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Schissbüxige Laufanfängerin sucht Rat ☺

Schissbüxige Laufanfängerin sucht Rat ☺

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Hallo Zusammen,
Ich bin seit einigen Wochen mit Begeisterung am Laufen und frage mich, ob ich wohl die einzige bin, der manchmal beim Laufen die Angst in den Nacken kriecht... aus mangelndem Vertrauen in die Menschheit...
Ich laufe und wohne am " Popo der Heide" wie man so schön sagt...mitten im/am Wald und in der Nähe eines Sees.
Sobald ich aus der Ferne jemanden kommen sehe, ob Fahrrad, Auto oder Fußläufig - legt mein Kopfkino los.
Hab leider keinen Hund, mein Pferd hat keine Lust mit mir zu joggen 😉, und - na klar - ich leg nen Zettel auf den Küchentisch wann ich welche Runde laufe.
Aber ernsthaft: was macht ihr, wenn euch unwohl ist? Oder schlimmstenfalls sogar von jemandem "abgefangen" werdet. Habt ihr einen Tipp?
Bin gespannt auf eure Antworten.
LG

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Hallo Britta, wenn ich dein Zahl im Nick richtig deute, haben wir dasselbe Baujahr... :daumen:
ich habe die Wahl, im Feld oder am Rhein entlang zu laufen....
Im Feld habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht,,die Strecke am Rhein meide ich abends schon, tagsüber ist es mir egal, wer da kommt...
Vielleicht kannst du von der Tageszeit her ausweichen oder aber du läufst durch Wohngebiete.... Pfefferspray wäre auch noch eine Möglichkeit, wobei du da auf die Windrichtung achten solltest... und wenn du von hinten angegriffen wirst, nützt das auch nix...

Jetzt im Sommer finde ich es auch nicht bedenklich.... das ins doch viele Leute unterwegs.... im Winter, wenn es früh dunkel wird, gibt es sicher mehr Kopfkino... ob berechtigt oder nicht....?
Auch ein Grund, warum ich im Winter öfters ins Fitneßstudio ausweiche.... :nick:
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Hi Malu,
danke für deine Antwort. 😊
Es sind so ungefähr die Antworten, die ich mir auch schon zurecht gelegt habe... traurig, das man sich aus Angst vor Verbrechen so einschränken lässt.
Pfefferspray ist eine gute Idee - es bringt Kopfmäßig vllt ein etwas "geschützeres" Gefühl.
Lieben Dank & Grüße
Britta

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Hi Malu,
danke für deine Antwort. 😊
Es sind so ungefähr die Antworten, die ich mir auch schon zurecht gelegt habe... traurig, das man sich aus Angst vor Verbrechen so einschränken lässt.
Pfefferspray ist eine gute Idee - es bringt Kopfmäßig vllt ein etwas "geschützeres" Gefühl.
Lieben Dank & Grüße
Britta

PS: super Baujahr 🏃😊🖒

5
http://forum.runnersworld.de/forum/fore ... rheit.html

http://forum.runnersworld.de/forum/anfa ... nkeln.html

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http://forum.runnersworld.de/forum/fore ... piste.html

http://forum.runnersworld.de/forum/lauf ... eerke.html

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u.s.w
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Moin,

Chance auf Laufpartner oder Laufgruppe vorhanden? Wäre zumindest für die dunkle Jahreszeit hilfreich.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Hallo Britta

mir gehts genauso.
Meine Stammstrecke ist meist sehr belebt - aber halt nicht bei schlechtem Wetter.
da ist mir extrem mulmig...ich mag mich aber davon nicht einschränken lassen und lauf einfach.
Es ist aber sehr schade, wenn solche Gedanken das Laufen beeinträchtigen.

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Leiderkeinkenianer hat geschrieben:Moin,

Chance auf Laufpartner oder Laufgruppe vorhanden? Wäre zumindest für die dunkle Jahreszeit hilfreich.
ui, die Frage interessiert mich.
Wie finde ich eine Laufgruppe?

Ich hab grad eine ganz lockere, wir bereiten uns gemeinsam auf den anstehenden Lauf vor, sind aber sehr bunt zusammen gewürfelt und die wenigsten bringen meinenTrainingsintensität auf. Also geht da ab und an was zusammen, da bin ich auch immer dabei - aber meistens lauf ich alleine. Anfangs hab ich das gehasst, inzwischen passt es. In einer passenden Gruppe wäre es aber viel leichter.

Das ist wohl auch ein Kernproblem....ich laufe viel, bin aber langsamer als erfahrene Viel-Läufer.
Wie soll ich da eine passende Gruppe finden?

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Ich bin, was das angeht, total sorgenbefreit. Ich laufe hier zwar meistens in der Stadt, aber manchmal bei Freunden auf dem Land, wo wirklch die Häuser kilometerweit auseinander stehen, und ich finde das wunderbar.

Mir ist ehrlich gesagt noch nie der Gedanke gekommen, das mir was passieren könnte. Vielleicht bin ich unvernünftig- aber dafür bin ich ganz gut alt geworden, ohne dass mir was passiert ist. Demnach müsste ich eher das Fahrrad fahren in der Stadt aufgeben, da ist das Risiko, dass etwas passiert, sicherlich um ein Vielfaches höher.

