Ich weiß das mein Thema durchaus Potential hat eines der Themen zu sein, was hier alle Nase lang gefragt wird. Daher bitte ich jeden, der das nicht mehr lesen kann einfach drüber weg zu sehen. Ich zwinge ja keinen hier mitzulesen.
Zuerst einmal möchte ich mich und meine Sitaution vorstellen: Ich bin 32 Jahre alt und wiege zur Zeit ca 88kg. War schon immer sportlicher, aber auch einer von der schwereren Sorte. Habe als Kind/Jugendlicher Schwimmtraining im Verein gehabt, habe Handball gespielt, hatte ein Rennrad und bin oft mit meinem Vater gefahren und habe auch dementsprechend einmal im Jahr den Volkstriathlon vor Ort mitgenommen. Ich war als 16 jähriger eigentlich 6 Tage die Woche sportlich aktiv.
Dazu muss ich aber sagen, laufen war damals schon beim Triathlon das notwendige Übel, um über die Ziellinie zu kommen. Beim Schwimmen und Rad fahren alles rausgehaun und dann den notwendigen Lauf absolviert. Auch beim Handball habe ich das dauernde Gelaufe vor Allem in der Saisonvorbereitung gehasst.
Nun wurde man älter, hat mit dem Schwimmen aufgehört, das Rennrad verstaubte so langsam und beim Handball spiele ich mittlerweile bei den dritten Herren, da ich auf Arbeit Schichtdienst hatte und daher regelmäßiges Training nicht möglich war. Dies brachte mich in die Misere, man wird immer unsportlicher, ernährt sich ungesund und nimmt massiv zu. Nun habe ich Ende 2014/Anfang 2015 die Reisleine gezogen. Ernährung umgestellt und mich wieder zum Sport gezwungen. Lustigerweise habe ich als vorheriger Antiläufer die Liebe zum Laufen entdeckt. Habe mich durch Ernährung und Sport wieder auf 85kg im letzten Sommer gehabt und halte nun konstant die 88kg, was ich für mich vollkommen in Ordnung finde.
Das Lauffieber hat mich wie gesagt gepackt und ich habe auch schnell große Fortschritte erzielt und mich dann auch für den örtlichen HM angemeldet, um ein Ziel vor Augen zu haben. Meine Vorbereitung war ein Mix aus langen Läufen (15 bis 18km ), normalen Läufen ( so wie man sich fühlt, so schnell läuft man halt ) über meine "Hausrunde" von 10km und Läufen am Maximum über die 10km.
Meine Zielsetzung von unter 2 Stunden beim HM habe ich letztes Jahr auch in 1:56 erreicht.
Voller Elan habe ich mich nun dann auch gleich für den Berlin Marathon dieses Jahr angemeldet. Getreu dem Motto, wenn ich den HM schaffe, schaffe ich mit mehr Training auch einen ganzen Marathon.
Über den Winter habe ich das Training beibehalten aber eher auf lange Läufe verzichtet. Seit Februar laufe ich nun Sonntags immer meine längeren Läufe und habe kurzfristig am HM in Hannover teilgenommen. Dort habe ich auch meine Zeit aus dem September nochmal verbessert, was ich vorher eigentlich nicht gedacht hätte, da ich einen guten Monat wegen Urlaub und längerer Krankheit ganz mit dem Training ausgesetzt habe und 4 Wochen vor dem HM erst wieder angefangen habe zu laufen.
Nun stelle ich mir die Frage, inwieweit es Sinn macht stur einen Trainingsplan abzuarbeiten oder weiter machen wie man es gewöhnt ist. Wenn ich mir die Trainingspläne so anschaue, starten die ja auch mit eher moderaten Längen und ich bin trainingsmäßig so weit, dass ich schon zwei Mal 24km Sonntags gelaufen bin und grob anpeile, im Juni das erste Mal 30km im Training zu laufen. Mehr wollte ich Streckenmäßig im Training vorm Marathon auch nicht abspulen. Lieber 4 mal mehr die 30km vorher machen, als nur 2 mal 30km nach irgendeinem Trainingsplan. Mir machen die längeren Läufe am Wochenende auch einfach Spaß und ich schalte dabei komplett ab.
Ich habe mich mit Trainingslehre usw. noch nie beschäftigt und laufe eher nach Gefühl und Lust und schaue, dass ich irgendwo etwas Abwechslung habe. Ratet Ihr mir trotzdem einen Trainingsplan abzuarbeiten oder reicht es, wenn ich noch das eine oder andere Element als Abwechslung mit einarbeite zu meinen drei Standardeineheiten?
PS: Meine vorrangigen beiden Ziele sind erstmal durchlaufen und ankommen

Danke vorab für Euren Rat!