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Anfänger und Schmerzen

Anfänger und Schmerzen

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Hallo liebes Forum :)

Ich habe vor etwa 8 Wochen mit dem Rauchen aufgehört und mit dem Laufen angefangen. 8 Läufe hatte ich hinter mir und am meisten mit der Puste zu kämpfen.
Nach 3 Wochen Pause (Schweinehund), habe ich vor zwei Wochen enreut angefangen und es diesmal durchgezogen. Ich war jeden Tag laufen, etwa 2,4 km und relativ langsam (gut 14 Minuten für die Strecke).
Alles ohne Problem. Ich hatte zwar einen leichten Muskelkater, aber das war nicht weiter schlimm.
Am vergangenen Sonntag habe ich dann versucht mich etwas zu steigern und bin gut 3,8 km gelaufen ohne Pause und ohne aus der Puste zu kommen. Auch hier war alles in Ordnung, ich hätte sogar noch weiter laufen können. Am Montag dann das Problem. Ich lief los ohne Beschwerden, nach etwa 2 km wurde ich dann unwillentlich langsamer bis ich schließlich anhalten musste. Ab den Moment an hatte ich starke Schmerzen im Schienbein bis zur Leiste hoch. Ich konnte kaum noch auftreten und musste im Schneckentempo nach Hause gehen.
Auch im sitzen und liegen tat es noch etwa 30 Minuten weh, eine heisse Dusche brachte dann aber Erlösung und auch am nächsten Tag fühlte es sich nur noch nach Muskelkater an. Ich pausierte 4 Tage und war gestern dann wieder langsam und nur etwa 2 km laufen.
Während des Laufs fühlte ich mich prima, hatte keinerlei Beschwerden, bis zum Ende (2km).
Nun noch etwas schlimmer.
Ich beendete den Lauf und ging nach Hause (etwa 1km Fussweg). In der Zeit wurde es immer schlimmer, ich hatte das Gefühl, dass mein Schienbein bzw. Hinterschenkel jeden Moment auseinanderbrechen. Es fühlte sich auch ein wenig danach an, als wären die Beine verdreht und drehen sich gerade wieder zurück. Als ich zuhause war tat es wieder auch im sitzen und liegen weh. Duschen brachte wieder Erlösung.

Jetzt stelle ich mir die Frage, ist das normal oder sollte ich zum Arzt gehen?

Ich bin einen asphaltierten Feldweg gelaufen mit ein paar Schlaglöchern zwischendurch, denen man ausweichen muss.
Schuhe habe ich Nike Free RN Flyknit Herren-Laufschuh in denen ich mich auch sehr wohl fühle.
Die letzte Woche bin ich teilweise 2x täglich laufen gewesen (2,5 km und langsam), hatte aber keine Probleme anschließend.
Ich habe es gestern versucht, darauf zu achten mit dem vorderen Bereich des Fusses aufzukommen. Ich kann aber nicht genau sagen, ob das hingehauen hat.


Vielleicht habt ihr einen Tipp.

Viele Grüße und einen sonnigen Tag!
Sven.

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Nevs85 hat geschrieben:Ich war jeden Tag laufen, etwa 2,4 km und relativ langsam (gut 14 Minuten für die Strecke).
Nevs85 hat geschrieben:Am vergangenen Sonntag habe ich dann versucht mich etwas zu steigern und bin gut 3,8 km gelaufen ohne Pause und ohne aus der Puste zu kommen. Auch hier war alles in Ordnung, ich hätte sogar noch weiter laufen können. Am Montag dann das Problem
Nevs85 hat geschrieben:Die letzte Woche bin ich teilweise 2x täglich laufen gewesen (2,5 km und langsam),
Nevs85 hat geschrieben:Jetzt stelle ich mir die Frage, ist das normal oder sollte ich zum Arzt gehen?
Ja, das ist vollkommen normal, dass dein Körper auf diese Überlastung so reagiert.
Nevs85 hat geschrieben:Vielleicht habt ihr einen Tipp.
Ich hab mehrere Tipps:
1. Auskurieren/Laufpause, bis du vollkommen beschwerdefrei bist.
2. Die ersten Läufe nur so weit, wie das vollkommen schmerzfrei möglich ist. Das schließt auch ein, dass du anschließend und auch später keine Beschwerden bekommen darfst. Das erfordert schon mal Geduld und Fingerspitzengefühl. Waren 2 km zu weit, dann beim nächsten Wiederbeginn nur 1,5 km usw.
3. Niemals an zwei aufeinanderfolgenden Tagen laufen! Solange nicht, wie du nicht mindestens 10 km am Stück beschwerdefei laufen kannst. Die 10 km sind jetzt von mir aus der Luft gegriffen. Niemand kennt dich und deinen Körper aber im Zweifelsfalle solltest du eher vorsichtiger sein. Du kannst an den lauffreien Tagen allerdings alternativen Sport betreiben. Radeln, Schwimmen, Stabitraining.
4. Du solltest den längsten Lauf zu längstem Lauf UND die Umfänge von Woche zu Woche nicht um 10% steigern.
5. Laufe einfach erst einmal im Wohlfühltempo, vermeide zu hohes Tempo solange du nicht völlig Beschwerdefrei bist.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Hallo Sven,

habe ich schon als Textbaustein abgespeichert: Es kommt nicht darauf an wieviel du schaffst, sondern wieviel du verträgst. Tommi hat das wesentliche geschrieben, noch drei Ergänzungen.