Daher kann ich Dir auch keinen Tip geben, sondern nur eine entgegengesetzte Sichtweise schildern, vielleicht hilft es etwas, das anders zu sehen.

Handy habe ich aber dabei, aber zum Musik hören in erster Linie.
Bild

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Hallo Britta,

genau die gleiche Diskussion hatten wir unter Freunden am Samstag auch, als ich erzählt habe, dass ich jetzt wo es so heiß ist morgens um halb 6 alleine bei uns im Ort und im Wald laufen gehe.
Ich habe keine Angst, weder morgens um halb 6 (da ist die Welt nämlich noch so richtig in Ordnung) als auch abends im dunkleln. Ich glaube einfach mal fest dran, dass so ein Sittenstrolch was besseres zu tun hat, als sich morgens früh auf die Lauer zu legen und auf ne einsame Läuferin zu warten.
Gleiches im Winter und im Dunkeln.
Da hab ich übrigens mehr Angst vor den bei uns so zahlreich vertretenen Wildschweinen.

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Ich danke euch allen für die lieben Antworten 😊
Eine Laufgruppe gibt's hier nicht und feste Zeiten wären für mich auch nicht machbar.
Vielleicht arbeite ich doch einfach mal an meinem Vertrauen in die Menschheit.
@Schnullerfee: den Wildschweinen geb ich beim Ausreiten schon immer Bescheid, dass sie mich bitte verschonen mögen...bislang klappt's ganz gut damit 😂😂😂
Lieben Dank noch einmal - schön, dass es dieses Forum gibt.
🌸🍀💐

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Als emotionsbefreiter Mensch könnte man natürlich auch auf alle anderen Gefahren hinweisen, die das Leben mit sich bringt. Und da sind einige selbstverständlichere und viel gefährlichere Dinge dabei, z.B. auf eine Leiter steigen und oben auf den Schränken wischen.

Hilft dir natürlich nicht konkret, aber manchmal kann man mit einem nüchternen Blick auf Statistiken einen Anfang der Besserung machen.
10 km: 38:00 | HM: 1:26:16 | M: 3:02:41
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Ich laufe hier in einer ländlichen Gegend nahe unserem Ort über die Felder-treff ich höchstens mal einige Bauern-keine Angst. Am WE früh durch unseren Wald-trifft man wenige Wanderer,manchmal niemanden-auch keine Angst.Handy habe ich umgeschnallt,aber für mich zur Beruhigung wegen evtl.Verletzungen.

In meiner nächsten Stadt haben wir Erstaufnahme für Asyl (glaub da sind so um die 1000).Direkt daneben ist (war)Jogging Strecke im Naherolungsgebiet.Da würde ich jetzt niemals als Frau alleine unterwegs sein,da würde die Angst mit laufen,obwohl ich noch nicht gehört habe,dass was passiert wäre.
Die mögen ja fast alle nett sein,aber mir wäre mulmig.

Waren jetzt eine Woche im Ostsee-Urlaub an ruhigem Naturstrand auch mit Wäldchen.Bin da jd.Tag meine 10 km gelaufen und habe niemanden getroffen.Am Sonntag waren dann doch ein paar Läufer.Ich war so was von erschrocken,als mir einer entgegen kam,der nur einen knappen Slip anhatte und war froh,als ich an dem vorbei war,hatte komisches Gefühl.Meine Tochter hat mir dann erzählt,dass man so was auch zum Laufen trägt,wohl mehr im Triathlon Bereich.Da mussten wir lachen über mich .
Es kommt wahrscheinlich auch immer drauf an,welche Erfahrungen man beim Laufen gemacht hat und welche Meldungen es in der Presse gibt.

LG Conny.

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Danke Conny, danke Marco.

Ich werd den nächsten mulmigen Moment versuchen, in "positive Energie" umzuwandeln 🌞

Bin vermutlich übervorsichtig...

Es hilft mir aber tatsächlich schon hier zu lesen, dass ich mich selbst, mit Hilfe eurer Gedankengänge , beim Laufen runterschrauben kann.

Lieben Dank 🍀🌸🍀

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marco1983 hat geschrieben:Als emotionsbefreiter Mensch könnte man natürlich auch auf alle anderen Gefahren hinweisen, die das Leben mit sich bringt. Und da sind einige selbstverständlichere und viel gefährlichere Dinge dabei, z.B. auf eine Leiter steigen und oben auf den Schränken wischen.

Hilft dir natürlich nicht konkret, aber manchmal kann man mit einem nüchternen Blick auf Statistiken einen Anfang der Besserung machen.
Ganz meine Meinung!

Ich komme übrigens aus der süddeutschen Stadt, in der in der letzten Zeit 2 Frauen ermordet wurden. An der einen Stelle, wo die Kerzen noch stehen, führt mein langer Lauf vorbei.

Nach diesen Ereignissen waren hier schon sehr viele Frauen verunsichert und sind nicht mehr alleine Laufen gegangen.

