Ich habe diesen Thread mal überflogen und denke, dass das eigentliche Problem ein anderes ist. Stattdessen wird viel zu viel über die HF gesprochen getreu dem Motto "Wenn ein Problem existiert, liegt es an der falschen HFmax."
Dazu einige Anmerkungen:
1. Die ermittelten Werte sind Schrott. Da stimme ich uneingeschränkt zu.
2. Eine gut durchgeführte und professionell begleitete Spiroegometrie liefert brauchbarere Wert für Trainingsbereiche als die Ableitung aus dem HFmax-Wert.
3. Was der TE gemacht hat, IST keine Spiroergometrie.
[font=&]1. Schrottwerte[/font]
Dazu haben andere bereits alles gesagt.
[font=&]2. Spiroergometrie und HFmax-Bereiche[/font]
Eine Spiroergometrie ist eine recht aufwändige Untersuchung, die in Stufen durchgeführt wird. Aus den körperlichen Werten bei diesen Tempi (HF, Laktat, Zusammensetzung KH-/Fettverbrennung) werden dann die Parameter für Trainingsbereiche ermittelt. Das Wichtige daran ist, dass diese Werte individuell ermittelte Werte sind. Demgegenüber werden bei der Ableitung aus der HFmax Durchschnittswerte herangezogen. Zudem gibt es etliche unterschiedliche Formeln zur Berechnung.
Im Hobbybereich reichen diese Durchschnittswerte in der Regel aus. Dennoch ist vom Prinzip her die Spiroergometrie aussagekräftiger. Das Problem dabei ist allerdings, dass Fehler gemacht werden können und der Proband hinterher einen Zettel mit Zahlen bekommt, die er nicht versteht und mit denen er nichts anfangen kann. Für Hobby-Sportler halte ich das in der Regel für unnütz und rausgeschmissenes Geld.
[font=&]3. Was der TE gemacht hat...[/font]
Jacyrio hat geschrieben:
Deswegen habe ich vor einiger Zeit eine Spiro gemacht und dabei aus meiner Sicht etwas "seltsame" Werte erhalten.
...
Ich muss dazu sagen, am Tag des Tests war es in dem [font=&]Fitness-Studio[/font] ziemlich warm.
ich habe den Aeroscan auf einem Laufband gemacht
Dieser "Aeroscan" hat mit der klassischen Spiroergometrie nix zu tun. Die "richtige" Spiroergometrie ist wie gesagt aufwändig: mit entsprechenden Kosten für den Anbieter und durchaus anstrengend für den Probanden.
Da hat nun eine Firma etwas entwickelt, was die gleichen Resultate bringen soll, allerdings ohne die Nachteile des "richtigen" Tests. Ich zitiere
daraus:
Schon nach 10 Minuten liefert der aeroscan auch für ältere und untrainierte Menschen präzise Messergebnisse und verzichtet dabei auf Atemmaske, Blutabnahme und Ausbelastung.
Das entspricht dem Prinzip "Abnehmen ohne zu hungern" und ist für viele attraktiv. Wenn man das mal etwas boshaft betrachtet, dann ist das für ein Fitnessstudio - die sind u. a. Zielgruppe für sowas (nicht die gescholtenen Sportärzte) - ein prima Köder, um Kunden anzulocken:
[font=&]Mit dem aeroscan compete definieren Sie für Ihre sportlich ambitionierten Kunden binnen 10 Minuten den individuell auf sie abgestimmten Trainingsplan, um die Ausdauerleistung effizient zu steigern.[/font]
[font=&]…[/font]
Zeit- und kostensparende präzise Bestimmung der aktuellen Ausdauerleistungsfähigkeit („in 10 Minuten zur individuellen Trainingsempfehlung“)
Dass so eine Schmalspurversion, die noch nicht einmal als "Spiroergometrie light" bezeichnet werden kann, für einen Läufer, der einigermaßen ambitioniert läuft, nichts Sinnvolles ergeben kann, kann man sich eigentlich mit dem After denken. Vor einiger Zeit schlug hier übrigens jemand auf, der ebenfalls diesen "Test" gemacht hat und zu ähnlichen Schrottwerten kam.
Es kommt noch ein weiteres hinzu: Wenn der Chef des Fitness-Studios sich von dem Verkäufer dieses umsatzsteigernden Gerätes hat breitschlagen lassen, so einen Apparat anzuschaffen, dann heißt das noch lange nicht, dass auch jeder im Studio das Ding auch richtig bedienen kann. D. h., zu dem problematischen Ansatz kommt noch ein nicht kleines Risiko falscher Bedienung hinzu, dass den Ergebnisschrott noch mal vergrößern kann.
Eine letzte Anmerkung noch an den TE: Deine Zeiten sind ganz okay, aber du bist kein Spitzensportler. Du brauchst, gerade was die langsameren Läufe anbelangt (oder hochtrabend "GA1"), dir keine großen Gedanken zu machen, in den "richtigen" Bereichen zu laufen. Laufen ist eine ganz simple Aktivität, die man nicht unnötig verkomplizieren muss.
Bernd
Das
Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf
www.sgnh.de