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Betrug bei Volksläufen - Erfahrungen?

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Ausser seinen Chip einem schnelleren Läufer zu geben fällt mir grad keine Möglichkeit ein, alle Zwischenzeiten zu erwischen und trotzdem plausible Zwischenzeiten zu liefern
Staffel laufen ist noch eine. Und das ist besonders effektiv, wenn man vorher die RFID-Chips vervielfältigt.

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Ich persönlich hab es mir seit meinem ersten Wettkampf zu eigen gemacht, nirgends eine Kurve zu schneiden. Auch wenn ich an anderer Stelle mal einen Umweg machen musste, dann hab ich dort eben Pech gehabt.

Wütend machen mich Läufer, die schneiden "müssen" und dabei nicht mal auf andere Läufer achten. Bei meinem letzten Berlin Marathon hab ich glaube 3 Läufern dabei auf die Hacken getreten. Nicht mal so sehr mit Absicht, ich hab einfach nicht "aufgepasst" :teufel:

Noch bekloppter war mal ein Läufer beim Leipziger Marathon. Neben mir laufend drängte der mich auf einmal zur Seite Richtung Bordstein. :klatsch: Hat mich nicht gesehen. Der bekam meinen Ellenbogen in die Rippen mit den lauten Worten: "Da geht's lang!" Vor Schreck hat der sich bei mir entschuldigt :hihi:

Gruss Tommi

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Ich finde, man kann's mit den Betrugsvorwürfen auch übertreiben. Nicht jeder, der mal auf den Gehweg ausweicht, macht das mit der Absicht zu betrügen. Bei großen Läufen ist das Feld am Anfang manchmal so dicht, dass man kaum ordentlich vorwärts kommt. Das liegt oft auch daran, dass viel zu viele beim Start die ihnen zugewiesenen Blöcke nicht respektieren bei, dann aber doch eine Pace von 6:00 laufen und den Rest ausbremsen.

Ansonsten ist es mir egal, ob da einige mit der Bahn fahren. Wenn betrügen die schon? Am meisten doch sich selbst. Würden die Veranstalter konsequent disqualifizieren, wenn Zwischenzeiten fehlen, gäbe es das auch weniger.

Am beklopptesten ist noch das "digitale Dopping", Programme, die in der Auswertungssoftware der GPS-Uhren die Zeiten zugunsten des Läufers verändern. Was soll das?

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divy2 hat geschrieben:.....Am beklopptesten ist noch das "digitale Dopping", Programme, die in der Auswertungssoftware der GPS-Uhren die Zeiten zugunsten des Läufers verändern. Was soll das?
Da hat jemand meine Geschäftsidee geklaut: :motz:

M.E.D. hat geschrieben: Werbung:
[INDENT]Besitzt Du noch eine langweilige Pulsuhr, und wirst du von deine Laufkollegen belächelt?
Das muss nicht sein! Dank des patentierten M.E.D. Uhrentunings.

Dir gelingen keine neuen Bestzeiten? Mit unseren 12 Volt Austauschakkus wird eine Stunde nur noch 55 Minuten dauern. Neuen Rekorden steht nichts mehr im Wege.

Deine Tchibo-Uhr ist im öden Schwarz gehalten? Wir lackieren sie um. Nach deinen eigenen Vorstellungen in "Apricot", "Barbie-Pink", "Côte d'Azur-Blau" oder "Camouflage".
So individuell wie du selbst.

:ironie: [/INDENT]

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LasseLaufen hat geschrieben:Gibt's das? Ernsthaft?
Das wusste ich auch nicht. Wie tief kann man denn noch sinken? :klatsch: Ich bleibe dabei, solche Leute sind arme Schweine, die kann ich nur bedauern. Ich laufe auch manchmal um Platzierungen (nicht allzu erfolgreich :P ), aber wenn so ein Cheater/Abkürzer/Doper vor mir landet, dann streiche ich den mental einfach raus. Seinen Pott kann er sich dann gern auf den Kamin stellen, der arme Hund. Vielleicht bin ich da von >20 Jahren Kraftsport auch zu sehr abgebrüht, um sowas ernst zu nehmen.
10k 41:18 (2019), HM 1:32:09 (2017), M 3:20:12 (2017)

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Auch wenn Platzierungen in meiner Kategorie egal sind, so würde es mich schon ärgern, wenn mich ein frischer U-Bahn Läufer noch an der Ziellinie einholen würde. Allerdings ist es fraglich, ob ich dies bei einem Masseneinlauf überhaupt wahrnehmen würde.