Aber mal nüchtern betrachtet: Erhöht sich durch einen Vorfall das Risiko? Doch wohl nicht.
Vielleicht sinkt es sogar, weil die Leute aufmerksamer und hilfbereiter werden, wer weiß, könnte sein.
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Auch dir, Voegelchen, danke fuer deine Antwort.

Ich ziehe wirklich den Hut vor so viel Courage und Selbstbewusstsein :-)

Heute Morgen nun bin ich um 05:16 Uhr gestartet - und ich habe an all eure lehrreichen Worte und Kommis gedacht!

Danke fuer die seelische Unterstuetzung :-)

Euch einen entspannten Tag
LG Britta

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Also ich hsbe eigentlich nicht viel Angst, aber vor 4 Wochen einen blöden Zeischengall mit 2 Männern. Inzwischen bin ich auch vorsichtiger.
Ich habe immer einen Minipfefferspray dabei (HINTEN im Schlüsseltäschchen), ich versuche nicht 2x die selbe Strecke zur gleichen Zeit zu laufen. Es weiss immer jemand wo ich laufe und wie lange. Das gibt mir Sicherheit.
Aber ich laufe dennoch weiter.

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Also ich habe eigentlich nicht viel Angst, aber vor 4 Wochen einen blöden Zeischengall mit 2 Männern. Inzwischen bin ich auch vorsichtiger.
Ich habe immer einen Minipfefferspray dabei (HINTEN im Schlüsseltäschchen), ich versuche nicht 2x die selbe Strecke zur gleichen Zeit zu laufen. Es weiss immer jemand wo ich laufe und wie lange. Das gibt mir Sicherheit.
Aber ich laufe dennoch weiter.

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figino hat geschrieben:Also ich habe eigentlich nicht viel Angst, aber vor 4 Wochen einen blöden Zeischengall mit 2 Männern. Inzwischen bin ich auch vorsichtiger.
Ich habe immer einen Minipfefferspray dabei (HINTEN im Schlüsseltäschchen), ich versuche nicht 2x die selbe Strecke zur gleichen Zeit zu laufen. Es weiss immer jemand wo ich laufe und wie lange. Das gibt mir Sicherheit.
Aber ich laufe dennoch weiter.
Und du glaubst, das du da im Falle eines Falles auch rankommst um einen Übergriff zu verhindern? und dies OHNE dich selbst damit zu gefährden?
Und ist es wirklich Spray oder ballistisches Gel?

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Sven K. hat geschrieben:Und du glaubst, das du da im Falle eines Falles auch rankommst um einen Übergriff zu verhindern? und dies OHNE dich selbst damit zu gefährden?
Und ist es wirklich Spray oder ballistisches Gel?
Määääänsch das ist doch für die Psyche :wink: Pseudosicherheit wie die Betonpoller, die nun überall bei Volksfesten aufgestellt werden und im Prinzip nicht Makler nen kleinen Laster aufhalten können.

Gruss Tommi

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Sven K. hat geschrieben:Und du glaubst, das du da im Falle eines Falles auch rankommst um einen Übergriff zu verhindern? und dies OHNE dich selbst damit zu gefährden?
Und ist es wirklich Spray oder ballistisches Gel?
Bei den ersten Malen wahrscheinlich nicht. Bei meinem ersten Hundebiss habe ich auch nicht an Pfefferspray gedacht, sondern mit dem freien Fuß auf den Hund eingetreten, wie es eben die natürliche, menschliche Abwehrreaktion ist.

Mit der Zeit wird das allerdings lockerer und läuft eher wie eine Formel ab. Hund rennt an, Spray wird herausgeholt.

Inwiefern sich das auf einen Vergewaltiger o. ä. übertragen lässt, kann ich natürlich nicht bestimmen, allerdings dürfte es zumindest den Ansätzen gleichen.

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bannh hat geschrieben:Bei den ersten Malen wahrscheinlich nicht. Bei meinem ersten Hundebiss habe ich auch nicht an Pfefferspray gedacht, sondern mit dem freien Fuß auf den Hund eingetreten, wie es eben die natürliche, menschliche Abwehrreaktion ist.

Mit der Zeit wird das allerdings lockerer und läuft eher wie eine Formel ab. Hund rennt an, Spray wird herausgeholt.

Inwiefern sich das auf einen Vergewaltiger o. ä. übertragen lässt, kann ich natürlich nicht bestimmen, allerdings dürfte es zumindest den Ansätzen gleichen.
Naja, ob das so beruhigend ist, dass man erst mal ein paar Vergewaltigungsversuche durchmachen muss, um dadurch eine gewisse Routine beim herausholen des Pfeffersprays zu entwickeln…
Außerdem würd ich sagen, dass Vergewaltiger wohl eher auf den Überraschungseffekt setzen und nicht mit dem Lümmel in der Hand aus 50 m Entfernung ihren Angriff starten.
Also wirklich übertragbar ist dein Hunde-Beispiel nicht, denn dann hat frau wohl ständig den Spray in der Hand, um allfällig auf jeden dahergelaufenen Mann reagieren zu können, denn es laufen halt mehr Männer durch die Gegend als Hunde.
Außerdem sollte man bei solchen Vergleichen auch die rechtliche Sache nicht ignorieren: sprüht man einen Hund versehentlich ein, kann einem nicht wirklich viel passieren, aber wenn frau einen Mann vorsichtshalber (also ohne reale Gefahr) niedersprüht, droht eine Verurteilung wegen Körperverletzung (auch wenn es sich bei der erstmaligen Aktion wohl nur um eine Bewährungsstrafe handelt. Aber du setzst ja auf eine gewisse Routine…)

