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Todesfall Regensburg Marathon

Todesfall Regensburg Marathon

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Regensburg - 28-Jähriger stirbt nach Marathonlauf - Bayern - Süddeutsche.de

28-Jähriger stirbt nach Marathon - Regensburg - Mittelbayerische

Ich weiß nicht, wie ich auf diese Nachricht reagieren soll: Erschreckt, weil es jeden treffen könnte? Achselzuckend, weil die Wahrscheinlichkeit, dass von hunderttausenden Läufern (ich kenne die genaue Statistik nicht) es gerade mich oder dich treffen könnte, sehr gering ist? Aber ich bin gerade sehr traurig über diese Nachricht – auch wenn ich über den Menschen und die Umstände nullkommanull weiß.

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Wie du darauf reagieren "sollst" kannst nur du selbst herausfinden.

Es sterben immer mal wieder Menschen bei Laufveranstaltungen, das kann niemand verhindern. Sehr oft stellt sich hinterher eine Vorerkrankung heraus. Insofern hast du schon Einfluss auf deine persönliche Statistik.

Gruss Tommi

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Ich habe gehört, dass es sich um einen HM-Läufer gehandelt haben soll, der 3,5h nach dem Start im Ziel zusammengebrochen ist.
Da ich praktisch das ganze Feld bei km 17 angefeuert habe (insbesondere die hinteren) war er wohl auch dabei. Komisches Gefühl...

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Zwei Punkte fallen mir spontan hierzu ein: Wie schon geschrieben wurde, sind bei Todesfällen immer Vorerkrankungen im Spiel (von denen ich gelesen habe). Also auf zum Kardiologen, Herzultraschall und Belastungs-EKG machen. Noch viel wichtiger finde ich, immer genau auf seinen Körper zu hören. Wenn mir nicht gut ist, dann laufe ich nicht weiter. Im Artikel stand ja, dass er schon während des Laufes zu kämpfen hatte.

Gruss, Multi-Organ-Versager

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Nachdenklich macht es schon (gerade, wenn es einen 28-jährigen und keinen 75-jährigen erwischt), aber das persönliche Risiko halte ich für überschaubar.

Hier ist die Rede von einem Todesfall pro 110.000 Läufer:
Marathon in Berlin: Der Tod läuft mit

Da habe ich deutlich gefährlichere Hobbies:

Germanwings Flug 4U9525 - Höhnische Statistiken - Panorama - Süddeutsche.de

Nach diesem Artikel ist die Gefahr, bei einem Fahrradunfall ums Leben zu kommen bei 1:340.000 - ja, das ist über 3x niedriger, dafür fahre ich aber um ein Vielfaches mehr als der "Durchschnittsradler", werde dieses Jahr wohl auf deutlich über 4.000km kommen...

Und in beiden Fällen kann man das persönliche Risiko ein wenig minimieren - schlichtweg indem man aufpasst. Beim Laufen, dass man auch Warnzeichen hört, sich ggfs. untersuchen lässt, einen Wettkampf, in dem gar nichts geht nicht mit Gewalt fertigläuft, bei Erkältung auch mal das Startgeld sausenlässt und beim Radfahren, dass man z.B. rechtsabbiegende LKW sehr gut im Auge behält und aktiv damit rechnet, dass sie einen nicht sehen...

Und von anderen lebensgefährlichen Hobbies wie Rauchen, Saufen und Fettsucht fange ich lieber erst gar nicht an, nur da geht es nicht so schnell und plötzlich...
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Multi-Organ-VERSAGER hat geschrieben:Noch viel wichtiger finde ich, immer genau auf seinen Körper zu hören. Wenn mir nicht gut ist, dann laufe ich nicht weiter
…das ist der für mich entscheidende Punkt. Ohne den konkreten Einzelfall zu kennen, weiß ich, dass zu viele Läufer einfach nicht akzeptieren können, wann es gut ist aufzuhören.
Bei der Magdeburger Firmenstaffel 2016 gab es zwei Tode. Hier war es so, dass es extrem heiß war und einige Leute ein falsches Ego an den Tag legten und ihren Kollegen beweisen mussten, wie toll sie sind. Damit sind jetzt nicht konkret die Verstorbenen gemeint, sondern die Leute, die fast kollabiert sind, aber den Lauf dann doch überstanden haben.
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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Ein 28-jähriger HM Läufer, der nach dreieinhalb (!) Stunden im Ziel zusammen gebrochen ist... da müssen doch noch ganz andere Probleme im Spiel gewesen sein, als nur das warme Wetter.

Trotzdem traurig, schlimm für die Familie und Freunde... wie immer, wenn man einen Menschen verliert, egal unter welchen Umständen.

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Lunedi hat geschrieben:Ein 28-jähriger HM Läufer, der nach dreieinhalb (!) Stunden im Ziel zusammen gebrochen ist..
Das ist ein Gerücht.

Was genau war, werden wir vermutlich nie erfahren.
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Bei uns in Italien muss jeder Teilnehmer bei FIDAL- Laufveranstaltungen ein sportärztliches Dokument vorweisen, um zumindest kardiologische Vorerkrankungen weitestgehend ausschließen zu können.



