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HM, dehydriert? Trinkgurtempfehlung?

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Rolli hat geschrieben:Laut der Studie, die Du selbst gelesen hast, müsste ich bei einem 2h Lauf noch mehr einbrechen. Ist aber nicht. Also? Ich denke, Du sollst an anderen Stelle, als Dehydrieren, nach dem Grund für den Einbruch suchen.
Nö, ich hab das ja schon ausgetestet, aber vielleicht erreichst du ein höheres Leistungsniveau, wenn du nicht immer dehydriert durch die Gegend rennst?

Oder mit anderen Worten, eine allgemeingültige Formel zur Berechnung des Wasserverbrauchs ist vermutlich genauso sinnvoll wie die für den Maximalpuls.

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Rauchzeichen hat geschrieben:Nö, ich hab das ja schon ausgetestet, aber vielleicht erreichst du ein höheres Leistungsniveau, wenn du nicht immer dehydriert durch die Gegend rennst?
Nö... ich verspüre nach eine Stunde keinen Leistungseinbruch. Auch keine Durst. Auch nach 2 Stunden nicht. Soll ich jetzt zum Arzt?

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Auch wenn der trainierte mehr schwitzen kann, heißt es nicht das er zwangsläufig einen größeren Wasserverlust hat.

Ich kann mir folgendes vorstellen:
Meine Annahmen beider sind gleich schwer(damit die Leistung einfacher vergleichbarer wird), beide laufen im gleichem Tempo

Der Organismus des Trainierten wird effizienter arbeiten sprich er wird mehr nutzbare Leistung pro Kalorien erzeugen.
Mit einen besseren Laufstiel wird er weniger von dieser nutzbaren Leistung brauchen.
Das bedeutet er erzeugt prinzibiell schonmal weniger Abwärme und muss sich deshalb schon mal weniger kühlen bzw kann schneller laufen bei gleicher Kühlung.

Es kommt aber noch dazu das Trainierte eher weniger Fett haben, eine bessere Durchblutung,... was dazu führt das die Haut heißer ist (Technisch geringer Wärmewiderstand) wenn die Haut bei gleicher Körperkerntemperatur heißer ist, ist die Kühlung effizienter.

Der Trainierte hat auch mehr Blutplasma, er kann mehr schwitzen bis zum Leistungseinbruch.

Trotz der Annahme wird der Trainierte schneller laufen, was schon mal für mehr Kühlung durch den Wind erzeugt.

Der Trainierte, trainiert vermutlich mehr bei Hitze, wobei sich der Körper besser darauf einstellt.

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Rolli hat geschrieben:Nö... ich verspüre nach eine Stunde keinen Leistungseinbruch. Auch keine Durst. Auch nach 2 Stunden nicht. Soll ich jetzt zum Arzt?
Nein, das geht viel einfacher:
Leg dir einfach eine App zu, die dich ans Trinken erinnert. Die kann dir dann beim Laufen über Kopfhörer sagen, dass du was zu dir nehmen musst.

Aber jetzt mal ernsthaft:
Ich bin natürlich nicht so bekloppt, mir von einer Software sagen zu lassen, wann ich Durst habe. Das Grundproblem bei mir ist, dass ich Hitze noch nie abkonnte und eigentlich zu dick zum Laufen bin.

Wenn ich 90 Minuten im Warmen rumlaufe, überhitze ich total. Da hilft am besten Kühlung von außen, aber trinken muss ich auch. Dann gibt es definitiv keinen Einbruch. 10km sind also locker drin, aber ein voll gelaufener HM dauert bei mir ca 2h, das klappt nicht mehr. Weil es aber bei HMs immer Verpflegungsstellen gibt und der Zeitverlust durch Trinken nicht relevant ist, muss ich an dieser Stellschraube nicht drehen.

Da es mit Sicherheit mehr Leute wie mich gibt, finde ich die Frage nach nem Trinkgurt für einen 100 Minuten-Lauf OK und den Vorschlag, er solle es weiter ohne Trinken probieren, nicht für sinnvoll.

Die "100 Minuten langsam" sind schließlich eine Trainingseinheit einem Anfänger-Plan für HM in 2:15.
Wenn der Ersteller des Fadens wirklich HM trainiert und nicht nur versucht hat, Buzzwords in einen Beitrag zu verwursten, soll er erst mal km sammeln, bevor sich mit Wassermangel traktiert.
Wenn er sich rumquält, ist die Einheit härter, als sie sein sollte - und bei einer Pace, die vermutlich nahe an 7 Minuten liegt, stört auch ein Gurt mit 2 Flaschen nicht wirklich.
1.5 L in ner Trinkblase sind zwar sicher nicht nötig, aber bequemer zu tragen als Hüftgurte.

