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Krank drei Wochen vor Marathon, wie restliche Woche gestalten?

Krank drei Wochen vor Marathon, wie restliche Woche gestalten?

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Sonntag beim 34 km-Lauf ging es schon los, Montag war mir dann richtig schlecht und Dienstag und Mittwoch war ich krank geschrieben.

Am Sonntag war bei mir nach 25 km, wovon ich aber schon ca. 5 km nur gegangen bin, Schluss und ich lies mich von meiner Freundin auf der Strecke abholen. Sobald ich nach einer Gehpause wieder angefangen habe das Tempo zu erhöhen, war mir nach max. 500 m total schlecht. Ich musste mich auch immer wieder hinsetzen oder in die Hocke gehen und hatte oft das Gefühl mich gleich zu übergeben. Ich dachte zunächst es läge einfach daran, dass ich zu wenig gegessen und das Streckenprofil unterschätzt hatte. Zwei Stunden vor Lauf nur zwei helle Brötchen mit etwas Marmelade gegessen und dann für den 3,5 Stunden-Lauf nur einen Energieriegel (CLIF Bar) dabei gehabt. Zu trinken (Leitungswasser mit einer Prise Salz) hatte ich aber genug dabei und ich habe auf der Strecke in einem Burgrestaurant auch nochmal nachgefüllt. Manche Steigungen waren so steil, dass die selbst im Spaziergang anstrengend waren.
Abends waren wir dann noch auf einer Old School Hiphop-Party, wo ich trotz Schmerzen in den Beinen fast 4 Stunden durchgetanzt habe. Konditionell habe ich meinen 34 km-Lauf also bewältigt. :zwinker5: Beim ersten alkoholfreien Weizen hatte ich leichte Magenkrämpfe, die waren aber schnell verschwunden. Danach gab es nur noch ein Bier, eine Cola und Wasser für mich. Probleme hatte ich keine mehr.
Montag war ich dann erst auf dem Ostermarsch und hatte da schon Angst zu pupsen. Wie sich zu Hause auf dem Klo dann rausstellte, war es auch gut, den Pups nicht rauszulassen. Mir war den ganzen Tag über auch richtig schlecht, Essen ging aber ohne Probleme. Auf's Klo musste ich auch nicht mehr, sondern erst am nächsten Tag wieder.
Dienstag dann nach dem Aufstehen auf's Klo und wieder einen flüssigen Kuhfladen hinterlassen. Außerdem plagten mich Kopfschmerzen und ich hatte 39,2° Fieber.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bin ich dann um 2 Uhr nachts aus meinem schweißgebadeten Bett aufgestanden und habe mich einmal abgeduscht. Danach bin ich auf's Sofa und konnte dann auch endlich einschlafen.
Mittwoch war bis auf Kopfschmerzen wieder alles okay und heute bin ich auch schon wieder an der Arbeit.

So, nun kennt ihr meinen Krankheitsverlauf und seid gut auf meine eigentliche Frage vorbereitet. :D Wie soll ich die restliche Trainingswoche gestalten?

Der Trainingsplan hat eigentlich folgendes vorgesehen.
29.03.: 10 min Einlaufen, 3, 6, 9, 6 und 3 min Tempoläufe mit 3, 5, 7 und 5 min Trabpause, 10 min Auslaufen
31.03.: 20 km langsamer Dauerlauf
02.04.: 40 min lockerer Dauerlauf, anschließend 3 Steigerungen
03.04.: 10 min Einlaufen, 10 km Wettkampf, 15 min Auslaufen