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haxedesboesen hat geschrieben:Naja, ob das so beruhigend ist, dass man erst mal ein paar Vergewaltigungsversuche durchmachen muss, um dadurch eine gewisse Routine beim herausholen des Pfeffersprays zu entwickeln…
Außerdem würd ich sagen, dass Vergewaltiger wohl eher auf den Überraschungseffekt setzen und nicht mit dem Lümmel in der Hand aus 50 m Entfernung ihren Angriff starten.
Also wirklich übertragbar ist dein Hunde-Beispiel nicht, denn dann hat frau wohl ständig den Spray in der Hand, um allfällig auf jeden dahergelaufenen Mann reagieren zu können, denn es laufen halt mehr Männer durch die Gegend als Hunde.
Außerdem sollte man bei solchen Vergleichen auch die rechtliche Sache nicht ignorieren: sprüht man einen Hund versehentlich ein, kann einem nicht wirklich viel passieren, aber wenn frau einen Mann vorsichtshalber (also ohne reale Gefahr) niedersprüht, droht eine Verurteilung wegen Körperverletzung (auch wenn es sich bei der erstmaligen Aktion wohl nur um eine Bewährungsstrafe handelt. Aber du setzst ja auf eine gewisse Routine…)
Obwohl das Thema ernst ist, musste ich bei der Vorstellung der von deiner beschriebenen Szenierie schon schmunzeln....
Wir sind vom Leben gezeichnet in den buntesten Farben, und wir tragen sie mit Stolz, unsere Wunden und Narben (SDP)

Dieser Weg wird kein leichter sein...(Teil 1)
In Ruhe alt werd´ich später.....(Forts.)

Kölner Zoolauf 07/2017 8,6 km
Kölner Brückenlauf 09/2017 15,65 km 1:43:xx
HM Köln 10/2017. 21,1 km 2:18.xx

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Also mal so aus den Nähkästchen. Ich braucht Euch KEINE SORGEN um die rechtliche Konsequenzen machen, wenn Ihr Euch bei einem Übergriff wehrt. Gerade als Frau ist das der problemloseste Teil. Hier sollte auch überhaupt keine Gedanken daran verschwendet werden, weil genau solches Gedankengut dafür sorgt, das "Frau" sich gerade nicht wehrt. Ihr solltet Euch IMMER mit aller Kraft und mit allen Mitteln wehren, selbst wenn Ihr den Aggressor wirklich schwer verletzten sollte. Erstens hat er es sich selbst ausgesucht, zweiten ist Euer Überleben so chancenreiche und letztlich entscheidet es im Nachhinein der Richter. Was dieser daraus macht, darauf habt Ihr relativ wenig Einfluss.


Ein "Pfefferspray" sollte immer parat gehalten werden. Ist es in einer Tasche(selbst Jackentasche) ist es wertlos. Die meisten Übergriffe kommen "aus dem Nichts". Bei Frauen (nein, das ist kein Klischee, sondern aus der Psychologie belegt) ist es auch sehr schwierig "gefährliche" Situationen zu erkennen. Wenn Ich also nicht mit dem Spray in der Hand laufen möchte, kann ich es auch zu Hause lassen. Dazu kommt, das ebenso wie mit allem der Umgang trainiert werden MUSS. Wenn, dann sollte man sich also eine paar Dosen Spray(Ich empfehle balistisches Gel) besorgen und dies mal im Wald ausprobieren. Das ist gar nicht so einfach wie man denkt.

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Moment, ich schrieb nirgends, dass sich Frauen nicht wehren dürfen. Nur, wenn jemand schon mit einem Hunde-Vergleich daher kommt, ist da eben nahe liegend, wenn man vielleicht bei einem bestimmten Hundetyp schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird man das Spray ab und zu präventiv einsetzen, um einer Gefährdung zuvor zu kommen. Macht man dies bei einem Mann, der einfach nur des Weges läuft (was hoffentlich noch nicht unter deine Ansicht eines Übergriffs fällt), dann hat man sehr wohl ein Problem. Nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben. Und es gab schon Fälle, wo Männer (fast) zum Handkuss kamen, ohne etwas dafür zu können. Im von mir zitierten Beitrag kam die Sache in Bezug auf Hunde locker daher, dass da praktisch der gesamte Verteidigungsablauf eine Automatik ist, und ich habe die Übertragbarkeit auf Menschen angezweifelt, zumal wohl ein Hund von einem Nicht-Hund auf die Distanz leichter zu unterscheiden ist als ein Vergewaltiger von einem harmlosen Läufer...