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Mir ist das letztes Jahr passiert, bei einem feinen, kleinen Talsperrenlauf mit Einzelstarts.
Ich musste ziemlich kämpfen. Unterwegs überholte mich ein wirklich sehr netter Läufer mit Frau und Fahrrad, der zugab, sie würden sich beim Laufen abwechseln, weil die Strecke sonst so hart sei. Aber er würde sowieso außer Konkurrenz laufen. In der Ergebnisliste steht er heute noch vor mir. :hug:

Es geht auch anders

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Freunde von mir sind vor ein paar Jahren aus Verletzungsgründen am Rennsteigwochenende den langen Kanten gewandert. Da es ihnen aber so gut ging, sind sie des Öfteren längere Abschnitte gerannt. Es gab bei der Veranstaltung auch eine Wertung und die hätten sie gewonnen. Sie haben aber auf einen Zieleinlauf nebst Wertung verzichtet. :)

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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ruca hat geschrieben:Tja, ich habe ja die Ergebnisse des HH-Maraton 2016 hübsch in Excel und kann ein wenig mit den Daten rumspielen.
Eben nochmal gemacht. Es wurde inzwischen gut aussortiert:

Vorher fehlten bei 70 Teilnehmern mindestens eine Zwischenzeit, inzwischen sind es nur noch 52.

Von meinen 8 "Zufällig fehlen Zwischenzeiten und dann war die zweite Hälfte extrem viel schneller als die erste"-Kandidaten ist kein einziger mehr in der Wertung.

Ich bin jetzt -im Verglich zum letzten Urkundendownload- um 16 Plätze nach vorne gerutscht.
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ruca hat geschrieben: Ich bin jetzt -im Verglich zum letzten Urkundendownload- um 16 Plätze nach vorne gerutscht.
Ob ich nun tausendundsoundsovielter geworden bin oder 16 Plätze weiter vorne is mir ehrlich gesagt ziemlich wurscht, für mich zählt allein meine erreichte Zeit.
Gruß Frank

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taeve hat geschrieben:für mich zählt allein meine erreichte Zeit.
Dito. Ich drucke die Urkunde auch nicht nochmal, war nur Neugier, was das verändert hat.
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emel hat geschrieben:Ja. Und nennt sich Garmin Laufuhr :)

Zumindest zeigen die Immer mehr Strecke an als TomTom.
So Wörter wie "immer" sind für mich ja Reizwörter. Da könnte ich! :motz:

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Die Uhren werden auch immer als Beweis herangezogen, wenn eine Strecke mal wieder viel zu kurz ist.

"Ne haben Uhren verglichen waren 5 oder 10".

Ich ich messe dann manuell mit GPS nach und bekomme 9,7 oder so. (Bei amtlichen habe ich noch nie weniger als 9,98 gemessen. Ist immer so +/- 30 Meter)

Und dann muss man sich auf facebook ansehen wie 5 Leute hintereinander von ihrer pulverisierten PB posten.
Kritik = Neid

Ich wollte noch was zum schneiden sagen:

Ich nehme den kürzesten Weg der ohne Hindernisse zu laufen ist, da ich davon ausgehe, dass sich die Streckenlänge auf den kürzesz möglichen Weg bezieht. ich laufe ja inzwischen nur noch DLV-vermesse Wettkämpfe, da ist es meiner Meinung nach die Pflicht des Veranstalters, dass man nicht schneiden kann. Wenn eine nicht abgesperrte Wiese z.B. da ist, muss der Weg über sie gemessen werden.
Was Bürgersteig o.ä. mit schneiden zu tun hat weiß ich nicht.

