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Quereinsteiger/Laufen als "Nebensport"

Quereinsteiger/Laufen als "Nebensport"

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Hallo zusammen!
Ich bin ganz neu hier, also meldet euch bitte, wenn ich gegen irgendwelche Konventionen verstoße oder hier in der falschen Kategore bin oder Chaos veranstaltet. Ich gebe mir Mühe. ;-)

Ich habe schon hier im Forum und auf der RW-Website ein bisschen rumgestöbert, bin aber noch nicht so ganz zufrieden gestellt. Es geht um folgendes:

Ich (w, 24J, 175, ~70kg) habe das Laufen erst vor kurzem für mich entdeckt, früher mochte ich das gar nicht, bin nie so richtig in die Gänge gekommen. Gerade Laufen abseits befestigter Wege hat es mir aber mittlerweile angetan. :liebe:
Ich war jetzt mehrmals so 7-10km in hügeligem Gelände unterwegs und bin am Sonntag mit einem Kumpel 13km bei einem Neujahrslauf in etwa 1h20min (6:10min/km, richtig?) gelaufen und das hat sich alles super angefühlt. Am nächsten Tag hatte ich zwar jeweils Muskelkater, aber keine Gelenkschmerzen oder so.

Ich mache regelmäßig recht intesive Zirkeltrainings, gehe bouldern, bin viel am Wandern und Radfahren und kann mich somit nicht über mangelnde Grundfitness beschweren.

Jetzt hört/liest man ja, dass Anfänger es immer schön langsam angehen lassen sollen á la Laufen/Gehen im Wechsel usw und eigentlich leuchtet es mir auch ein... :peinlich:
Aaaaber ich kann offensichtlich schon mehr und gerade, wenn ich zu einem netten "Trail" erst raus fahre lohnt sich die Anfahrt für so ein paar Minütchen doch kaum und für 4 mal pro Woche 20Minuten fehlt mir halt die Zeit (klingt das arg unlogisch?), es kommt ja immer noch umziehen, duschen, ... dazu.

So, genug gelabert und die eigentliche Frage:
Ist es sinnvoll 1-2 längere Läufe so beizubehalten solange nix zwickt? Kennt ihr vielleicht sogar Trainingspläne für "Laufen als Nebensport"? Oder ist jemand in der selben Situation und hat ein paar Tips?

Liebe Füße! :hallo:

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Spezifische Tipps zum Laufen als Zweit-/Dritt-/Viertsport kann ich dir nicht geben. Bei mir ist Laufen Erstsport und alles andere kommt danach.

Allerdings denke ich, dass du aufgrund deiner Grundfitness kein Anfänger bist. Laufanfänger ja, aber eben kein Sportanfänger, und das ist schon ein Unterschied. Wenn du die Distanzen, von denen du schreibst, ohne Beschwerden laufen kannst, dann würde ich das so weitermachen. Anderthalb Stunden Laufen sind nun auch kein Hexenwerk für einen insgesamt sportlichen Menschen.

Ich denke, dass deine sonstige sportliche Belastung genug verschiedene Reize setzt, um dich aufs "Trailrunnung", wie du es machst, vorzubereiten. Mach das zweimal die Woche, vielleicht kannst du das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag eher verbessern, indem du vorm Laufen ein gutes Warm-Up und danach ein gutes Cool-Down machst, anstatt die Distanz noch weiter zu verlängern?

So eine Viertelstunde Lauf-ABC, dann eine Stunde auf dem "Trail" und dann ein paar gezielte Dehnübungen?