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Rolli hat geschrieben:Nö... ich verspüre nach eine Stunde keinen Leistungseinbruch. Auch keine Durst. Auch nach 2 Stunden nicht. Soll ich jetzt zum Arzt?
Du läufst zu langsam, nimm das HM-Tempo, dann siehst du den Einbruch. :teufel:
Der 3h HM-Läufer, welcher immer trinkt wird vermutlich einen geringeren Einbruch haben, bei seinem Hm-Tempo.

Was kann man jetzt mit der Information machen? Eine Studie die zeigt das Leistungssportler zu wenig trinken und Untrainierte besser mit der Hitze zurecht kommen.

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Ich habe das Trinken auch of unterschätzt. Ich habe früher Leistungssport Schwimmen betrieben, und ja auch dabei schwitzt man und verliert Wasser - merkt es nur nicht. Da habe ich in Trainingseinheiten von über 2 Stunden schon gelernt während dem Training zu trinken.

Mittlerweile laufe ich kleine Trails im Allgäu und habe mir für Läufe, bei denen ich weiß unter 2 Stunden bin ich nicht zu Hause einen kleinen Trinkrucksack (1,5l) mit. Meist transportier ich darin auch gleich Wetterschutz, Telefon etc. Also bin ich eher für einen Rucksack als für einen Gurt.

Für Strecken unter 2 Stunden habe ich für mich herausgefunden, dass wenn ich die Woche über meinen Wasserhaushalt nicht vernachlässige, es reicht wenn ich etwas vor dem Lauf einfach noch einen halben Liter stilles Wasser trinke. Ist jetzt aber natürlich nur eine persönliche Erfahrung.
Wenn es mich doch mal reisst bei der Mittagshitze los zu starten, merke ich schon nach 10 km, dass der Kopf ganz schön zur Rosine werden kann ;)

Was ich sonst "wissenschaftlich" über das Trinken im Sport beitrage kann ist, dass ab einem Flüssigkeitsverlust von ca. 2,5 Prozent des Körpergewichts bereits ein merklicher Leistungsabfall eintritt. Schon ab einem Prozent kommt es zu einer Einschränkung der aeroben Ausdauerfähigkeiten. Ab 4% Verlust geht die tatsächliche Kraftleisutng verloren und bei 10% Flüssigkeitsverlust im Vergleich zum Körpergewicht ist es lebensbedrohlich.

Das stimm mit meiner Erfahrung überein, das vor dem Training zu trinken hilft. 0,2 - 0,5 Liter. Als Richtwert gilt hier wohl.
Pro Trainingsstunde am Tag - 1 Liter Wasser am Tag trinken.
Trinken ist ja wenn man der Diskussion folgt auch sehr abhängig vom Sportler persönlich, ob man Indoor oder Draussen trainiert, Morgens oder Abends und natürlich wie intensiv zu welchen Temperaturen.

Durchschnittlich würde ich sagen verliert man beim Laufen 0,1kg auf 100m

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Bharti34 hat geschrieben:
Durchschnittlich würde ich sagen verliert man beim Laufen 0,1kg auf 100m
Das heißt, ich verliere bei einem 20km Lauf ohne zu trinken 20kg. Da fehlt eine "0", oder?

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Bharti34 hat geschrieben: Durchschnittlich würde ich sagen verliert man beim Laufen 0,1kg auf 100m
So sehe ich das auch!
Gestern bin ich 20km gelaufen und sofort 20kg Wasser verloren.

Edit... ich war zu langsam.

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Rolli hat geschrieben:So sehe ich das auch!
Gestern bin ich 20km gelaufen und sofort 20kg Wasser verloren.

Edit... ich war zu langsam.
Übrigens, gestern nach den 20km, nur 1 Liter weniger gewogen.

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Bharti34 hat geschrieben:Was ich sonst "wissenschaftlich" über das Trinken im Sport beitrage kann ist, dass ab einem Flüssigkeitsverlust von ca. 2,5 Prozent des Körpergewichts bereits ein merklicher Leistungsabfall eintritt. Schon ab einem Prozent kommt es zu einer Einschränkung der aeroben Ausdauerfähigkeiten.
Quelle? U.a. bei Greif steht das Gegenteil, bestimmt durch Messungen des Energieverbrauchs.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ups, sorry ja eine null vergessen. Entschuldigung.
Dafür hat es durch feuchte witze die diskussion angeregt. :)
Ok werde da nächstes mal vorher kurz überschlagen, bzw.
mich hüten mit zahlen um mich zu werfen.
D-Bus hat geschrieben:Quelle? U.a. bei Greif steht das Gegenteil, bestimmt durch Messungen des Energieverbrauchs.
Die Quelle dazu sind Konopka 2006 und Weineck 2009. Wie ist das denn bei Greif gemeint?
Will mich nicht in sportwissenschaftliches verheddern hat ja schon mal nicht geklappt :)
Interessiert mich aber mal kurz. Kein Leistungsabfall sondern "Mobilisierung" durch Flüssigkeitsknappheit ?