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SKTönsberg hat geschrieben:Ich nehme den kürzesten Weg der ohne Hindernisse zu laufen ist, da ich davon ausgehe, dass sich die Streckenlänge auf den kürzesz möglichen Weg bezieht. ich laufe ja inzwischen nur noch DLV-vermesse Wettkämpfe, da ist es meiner Meinung nach die Pflicht des Veranstalters, dass man nicht schneiden kann. Wenn eine nicht abgesperrte Wiese z.B. da ist, muss der Weg über sie gemessen werden.
Was Bürgersteig o.ä. mit schneiden zu tun hat weiß ich nicht.
Korrekt, wie ja auch Burny schon ausgeführt hat: der Vermesser muss den kürzest möglichen Weg* messen. Wenn der Bürgersteig möglich ist, wird da auch drüber gemessen. D.h., ein "Schneiden" ist nur dann Mogeln, wenn man durch oder über und unter eine Absperrung läuft.

*Da gibt's auch Ausnahmen, wie man nachlesen kann, nämlich wenn der kürzeste Weg klar erkenntlich langsamer ist (z. B. durch einen Fluss oder Gebüsch o. ä.), darf der Vermesser den nicht nehmen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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burny hat geschrieben:Doch,

Dazu fällt mir der schon lange zurück liegende Marathon Wien 2003 ein. Ich hatte richtig viel und hart trainiert, erwartete eine gute Zeit unter

Natürlich war ich happy, als ich dann als wohlverdienter 3. in der Liste und auf der Urkunde auftauchte. Und noch eine Bemerkung in Richtung der Larifari-Fraktion ("Ist mir doch egal", "Der betrügt sich ja nur selbst" blahblahblah...):

Bernd
Es gibt nur dann einen Sieger, wenn es auch Platzierte gibt. Ein 3. Platz hat nur dann einen Wert, wenn es auch einen 4. Platz, einen 10. Platz, etc. gibt.
Aus dieser Logik heraus ist jeder Veranstalter, der nach dem Rennen den 1. / 2. / 3. Läufer ehrt, verpflichtet, auch für einen geordneten und kontrollierten Einlauf des 100. / 1000. etc zu sorgen.

"Das Internet ist der dümmste Ort der Welt." Jan Gorkow

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Ist es eigentlich auch Betrug, wenn man an einem WK mitläuft, unregistriert & ohne zu bezahlen?
Und im schlimmsten Falle wenn man sich dann noch an den Getränkeständen bedient?

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maccall hat geschrieben:Ist es eigentlich auch Betrug, wenn man an einem WK mitläuft, unregistriert & ohne zu bezahlen?
Und im schlimmsten Falle wenn man sich dann noch an den Getränkeständen bedient?
Klar. In dem Fall nicht gegenüber den anderen Läufern sondern gegenüber dem Veranstalter. Und in dem Fall sogar mit problemlos bezifferbarem wirtschaftlichem Schaden.

(Ausnahme: Wenn der komplette Lauf auf öffentlichen, nicht für die Laufveranstaltung abgesperrten Wegen stattfindet und sich der Läufer auch nicht an der Verpflegung bedient, wüsste ich nicht, warum das verboten sein sollte... - sowas habe ich auch schonmal im Rahmen eines meiner langen Läufe gemacht. Bei meinem km 5 traf ich auf die 5km-Markierung der 10km-Runde eines "Volkslaufes ohne Wettkampfcharakter" mit 3h-Startfenster. Ich war neugierig, wo der genau langführt und bin einfach den Pfeilen weiter gefolgt, nicht in die "Zielversorgungsschule" abgebogen sondern die Runde einfach fertig gelaufen, bis ich wieder an meinem Ausgangspunkt war. )
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Spätestens, wenn auch Verpflegung aufgenommen wird (meiner Meinung nach aber durchaus auch schon beim Genuss von z.B. abgesperrter Strecke, oder so etwas abstraktem wie "Atmosphäre"), ließe sich wohl seitens des Veranstalters mit §265 aStGB "Erschleichen von Leistungen" argumentieren.

Aber ganz abseits von mir eh nicht allzu geläufigen juristischen Kategorien gibt's für so etwas das Wort "asozial".

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crsieben hat geschrieben:(meiner Meinung nach aber durchaus auch schon beim Genuss von z.B. abgesperrter Strecke, oder so etwas abstraktem wie "Atmosphäre"), ließe sich wohl seitens des Veranstalters mit §265 aStGB "Erschleichen von Leistungen" argumentieren.
Das mit der Atmosphäre halte ich für zu schwammig.