Ansonsten ist zu dem Thema wohl alles gesagt, falscher Ehrgeiz, Eitelkeiten oder Imponiergehabe vermeiden und auf den eigenen Körper hören. Und die hundertprozentige Sicherheit gibt’s eh nicht. Auch nicht daheim auf dem Sofa, hat sich schon so mancher an einer Erdnuss o.Äh. verschluckt ;-)

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Multi-Organ-VERSAGER hat geschrieben:Also auf zum Kardiologen, Herzultraschall und Belastungs-EKG machen.
Um grundsätzliche Vorerkrankungen des Herzens auszuschließen ist das schon sinnvoll. Eine Garantie, dass beim Marathon ein paar Monate später nichts passiert, ist das nicht.
Multi-Organ-VERSAGER hat geschrieben:Noch viel wichtiger finde ich, immer genau auf seinen Körper zu hören. Wenn mir nicht gut ist, dann laufe ich nicht weiter. Im Artikel stand ja, dass er schon während des Laufes zu kämpfen hatte.
Aber hallo, wann ist Kämpfen gut und wann ist es schlecht? Viele müssen beim Wettkampf beißen, das ist erst einmal normal. Dazu kommt, dass man irgendwann nicht mehr wirklich in der Lage ist, rationale Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise bei meinem letzten schnellen Marathon in Hamburg vor zwei Jahren wäre ich auf den letzten Kilometern zu vielem in der Lage gewesen, aber nicht dazu, festzustellen, ob es mir nun noch gut tut oder gefährlich werden könnte :wink:
heiko1211 hat geschrieben:…das ist der für mich entscheidende Punkt. Ohne den konkreten Einzelfall zu kennen, weiß ich, dass zu viele Läufer einfach nicht akzeptieren können, wann es gut ist aufzuhören.
Bei der Magdeburger Firmenstaffel 2016 gab es zwei Tode. Hier war es so, dass es extrem heiß war und einige Leute ein falsches Ego an den Tag legten und ihren Kollegen beweisen mussten, wie toll sie sind. Damit sind jetzt nicht konkret die Verstorbenen gemeint, sondern die Leute, die fast kollabiert sind, aber den Lauf dann doch überstanden haben.
Wie schon oben, leicht ist das nicht immer. Aber dein Beispiel mit der Firmenstaffel ist schon bezeichnend :daumen: Oft sind es die Unterdistanzen, die "gefährlich" werden können, mehr relativ untrainierte gehen da an den Start.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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So etwas passiert leider immer wieder.

Ich bin letztes Jahr beim 27km-Lauf um den Wolfgangsee vorbeigelaufen, als sie jemanden behandelten. Das war zwischen KM 25 und 26, also kurz vor dem Ziel. Bereits an der Anzahl der Fachkräfte, ihren Gesichtern und der Absicherung (weiße Tücher etc.) konnte man sehen, da ist etwas ernstes passiert. Der junge Mann (24) starb zwei Tage später im Krankenhaus an Nierenversagen.

Bis heute wird mir da noch flau in der Magengrube. Ich frage mich zugleich aber auch, wie so etwas einem so jungen Mann passieren kann? Gab es Vorerkrankungen? Oder zu viel gewollt? Keine Flüssigkeiten zu sich genommen? Sich überansprucht? Kann man so wenig seine eigenen Körpersignale lesen? Andererseits bin ich auch mal umgekippt (nur Kreislauf) und schwöre bis zum heutigen Tage, mein Körper hat mir keine Signale gesendet.

Wir sollten in Angesicht dieser traurigen Umstände eines mitnehmen: Respekt vor dem Ausdauersport, Bewusstsein für die Gefahren und besinntes Laufen.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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sicher tragisch für die betroffene Person und ihre Familie, aber für den Fall, dass es wirklich so war (dreieinhalb Stunden für einen HM!) ... da hätte der Veranstalter doch längst mal einen Arzt auf die Strecke schicken, der sich die verbliebenen Kandidaten genauer anschaut bzw. für jene das Rennen beenden sollen. Veranstalter tragen doch auch eine gewisse Verantwortung für die Teilnehmer und vielleicht war es ja so, dass Läufer in dem Zeitfenster (und bei der Hitze) selbst gar nicht mehr in der Lage waren, die richtige Entscheidung zu treffen. Das sollte dann eben ein Arzt oder ein Besenwagen übernehmen.

Pia

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Wann hast du das letzte Mal bei einer Laufveranstaltung mitgemacht? Auf einer Strecke stehen alle Naselang Krankenwägen und medizinischen Notfallpersonal. Ich weiß es zwar nicht, aber würde vermuten, dass dies auch gesetzlich vorgeschrieben ist, wie viele Wägen über welche Distanz stehen müssen.

Und die 3,5-h-HM-"Läufer" sind meistens eher auf einem gemütlichen Sonntagsspaziergang unterwegs und nicht am Limit. Würde da eher die Speedy Gonzalez-Läufern als Gefahrengruppe sehen.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Titania_1987 hat geschrieben:Wir sollten in Angesicht dieser traurigen Umstände eines mitnehmen: Respekt vor dem Ausdauersport, Bewusstsein für die Gefahren und besinntes Laufen.
Ja, das wäre wichtig. Allerdings scheint in der deutschen Sportszene die Kultur der "auf den Körper Hörens" und "Gesundheit über Leistung Stellens" kaum gepflegt zu werden.
Mir ist z.B. nur eine Lauforganisation bekannt, die sich explizit an gesundheitsbewusste Teilnehmende richtet und bei der klar gestellt wird, dass Hasardeure und Hasardeusen unerwünscht sind - und das ist meine eigene :) .
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Notfallpersonal ... kommt in einem Notfall eben auch mal zu spät. Wichtig wäre Prävention, also die Läufer ansprechen und ggf. aus dem Rennen zu nehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie nur noch spazieren. Die Gefahr eines Kollapses steigt vor allem auch mit der Dauer der Belastung...
(ich weiß sehr wohl, wovon ich schreibe, hab diverse Bergläufe in der Schweiz absolviert, da gibt es klare Ansagen, wann jemand aufzuhören hat.)