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anke, crsieben für deine Einschätzung Einschätzung und den Warm Up/Cool Down-Tipp. Da werde ich mir zum nächsten mal was raussuchen.
Und:
"We need to slow down so I can catch you
We need to slow down so you can catch me
Slow down", While we Sleep, Insomnium :D

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stureresel hat geschrieben: So, genug gelabert und die eigentliche Frage:
Ist es sinnvoll 1-2 längere Läufe so beizubehalten solange nix zwickt? Kennt ihr vielleicht sogar Trainingspläne für "Laufen als Nebensport"? Oder ist jemand in der selben Situation und hat ein paar Tips?
Wenn du nach Lust und Laune und ohne Zeitziel raus gehst und es körperlich verträgst, kannst du so viel machen, wie du willst! Überkommt es dich aber mal, einen bestimmten Trailrun im Wettkampf in der für dich schnellstmöglichen Zeit zu absolvieren, müsstest du dein Training schon abwechslungsreicher, was Distanzen und Geschwindigkeiten betrifft, gestalten.

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Hallo Stureresel und herzlich willkommen im Forum :)

Das hört sich doch alles sehr gut an. Die Aussage, man soll es als Anfänger langsam angehen lassen, ist ja mittlerweile auch umstritten.
Viele Leute meinen man würde seinen eigenen Körper viel zu sehr unterschätzen und dadurch weniger trainieren, als eigentlich möglich wäre.
Sinnvoll wäre ein langsamer Start mit dem Laufen bei komplett untrainierten Leuten, die jahrelang keinen Sport betrieben haben. Dort empfiehlt sich vorher ein kurzer Besuch beim Arzt und wenn der grünes Licht gibt, können auch untrainierte Anfänger zügig mit dem Training beginnen, ohne sich selbst zu schaden. Solange man sich beim Sport wohl fühlt geht das.

Und genau das ist das Stichwort! Du sagst ja selber, dass du außer leichtem Muskelkater keine Beschwerden hattest. Außerdem macht dir das Laufen Spaß! Ich sehe also keinen Grund, warum du weniger laufen gehen solltest.
Zudem muss man ja auch mal ganz klar sagen, dass du sehr fit zu sein scheinst. Klar ist laufen etwas neues für dich, aber du bist an viel Sport gewöhnt. Also solange du dich fit fühlst, kannst du bedenkenlos so weiter machen :)

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@stureresel

Unglaublich, noch jemand mit Musikgeschmack hier im Forum :D

"Slow down" darfst du aber keinesfalls aufs Laufen beziehen, lauf einfach so, wie es dir am besten gefällt. Langsam wirst du noch früh genug.

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crsieben hat geschrieben:@stureresel Unglaublich, noch jemand mit Musikgeschmack hier im Forum :D ...
Ich habe mal kurz reingehört, mein Geschmack ist es jedenfalls nicht, hört sich anders an als der Text vermuten lässt. Was für die einen Musik ist, wird von anderen als krächzender Lärm empfunden...
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Für "kurz reingehört" gibt's schon mal direkt ein Like für musikalische Offenheit. Ansonsten: Das ist nun einmal Death Metal. Und weil sich unter all dem "krächzenden Lärm" manchmal jede Menge Melodie verbirgt, ist es Melodic Death Metal. Für dem Genre Fremde ist es nicht immer ganz so einfach, die rauszuhören... Mich berührt weniges wie das, was diese (sehr sympathischen) Jungs machen.

Genug des Exkurses, der sture Esel soll laufen, es genießen und sich gerne melden, wenn aus dem Nebensport mal Hauptsport werden soll. Die Voraussetzungen dazu scheinen auf jeden Fall dazusein.

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Litus hat geschrieben:Die Aussage, man soll es als Anfänger langsam angehen lassen, ist ja mittlerweile auch umstritten.
Viele Leute meinen man würde seinen eigenen Körper viel zu sehr unterschätzen und dadurch weniger trainieren, als eigentlich möglich wäre.
Ich denke, es gibt ebenso viele Leute, die sich überschätzen. Man kann das vielleicht so sehen: Leistungen zu schnell oder gar abrupt steigern zu wollen, ist für alle risikoreich, egal, ob nun sportlich, untrainiert, Einsteiger oder Alter Hase. Die Empfehlung, es "langsam" angehen zu lassen, bedeutet doch nur, dass man mit Augenmaß und Vernunft vorgehen soll.