Es gibt z.B. demnächst einen Lauf an der Alster in Hamburg, auf den ganz normalen "Laufwegen" und damit auf der "Hamburger Standardlaufstrecke" (dort ist sogar dauerhaft eine Zeitmesseinrichtung installiert).

Wenn die abgesperrt ist und da jemand trotzdem läuft: Ja, dann hat der da nix zu suchen. Aber davon gehe ich nicht aus und wenn jetzt jemand seine übliche Alsterrunde dreht und dabei womöglich auch noch bejubelt wird, sehe ich nix, was der falsch gemacht hat. Weder rechtlich noch moralisch. Er trägt ja auch keine Startnummer bzw. kein Shirt des Veranstalters.

Und bei mir: Ich bin einfach ein paar Pfeilen aus Sägespäne, Sand und Kreide gefolgt. Ein Teil der Laufstrecke lag eh auf meiner Standardstrecke... hätte ich hier jetzt nicht laufen dürfen?
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@ruca

Klar ist nur die Atmosphäre zu schwammig. Mir ging es eher darum, dass auch andere als rein materielle Faktoren (ein Schluck Iso-Getränk, eine Scheibe Banane) erschlichen werden können. Mir ging es um Leute, die z.B. mit im Startblock stehen und bis auf die Zeitnahme alles vom Lauf mitnehmen, da wäre dann die Atmospäre auch mit dabei, das gesamte "Drumherum" so einer Veranstaltung.

Letzte Woche fand bei uns der WHEW 100, ein Ultralauf statt. Auf meiner geliebten Bahntrasse. Ich war zeitlich knapp dran, musste früh trainieren, weil der Rest des Tages verplant war. Den Start der Ultras um 7 hab ich aber extra abgewartet, nicht, weil ich nicht auch auf der öffentlichen Trasse hätte laufen dürfen, sondern weil ich mich in die Läufer hineinversetzt habe. Brauchen die in der Anfangsphase einen nicht zum Rennen gehörenden Läufer, der das Tempogefühl beeinträchtigt. Ich war froh, da niemandem in den Lauf zu pfuschen, war mir aber bewusst, dass ich da hätte Laufen dürfen.

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SKTönsberg hat geschrieben:Ich nehme den kürzesten Weg der ohne Hindernisse zu laufen ist, da ich davon ausgehe, dass sich die Streckenlänge auf den kürzesz möglichen Weg bezieht. ich laufe ja inzwischen nur noch DLV-vermesse Wettkämpfe, da ist es meiner Meinung nach die Pflicht des Veranstalters, dass man nicht schneiden kann. Wenn eine nicht abgesperrte Wiese z.B. da ist, muss der Weg über sie gemessen werden.
Du könntest aber auch die Messprotokolle mit Bemerkungen lesen. Ich kann mich an einen offiziell vermessenen Lauf erinnern, wo einige Läufer über eine Wiese abgekürzt haben. Offenbar waren keine ausreichenden Absperrungen vorhanden, denn sonst wäre das sofort als regelwidrig erkennbar gewesen. Da es sich um eine Grünanlage handelte und es kaum gewünscht sein kann, dass 1000 Läufer über die Wiese trampeln, habe ich mich -- wie die Mehrheit der Läufer -- für den längeren Weg entschieden. Nach Deiner Bemerkung wollte ich es jetzt genau wissen und habe mir die Protokolle und Erläuterungen angeguckt, die vorbildlich auf der offiziellen Veranstalterseite einzusehen sind. Tatsächlich gibt es für diese Stelle (und andere natürlich auch) eine Skizze mit Anweisungen zur korrekten Absperrung, aus der klar wird, dass der Weg über die Wiese regelwidrig war.

Man kann jetzt mutmaßen, ob der Veranstalter nicht sorgfältig genug abgesperrt hat oder seinerseits selbst Opfer von vandalisierenden Parkverschönerern ( :D ) wurde, die die Absperrungen zur Unzeit entfernt haben. Wenn einer der Abkürzer jedoch aufs Podest gelaufen wäre, hätte er sich meiner Meinung nach nicht über eine Disqualifizierung beschweren dürfen, da man mindestens von Spitzenläufern eine Vorbereitung auf die Laufstrecke erwarten kann.