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Apfelkuchen-Mama hat geschrieben:Veranstalter tragen doch auch eine gewisse Verantwortung für die Teilnehmer und vielleicht war es ja so, dass Läufer in dem Zeitfenster (und bei der Hitze) selbst gar nicht mehr in der Lage waren, die richtige Entscheidung zu treffen. Das sollte dann eben ein Arzt oder ein Besenwagen übernehmen.
Der Läufer erklärt sich ja bei wahrscheinlich jeder Marathonveranstaltung mit den Teilnahmebedingungen einverstanden. Darin enthalten ist eigentlich immer eine Passage, die beinhaltet, dass der Veranstalter nicht für gesundheitliche Schäden haftet. Der Läufer erklärt mit der Teilnahme, dass er gesundheitlich in gutem Zustand ist und ausreichend trainiert hat. So oder so ähnlich befreit sich der Veranstalter von möglichen Versuchen, ihn im Falle eines medizinischen Notfalls wegen der eigenen schlechten Gesundheit haftbar machen zu wollen.

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Das ist mir bekannt, aber ich sehe trotzdem eine moralische Verantwortung, nötigenfalls von außen einzugreifen und Teilnehmer aus dem Rennen zu nehmen. Insbesondere wenn diese bei einem flachen HM mehr als drei Stunden auf der Strecke sind...

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Apfelkuchen-Mama hat geschrieben:Notfallpersonal ... kommt in einem Notfall eben auch mal zu spät. Wichtig wäre Prävention, also die Läufer ansprechen und ggf. aus dem Rennen zu nehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie nur noch spazieren. Die Gefahr eines Kollapses steigt vor allem auch mit der Dauer der Belastung...
(ich weiß sehr wohl, wovon ich schreibe, hab diverse Bergläufe in der Schweiz absolviert, da gibt es klare Ansagen, wann jemand aufzuhören hat.)
Klasse Vorschlag! Bei einer Massenveranstaltung mit 11.000 Teilnehmern muss das medizinische Personal auf subjektiven Eindrücken basierend zu den Läufern hingehen (damit andere behindern!) und den anhalten. Denk da grad an unseren österreichischen Marathonchampion der letztes Jahr beim Quali-Versuch für Olympia extrem schmerzhaftes Gesicht hatte und man sah, der ist fertig. Da geht dann der Arzt hin, hält den fest und damit kann er sich Olympia abschminken.

Und wenn sie dann aufgrund der Milisekunde Einschätzungszeit die falsche Entscheidung treffen, eine Person übersehen und die klappt zusammen, dann sind sie noch verklagbar.

Ich würde die Belastung für Herz-/Kreislauf bei den Spitzenläufern auch höher einschätzen als bei den 3,5h-Läufern.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Apfelkuchen-Mama hat geschrieben:Das ist mir bekannt, aber ich sehe trotzdem eine moralische Verantwortung, nötigenfalls von außen einzugreifen und Teilnehmer aus dem Rennen zu nehmen. Insbesondere wenn diese bei einem flachen HM mehr als drei Stunden auf der Strecke sind...
Ich kann die konkreten Umstände des Laufs nicht einschätzen und wie viel notärztliches Personal unterwegs war. Ob der Läufer wirklich so lang unterwegs war ("ich hab gehört, dass ...") wissen wir nicht. Pauschal aufgrund der Laufzeit Läufer von der Strecke zu nehmen würde man nur machen, wenn der Zielschluss überschritten ist und auch eingehalten werden soll. Von außen stelle ich mir das sehr schwierig vor, beurteilen zu können, ob jemand in selbstgefährdender Art und Weise unterwegs ist. Wenn er nur noch taumelt, dann wäre es wohl klar. Aber ansonsten ...
Deshalb sind die Teilnahmebedingungen ja so ausgestaltet, dass jeder weiß, dass er da eigenverantwortlich unterwegs ist und die eigenen körperlichen Signale achten muss. Wenn ich mir die größeren Veranstaltungen so anschaue, stehen da schon immer viele Sanitäter rum und es wird viel getan - vor allem bei Hitze. Ganz vermeiden lassen sich so tragische Fälle aber leider nicht.

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Apfelkuchen-Mama hat geschrieben: aber ich sehe trotzdem eine moralische Verantwortung, nötigenfalls von außen einzugreifen und ggf. Teilnehmer aus dem Rennen zu nehmen.
Die Frage ist: Wann ist das so weit? Und woran erkennt man das? Ich schnaufe beim Laufen wie eine Dampflok (das Geräusch mache ich beim Ausatmen mit den Lippen, es ist also komplett unkritisch) und sehe wenn ich mal wieder überpaced habe auch am Anfang recht "angeknockt" aus. Trotzdem bin ich bisher bei jedem meiner Läufe laufenderweise ins Ziel gekommen und bin auch hinterher nicht zusammengeklappt.

Wenn wirklich streng nach äußerem Eindruck gegangen würde, hätte ich ein Problem.

Etliche Leute, die hingegen eine Behandlung benötigten, sahen deutlich fitter und besser aus als ich... nur lief ich und sie lagen...

Klar, wenn man sieht, dass sie heftigste Schlagseite haben, dann sollte Schluss sein, aber damit erwischst Du vielleicht 10-20% derjenigen, die umkippen.