Ansonsten ist es das eigentliche Anfängerproblem, die richtige Einstiegsbelastung zu finden. Die kann man nämlich nirgends nachlesen, weil jeder Mensch andere körperliche Voraussetzungen hat. Wenn jemand 24 Jahre alt ist, zudem sportlich veranlagt und tatsächlich auch noch im größeren Umfang sportlich tätig ist, ist die Einstiegsbelastung natürlich ganz anders als für den 50-jährigen Sportmuffel, der sich nach 30 Jahren Sesselsitzen entschließt, Marathoni zu werden.

Wer überhaupt regelmäßig - schon - einen Sport betreibt, wird allgemein auch ausreichendes Gespür dafür haben, was er seinem Körper zumuten kann. Es spricht daher viel dafür, dass Stureresel beim Laufen zunächst einfach so loslegen kann. Allerdings ist die orthopädische Belastung beim Laufen recht groß, so dass auch ansonsten sportliche Menschen beim Laufen in den ersten Wochen nicht übertreiben sollten. Bekanntlich melden sich Gelenke oder Sehnen erst, wenn es schon zu spät ist, und darauf muss man es ja nicht unbedingt ankommen lassen. Bei 1 bis 2 Läufen in der Woche ist das Risiko hier aber auch nicht sonderlich groß. Nur das ein Lauf in der Woche natürlich läuferisch nicht so wahnsinnig viel bringt, aber eine gute Ergänzung zum sonstigen Sport sein kann.

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Litus hat geschrieben:Die Aussage, man soll es als Anfänger langsam angehen lassen, ist ja mittlerweile auch umstritten.
Ach ja? Dann nenne dazu doch einmal Quellen.

Da ist Freddy schon deutlich näher an der "Wahrheit", sprich differenzierter. Vor allem dies sollte man immer bedenken:
FreddyT hat geschrieben:Allerdings ist die orthopädische Belastung beim Laufen recht groß, so dass auch ansonsten sportliche Menschen beim Laufen in den ersten Wochen nicht übertreiben sollten. Bekanntlich melden sich Gelenke oder Sehnen erst, wenn es schon zu spät ist, und darauf muss man es ja nicht unbedingt ankommen lassen.
Wir haben hier zB schon einige gut trainierte Radfahrer erlebt, die sich beim Laufen überlastet haben.
Gruß vom NordicNeuling

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Gerade erst gestern mit einem Arbeitskollegen drüber gesprochen, der fährt jeden Tag 30km mit dem Rad zur Arbeit und auch Freizeit 1. Sportart. Er ist dann mal mit dem Bruder 20km gelaufen, Kondition war alles ok, nur nächsten Tag war die Achillessehne im Eimer, Stillstand.

Somit ist eine Grundausdauer mit zB Rad fahren was ganz anderes für die Muskeln, Sehnen als zB laufen. Aber dies muss man eben selber durch langsames steigern vom Umfang und Tempo raus finden. Wenn es nächsten Tag mehr als Muskelkater war, und selbst der ist schon zu viel, war der Umfang zu groß.
Ich laufe so 3x die Woche 10-14km und habe selbst nach 20km am nächsten Tag keine besonderen Nachwirkungen. Das sähe sicher anders aus, wenn ich nur Rad fahren würde. Letztes Jahr war das je ca 1.200km mit Rad und laufen.

Ob man mit wenig laufen aber dafür lange Strecke das so machen kann, weiß ich nicht, glaube aber eher nicht.