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Bharti34 hat geschrieben:Interessiert mich aber mal kurz. Kein Leistungsabfall sondern "Mobilisierung" durch Flüssigkeitsknappheit ?
Kein Leistungsabfall, sondern (real gemessene) Energieeinsparung, vermutlich durch Gewichtsverlust (bis zu ca. 3%).
Irgendwo um 4-6% Gewichtsverlust (personenabhängig) beginnt demnach der Leistungsabfall.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:Kein Leistungsabfall, sondern (real gemessene) Energieeinsparung, vermutlich durch Gewichtsverlust (bis zu ca. 3%).
Irgendwo um 4-6% Gewichtsverlust (personenabhängig) beginnt demnach der Leistungsabfall.
Quelle?
Bist Du Dir sicher, dass kein Leistungsabfall statt findet, wenn das Blut dicker wird?

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Deutsche Quelle hier:
"So wurden in einer Studie Sportler unter starker Belastung geprüft: Die einen durften während des Trainings trinken, die anderen nicht. Bis zu einem Flüssigkeitsverlust von 2,3 Prozent des Körpergewichts schnitten die Dehydrierten deutlich besser ab.

Die einfache Erklärung: Sie waren durch den Flüssigkeitsverlust leichter und mussten ihr Training nicht ständig zum Trinken unterbrechen."

Auch interessant bzgl. des Trainingseffekts (runnersworld, A. Hutchinson):
Tactical Dehydration Increases Speed
Running thirsty actually improves performance.

... scientists and coaches have begun experimenting with dehydration as a training tool, using it to trigger endurance-boosting adaptations in athletes' blood. That translates into faster race times when the athletes are fully hydrated.
...
New Zealand researchers found 90 minutes of light exercise without midworkout drinking on five straight days boosted plasma volume by 8 percent--enough to lower race times by a few percentage points.
Auf Deutsch zusammengefasst:
Im Training ohne Wasser laufen --> Zunahme des Blutvolumens --> schneller im Wettkampf.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Interessante Gegendarstellung, leuchtet auch ein.

Wenn es schon so um Temperatur und Trinken und Kühlung geht,
fände ich auch einen Hinweis zur Körpertemperatur insteressant.
Denke diese könnte auch eine ganz guter Parameter sein, wenn
es um die innere und äußere Hitze geht, oder?

Werde es für mich so halten, wie mit den Pflanzen.
Täglich individuell gießen, wenn sie trocken aussehen etwas mehr.
und nicht glauben, dass von einmal sehr gut gießen sie sehr gut wachsen würden.

Der Flüssigkeitshaushalt und das Durstgefühl ist für mich nichts zu Experimentieren.
Gaumen anfeuchten, wenn man nen trockenen Mund hat.
Trink, wenn du Durst hast. Halte jeden Tag deinen Flüssigkeitshaushalt.
Dann gehen auch Trockenzeiten oder Belastungen gut durch deinen Körper.
Während der Hochleistung aber das innere Feuer mit einem Tsunami bekämpfen,
scheint genauso wenig sinnvoll, wie mit nem Wasserbauch in die Hitze zu treten.
Man muss da wohl einfach seinen Körper kennenlernen mit rantasten.
Soweit mal meine einfache Stellung zur Diskussion.

Da ich keine Wettkämpfe laufe kann ich zur Versorgung über Trinkstationen nix sagen,
aber das müsste doch gleichmäßig abgedeckt sein, oder? da dürfte man nicht zu kurz kommen.

Und sonst beim Training ist gewappnet sein auf längeren Strecken immer das A und O.
Deshalb nehme ich lieber den Rucksack. Als den Gurt um die Hüften, da ist mir zuviel Bewegung drin
und das Gewicht dort stört mich mehr. Am Liebsten natürlich ohne Alles, und das geht auf 2 Stunden bestimmt.
Wenn es aber richtig heiß ist, hm...äußere Umstände sind natürlich auch immer ein großer Gegner,
deshalb auch hier Vorbereitung finde ich immer besser als "ambulante" Reaktionen.
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