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haxedesboesen hat geschrieben:Moment, ich schrieb nirgends, dass sich Frauen nicht wehren dürfen. Nur, wenn jemand schon mit einem Hunde-Vergleich daher kommt, ist da eben nahe liegend, wenn man vielleicht bei einem bestimmten Hundetyp schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird man das Spray ab und zu präventiv einsetzen, um einer Gefährdung zuvor zu kommen. Macht man dies bei einem Mann, der einfach nur des Weges läuft (was hoffentlich noch nicht unter deine Ansicht eines Übergriffs fällt), dann hat man sehr wohl ein Problem. Nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben. Und es gab schon Fälle, wo Männer (fast) zum Handkuss kamen, ohne etwas dafür zu können. Im von mir zitierten Beitrag kam die Sache in Bezug auf Hunde locker daher, dass da praktisch der gesamte Verteidigungsablauf eine Automatik ist, und ich habe die Übertragbarkeit auf Menschen angezweifelt, zumal wohl ein Hund von einem Nicht-Hund auf die Distanz leichter zu unterscheiden ist als ein Vergewaltiger von einem harmlosen Läufer...
Dass jeder Vergleich hinkt, wurde explizit erwähnt, speziell, um diesen banalen Gedankengängen das Wasser von der Mühle zu nehmen.

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Ich muss jetzt hier nochmal anknüpfen.
Am Samstag früh um 8:00 Uhr ist eine Läuferin überfallen, verletzt und sexuell genötigt worden - genau auf der Strecke, die ich oft laufe.
Ich bin diesmal Sonntag morgens gelaufen.

Ein Grüngürtel, schön schattig, dicht bewachsen, aber nur wenige Meter neben einer großen Straße. Auf der anderen Seite ein Park.

Mir ist immer mulmig, wenn ich zu Zeiten laufe, zu denen da nichts los ist (früh morgens, abends bei schlechtem Wetter).
Jetzt ist mir noch mulmiger.
Am liebsten würd ich nicht mehr alleine laufen - aber das ist nicht praktikabel und ich sehe es auch nicht ein, mich so einschränken zu lassen.

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Sopherl hat geschrieben:
Am Samstag früh um 8:00 Uhr ist eine Läuferin überfallen, verletzt und sexuell genötigt worden - genau auf der Strecke, die ich oft laufe.
Ich bin diesmal Sonntag morgens gelaufen.
Na was ein Zufall aber auch!

Bones hat alle möglichen Threads zum Thema hervorgekramt. Lese dir die Fäden aufmerksam durch. Hilfestellungen und Verhaltensweisen gibt es dort umfassend.

http://forum.runnersworld.de/forum/anfa ... ost2384647
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Ich weiß nicht, ob das an anderer Stelle schon mal jemand geschrieben hat, ich habe die verlinkten Threads zu ähnlichen Themen jetzt nicht nachgelesen, aber mir geht da eines durch den Kopf.

Wenn Dich diese Angst auf allen Läufen und ähnlichen Gelegenheiten begleitet, dann hast Du dadurch eine erhebliche Einschränkung Deiner Bewegungsfreiheit und Lebensqualität - schon sozusagen vorbeugend, bevor irgendetwas passiert - und die Wahrscheinlichkeit, dass Dir bis ins hohe Alter nie ein Übergriff zustoßen wird ist immer noch größer, als dass es geschieht.

Diese Einschränkung wäre mir an Deiner Stelle gravierend genug, Zeit und Geld in die Hand zu nehmen, um dieser Angst Herr zu werden. Ich sage bestimmt nicht, dass es keine objekiv nachvollziehbaren Auslöser für diese Ängste gibt, und jeder Übergriff der geschieht ist einer zuviel. Aber gegen Dein Gefühl der Hilflosigkeit kannst Du etwas tun.

Es gibt an vielen Orten Kurse zur Selbstverteidigung, die nicht nur irgendwelche körperlichen Techniken vermitteln, mit körperlichen Angriffen umzugehen, sondern Dir generell helfen könnten mit kritischen Situationen umzugehen. Das kann ein Weg sein, sich sicherer und entspannter zu fühlen.

Sieh Dich mal um, das gibt es sicher irgendwo in Deiner Umgebung.

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Sven K. hat geschrieben:@Sopherl

Wo war das denn? Ich finde da in den Polizeiberichten nichts zu.
Gibts hier eine PN- Funktion? Ich kanns Dir auch gern per Mail schicken.

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Pfefferspray ist verboten und wird als Körperverletzung eingestuft!
Pfefferspray darf nur gegen Tiere eingesetzt werden.
Für Angriffe gegen Menschen gibt es extra Sprays.
Da aber "alle" immer nur von Pfefferspray reden und hier nicht differenzieren, geht es leider häufig unter, dass es auch ein separates Spray gegen Menschen gibt. Zumal häufig die Discounter auch nur Pfefferspray anbieten und hier nicht oder nur mit einer kleinen unauffälligen Beschreibung auf dem Unterschied hinweisen.