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Zak_McKracken hat geschrieben: Wenn einer der Abkürzer jedoch aufs Podest gelaufen wäre, hätte er sich meiner Meinung nach nicht über eine Disqualifizierung beschweren dürfen, da man mindestens von Spitzenläufern eine Vorbereitung auf die Laufstrecke erwarten kann.
Wenn es nicht ersichtlich war, dass man nicht drüber laufen soll, dann ist eine Disqualifikation nicht rechtens.
Ich habe bei einem Volkslauf das Podest mal verpasst, weil 4 Läufer einen 100m kürzerern Weg genommen haben, welcher aber nicht als falsch zu erkennen war. Habe mich damals nicht mal beklagt und nur mit dem Organisator gesprochen, dass er da nächstes mal einen Posten hinstellt.

Was ist jetzt ein Spitzenläufer? Hier gewinnt man 10er teilweise mit 35-36 Minuten, also absolutes Hobbyniveau, selbst wenn die Sieger 32-33 Minuten laufen, ist das ja nix professionelles, sind das dann schon Spitzenläufer?
Da gibts dann ein Fass Bier was die Sieger eh nicht trinken und nen 10 Euro-Einkausgutschein.

10km Wegstrecke auswendig lernen finde ich auch problematisch, insbesondere mit Tunnelblick im letzten Drittel, wo ich gar nicht mehr denken kann.

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SKTönsberg hat geschrieben:Sauerei und auch nicht regelwiedrig, er wurde disqualifiziert weil die Schiedsrichter mit der Konkurrenz unter einer Decke steckten.
Davon war ich ebenfalls ausgegangen. Ich hatte auch an dem Marathon (war die DM 14) teilgenommen und war am Ende auf Rang 10. Als ich das gelesen hatte, war ich ebenfalls irritiert. Ich habe mich beim Veranstalter gemeldet und gesagt, daß ich mindestens an zwei Stellen ebenfalls geschnippelt habe und um mich herum einige andere auch. Man müsste also eigentlich das gesamte Feld disqualifizieren. Der Mann zeigte mir darauf eine zumindest etwas andere Perspektive. Den absoluten Spitzenläufern sei wohl vor dem Start eine sehr klare Ansage bzgl. der Nutzung von Gehwegen gemacht worden. Die war uns Fußvolk wohl nicht zu Teil geworden. Ob das so richtig ist, vermag ich nicht zu sagen. Es klang aber durchaus plausibel. Fair fand ich das trotzdem nicht. Eigentlich müsste das dann für alle gelten. Und da hättest Du wahrscheinlich 99% des Feldes disqualifizieren müssen.

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SKTönsberg hat geschrieben:Sauerei und auch nicht regelwiedrig, er wurde disqualifiziert weil die Schiedsrichter mit der Konkurrenz unter einer Decke steckten.
240.2 könnte man aber als implizite Definition von "Straße" lesen, da hier Rad- und Gehwege *ausnahmsweise* und mit Angabe der Gründe als zu einem Straßenkurs gehörend genannt sind. Zudem sind sie dann angemessen zu markieren. Ich gebe aber zu, dass impliziten Definitionen nichts in einem Regelwerk zu suchen haben, wenn der definierte Begriff nicht jedem eindeutig klar sein muss, was hier ja strittig ist.
I'm not running away from things. I'm running to them before they flare and fade forever.

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SKTönsberg hat geschrieben:10km Wegstrecke auswendig lernen finde ich auch problematisch, insbesondere mit Tunnelblick im letzten Drittel, wo ich gar nicht mehr denken kann.
Es sind ja nur eine Handvoll besonderer Stellen, die in der Anlage erlaeutert werden.

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Ich habe auch schon ein ziemlich dreistes Manöver miterlebt. Vor einigen Jahren bei unserem heimischen Citylauf auf der 10 km Distanz in der Frauenkonkonkurrenz (im 36er Bereich). Es ging dabei um 250€ für die Sieger. Anwärterinnen waren einmal die Titelverteidigerin (W35) und eine 18 Jährige Herrausforderin. Am Ende hat die 18 Jährige gewonnen. Der Vater ist die ganze Strecke direkt neben ihr mit dem Fahrrad gefahren (auch nicht erlaubt) und hat dann in der entscheidenen Rennphase die Titelverteidigerin ausgebremst, damit seine Tochter gewinnt. Dieses wurde von mehreren Streckenposten bestätigt, reichte dennoch nicht zu einer Disqualifikation, da kein Beweis vorlag
Bestzeiten:
1500 m: 4:08,21 min (02.08.2018)
3000 m: 8:54,95 min (03.02.2019)
5000 m: 15:29,59 min (18.05.2019)
10000 m: 32:58,59 min (08.06.2019)
5 km: 16:07 min (11.05.2019)
10 km: 33:28 min (15.04.2018)