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FreddyT hat geschrieben:...Ansonsten ist es das eigentliche Anfängerproblem, die richtige Einstiegsbelastung zu finden.
Der Himmel weiß, was richtig ist, der eine ruft, Hase lauf, der andere mahnt den Esel zur Vorsicht, mancher empfiehlt gar den Weg zum Arzt, um Bedrohliches abzuwenden.
Die Empfehlung, es "langsam" angehen zu lassen, bedeutet doch nur, dass man mit Augenmaß und Vernunft vorgehen soll.
Vernunft ward stets wenigen nur gegeben. Ich gehörte offenbar nicht zu denen, denn aus heutiger Sicht hatte ich beim Einstieg Ende der Sechziger alles falsch gemacht. Statt hier oft vorgetragener gängiger Empfehlung, dreimal pro Woche mit 'guten' Laufschuhen und unterschiedlichen Trainingsreizen zu laufen, stürzte ich mich in alten Turnschuhen, dann sehr bald barfüßig und ansonsten spärlich bekleidet nach draußen - jeweils morgens und abends, also zweimal täglich. Ausnahmen gab es keine, bei Verabredungen zu anderem lief ich davor oder danach, Ausfälle durch Verletzungen gab es nicht und Kenntnis darüber, dass solche beim Laufen überhaupt entstehen können, auch nicht.
...Wenn jemand 24 Jahre alt ist, zudem sportlich veranlagt und tatsächlich auch noch im größeren Umfang sportlich tätig ist, ist die Einstiegsbelastung natürlich ganz anders als für den 50-jährigen Sportmuffel, der sich nach 30 Jahren Sesselsitzen entschließt, Marathoni zu werden. ...
Ich war 20, als Radfahrer hielt ich mich für sportlich, kam aber als Lauf-Anfänger sehr schnell an mein Limit. Insofern sehe ich da keinen Unterschied zum Einstieg eines bisher unsportlichen Fünfzigjährigen, der sein Limit eben nur früher erreicht. Überlastungen könnten leichter vermieden werden, wenn besonders beim Einstieg barfuß gelaufen oder zunächst gegangen würde.
Ich denke, es gibt ebenso viele Leute, die sich überschätzen. Man kann das vielleicht so sehen: Leistungen zu schnell oder gar abrupt steigern zu wollen, ist für alle risikoreich, egal, ob nun sportlich, untrainiert, Einsteiger oder Alter Hase.
Genauso, es muss nicht immer von jetzt auf gleich der Marathonlauf sein. Der ist eine Erfindung der Neuzeit, im Breitensport eher eine unglückliche, die oft zu unrealistischen Zielsetzungen führt.

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stureresel hat geschrieben:Jetzt hört/liest man ja, dass Anfänger es immer schön langsam angehen lassen sollen á la Laufen/Gehen im Wechsel usw und eigentlich leuchtet es mir auch ein... :peinlich:

Ist es sinnvoll 1-2 längere Läufe so beizubehalten solange nix zwickt? Kennt ihr vielleicht sogar Trainingspläne für "Laufen als Nebensport"? Oder ist jemand in der selben Situation und hat ein paar Tips?
Hallo stureresel,

Lauftraining ist IMMER ein von den persönlichen Gegebenheiten eines Läufers abhängiger Prozess. Wenn einer damit anfängt kann man weder davon ausgehen, dass er gleich in der Lage ist 30 min am Stück zu laufen, noch wäre es sinnvoll jedem zu wechselweisem Laufen-Gehen zu raten. Wie heißt es so schön: Es kommt darauf an ... Beim Einstieg kommt es darauf an, was der Betreffende drauf hat. Da gibt's halt welche, die nach 100 Metern schon nicht mehr können. Ja, das gibt's, vielleicht nicht so oft, aber auf Grund zivilisatorischer Nicht-Bewegungszwänge immer öfter. Und für diese Menschen ist wechselweises Laufen-Gehen nicht nur sinnvoll, sondern der einzige Weg, um zum Läufer zu werden.