Der beste Schutz ist immer noch der Gefahr aus dem Weg zu gehen und schnelle Schuhe zu haben.
Ich habe früher mehrere Jahre Kampfsport gemacht und auch an Selbstverteidigungskursen teilgenommen.
Nach diesen Kursen wäre keine der teilnehmenden Frauen in der Lage gewesen sich auch nur ansatzweise zu verteidigen, hierfür sind die Techniken viel zu kompliziert, um sich z. B. aus Griffen zu lösen oder eine vernünftige Schlagtechnik und man braucht viel Übung und auch die Überwindung es zu tun.
Das einzig Sinnvolle, was man aus dem Kurs mitnehmen kann, ist:
- selbstbewusstes auftreten
- alles zu einer Waffe machen

Pfefferspray gegen aggressive Hunde dabei zu haben, kann durchaus Sinn machen. In der Regel hat man hier auch die Zeit in der Tasche danach zu kramen; da ja der Hund erst einmal "nur" aggressiv bellt.
Ein Angreifer wird sich nicht als Angreifer zu erkennen geben, sondern sich unauffällig verhalten.
Und die, die es darauf anlegen, werden garantiert dafür sorgen, dass du nicht die Gelegenheit hast in deiner Tasche zu suchen und das Teil "betriebsbereit" zu machen.
In dem Sinne ist es einfach nur blauäugig darauf zu vertrauen und dies als Schutz nehmen.

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Ich erwähnte bereits, dass das Pfefferspray, oder was auch immer, eher zur Beruhigung gedacht ist, als zur tatsächlichen Verteidigung gegen einen Angreifer. Gegen irrationale Ängste helfen manchmal irrationale Mittel.

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Ich erwähnte bereits, dass das Pfefferspray, oder was auch immer, eher zur Beruhigung gedacht ist, als zur tatsächlichen Verteidigung gegen einen Angreifer. Gegen irrationale Ängste helfen manchmal irrationale Mittel.
Habe ich gelesen Tommy , ich wollte es nur noch mal unterstreichen und gleichzeitig darauf hinweisen, dass der Einsatz strafbar ist gegen Menschen, auch wenn oben jemand etwas anderes behauptet.
Wenn jemand dadurch selbstbewusster Auftritt erfüllt es natürlich seinen Zweck, dies ist in meinen Augen die wichtigste "Waffe". :-)

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Trägt denn keiner mehr eine Trillerpfeife bei sich? Bei Ultraläufen gehört eine Notfallpfeife doch auch zur Standardausrüstung. Warum also nicht auch als Frau eine mitnehmen, kann man sich auch ums Handgelenk binden um sie griffbereit zu haben.
Mein Hüftgurt für länger Läufe hat eine Pfeife eingebaut, finde ich praktisch.

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Und du glaubst, dass bei einem Lauf im Park, Wirtschaftswege usw. dies jemand richtig interpretiert?
Bei einem Ultralauf ist klar was los ist, wenn man die Pfeife hört, aber in der Stadt oder auf dem Land würde ich mich nicht darauf verlassen.
Die Pfeife ist dazu da, um a) Alarm zu schlagen und b) jemand gegebenenfalls darüber die Richtung zu weisen.
Jemand der in Bedrängnis ist, wird nicht die Gelegenheit dazu bekommen!

Ich kann da nur "dicke_Wade" zitieren, wenn es dich beruhigt...
Bevor man sich die Tasche mit gewissen "Utensilien" voll packt, sollte man sich gedanklich in bestimmte Situationen hineinversetzen und überlegen welche Möglichkeiten man real hat.

Die Möglichkeiten die man hat sind sehr gering.
  • Hilfe rufen, dass klappt ja noch nicht einmal in einer vollbesetzten S-Bahn
  • Sich aus Griffe befreien ohne die Technik dafür zu wissen, wird nicht funktionieren
  • So weit möglich selbstbewusst Auftreten
  • Schnelle Laufschuhe und dies sagte sogar unser Schwarzgürtel-Träger, ist die beste Strategie
Wenn du in gewisse Situationen gerätst, kann dir Kampfsporterfahrung helfen, aber erst nach mehreren Jahren, sonst macht man sich was vor, das ist auch nicht hilfreich.
Je nach Kampfsportart hat das alles zum Teil sehr wenig mit Kraft zu tun, sondern vor allem mit Technik.
Je sauberer die Technik, desto weniger Kraft braucht man. Z. B. in Judo können dadurch auch zierliche Frauen größere und kräftigere Männer problemlos auf die Matte legen.

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Das ist relativ. Natürlich glaube ich nicht, dass sie die effektivste Waffe wäre. Jedoch empfinde ich sie doch deutlich beruhigender als z.B. Pfefferspray. Die eigentliche "Abwehrwaffe" ist für mich auch nicht die Pfeife sondern die Tatsache, dass auf meinen Wegen so ziemlich fast jeder mich kennt, jeder Hundehalter, Läufer, Radfahrer, Inliner, Bauer und sogar die Autofahrer, die regelmäßig die Straße nehmen.
Ich spekuliere einfach darauf, dass wenn von mir ein Hilferuf oder ein schriller Ton kommt sie schon reagieren. Sie halten ja auch in er Stadt mal an und fragen mich, wie es mir geht, wenn sie mich länger nicht beim laufen gesehen haben.