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runner00 hat geschrieben:Dieses wurde von mehreren Streckenposten bestätigt, reichte dennoch nicht zu einer Disqualifikation, da kein Beweis vorlag
Juristischer Blödsinn und also Willkür des Veranstalters: Die Aussage mehrerer Streckenposten IST ein Beweis!
Gruß vom NordicNeuling

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Sind Abkürzungen durch einen Biergarten erlaubt wenn dieser nicht abgesperrt ist?

Ich hab am Wochenende einen Lauf durch eine Innenstadt gemacht, da hätte sich die eine oder andere derartige Abkürzungsmöglichkeit ergeben, ich vermute aber schneller wäre die nicht gewesen :hihi:
Bei dem Zickzack durch die Altstadt hätte es auch jede Menge Möglichkeiten gegeben mal eine Gasse früher Abzubiegen oder so, ich hab aber niemanden gesehen der das gemacht hat und werde auch nicht die Ergebnislisten nach solchen Fällen durchsuchen.

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Fire hat geschrieben:Sind Abkürzungen durch einen Biergarten erlaubt wenn dieser nicht abgesperrt ist?
Nur wenn man mindestens einen halben Liter Bier trinkt :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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dicke_Wade hat geschrieben:Nur wenn man mindestens einen halben Liter Bier trinkt :D

Gruss Tommi
Müsste man nur so probeweise man machen um die Reaktion der Leute zu sehen.
Einfach durch die Gartenkneipe laufen, sich auf einem der "Verpflegungstische" einen Krug schnappen davon trinken, vielleicht noch die Hälfte über den Kopf schütten und am Ende der "Verpflegungszone" auf den Boden oder falls möglich in den Mülleimer werfen. :hihi:

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Mal wieder ein "Walking-Skandal": Die "Siegerin" der 10-km-Strecke beim Hagnauer-Seelauf ist nach Auswertung der Bilder (nicht offiziell, sondern privat durch mich) von Beginn an und an der Spitze der Läufer gelaufen. Walking ohne Stöcke, versteht sich; denn sonst wäre es ja aufgefallen. Aber wer schaut während eines WKs schon nach hinten, um die Starnummer zu identifizieren?

Mir tut die wirkliche Siegerin leid, die aufopferungsvoll bis zum Ziel stilecht gekämpft hat und mit Abstand die beste Frau war.
Gruß vom NordicNeuling

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Hat die sich denn ehren lassen?

So ein falscher Klick in der Anmeldung ist schnell passiert und schon startet man statt 10km-Läufer als 10km-Walker ohne davon zu wissen...
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ruca hat geschrieben:Hat die sich denn ehren lassen?

So ein falscher Klick in der Anmeldung ist schnell passiert und schon startet man statt 10km-Läufer als 10km-Walker ohne davon zu wissen...
Natürlich! Das ist ja die Sauerei. Mit stolzem Siegerlächeln hat sie die Urkunde, die Sonderabfüllung Wein (1,5 Liter mit Seelauf-Etikett) und einen Blumenstrauß entgegengenommen! Dabei war sie eigentlich die letzte beim Laufen (bis auf den Typ, der unterwegs wegen Schwäche eine Pause einlegen mußte und erst nach 1:22 ins Ziel kam).
Gruß vom NordicNeuling

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Das ist einer der Gründe, warum ich (Nordic) Walking für keinen geeigneten Wettkampfsport halte. Erforderlich wären "Gehrichter", und das würde den Rahmen wohl jeder Breitensportveranstaltung sprengen. Darüber hinaus würde sich wohl kein Veranstalter dieses Theater antun.

Man kann ja Walking/Nordic Walking anbieten, ich würde aber die Zeitnahme den Teilnehmern für ihre Statistik überlassen und auf Siegerehrungen und gar Preise verzichten. Es funktioniert einfach nicht.

