiert ist. Sie bilden Herden geführt von einer Mutterkuh und greifen alles an.
Getreide und Gemüse kann man nicht überall anpflanzen, die klimatischen Bedingungen müssen gegeben sein. Die Anbaugebiete würden sich aufs flache Mittelland und einen Teil des Ostens konzentrieren, müssten aber so umzäunt werden, dass die freigelassenen Nutztiere sie nicht verwüsten. In Bergbieten lässt sich weder Getreide noch Kartoffeln anpflanzen. Bergregionen müssten fast den ganzen Bedarf an pflanzlichen Lebensmitteln aus dem Mittelland “importieren”.
Wir können nur einen Teil des Getreides, das wir anpflanzen selber verwerten, der Rest ist schlicht Viehfutter. Natürlich könnte man so die nun den Menschenrechten gleichgestellten Tiere weiterhin durchfüttern. Tierhaltung würde dann zur Pflicht. Nur wer zahlt dafür?
Sie weiterhin einzusperren wäre ja bei dem Menschen gleichgestellten Rechten nicht möglich ,da Freiheitsberaubung. Sie durch natürliche Selektion aussterben lassen. Sie zu sterilisieren geht auch nicht, denn das würde ebenfalls ihre Rechte beschneiden.
Aber soweit wird es eh nie kommen, denn die Missionare der Veganer verkennen einen wichtigen Aspekt der Realität. Die Menschheit bräuchte, um sich rein pflanzlich zu ernähren eine zweite Erde, die nur dem Pflanzenbau dient. Unsere bietet schlicht nicht genug klimatisch geeignete Anbauflächen. Die Haltung von Nutztieren als Fleisch oder Milchlieferanten ist hingegen überall möglich und wird deswegen auch weiterhin praktiziert werden.
Veganer und ihr missionarisch geführtet Feldzug zeigt aber auf, wie gefährlich ideologische Bewegungen sind. Immer dann wenn eine Gruppe sich als die moralisch besseren Menschen versteht, da taten die Nationalsozialisten genauso wie die Kommunisten, und verlangt, dass sie anderen ihr Verhalten dem ihren anpassen müssen, ist die Versuchung gross diese mit Hilfe von Gewalt umzusetzen. Zwang an sich auch wenn er auf demokratischem Weg installiert wird, bleibt Zwang. Gewalt ist es dann, wenn die Forderungen jeglichem Nutzen für die Allgemeinheit entbehren und diesen keinen Schutz wie z.B. vor Radioaktiver Verseuchung bieten. Die Gewalt ist bereits in der Sprache der veganischen Missionare angekommen, indem sie das Schlachten von Nutztieren als Tötung und Mord bezeichnen und es dem Töten von Menschen und im Falle der Kälber mit Kindermord gleichstellen.
Quelle:
https://eidgenossin.wordpress.com/2013/ ... unterwegs/