Wie du geschrieben hast, auch Kampfsport kann helfen, kann auch fehlschlagen. 100% Sicherheit gibt es nicht, jedoch glaube ich gern noch an das Gute.

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Ja, sicher, deswegen auch die Betonung auf "kann".
Selbst wenn man mehrere Jahre Kampfsport gemacht und dann auf einen erfahrenen Street-Fighter trifft, der nicht ansatzweise Hemmungen hat, hat man überhaupt keine Chance.

Es ist wichtig nach wie vor an das Gute zu glauben und gleichzeitig das potenzielles Risiko gering halten.
Alles andere könnte ansonsten in einer Psychose enden.

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LaufG hat geschrieben:
Es ist wichtig nach wie vor an das Gute zu glauben und gleichzeitig das potenzielles Risiko gering halten.
Alles andere könnte ansonsten in einer Psychose enden.
so sehe ich das auch und ich bin ein grundoptimistischer Mensch.
Aber was bedeutet es genau, das Potentielle Risiko gering zu halten?

Mein Mann möchte mich eigentlich zu gering frequentierten Zeiten nicht mehr alleine los lassen. Ich fühl mich da auch mulmig, aber ich mag mich echt nicht so einschränken lassen und laufen, spontan, wann ich mag und kann.

In dem Fall der Läuferin hier wurde sie von hinten angesprungen - hilft mir dagegen wirklich ein Selbstverteidigungskurs? Muss ich eine Kampfsportart von Grund auf erlernen, um mein Risiko beim Laufen zu minimieren?

Muss ich meine Stammstrkdne meiden, wenn das Wetter schlecht ist und wenig los?
Statt dessen auf die Innenstadt auf Asphalt ausweichen?
Im Studio laufen?
Nur zu mehreren laufen?

Ich find das schon schwierig.

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Statistisch gesehen ist es als Mann viel höher überfallen und zusammengeschlagen zu werden, gegenüber als Frau sexuell belästigt zu werden.
Dies nur nebenbei erwähnt, da die öffentliche Wahrnehmung sich fast ausschließlich auf Frau konzentriert.
Mit potentiellen Risiko meine ich, dass man für sich selber überlegt, welche Gefahrenpunkte gibt es z. B. feiernde Gruppen, grölende Fußball-Fans usw. und diese dann aus dem Weg geht.

Wie mal ein Polizist zu mir meinte als mein Auto aufgebrochen wurde. Statistisch gesehen kommt das eigentlich selten vor. Aber das nützt einem nichts, wenn man davon betroffen ist.
Statistisch gesehen macht auch Lottospielen keinen Sinn, bei einer Chance von 1:140 Mil.

Ich denke man ist als Frau in D schon sehr sicher unterwegs, wenn man die wenigen Fälle die öffentlich bekannt werden, im Vergleich zur täglichen Bewegung setzt. Auch wenn dies einem nichts nutzt, wenn man selber betroffen ist.
Eine 100%ige Sicherheit wird es weder für den Mann noch für die Frau geben. Und auch das Alter (junge Mädchen, ältere Frau spielt kaum eine Rolle).
Und auch dieses zu zweit joggen ist kein Schutz, denn auch hier gab es schon entsprechende Fälle, auch wenn die Hürde für den Angreifer natürlich höher ist.

Was "potentielle Risikobereiche" bei dir sind, kann ich dir nicht sagen z. B. ein Park mit oder ohne Dealers in der Großstadt.
Ich denke im Dunkeln muss nicht sein, erst Recht nicht in Parks. Platt ausgedrückt, da wo sich das Gesindel rumtreibt,hätte man wohl früher gesagt.

Meine Frau läuft nur im Hellen und dann ab auf die Felder raus.
Jetzt im Sommer kann das auch schon mal Richtung 7 Uhr gehen, auch am Wochenende, wenn auf den Feldern nichts los ist.

Wenn du von hinten gewürgt wirst, hast du ohne die entsprechende Technik keine Chance, da jeder nur nach den Händen greift.
Hier hast du aber selber keine Hebelwirkung und somit nicht ansatzweise Kraft dadurch den Griff zu sprengen.
Diese Erkenntnis muss man aber erst einmal haben, damit man keine Zeit verschwendet, sondern dann lieber sich auf die Füße konzentrieren. Ein gewaltiger Tritt gegen das Schienbein sollte den Griff soweit lockern das man herauskommt und wegrennen kann.
Der Trick beim Würgen aus dem Griff zu kommen ist eigentlich sehr banal.
Wenn man Stöckelschuhe anhaben sollte dann natürlich schön mit der Spitze auf dem Fuß, ansonsten Schienbein. Schmerzpunkte die du bequem erreichst sind immer gut, um Griffe zu lockern.
Danach eine schnelle Drehung und dabei nach unten wegtauchen.
Man muss sich damit aber gedanklich beschäftigen und mit einem Partner üben, um Reaktionsfähigkeit und Automatismus zu schulen.
Ein anderes häufiges großes Hemmnis ist, wie viel Gewalt bin ich selber bereit einzusetzen.
Wenn du ihm eh nah genug gegenüber stehst, bist du wirklich bereit mit deiner Stirn einmal voll auf seine Nase zu schlagen, so dass sie bricht? Wie ich oben angemerkt habe, im Zweifel hast du nur einen Versuch. Mit etwas halbherzigen kommt man nicht weiter.