Was in solchen Menschen vorgehen mag? Wir werden es nie verstehen. Es ist aber traurige Tatsache, dass es davon mehr gibt, als ich je geglaubt hätte.

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crsieben hat geschrieben:Das ist einer der Gründe, warum ich (Nordic) Walking für keinen geeigneten Wettkampfsport halte. Erforderlich wären "Gehrichter", und das würde den Rahmen wohl jeder Breitensportveranstaltung sprengen.
Das Problem fängt schon vorher an: Gibt es überhaupt Regeln?

(Dass manche Regeln nur unvollständig überwacht werden, ist ja generell ein nicht immer leicht lösbares Problem, zum Beispiel das Windschattenverbot beim Triathlon.)

Gruß
Markus

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Jetzt war ich neugierig und habe mal nachgeschaut. Irgendein offizielles Regelwerk scheint es nicht zu geben. Der DLV sieht Walking und Nordic Walking wohl als reinen Gesundheitssport und empfiehlt hier folgerichtig, bei Volksläufen eine alphabetische Zieleinlaufliste und eine Zeitnahme ohne Altersklassenwertung vorzunehmen.

Gruß
Markus

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crsieben hat geschrieben:Das ist einer der Gründe, warum ich (Nordic) Walking für keinen geeigneten Wettkampfsport halte.

Man kann ja Walking/Nordic Walking anbieten, ich würde aber die Zeitnahme den Teilnehmern für ihre Statistik überlassen und auf Siegerehrungen und gar Preise verzichten. Es funktioniert einfach nicht.
Im Thread hier gibt es viele Beispiele, die aus dem Laufbereich kommen: Also Laufen auch nach Deinen Vorgaben? Nein, NW ist ein genauso gut geeigneter WK-Sport wie andere Sportarten auch. Betrüger gibt es überall (s. versteckte E-Motoren in Fahrrädern); aber warum sollten Walker auf all das schöne Drumherum eines WK verzichten? Nur weil es (nach meinen Erfahrungen) ca. 1 Prozent schwarze Schafe gibt?

Es reichen übrigens oft ganz einfache Maßnahmen: Wenn zB, die Walkerin eindeutig als solche erkennbar gewesen wäre (versetzte Startzeit, anfere Farbe der Starnummer, nur NW, also kein Walken ohne Stöcke), dann wäre das viel einfacher. Ich kenne das von reinen Walkingläufen (ähnelt den versetzten Startzeiten), daß es dann eine Selbstregulierung gibt, also die regelgetreuen Walker die anderen an- und meistens zurückpfeifen bzw. ansonsten im Ziel zur Rede stellen.
Murks hat geschrieben:Das Problem fängt schon vorher an: Gibt es überhaupt Regeln?
Klar gibt es Regeln! Und da, wo es einen Spielraum gibt (s. hier: Ecken schneiden) kann der Veranstalter sie ja eindeutig machen. Macht er ja zB. bei Ohrstöpselns usw. auch.
Murks hat geschrieben:Jetzt war ich neugierig und habe mal nachgeschaut. Irgendein offizielles Regelwerk scheint es nicht zu geben. Der DLV sieht Walking und Nordic Walking wohl als reinen Gesundheitssport und empfiehlt hier folgerichtig, bei Volksläufen eine alphabetische Zieleinlaufliste und eine Zeitnahme ohne Altersklassenwertung vorzunehmen.
Der DLV ist da sehr einseitig und definiert einfach selbstherrlich Begriffe wie "Leistungssport" und "Gesundheitssport", ohne irgendeine sinnvolle Begründung dafür abzugeben. Dahinter steckt eindeutig Interessen-/Lobbypolitik. Ans olympische Gehen traut er sich allerdings nicht heran, weil es da zu viel Tradition gibt. Der DSV sieht das schon ganz anders. Dort gibt es Lehrwerke zu NW, die eindeutig in Richtung echten Sport gehen.

Folgerichtig ist das Vorgehen des DLV also bloß im Sinne seiner eigenen Politik, nicht im begriffslogischen Sinne.

Aber darum geht es hier ja eigentlich gar nicht, sondern - wie cr7 es oben nannte - daß es von solchen Menschen "mehr gibt, als ich je geglaubt hätte."
Gruß vom NordicNeuling
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