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Im Trainingsplan eine „Intensivwoche“ einbauen? Bringt das etwas?

Im Trainingsplan eine „Intensivwoche“ einbauen? Bringt das etwas?

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Hallo Leute,

kurz und einfach:
Trainingsplan 12 Wochen (Beispiel) – bringt es etwas, wenn man eine „Intensivwoche“ vor der Taperingwoche einbaut?

KW 1 (Start) bis KW 12 (WK)

KW 12 ist der WK
KW 11 die Taperingwoche
KW 10 Am intensivsten von allen Wochen trainieren

Könnte dies die Leistung steigern? Denn anschließend muss man sich eh für den Wettkampf ausruhen und vorbereiten.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Sagen wir mal Allgemein. Bzw. beide Varianten.

Denkst du wirklich, dass die Regeneration dann zu kurz wäre?
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Gute Frage die mich auch interessieren würde. Hört sich erst mal sinnvoll an, aber ob es auch so ist weiß ich nicht.

Ich weiß das im Profibereich "Intensivblöcke" gemacht werden. Dabei handelt es sich aber um einen Tag, der sehr intensiv ist.
Anfang des Jahres ist Anna Hahner von den Hahner-Twins erst einen 5km und anschließend einen 10km-Wettkampf in Dresden gelaufen. Erst den 5er den sie gewonnen hat. Im Ziel ist sie aber nicht stehen geblieben sondern noch 5km weiter gelaufen. Anschließend hat sie den 10er auch gewonnen.
Nachmittags dann noch mal 10km zügig und im Anschluss 5x2km Intervalle. Wahnsinn dieses Pensum. Hier mal ein Bericht davon: Special Day in Dresden - Hahnertwins -- Anna Hahner -- Lisa Hahner -- hahnertwins.com
Denke nicht das davon was auf uns "normalsterbliche" übertragbar ist ;-)

Bestleistungen (offiziell vermessene Wettkämpfe):
10KM: 07/14 - 55:08 | 12/14 - 48:10 |07/16 - 46:56 | 08/16 - 44:49| 12/16 - 43:43
HM:
03/13: 1:59:32| 09/16: 1:42:34| 03/17 - 1:36:44
Marathon: 04/15 - 4:16:29

Nächste Wettkämpfe:
30.04.2017, Marathon, Düsseldorf Marathon

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Wie @Kobold bereits geschrieben hat, wird dies auch von der Distanz abhängen. Schließe mich Kobold an und ergänzend für den HM kann ich sagen, dass bei mir die Woche vor dem Wettkampf bereits eine "absteigende" Tendenz aufweist, was die intensität des Trainings angeht.

Für Marathon und Halbmarathon halte ich es nicht für sinnvoll.

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Ralle7 hat geschrieben:Sagen wir mal Allgemein. Bzw. beide Varianten.

Denkst du wirklich, dass die Regeneration dann zu kurz wäre?

Ich würde sagen, dass dies nach einem gut aufgebautem Trainingsplan nicht mehr viel bringen würde und die Gefahr größer ist, mehr kaputt zu machen als noch die eine oder andere Sekunde raus zu holen.

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Ralle7 hat geschrieben:Sagen wir mal Allgemein. Bzw. beide Varianten.

Denkst du wirklich, dass die Regeneration dann zu kurz wäre?
Denk doch mal selbst ein bisschen nach, dann müsste dir klar sein, dass und warum die geplante Wettkampfdistanz für die Dauer der Taperingphase eine Rolle spielt.

Und was glaubst du, warum Trainingspläne aufgebaut sind wie sie aufgebaut sind? Und warum in Marathonplänen die Taperingphase normalerweise 2 Wochen dauert? Alles Ignoranten, die nicht wissen, dass man in der vorletzten Woche noch richtig was rausholen kann? :zwinker5:

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Mein Gedanke war dieser. Wenn man Trainingspläne so ansieht. Woche für Woche.
Steigerung - Steigeurng - Ruhewoche - Steigerung - Steigerung - Ruhewoche (Vereinfachtes Beispiel)

Natürlich muss man das Pensum erhöhen und zwischendurch eine Ruhewoche zur Regeneration machen.

Nun dachte ich mir, die letzte harte Woche, noch einen Tick härter.
Wie eine EB nach einem LaLa :D
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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kobold hat geschrieben: Und was glaubst du, warum Trainingspläne aufgebaut sind wie sie aufgebaut sind? Und warum in Marathonplänen die Taperingphase normalerweise 2 Wochen dauert? Alles Ignoranten, die nicht wissen, dass man in der vorletzten Woche noch richtig was rausholen kann? :zwinker5:
Ja, da hast du Recht!
Und wenn ich die Intensive Woche 3 Wochen vor dem WK mache?

Aber ich denke, meine Idee ist wohl doch hinfällig.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Ralle7 hat geschrieben:Mein Gedanke war dieser. Wenn man Trainingspläne so ansieht. Woche für Woche.
Steigerung - Steigeurng - Ruhewoche - Steigerung - Steigerung - Ruhewoche (Vereinfachtes Beispiel)

Natürlich muss man das Pensum erhöhen und zwischendurch eine Ruhewoche zur Regeneration machen.