Wer jedoch von Beginn an 20, 30 min Dauerlauf drauf hat, braucht keine Pausen zu machen. Wozu denn bitte? Es gilt dann lediglich zu bedenken, dass man Ausdauer - und so ein Fall scheinst du auch zu sein - von anderen Sportarten bereits mitbringen kann. Das kann dazu führen, dass sich jemand läuferisch zu Beginn übernimmt, weil sein Körper ihn von der Ausdauer her nicht stoppt. Man kann die Ausdauer von anderen Sportarten zwar mitbringen, aber nicht die spezifische Anpassung des Bewegungsapparates ans Laufen. Daher wäre es risikoreich anfangs gleich eine Stunde lang oder länger und das mehrmals die Woche zu laufen. Stattdessen sollte man dreimal die Woche laufen, wenn das schon geht mit etwa 3 x 30 min, vielleicht ein bisschen länger, anfangen und von Woche zu Woche steigern (aber nie um mehr als 10% der gesamten Wochenleistung).

Und nun zu dir: Du hast genau diesen Fehler begangen. Dass das so war, signalisierte dir dein Muskelkater. Muskelkater ist zwar nicht dramatisch und auch nicht als muskuläre Schädigung zu begreifen. Doch Muskelkater signalisiert IMMER, dass sich der Sportler überlastet hat. Passiert ihm das gelegentlich, weil niemand von uns seine sportliche Leistungsfähigkeit jederzeit richtig einschätzen kann, dann ist das unbedenklich. Geschieht es häufiger, dann steigt das Risiko sich zu verletzen, bzw. sich Laufbeschwerden einzufangen.

Von dem Gedanken des "Nebensports" halte ich gar nichts. Entweder läuft man oder man läuft nicht. Dass man neben dem Laufen noch einige andere Sportarten ausübt, ist kein Grund die Sorgfalt beim Lauftraining zu vernachlässigen und enthebt einen auch nicht der Notwendigkeit methodisch richtig zu trainieren. Wenn jemand mit dem Laufen beginnt, ist nichts anderes sinnvoll, als dreimal pro Woche zu laufen. Nicht mehr und nicht weniger. Dass du später, da du auch andere Sportarten ausübst, durchaus auf zwei oder auch einmal die Woche zurückfahren kannst, ist eine andere Sache. Doch zunächst muss der Körper sich an die neue Sportart anpassen und dazu muss man ihn dreimal wöchentlich "reizen".

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Vielen Dank für die vielen langen Beiträge!