Insbesondere wenn sie bei einem HM mehr als drei Stunden auf der Strecke sind...
Wenn das innerhalb des Zeitlimits ist: Why not?
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Das fehlt ja noch, dass man beim Laufen kämpft und dann noch alle paar Meter von der Seite angequatscht oder gar aufgefordert wird, den Lauf zu beenden. Das entscheidet doch wohl jeder am besten für sich alleine.

Große Hitze und pralle Sonne beanspruchen stark; den Flüssigkeits- und Mineralverlust muss jeder selbst ausgleichen, genügend Versorgungsstände gibt es meist. Wenn man wirklich kollabiert, helfen meist schon das Liegen, Beine hoch, aus der Sonne und etwas trinken. Ist es wirklich ein Notfall, kann man in wenigen Minuten mit einer Infusion helfen. Wenn das auch nicht reicht, liegt der Grund des Notfalls nicht beim Veranstalter, sondern in einem gesundheitlichen Problem des Läufers, das der Veranstalter nicht vorhersehen kann – und für das er auch nicht verantwortlich ist.
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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FreddyT hat geschrieben:Das fehlt ja noch, dass man beim Laufen kämpft und dann noch alle paar Meter von der Seite angequatscht oder gar aufgefordert wird, den Lauf zu beenden. Das entscheidet doch wohl jeder am besten für sich alleine.

Große Hitze und pralle Sonne beanspruchen stark; den Flüssigkeits- und Mineralverlust muss jeder selbst ausgleichen, genügend Versorgungsstände gibt es meist. Wenn man wirklich kollabiert, helfen meist schon das Liegen, Beine hoch, aus der Sonne und etwas trinken. Ist es wirklich ein Notfall, kann man in wenigen Minuten mit einer Infusion helfen. Wenn das auch nicht reicht, liegt der Grund des Notfalls nicht beim Veranstalter, sondern in einem gesundheitlichen Problem des Läufers, das der Veranstalter nicht vorhersehen kann – und für das er auch nicht verantwortlich ist.
Aber das betrifft nur die mental und charakterlich Schwachen! :prof:

(Sorry, der Thread ist ernst, aber den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen!)

P.S.: Ich bin voll bei dir Freddy! In wahrscheinlich 99% aller Fälle ist es ein unbedenklicher Kollaps und mit Infusionen getan. Der Veranstalter kann sich ja nicht von jedem ein gesundheitliches attest vorlegen lassen.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Titania_1987 hat geschrieben:Der Veranstalter kann sich ja nicht von jedem ein gesundheitliches attest vorlegen lassen.
Na ja- KANN schon- bei uns ist das wie gesagt Pflicht. Ist ziemlich umständlich und schlussendlich auch keine Garantie, aber eben eine "Versicherung" für den Veranstalter.

Ich stell mir grad eine Laufveranstaltung vor, wo man allenthalben von der Seite angequatscht wird, nur weil man schnauft oder etwas fertig aussieht. Sorry, Miss Applepie, aber das kann nicht funktionieren ;-)

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Wir weisen zu wenig über diesen traurigen Unglücksfall, ich will aber davor warnen, ihn anhand der angeblichen Zielzeit von 3,5 Stunden als etwas anzusehen, was nur überehrgeizigen unsportlichen Läufern passieren kann.

Denn auch, wenn man schon auf recht hohem Niveau läuft (was nicht bedeuten muss, bereits viel Erfahrung zu haben) muss man erst lernen, seine Leistungsfähigkeit und Tagesform richtig einzuschätzen. Als ich anfing, Halbmarathons zu laufen, habe ich mich von Lauf zu Lauf ohne viel Aufwand um mehrere Minuten verbessert. Dann wollte ich meine Zeit vom 3. HM beim 4. noch einmal um etwas mehr als drei Minuten drücken, was für den Zeitpunkt aus verschiedenen Gründen zu ehrgeizig war. Ich lief also die ersten 15km deutlich zu schnell für meine Tagesform und brach dann so stark ein, dass das gesetzte Zeitziel nicht mehr erreichbar war. Also wenigstens überhaupt eine neue PB, ist ja bisher nie ein Problem gewesen. Auch das wurde immer knapper. Als endlich das Ziel in Sichtweite kam, kroch ich auf dem Zahnfleisch und es wurde mir in den drei noch versorgten Gehirnzellen bewusst, dass die neue PB höchstens noch um Sekunden erreichbar sein würde. Also bin ich die letzten 200m volle Kanne gesprintet - vollkommen sinnlos, wie ich heute weiß und heute auch im Rennen besser einschätzen könnte. Ich war elf Sekunden langsamer als PB. Im Ziel ist mir kurzzeitig schwarz vor Augen geworden und ich musste mich über ein Absperrgitter hängen. Es hat zwei, drei Minuten gedauert, bis ich weitergehen und den Zielbereich verlassen konnte. Es war auch sofort jemand bei mir, aber immerhin war ich ansprechbar und konnte sagen, dass es okay ist. Trotzdem war ich hinterher ziemlich erschrocken über mich und dieses Erlebnis. Vielleicht hätte es mich bei einer entsprechenden unbekannten Vorbelastung dahingerafft, vielleicht bin ich auch nur zu ängstlich - im wahrsten Sinne des Wortes meine Sache. Heute sprinte ich nur noch ins Ziel, wenn ich mich gut fühle (manche würden sagen, vorher zu langsam gelaufen bin). An meine PB, die ich eher mühelos und fast schon zufällig aufgestellt habe, bin ich lustigerweise nie wieder so nahe herangekommen. Wichtiger ist mir, meine Form bei meinen Läufen richtig einzuschätzen und entsprechend zu laufen.