Ich denke ich verabschiede mich mal von meinem Ziel, den Marathon am 17.04. in unter 4 Stunden zu bewältigen, und setze nur noch auf's Finishen. Den 10 km Wettkampf hatte ich auch für übermorgen (Samstag) geplant, weil da hier in der Nähe einer stattfindet, aber aufgrund meiner Krankheitstage werde ich den wohl eher sein lassen. Ich denke mir also folgendes.
31.03.: 20 km langsamer Dauerlauf
01.04.: 10 min Einlaufen, 3, 6, 9, 6 und 3 min Tempoläufe mit 3, 5, 7 und 5 min Trabpause, 10 min Auslaufen
03.04.: 34 km Lauf
Ich würde den langen Lauf vom Sonntag gerne wieder- bzw. nachholen oder ist das zwei Wochen vor dem eigentlichen Marathon zu viel? Da ich jetzt auch mehr auf die Distanz als auf die Geschwindigkeit achte, macht das glaube mehr Sinn, als ein 10 km Wettkampf oder was meint ihr? Oder sollte ich lieber noch warten bis ich wieder anfange zu trainieren?
PB: 5 km 00:20:51 (02/2013), 10 km 00:48:08 (04/2016), 20 km 01:46:30 (03/2016), 30 km 02:47:34 (02/2018), WerraMan (0,4-23-5) 01:14:55 (08/2017), Twistesee-Tri (0,7-21-5) 1:30:09 (08/2015), Bilstein Marathon (1.100 Höhenmeter) 4:21:00 (04/2016)

Termine: 06.05. Bilstein-Marathon, 02.06. Lakeland Trails Half-Marathon, 09.06. 25k Trail Race beim Keswick Mountain Festival, 10.06. 10k Trail Race beim Keswick Mountain Festival, 08.09. Riesentrail (47,5 km) beim Südthüringentrail

Blog: acridator.blogspot.de

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Du scheinst nach demselben Trainingsplan zu trainieren wie ich (RW?). Ich würde so kurz vor dem WK jetzt nich mehr versuchen, irgendwas auf Krampf nachholen zu wollen. Ich würde in den Trainingsplan wiedereinsteigen, als wenn Du die ausgefallenen Einheiten wie geplant absolviert hättest. Allerdings hätte ich den langen Lauf von heute (31.03.) auf morgen verschoben, um noch einen Tag Schonung rauszuschinden und aus dem 10 km-WK vom Sonntag (03.04.) hätte ich einen 10 km-Testlauf nur für mich ohne allzu große Tempo-Ambitionen gemacht.

Gruß Frank

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Bis zum 17.04. sind noch 2,5 Wochen Zeit. Wenn du vorher gut trainiert hast und jetzt "nichts falsch" machst, bin ich mir sicher, dass du genauso schnell sein wirst wie ohne Ausfall.

Ich sehe immer wieder, wie Leute mit Gewalt versuchen, Einheiten nachzuholen, die sie wegen Krankheit nicht durchführen konnten. Training nachzuholen funktioniert aber nicht. In der Trainingslehre geht es darum, einen Trainingsreiz zu setzen, der leicht überschwellig ist. In der Ruhephase danach entwickelt man sich. Übertreibe ich und setze einen zu hohen Trainingsreiz, wirkt sich das gerne gegenteilig aus.

Ich würde an deiner Stelle noch 2 Tage aussetzen und erst am Samstag wieder einen lockeren REG-Lauf wagen und den 10K auf jeden Fall auslassen. Wenn alles gut ging, würde ich am Montag den langsamen Dauerlauf machen und damit wieder einsteigen. So wäre ich auf der sicheren Seite, gesund und bei Kräften an den Start zu können. Meinen Erfahrungen nach ändert ein Ausfall von 1 Woche 3 Wochen vor dem Start absolut nichts, außer einer Umstellung des Trainingsplanes. Wie diese genau aussehen soll, kann man eigentlich nur sagen, wenn man genau weiß, was bisher alles trainiert wurde.

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acridator hat geschrieben: So, nun kennt ihr meinen Krankheitsverlauf und seid gut auf meine eigentliche Frage vorbereitet. :D Wie soll ich die restliche Trainingswoche gestalten?
Was aber unklar ist, ist, WAS es denn nun eigentlich war, was dich geplagt hat.
Meine Erfahrung ist: Alles, was in Richtung Erkältung geht, ist hinderlich/gefährlich und sollte gut auskuriert sein.
Sachen wie Magenverstimmung o. ä. erfordern dagegen keine große Unterbrechung, sondern sobald das wieder okay ist, kann man auch schnell wieder einsteigen.