Nike Free für einen Anfänger auf Asphalt ist nicht unbedingt die Waffe der Wahl. Lass' dich in einem Laufsportladen beraten.

Vorfuss-, Mittelfuss- oder Fersenlauf wird immer wieder gerne diskutiert, jedesmal ohne Ergebnis. Du musst erst einmal so laufen, wie es dir dein Körper vorgibt. Nicht nachdenken und verkrampfen, sondern einfach drauflos.

Als Leitfaden für erprobte und bewährte Trainingsumfänge und-belastungen solltest Du dir mal Trainingspläne für Anfänger ansehen und ggf. befolgen. Gibt es haufenweise im Netz, u.a. auf der RW-Site "30min. laufen in 8 Wochen". Auch wenn dir die Umfänge lächerlich erscheinen sollten, wie Du selbst schmerzhaft erfahren hast, gibt es gute Gründe für den langsamen Aufbau.

Viel Erfolg!
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Nevs85 hat geschrieben: 8 Läufe hatte ich hinter mir und am meisten mit der Puste zu kämpfen.
Mit der Puste kämpfen bedeutet, Du läufst zu schnell.
Nevs85 hat geschrieben: Ich war jeden Tag laufen, etwa 2,4 km und relativ langsam (gut 14 Minuten für die Strecke).
Relativ langsam war das nicht (s.o.)

Die Umfänge sind ok. Eine Strecke von 2,4KM kann auch ein Anfänger jeden Tag "zurücklegen". Allerdings nicht im "Pustekampfmodus". Jetzt mußt Du einen Gang zurückschalten, ohne Pustenkampf und mit Pausen zwischen den Trainingstagen langsam probieren, ob die Beschwerden verschwinden.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Nevs85 hat geschrieben: Ich beendete den Lauf und ging nach Hause (etwa 1km Fussweg). In der Zeit wurde es immer schlimmer, ich hatte das Gefühl, dass mein Schienbein bzw. Hinterschenkel jeden Moment auseinanderbrechen. Es fühlte sich auch ein wenig danach an, als wären die Beine verdreht und drehen sich gerade wieder zurück. Als ich zuhause war tat es wieder auch im sitzen und liegen weh. Duschen brachte wieder Erlösung.

Jetzt stelle ich mir die Frage, ist das normal oder sollte ich zum Arzt gehen?

Ich bin einen asphaltierten Feldweg gelaufen mit ein paar Schlaglöchern zwischendurch, denen man ausweichen muss.
Schuhe habe ich Nike Free RN Flyknit Herren-Laufschuh in denen ich mich auch sehr wohl fühle.
Die letzte Woche bin ich teilweise 2x täglich laufen gewesen (2,5 km und langsam), hatte aber keine Probleme anschließend.
Ich habe es gestern versucht, darauf zu achten mit dem vorderen Bereich des Fusses aufzukommen. Ich kann aber nicht genau sagen, ob das hingehauen hat.


Vielleicht habt ihr einen Tipp.
Ich kann dir auch paar Tipps geben, die dir helfen können, aber nicht müssen!

Ich interpretiere da einen Laufstil raus der nicht zu deinen Schuhen passt. (Achtung, gerade was Laufstil und Schuhe betrifft gehen die Meinungen stark auseinander und ich kann dir nur meine persönlichen Beobachtungen wiedergeben.)

Grundsätzlich hat man zwei Möglichkeiten man kann den Fuß vor dem Körperschwerpunkt aufsetzen, was typisch für gehen/walken ist oder du ziehst den Fuß vorm aufsetzen nach hinten so das du erst unter dem Körperschwerpunkt auf kommst, typisch für eher erfahrene Läufer.
Ob es nun die Ferse, der Mittelfuß oder der Ballen ist spielt eher eine untergeordnete Rolle.
Viele Läufer machen aber genau diesen Gehschritt auch beim Laufen, weil sie eben keinen anderen kennen. Dank der wunderbar gedämpften Schuhe auch meist kein Problem.
Andere Läufer versuchen immer mit den Ballen zulaufen und versteifen dadurch künstlich ihr Sprunggelenk was extrem auf Wade und auf die Achilissehne wirkt.

So und was kann ich dir jetzt für einen Tipp geben? Kauf dir gedämpfter Schuhe am besten mit Beratung, deine Nike verwendest du vorerst nur 1 mal pro Woche, wo du an diesem Tag gezielt deinen Laufstil trainierst, Laufschule machst, vielleicht auch gleich ein paar Stabiübungen,...

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tempo85 hat geschrieben:...so das du erst unter dem Körperschwerpunkt auf kommst, typisch für eher erfahrene Läufer.
Wohl eher typisch für Läufer, die gerne auf die Nase fallen, denn bei dieser Variante befindet sich der Angriffspunkt der Bodenreaktionskraft im zeitlichen Mittel hinter dem Schwerpunkt, was unweigerlich ein Drehmoment entstehen lässt, so dass der Körper nach vorn überkippt.
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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