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SchokoOno hat geschrieben: Na ja- KANN schon- bei uns ist das wie gesagt Pflicht. Ist ziemlich umständlich und schlussendlich auch keine Garantie, aber eben eine "Versicherung" für den Veranstalter.
Naja, die wenigsten Ärzte machen bei so einem Test ein Belastungs-EKG usw.

Es wird ja auch nicht verlangt, sie müssen nur bestätigen, dass aus ihrer Sicht nichts gegen eine Teilnahme spricht.
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26
[quote="ruca"]Naja, die wenigsten Ärzte machen bei so einem Test ein Belastungs-EKG

Die Bestimmungen des FIDAL sehen für


Sportdisziplinen mit hoher Herz-Kreislauf-

Belastung

- allgemeine ärztliche Untersuchung
- komplette Urinanalyse
- Ruhe-EKG
- Belastungs-EKG
- Spirometrie

- ev. Ergometertest

jährlich zu wiederholen


vor.
lg

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Aber wie viele machen bei euch mit? Ich denke, bei einem Lauf wie jetzt in Regensburg oder anderen Massenveranstaltugen (Wien, Berlin, Hamburg etc.) wäre es unmöglich, das dies kontrolliert werden könnte.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Bei Läufen in anderen Ländern (Italien, Frankreich) muss man gleich mit der Anmeldung ein Attest hochladen oder es bei der Abholung der Nummer vorlegen. Sonst darf man nicht starten. Ganz einfach, geht auch bei großen Veranstaltungen.
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Attest vorlegen ist eine Sache, was da drin steht, in welcher Sprache und ob das wirklich kontrolliert wird, eine andere.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Titania_1987 hat geschrieben:Aber wie viele machen bei euch mit? Ich denke, bei einem Lauf wie jetzt in Regensburg oder anderen Massenveranstaltugen (Wien, Berlin, Hamburg etc.) wäre es unmöglich, das dies kontrolliert werden könnte.
Bei den FIDAL- (ital. Leichtathletikverband) Veranstaltungen kann man sich grundsätzlich nur mit dem entsprechenden Attest anmelden. Aber klar, die Teilnehmerzahl ist vergleichsweise bescheiden, um die 1000 z.B. bei den typischen Halbmarathons bei uns.
lg

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Titania_1987 hat geschrieben:Attest vorlegen ist eine Sache, was da drin steht, in welcher Sprache und ob das wirklich kontrolliert wird, eine andere.
Klar. Nur ist man mit einem falschen Attest ganz schnell im strafbaren Bereich (Urkundenfälschung). Das bringt dann doch viele dazu, tatsächlich den Arzt aufzusuchen.

(oder gar nicht erst an Veranstaltungen teilzunehmen und dafür zuhause auf der Couch eine zu rauchen...)
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Würde gar nicht Richtung Urkundenfälschung gehen, sondern ganz einfach inkompetente Ärzte, schlecht ausgeführte Tests. Ein Arzt, der einfach mal aufgrund der optischen Erscheinung sagt "Joa, passt schon".

Muss es denn immer so ausführlich sein wie bei FIDAL? Sagst ja selbst, die wenigsten machen Belastungsekg. Ist dann jedes Attest auch gleichzeitig in der Landessprache verfasst (Englischkenntnisse bei Franzosen und besonders bei Italienern nicht immer selbstverständlich)?

Und dann glaub ich immer noch nicht, dass ein Attest auf Herz und Niere geprüft wird.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Wir werden alle sterben, die Frage ist nur wann.

Der italienische Test ist aus meiner Sicht in erster Linie eine Geldbeschaffung für italienische Ärzte,
denn auch der Test gibt keine Garantie, dass nichts passiert oder der Läufer/Sportler sich im Wettkampf völlig unvernünftig verhält.
Ob sich z.B. der Sportler Epo verabreicht hat, wird nicht geprüft. Ist halt ein schönes Feigenblatt "wir kümmern uns".

Urkundenfälschungen sind falsche Atteste übrigens nicht, der "richtige" Arzt unterschreibt ja und auf die richtigkeit des Inhalts kommt es bei der Urkundenfälschung nicht an (sog schriftliche Lüge). Es gibt eine Spezialnorm in 278 StGB, die gilt aber nur wenn man das Attest Behörden oder Versicherungen gibt, nicht bei Sportveranstaltern.

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Das Problem der Atteste ist für mich eher: eine medizinische Untersuchung ohne Symptomatik ist selten effektiv. Wonach soll ein Arzt suchen, wenn ein Sportler vor ihm steht, der keine Beschwerden hat und ein Attest „nur“ für eine Laufveranstaltung möchte? Das bringt wenig. Es wäre interessant zu wissen, ob in einem Land mit Attestpflicht (wie offenbar Italien) weniger medizinische Zwischenfälle bei Laufveranstaltungen auftreten als z.B. in Deutschland. Ich vermute einfach frech: das wird kaum messbar sein.