Da das bei dir unklar ist, würde ich auch zurückhaltend herangehen. Ob du nun bis Samstag wartest oder bereits heute oder morgen einen lockeren (!), kürzeren Lauf machst (5 - 8 km), darüber kann man streiten. Jedenfalls irgendwas in dieser Woche nachholen wollen, wäre kontraproduktiv.
acridator hat geschrieben:Ich dachte zunächst es läge einfach daran, dass ich zu wenig gegessen und das Streckenprofil unterschätzt hatte. Zwei Stunden vor Lauf nur zwei helle Brötchen mit etwas Marmelade gegessen und dann für den 3,5 Stunden-Lauf nur einen Energieriegel (CLIF Bar) dabei gehabt.
Wieso "nur"? Was mampfst du denn sonst in dich hinein? 2 Brötchen mit Marmelade ist (für mich) das typische Frühstück für einen ganzen Marathon. Und Energieriegel? Wofür?

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Vielen Dank für eure Kommentare. Also ich will hier ja nichts krampfhaft nachholen, sondern einfach nur anstehende Einheiten zum Teil durch ausgefallene, mir sinnvoller erscheinende, ersetzen. Gerade die 34 km Einheit vom Sonntag ärgert mich, dass ich die nicht abschließen konnte. Aber gut, dann halte ich heute nochmal die Füße still und steige morgen wieder langsam ins Training ein.

Ich gehe stark davon aus, dass ich nur eine Magenverstimmung hatte. Auch die Eltern meiner Freundin, bei denen wir über Ostern waren, haben Magenprobleme angedeutet. Komisch waren halt nur Fieber (obwohl mir kalt war) und Schweiß, keine Ahnung ob man das bei einer leichten Magenverstimmung auch hat. Schnupfen, Husten oder ähnliches habe/hatte ich nicht. Auch der Arzt ist nicht näher auf meine Beschwerden eingegangen und hat nur gemeint, dass ich Dienstag erstmal nur Zwieback essen und Tee trinken sollte.

burny hat geschrieben:Wieso "nur"? Was mampfst du denn sonst in dich hinein? 2 Brötchen mit Marmelade ist (für mich) das typische Frühstück für einen ganzen Marathon. Und Energieriegel? Wofür?
Normalerweise esse ich mindestens 2 Vollkornbrötchen, 800 ml Smoothie mit Haferflocken, Samen, Nüssen, Beeren etc. oder ähnliches zum Frühstück und dann warte ich auch keine 6 Stunden bis zum nächsten Essen.
Ich habe bei größeren Läufen immer eine Kleinigkeit zu essen dabei. Beim Training meist ein CLIF Bar und beim Wettkampf Datteln.
EDIT: Achso, du meinst vor einem Wettkampf. Kommt immer darauf an wie viel Zeit ich noch habe. Ich denke 2 Stunden davor würde ich sonst auch nicht viel essen, aber ich hätte dann immer noch meine getrockneten Datteln.

taeve hat geschrieben:Du scheinst nach demselben Trainingsplan zu trainieren wie ich (RW?).
Ganz genau, obwohl ich sagen muss, dass der mir im Nachhinein nicht wirklich zugesagt hat.
PB: 5 km 00:20:51 (02/2013), 10 km 00:48:08 (04/2016), 20 km 01:46:30 (03/2016), 30 km 02:47:34 (02/2018), WerraMan (0,4-23-5) 01:14:55 (08/2017), Twistesee-Tri (0,7-21-5) 1:30:09 (08/2015), Bilstein Marathon (1.100 Höhenmeter) 4:21:00 (04/2016)

Termine: 06.05. Bilstein-Marathon, 02.06. Lakeland Trails Half-Marathon, 09.06. 25k Trail Race beim Keswick Mountain Festival, 10.06. 10k Trail Race beim Keswick Mountain Festival, 08.09. Riesentrail (47,5 km) beim Südthüringentrail

Blog: acridator.blogspot.de

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acridator hat geschrieben:
Ganz genau, obwohl ich sagen muss, dass der mir im Nachhinein nicht wirklich zugesagt hat.
Ich bin mir da noch nich so richtig schlüssig, werde das wohl auch erst nach dem (hoffentlich erfolgreich gefinishten) Marathon beurteilen können. Mein momentaner Eindruck is der, dass mich der Plan in puncto Schnelligkeit und Tempogefühl weitergebracht hat, aber nich so wie erhofft im Bereich der Langstreckenausdauer (30 km + xx). Aber vll. belehrt mich ja der Marathon eines Besseren (*insgeheimhoff*).
Gruß Frank

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