Nun dachte ich mir, die letzte harte Woche, noch einen Tick härter.
Wie eine EB nach einem LaLa :D
ok, wenn du die letzte Woche vor der Taperingphase meinst, d.h. bezogen auf Marathon wohl eher KW 8/9 statt 10, im HM 9/10, dann schau dir mal die üblichen Trainingspläne an - diejenigen, die mir bekannt sind, sehen das eh vor. Allerdings nicht, wie es dir vorzuschweben scheint, eine Woche knüppeln auf Teufelkommraus, sondern als Belastungshöhepunkt, auf den der Trainingsplan graduell hinführt.

Den Trainingsumfang UND die Intensität in der letzten harten Woche abrupt hochzufahren halte ich für kontraprduktiv und mit hohem Verletzungsrisiko verbunden. Du machst ja auch deine langen Läufe nicht monatelang gleichmäßig und packst dann von einer Woche auf die andere plötzlich 10 km Endbeschleunigung drauf.

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Alles klar, Danke für die Antwort :)
Klingt alles sehr plausibel und nun denke ich mir.. darauf hätte ich selbst auch kommen können :D
Aber dazu sind Foren ja da.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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Klar kann man das machen. Passiert ja genau so in Trainingslagern. Wenn man nicht direkt von 0 auf 100 geht, klappt das meistens auch ohne Schäden.
Du kannst auch mal nach Overreaching (geplantem!) suchen, da findest Du die Idee dahinter.

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hmm.. hab mir ein paar Theman bezüglich Overreaching durchgelesen.
Ob ich das als Hobbyläufer ohne Training auch so umsetzen kann, ist fraglich.
Schöne Grüße aus der grünen Mark Österreichs

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So ein overreaching passiert doch vielfach im unteren amateurbereich in diversen ballsportarten in der saisonvorbereitung (steffen42 hatte ja das Stichwort Trainingslager gebracht).
Birgt m.E. vor allem orthopädische Risiken.

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Außerdem war das ja eigentlich gar nicht gefragt, die Ausgangsfrage zielte darauf ab, ob man unmittelbar vor der Taperingphase nochmal richtig in die Vollen gehen sollte.

Aber gut, man kann die Frage natürlich breiter fassen und dann nach Nutzen und Risiken von selbstorganisierten oder angeleiteten Laufurlauben oder Trainingslagern fragen. Wurde hier schon des Öfteren getan. Etliche Lauftrainer leben ja teilweise von "Laufcamps", in denen die Leute ein oder zwei Wochen deutlich intensiver trainieren als sonst.

Vernünftig eingebettet in ein Gesamt-Trainingskonzept halte ich sowas durchaus für nützlich. Aber die Betonung liegt auf "vernünftig", sprich: Das Ausgangsniveau (Umfänge/Intensitäten) muss zum Angebot / Procedere während der Intensivphase passen und man sollte (wie der verlinkte Text ja auch betont) nach einer solchen Intensivphase eine Erholungs-/Entlastungsphase einplanen. Dann halte ich das orthopädische Risiko auch für vertretbar.

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Ralle7 hat geschrieben: Könnte dies die Leistung steigern?
Wenn du das wissen willst, gibt's nur eine Möglichkeit: selbst ausprobieren.
Die "Mainstream-Theorie" besagt, dass das keine gute Idee ist, und ich würde sowas auch nie vor einem wirklich wichtigen Wettkampf austesten. Meine Erfahrung sagt mir, dass die anerkannte Theorie zu 80, 90 oder auch 95% zutrifft, aber es bleibt auch ein gewisser Anteil, der nicht damit im Einklang steht und wo die Resultate unerwartet sind.

Da läuft man dann schon mal 1 Woche nach einem schnellen HM einen zweiten in der Nähe der Bestzeit und umgekehrt geht ein Lauf trotz optimaler Vorbereitung und angemessenem Tapering in die Hose. Meine schnellste 10 km-Zeit in der M60 bin ich z. B. gelaufen 5 Tage nach einem (ebenfalls sehr schnellen) Zehner und 2 (!) Tage nach einem 37 km-Lauf. Erwartet hatte ich eine Zeit um 41 min herum, und es wurde eine 38:31 min - auf DLV-vermessener Strecke. Das sind dann die Fälle, die eigentlich nicht zum Lehrbuch passen, die aber dennoch so passieren.

Wie gesagt, da hilft nur der eigene Versuch, denn solche Sachen sind auch nicht übertragbar.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Meiner Einsicht nach wäre es besser bestimmte Intensitätstage einzubauen so vermeidet man eine zu hohe Belastung auf dem Körper und ohne hin nimmt eine ganze Woche aufeinmal zu viel Kraft im Anspruch,sodass man am Ende der Woche ein sehr uneffizientes Training mit schlechter Leistung absolviert.
Antworten

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