Der Wert von Untersuchungen ins Blaue hinein ist in vielen Bereichen umstritten. Es spricht einiges dafür, dass der Sportler sensibilisiert werden sollte und dann diejenigen, die – auch nur leichte - Symptome verspüren, viel schneller zum Arzt gehen. Insgesamt bringt es nicht mehr Gesundheit, wenn alle ständig zum Arzt gehen, sondern diejenigen, die etwas Ungewöhnliches bei sich verspüren, schneller einen Arzt aufsuchen. Denn in der Gruppe kann man zielgerichtet suchen und wird viel eher etwas finden.
______________________________________

Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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Tvaellen hat geschrieben:
Urkundenfälschungen sind falsche Atteste übrigens nicht, der "richtige" Arzt unterschreibt ja
Ich meinte die selbstgebastelte Variante, die auch oft im Einsatz ist, also ohne Arzt.

§278 StGB dürfte aber für Ärzte auch nicht passen, denn ein Marathonveranstalter ist weder "Behörde" noch "Versicherungsgesellschaft".
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Danke für die vielen Antworten! Ich will nur schnell zu einem Aspekt, was sagen: Ich finde die Vorstellung nicht sooo absurd, bei Hitzeläufen Läufer aus dem Rennen zu nehmen. Meines Wissens steht das doch auch in sehr vielen Teilnahmebedingungen. Für Regensburg: "Sanitäter/qualifizierte Mitarbeiter haben das Recht einen Teilnehmer aus dem Rennen zu nehmen, wenn er erhebliche Anzeichen einer Gesundheitsschädigung zeigt." Natürlich kann damit nicht gemeint sein, dass jeder ständig angequatscht und aufgehalten wird. Aber Taumeln, Orientierungsprobleme, Nichtmehrschwitzen, Nichtansprechbarkeit usw. kann man doch feststellen, ohne das gesamte Feld aufzuhalten. Zumal die Betroffenen in der Regel doch eher nicht in einer Gruppe mitlaufen.Interessanterweisehatte ich vorgestern aber den Eindruck, dass die Helfer sehr wachsam, sogar eher überwachsam waren: An den Verpflegungsstellen habe ich auf der zweiten Runde immer kurz angehalten und wurde mindestens dreimal gefragt, wie es mir geht. Also nicht so direkt mit Unterstellung, sondern mehr so plaudernd nach dem Motto: Wie läuft's bei dir? Was willst du noch trinken? Nimm ruhig noch einen Becher mit. Wir haben auch Bananen. usw.

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Ich frag mich immer, wo das hinführen soll. Marathon ist sicherlich eine außergewöhnliche Belastung, aber wo führt das irgendwann hin? Dass ich für jede Radtour, an der ich teilnehmen will, jedes Fussballturnier, sprich für jede nicht alltägliche, ungewöhnliche Belastung, ein ärztliches Attest benötige? Und wenn ich auf der Kirmes in ein Karussel gehen will? Oder oder oder...
Man muss wohl einsehen, dass man sich nicht immer zu 100% absichern kann. Überall kann was passieren. Ja, ich kann mein Risiko minimieren, aber bitte mit Selbstverantwortung. Und wie gesagt: Meist betrifft es Menschen mit einer Vorerkrankung. D.h., es hätte auch bei einer anderen Belastung passieren können. Bei der Gartenarbeit oder beim Möbel schleppen aufgrund eines Umzugs bei 30 Grad im Sommer.
Wäre der 28jährige ein Freund oder Familienmitglied von mir gewesen, wäre mir natürlich auch lieber, er hätte ein Attest vorlegen müssen und eine mögliche Vorerkrankung wäre entdeckt worden und dieser tragische Vorfall wäre nicht passiert, aber mir gruselt es trotzdem bei der Vorstellung, oben genannte Maßnahmen ufern aus und irgendwann rennen in Deutschland 80 Millionen zum Arzt, um ein EKG zu bekommen. Man kann nicht alles immer zu 100% absichern.

@Kepler: Leute bei Hitze u.U. aus dem Rennen zu nehmen, wird bestimmt nicht Usus, hoffe ich. Es gibt feste Zielschlusszeiten. Nimm mal jemanden aus dem Feld, weil er schlecht aussieht. Bin gespannt, wann die ersten Klagen kommen würden, dass Teilnehmer ihr Startgeld zurückfordern. Die Einschätzung der körperlichen Verfassung der Teilnehmer ist schwer subjektiv. Da wird es nur Streitereien geben. Da halte ich die jetzige Regelung für besser: Sei dir bewusst, dass es mit Gefahren verbunden ist, handel selbstverantwortlich, der Veranstalter haftet nicht. Man sollte auch nicht immer versuchen, einen Schuldigen oder Verantwortlichen zu finden, sondern akzeptieren, dass manchmal eben tragische Dinge passieren.

Und ja, ich habe bisher auch nur aufmerksame Streckenposten erlebt, die nachfragen, ob alles okay ist, wenn man etwas mitgenommen aussieht. Die auch mehrmals nachfragen. Wenn jemand dann aber trotzdem weiterlaufen will, sorry, das ist dann sein eigenes Bier - finde ich.

