Die Shin Splints sind tod, es leben die Shin Splints ??

Hallo zusammen,

ich leide nun schon seit gut 2 Jahren beidseits an Shin Splints an der Innenseite des Schienbeins (im unteren Drittel, also ca. 8cm über dem Fußknöchel).
Habe dieses Problem seit ein paar Wochen durch einen neuen Schuh und Rückbesinngung von Vorfußlauf auf "sanften Rückfußlauf" sehr gut in den Griff bekommen und kann mich aktuell als schmerzfrei bezeichnen.

Jedoch habe ich jetzt ziemlich genau mittig an der innenseite des Schienbeins einen spürbaren "Knoten". Der Knoten selbst ist nicht schmerzend, eher die Stelle darüber schmerzt wenn man da mal drückt.
Im Alltag oder beim laufen habe ich absolut keinerlei Beschwerden, eben nur wenn ich mit dem Finger Druck an der Stelle ausübe.

Was meint ihr was das sein könnte? Habe jetzt genug Erfahrungen mit Shin Splints gesammelt und weiß, dass man da klassischer Weise auch unter Belastung beim laufen schmerzen hat

Ich hab an der Innenseite auch ab und zu Gnubbel (war früher auch sehr von Shin Splints geplagt).
Die Gnubbel massiere ich immer weg. Also entweder mit der Blackroll locker drüber rollen oder im Büro mit dem Daumen die Innenseite rauf und runter fahren. Erst springt der Gnubbel noch, irgendwann nicht mehr.

Habe dieses Problem seit ein paar Wochen durch einen neuen Schuh und Rückbesinngung von Vorfußlauf auf "sanften Rückfußlauf" sehr gut in den Griff bekommen und kann mich aktuell als schmerzfrei bezeichnen.

Ich kenne es eher anders herum... interessant.
Fakt ist, Vieles liegt an der Art wie man läuft
Fakt ist aber auch, dass man dazu als Außenstehender nur schwer eine Aussage zu treffen kann. ohne Dich oder Deinen Laufstil zu kennen...

Was für Schuhe läufst Du denn jetzt und welche hattest Du vorher?
Wieviel Kilometer bist Du in den letzten zwei Jahren gelaufen? (Wieviel im Schnitt pro Woche?)
Wie schnell überhaupt?

So ein bisschen mehr Background wäre schon hilfreich

Erst mal vielen Dank für Eure Beteiligung!

@gecko
Ich kenne deinen Thread zu der Thematik Fußaufsatz und ich habe mich die letzten Jahre intensiv mit dem Thema beschäftigt. Fakt ist, dass es meiner Meinung nach keine allgemein gültige Rezeptur oder Ursache gibt. Du bist von Rückfuß auf Vorfuß umgestiegen, ich genau andersrum. Ich glaube, dass das Vorfußlaufen bei mir zu sehr an der Wadenmuskulatur "gezogen" hat.
Wenn ich mal die 2 Jahre zurückblicke....bevor alles anfing lief ich den klassischen Fersenlauf wie fast alle Anfänger. Ich rammte die Fersen in den Boden und irgendwann bekam ich leichte Schmerzen am Fußknöchel. Ich dachte daraufhin, dass Vorfußlaufen die Lösung sein könnte und stieg vieeeel zu schnell um. Nach 3-4 Wochen Vorfußlaufen fing die Odyssee mit den Shin Splints dann an...

Ich laufe derzeit mit einem Brooks Ghost, 2-3mal die Woche (mindestens 2 Tage Pause zwischen den Läufen) eine halbe Stunde.
Mehr traue ich mich noch nicht und ich habe ohnehin ganz sanft wieder angefangen mit 4x5min laufen und Gehpausen dazwischen usw...
Ich würde meinen jetzigen Laufstil auch nicht direkt als Rückfußlaufen bezeichnen, auf dem Rückfuß findet nur der "First Touch" statt, wenn die Kräfte wirken bin ich schon mit dem ganzen Fuß auf dem Boden.

Seit ein paar Wochen gehe ich auch noch zusätzlich 2 mal die Woche ins Fitnessstudio. Dort gehe ich als auch noch 10 min aufs Laufband um warm zu werden, allerdings mit Minimalschuhen (NikeFree). Mit denen laufe ich dann gezielt sauber und langsam Vorfuß um die Muskulatur in den Füßen und Waden noch etwas zu stärken.

@Spandelles
sind die Knubbel bei dir auch schmerzhaft bzw. drum herum?

Ah alles klar, aber das sage ich ja auch in meinen Beiträgen immer wieder aufs Neue: Nichts von dem was ich schreibe/erfahren habe ist allgemeingültig, da hast Du ganz Recht.

Wenn ich drauf drücke, sind sie leicht schmerzhaft, sonst nicht.

In irgendeinem alten Leichtathletikheft hab ich mal gefunden, dass viele Bahnläufer das Problem hatten und die nach ihren Einheiten immer mit dem Daumen die Innenkante rauf und runtermassiert haben. Ist wahrscheinlich völlig oldschool, aber bei mir hilfts

Sebbo hat geschrieben: Ich würde meinen jetzigen Laufstil auch nicht direkt als Rückfußlaufen bezeichnen, auf dem Rückfuß findet nur der "First Touch" statt, wenn die Kräfte wirken bin ich schon mit dem ganzen Fuß auf dem Boden.

Ich sehe das so, dass der First Touch nicht zur Rechenschaft gezogen werden muss, sondern der Punkt des Aufpralls. Sehe dich also demnach als Mittelfußläufer.

Zu den Knubbeln: Sowas kann meiner Erfahrung nach immer mal auftreten, kann zig Ursachen haben, aber geht meistens auch von allein wieder weg. Manche haben da wohl einfach ne Gefäßschwellung, die sich nach ein paar Tagen wieder löst. Blackroll würde ich ich nur nutzen, wenn ich klassifizieren kann, dass es ne Verhärtung im Muskel ist.

Genau so sehe ich das auch und ist für mich auch die entscheidende Komponente. Was ich davor praktiziert habe würde ich eher als Mittelfußlauf mit First Touch auf dem Vorfuß bezeichnen und ich Glaube, dass das die hintere Unterschenkelmuskulatur durch die Längung der Muskeln zu sehr unter Spannung gesetzt hat.

Mir geht's ganz genauso, nur anders rum. Hatte letztes Jahr noch ständig das Damoklesschwert einer aufkommenden Plantarfaszitis über mir, die Faszie schmerzte hin und wieder schon kräftig. Inzwischen ist das weg, jetzt sieht meine Physio mich eher auf dem Weg zum Schienbeinkantensyndrom, bzw., wir halten das mit regelmäßigen Trockenpunktionen ganz gut im Griff, aber die Belastung hat sich eindeutig auf andere Muskelbereiche verschoben.

Solche knotenartigen Verhärtungen an der Innenseite habe ich auch, inzwischen etwas weniger hartnäckig. Das sind ganz normale Muskelverhärtungen. Dagegen empfiehlt sie mir neben den Trockenpunktionen alles, was Ihr hier aufgezählt habt: Dehnen, dehnen, dehnen, Kräftigungsübungen, Eigenmassage, blackroll. Bei der Rolle warnt sie mich, sie direkt am Knochen anzusetzen und wirklich nur den Muskel zu massieren. Sonst drohe die Zerstörung der Knochenhaut.