Da waren auf jeden Fall einige Anregungen dabei, die mich zum Nachdenken gebracht haben.
FreddyT hat geschrieben:Bekanntlich melden sich Gelenke oder Sehnen erst, wenn es schon zu spät ist, und darauf muss man es ja nicht unbedingt ankommen lassen. Bei 1 bis 2 Läufen in der Woche ist das Risiko hier aber auch nicht sonderlich groß. Nur das ein Lauf in der Woche natürlich läuferisch nicht so wahnsinnig viel bringt, aber eine gute Ergänzung zum sonstigen Sport sein kann.
Der erste Satz bereitet mir etwas Kopfweh, denn meiner Erfahrung nach habe ich ein ganz gutes Gefühl für die Signale, die mein Körper aussendet. Ich habe schön öfters "Stop, jetzt reichts!" gespürt, konnte aber dann eigentlich immer ausreichend pausieren ohne Konsequenzen davon zu tragen. Ich denke also, dass es nicht immer gleich "zu spät" ist, sondern dass es entscheidend ist ehrlich zu sich selbst zu sein und sich die Regeneration dann auch zu gönnen.
barefooter hat geschrieben:Der Himmel weiß, was richtig ist, der eine ruft, Hase lauf, der andere mahnt den Esel zur Vorsicht, mancher empfiehlt gar den Weg zum Arzt, um Bedrohliches abzuwenden.
[..]
Genauso, es muss nicht immer von jetzt auf gleich der Marathonlauf sein. Der ist eine Erfindung der Neuzeit, im Breitensport eher eine unglückliche, die oft zu unrealistischen Zielsetzungen führt.
Esel kommen aus der Steinwüste, sind bedächtig und galoppieren nicht einfach davon. Man muss sie selten vor etwas warnen. Die sind von Natur aus ziemlich vorsichtig, andere nennen das stur. :prof: :nick:
U_d_o hat geschrieben:Von dem Gedanken des "Nebensports" halte ich gar nichts. Entweder läuft man oder man läuft nicht. Dass man neben dem Laufen noch einige andere Sportarten ausübt, ist kein Grund die Sorgfalt beim Lauftraining zu vernachlässigen und enthebt einen auch nicht der Notwendigkeit methodisch richtig zu trainieren. Wenn jemand mit dem Laufen beginnt, ist nichts anderes sinnvoll, als dreimal pro Woche zu laufen. Nicht mehr und nicht weniger. Dass du später, da du auch andere Sportarten ausübst, durchaus auf zwei oder auch einmal die Woche zurückfahren kannst, ist eine andere Sache. Doch zunächst muss der Körper sich an die neue Sportart anpassen und dazu muss man ihn dreimal wöchentlich "reizen".
Und was ihr drei hier alle ansprecht ist genau das, was ich rückblickend bei meiner Frage in einem Läufer-Forum hätte erwarten müssen. Schön, dass ihr euch die Zeit für mich nehmt, obwohl ich mich nicht als richtige Läuferin sehe! :nick:
Ich werde mir wohl bei der nächsten Runde mal überlegen, wo ich läuferisch hin will, welche Ziele ich erreichen will und wie ich meine Prioritäten setzten mag (darauf läuft es ja hinaus...).
Soll etwas messbares dabei sein? Gar Zeitziele? Entscheidungen treffen ist nicht gerade meine Paradedisziplin...
Spontan würde ich sagen, ich will in etwa meine Wander-Reichweite auch beim Laufen erreichen können: 25km durch das Sauerland traben wäre schon wahnsinnig toll. Das erfordert aber sicher mehr Training als 1-2 Läufe/Woche (Das ist ja weiter als ein Halbmarathon ! :gruebel: ) da habt ihr Recht.

Ich bleibe auf jeden Fall dran und melde mich wieder! Hoffentlich mit Zielen, nicht mit Zipperlein. :D

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Halo nochmal!

Ich war mittlerweile noch ein paar mal draußen. Meistens blieb sogar der Muskelkater aus.

Ich überlege mittlerweile mit einem Freund zusammen den Sauerland-Höhenflug-HM im Juni in Angriff zu nehmen.

Dafür muss dann aber mindestens eine Einheit pro Woche mehr sein.

Ich wettere jetzt erst mal die Klausurenphase mit 2/Woche ab und freue mich solange darüber dass es so gut läuft.
Ab Ende Februar habe ich dann Zeit mich ausführlich schlau und fit zu machen .

Bin natürlich immernoch offen für eure Tips!

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Hallo nochmal!

Eeeewig langer Text, sorry. Habe mal meine das wichtigste fett markiert. ;-)

Da ich vergangene Woche nochmal bei einem Lauf dabei war und es so langsam Ernst wird mit dem Höhenflug-Trail wollte ich mich noch mal melden.
Der 10er bei mir direkt vor der Haustür wurde in 59:19 beendet, was jetzt nicht sooo furchtbar schnell ist. Positiv dabei ist, denke ich, dass die letzten 3 km mit durchschnittlich 5:35min/km fast eine ganze Minute schneller waren als die ersten beiden, wo wir noch quatschend im Nordic Walker-Stau hingen. Aber aus sowas lernt man ja auch. ;-)

Verletzungen sind bis auf ein paar Tollpatschigkeits-Kratzer von Dornen und Ästen ausgeblieben.