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Kepler hat geschrieben:Aber Taumeln
Wo fängt Taumeln an und wo hört "komischer Laufstil" auf?
Orientierungsprobleme
Vor den Verpflegungsstellen wird oft kreuz und quer gelaufen. Ich habe es auch schon erlebt, dass das komplette Läuferfeld nicht bis 5 zählen konnte und nach Runde 4 abgebogen ist (wohlgemerkt, 330m-Runden direkt nach dem Start).
Klar, wer entgegen der Strecke unterwegs ist und es nicht merkt, da ist es klar (das habe ich aber auch noch nie erlebt) aber sonst? Wo es genau weitergeht hat nicht immer jeder Läufer drauf.
Nichtmehrschwitzen
Da hätte der eine oder andere Kenianer ein Problem. Schwitzen ist individuell.
Nichtansprechbarkeit
Definitiv kein Maßstab. Kann auch einfach volle Konzentration sein.
[/font][/color]An den Verpflegungsstellen habe ich auf der zweiten Runde immer kurz angehalten und wurde mindestens dreimal gefragt, wie es mir geht.
Von mir hätte es da als Antwort entweder ein kurzes "gut" oder gar nix gegeben (nicht mal aus Absicht sonder weil ich da nicht mit einer Frage rechne). Egal wie ich mich fühle. Wenn es mir gut geht und ich lust darauf habe, bedanke ich mich hingegen bei den Helfern. Und nu?
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Ich habe da auch eine generelle Überlegung: Wo bleibt die Eigenverantwortlichkeit?

Wie hoch ist wirklich die Zahl der wirklich ernsten Fälle? Im Promillebereich würde ich schätzen.

Ich habe immer mehr das Gefühl, dass wir durch irgendwelche Regelungen in Watte gepackt werden (bzw. das Gefühl vermittelt bekommen sollen) und dabei schwindet unsere Eigenverantwortlichkeit und unsere Mündigkeit.

Möchte gar nicht wissen, wie viele mit so einem Attest sagen: "Eigentlich kann ich nicht mehr, aber das Attest sagt doch, ich schaff das!" Und dann machen sie weiter und kippen um.
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Ja, weil sie sich vor schämen und Stigmatisierungen befürchten und für seelische Erkrankungen muss man sich nicht schämen!
PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)

T = Im Training aufgestellte PB

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Multi-Organ-VERSAGER hat geschrieben: Noch viel wichtiger finde ich, immer genau auf seinen Körper zu hören. Wenn mir nicht gut ist, dann laufe ich nicht weiter. Im Artikel stand ja, dass er schon während des Laufes zu kämpfen hatte.
Wenn jemand einen 100km Lauf finished und hier im Forum davon berichtet, wie krass es war und wie er zu kämpfen hatte, zollen ihm alle Respekt. Wenn jemand stirbt heisst es: hätte besser auf den Körper gehört. Ist keine Kritik an deiner Aussage, die ja grundsätzlich voll stimmt. Ich wollte nur zeigen, wie schmal der Pfad zwischen Bewunderung und Belehrung doch ist, und dass man daher eher nicht urteilen sollte, bevor man nicht die genauen Fakten kennt...

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dicke_Wade hat geschrieben:Viele müssen beim Wettkampf beißen, das ist erst einmal normal. Dazu kommt, dass man irgendwann nicht mehr wirklich in der Lage ist, rationale Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise bei meinem letzten schnellen Marathon in Hamburg vor zwei Jahren wäre ich auf den letzten Kilometern zu vielem in der Lage gewesen, aber nicht dazu, festzustellen, ob es mir nun noch gut tut oder gefährlich werden könnte :wink:
Gruss Tommi
Tommi, wenn man nicht mehr in der Lage ist rationale Entscheidungen zu treffen, dann bist Du meiner Meinung nach definitiv über Deine Grenzen gegangen. Ob man das macht oder mag hängt davon ab, wie hoch die Risikobereitschaft ist. Für mich wäre das definitiv nichts.

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ruca hat geschrieben:Bei Läufen in anderen Ländern (Italien, Frankreich) muss man gleich mit der Anmeldung ein Attest hochladen oder es bei der Abholung der Nummer vorlegen. Sonst darf man nicht starten. Ganz einfach, geht auch bei großen Veranstaltungen.
Das Attest, wie auch bei einigen Ultra-Veranstaltungen in Deutschland, darf ein Jahr alt sein. Daher ist das medizinischer Blödsinn. Es regt die Läufer aber an, sich mal untersuchen zu lassen, was an sich auch so verkehrt nicht ist. Andererseits, es gibt viele Möglichkeiten, an so ein Attest zu kommen :teufel:

Gruss Tommi

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Pappou hat geschrieben:Ich wollte nur zeigen, wie schmal der Pfad zwischen Bewunderung und Belehrung doch ist, und dass man daher eher nicht urteilen sollte, bevor man nicht die genauen Fakten kennt...
Meiner Meinung nach habe ich ja nicht geurteilt. Der Pfad ist definitiv schmal. Ich bin da Experte. Immer habe ich Sorge, dass eventuell irgendetwas bei mir nicht stimmt. Auf der anderen Seite liebe ich das schnelle Laufen. Der schmale Grad ist gerade den gesunden Kompromiss zu finden. Ob mir das immer gelingt, weiß ich nicht, ich versuche es. Was ich jedoch weiß ist, dass ich mich regelmäßig untersuchen lasse und beim kleinsten Zipperlein eher langsamer laufe oder stoppe als mich zu gefährden. Bis jetzt geht das sehr erfolgreich. Mehrere Jahre Laufe ich nun kontinuierlich Woche für Woche und habe bisher nicht eine Verletzung davon getragen. Trotzdem habe ich eine schöne Laufentwicklung.

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Hallo zusammen!

Wer von Euch war denn innerhalb der letzten 12 Monate zu einer sportmedinischen Untersuchung oder hat zumindest ein Belastungs-EK gemacht? Ich habe dieses getan, aber eher aus Neugier, als aus Sorge, gesund bin ich zum Glück, ebenso voll belastbar.