Ich bin noch nicht für den HM angemeldet und bin jetzt am überlegen, ob und wie ich das noch hinbekommen kann. In den gut 9 Wochen könnte ich mich theoretisch mit meinem langen Lauf noch von den sicher beherrschten 13km in 1km-Schritten an zB 20km rantasten. Das klingt erstaunlich schaffbar. Die Entscheidung wird auf jeden Fall diese Woche noch fallen. Ansonsten gibt es ja auch noch mehr Distanzen zur Auswahl. :nick:

Wie würdet ihr denn diesen einen langen Lauf ergänzen? Ich habe vorhin einige "Anfänger-HM"-Pläne angeschaut, die aber alle (vermutlich?) auf flaches Terrain ausgelegt sind. Ist es für einen Trail-HM (oder auch 10er) sinnvoll Intervalle oder andere Tempodinge in der Ebene zu laufen? Besonders wenn es der erste ist? Man sagt ja meist in etwa "ein mal schnell und kurz, ein mal lang und langsam und einen Lauf dazwischen", ich kann mir gerade aber einfach schwer vorstellen, dass es sinnvoll ist direkt am Anfang gleichzeitig am Tempo und an der Distanz anzuziehen. Kurze heftige Belastungen im Sinne von Sprinten, Springen und Co kenne ich durch das Zirkeltraining ganz gut, ein Zeitziel möchte ich mir so wie so noch nicht setzen...

Habt ihr vielleicht einen Literturtipp für mich? Unabhängig davon, ob es 10er oder HM wird, würde ich mich gerne damit beschäftigen, wie ich die wenige laufspezifische Zeit gut investieren kann... Es gibt so viele Bücher über Lauftraining, welche sind denn gut?

Danke, falls tatsächlich jemand alles liest. ;-)

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Hallo!

Ich möchte den Thread hier ein bisschen abschließen, weil ich mich immer ärgere, wenn etwas spannend anfängt hier, das Ende aber vom User nicht mitgeteilt wird.

Heute wurde es also ernst: mit 313 weiteren Starten begab ich mich auf die HM-Strecke bei Höhenflug-Trailrun. Die ersten 4 km waren ziemlich zäh, weil ich nur so mittel-aufgewärmt in die erste Steigung reingelaufen bin, dann lief es gut (aber natürlich trotzdem verdammt anstrengend) bis etwa km 18.
Da habe ich dann angefangen, das Ziel richtig herbei zu sehnen, aber die netten Menschen auf und neben der Strecke ließen mich auch die letzten Meter über richtig schöne Trails noch lächelnd zu Ende traben.Im Ziel selbst gab es dann zwei Becher Wasser und die besten Orangen-Schnitze der Welt. ;-)

Die genaue Zeit/Platzierung mag ich hier eigentlich vorerst nicht nennen. Da insgesamt nur 75 Damen am Start waren wüsstet ihr ja soooofort wer ich bin. Deshalb muss (vorerst?) folgendes zum Ergebnis reichen: unter 2:20, damit bei den 540HM voll im mittleren Drittel der weiblichen Starter.

Wie es mit mir und dem Laufen weiter gehen soll, weiß ich noch nicht so recht.
Ich werde mich aber bei Fragen jederzeit wieder hier schlau machen!

Danke für alle Ermutigungen im Vorfeld! :daumen:
A narrow path / Now overgrown / Covered by grass / Almost gone
It whispers an invitation to me / Unveils a new direction / Around me the forest sings / The sun gilds the road
Amorphis - Narrow Path

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ich mache kraftdreikampf und laufe nebenbei, sehe es aber nicht unbedingt als sport an, sondern als assistenz, die zusätzliche kondition wirkt sich positiv auf das training aus. für bouldern sowieso kein problem, solange das zns nicht überlastet wird, also z.b. lange bouldersessions mit anschließenden laufintervallen, das macht man nicht lange.
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