Für Streckenposten und Ärzte am Rand stelle ich es mir denkbar undankbar vor, die Läufer zu "belehren". Allerdings wurde ich selbst auch schon bei einem Lauf in der Hitze angesprochen, bei der Verpflegung, ob es mir noch gut genug ginge. Ich empfand es nicht als Angriff, sondern eher positiv. Bei diesem Lauf lief ich nicht am Limit, sondern eher "typisch" für mich. Ich bin über 2 Meter groß, 110kg schwer, wenig Fett, habe schnell einen roten Kopf, egal wie unanstrengend es ist, und laufe mit der Ästhetik eines Wikingers auf Landgang. Nach kurzem Wortwechsel wünschte man mir noch viel Spaß, und es ging weiter. (Und nein, um Zeitlimits muss ich mir keine Sorgen machen!)

Das Aussehen alleine ist leider kein guter Indikator, solange, wie von anderen bereits erwähnt, jemand nicht wirklich torkelt, oder andere Anzeichen zeigt.

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Der Veranstalter hat schon eine Verantwortung, bspw bei der Versorgung und der ärztlichen Betreuung auf der Strecke. ich bin vor zwei Wochen einen 25 km Lauf in Berlin mitgelaufen. Es war der erste Tag mit hohen Temperaturen und der Veranstalter war extrem schlecht vorbereitet darauf - es gab an den Getränkeständen teilweise kein Wasser bzw. keine Becher mehr. Überall heulten die Sirenen von den Krankenwagen. Bei mir war das ab KM 10 nur noch joggen und ich war heilfroh, dass ich gesund im Ziel ankam. Wobei die jahrelange Lauferfahrung dir natürlch dabei sehr hilft, das richtig einzuschätzen.
Seit einigen Jahren laufe ich nicht mehr in Schwerin mit. Das ist Anfang Juli und dort gab es auch schon bedentliche Hitzeschlachten. Das muss ich mir nicht mehr antun.

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Ich sehe die Verantwortung des Veranstalters darin, dass er für entsprechende Rahmenbedingungen sorgt:

- ausreichend Wasser/Getränke für alle Laufende
- ausreichend Sanitäter an der Strecke, um unverzüglich helfen zu können.

Das mit den Attesten finde ich übertrieben.
Soviel Selbstbestimmung und Eigenverantwortung sollte jedem Erwachsenen zugebilligt bzw. von ihm gefordert werden können.

(Halb-) Marathon zu laufen birgt ja an sich auch keine größeren Gefahren, als unerfahren eine steile Skipiste herunterzubrettern, sich mit dem Motorrad bei höchstmöglicher Geschwindigkeit in die Kurven zu legen, mit BMI 35 bei Mäces das XXL-Menue zu vertilgen, mit schon bedenklichen Leberwerten noch jeden Abend in der Kneipe zu versacken, usw.

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ruca hat geschrieben:Von mir hätte es da als Antwort entweder ein kurzes "gut" oder gar nix gegeben (nicht mal aus Absicht sonder weil ich da nicht mit einer Frage rechne). Egal wie ich mich fühle. Wenn es mir gut geht und ich lust darauf habe, bedanke ich mich hingegen bei den Helfern. Und nu?
Klaus Neumann, ein Urgestein im der Ultraszene kommt immer an VPS mit den lauten Worten: "Mein Name ist Klaus Neumann und mir geht es gut!" :hihi:
Multi-Organ-VERSAGER hat geschrieben:Tommi, wenn man nicht mehr in der Lage ist rationale Entscheidungen zu treffen, dann bist Du meiner Meinung nach definitiv über Deine Grenzen gegangen. Ob man das macht oder mag hängt davon ab, wie hoch die Risikobereitschaft ist. Für mich wäre das definitiv nichts.
Ist das nicht der Zweck eines Wettkampfes? Bis an die Grenzen gehen und sie eventuell verschieben. Dafür trainiert man. Das ist ein schmaler Grat und manchmal klappt es nicht und dann schafft man es nicht ins Ziel, oder nur noch mit Gehpausen. Ist mir alles schon passiert, allerdings den DNF hatte ich wegen einer Verletzung.

Wenn diese Grenzerfahrung nichts für dich ist, ist das auch gut, jedem wie es beliebt.
Wade_im_Speck hat geschrieben:Wer von Euch war denn innerhalb der letzten 12 Monate zu einer sportmedinischen Untersuchung oder hat zumindest ein Belastungs-EK gemacht? Ich habe dieses getan, aber eher aus Neugier, als aus Sorge, gesund bin ich zum Glück, ebenso voll belastbar.
Früher in meiner Kindheit und Jugend im Verein waren sportmedinische Pflicht und das war gut so. Kann man auch im Erwachsenenalter machen, aber es ist immer eine Momentaufnahme. Einen Monat später bekommt man einen Infekt, kuriert den nicht richtig aus und trainiert weiter und zwei Wochen später kippt man beim Marathon um.

Um noch einmal drauf zurück zu kommen, die allermeisten Todesfälle bei Laufveranstaltungen sind auf kurzfristige Vorerkrankungen nebst unvollständiger Heilung zurückzuführen gewesen.

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Klaus Neumann, ein Urgestein im der Ultraszene kommt immer an VPS mit den lauten Worten: "Mein Name ist Klaus Neumann und mir geht es gut!" :hihi:
Ich sehe gerade im Kopfkino, wie er nach 5 Minuten Ohnmacht wieder zu sich kommt und noch vor dem Aufschlagen der Augen diesen Satz aufsagt. :hihi:
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