Auch wenn einem die Statistik wie oben angeführt im Einzelfall nicht weiterhilft. Ich kenne dein Revier nicht, daher kann ich nichts pauschal sagen. Auch kleine Dörfer können problematische Bereiche wie eine Großstadt haben.
Aber bei Städten mit 10.000 oder 30.000 Einwohnern würde ich mir erst einmal keine Sorgen machen, ebenso nach Lust und Laune über die Felder laufen.
Etwas zu dramatisieren und sich da hineinsteigern, hilft einem auch nicht weiter.
Im Bus zu fahren ist eigentlich sicherer als im Auto; manchmal aber eben auch nur eigentlich und dann ist es eben dumm gelaufen. Aber deswegen sitzt jetzt niemand ängstlich im Bus.
Wenn in Freiburg was passiert ist, dann ist es erst einmal 1 zu 80 Mil. bzw. 1:40 Mil. Deswegen nun im restlichen D zu Hause zu bleiben und sich unsicher zu fühlen macht nicht wirklich Sinn.

Warum nicht mal bei der Polizei nachfragen, welche Gefahrenpunkte sie in deinem Revier sieht. Was auf dem Dorf oder der Kleinstadt wohl keinen Sinn macht.

Ich würde Parks bei Dunkelheit meiden, ebenso das Laufen bei Dunkelheit, ansonsten mich nicht weiter einschränken, außer es gibt spezifische, bekannte örtliche Problemstellen.
Wobei es natürlich auch Läuferinnen gibt, die auch nachts laufen, als nach 22 Uhr und morgens um 4 Uhr und dies dann auch mitunter im Wald tun. Je ländlicher, desto risikoärmer denke ich. Aber auch ein Dorf ist nicht heilig.

Du hast nur das eine Leben und abends ist der Tag vorbei und kommt nicht wieder.
Tue das, was du für richtig hältst und so, dass du in deinen Augen das Risiko minimiert hast. Auf Null wird man es nie bekommen, egal an welchem Ort.
Als Vergleich: Z. B. in der Stadt mit Helm fahren, da die Gefahr in einem Unfall mit Auto zu verwickelt werden entsprechend hoch ist, auf dem Land gemütlich über den Feldweg zum Bäcker kann man in meinen Augen aber auch gut ohne fahren.
Selbst auf kurze Strecken beim Motorradfahren mit Protektoren und nicht in kurze Hose, auch wenn es über 30 Grad hat.

Es ist immer gut sich gedanklich mit möglichen Gefahrensituationen zu beschäftigen, aber man sollte auch schauen, ob man den Schwerpunkt bei der Betrachtung richtig setzt.
Wenn die Gefahr der sexuellen Belästigung 1 zu x Mil. ist, dann sollte man nicht sein Leben entsprechend einschränken, sondern sich lediglich überlegen, wie man das Risiko gering hält.
Was man als Risiko betrachtet, muss jeder für sich selber definieren, aber sich in etwas hineinsteigern macht keinen Sinn.

So, und nun viel Spaß beim unbeschwerten Laufen. :-)
Und falls du mal in einer Gruppe läufst, dann quatscht über lustige Themen. :-)

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Ich würde das Thema bzw. den Fokus nicht aufs Laufen beschränken, sondern eher "ganzheitlich" betrachten.
Es nützt ja nichts, sich beim Laufen einzuschränken und dann im Freibad belästigt zu werden.

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Ich teile hier die Meinung mit LaufG.

Wichtig ist vor allem Prävention, also im Vorfeld tätig zu werden.


Ich lasse mich nicht einschränken, aber ich sondiere vorher etwaige Gefährdungsmöglichkeiten aus. In der Großstadt meide ich zu bestimmten Zeiten Straßen mit Bars und Diskotheken, meide Parkanlagen im Dunkeln, meide generell offensichtlich Betrunkene bzw. Rauschgiftkonsumenten. Ich begebe mich bewusst nicht in solche Abhängigkeiten. Ich laufe nicht am Straßenrand. Wenn Autos anhalten, laufe ich weiter. Das sind kleine Dinge, die jedoch ein sicheres Laufen ermöglichen. Trillerpfeifen wären ein Mittel zum Zweck - jedoch dort, wo du auch gehört werden kannst. Man könnte aufschreiben zu Hause, welche Laufstrecke man wählt.

Wenn mir auffällige Gruppen entgegen kommen, dann wechsle ich die Straßenseite. Sind sie vorüber, dennoch Schulterblick. Ich laufe dort wo es hell ist, ich laufe dort, wo Häuser stehen, ich laufe dort, wo Kameras bzw. Wachen oder Polizisten stehen. In der Großstadt kann man dies beeinflussen.

Für Frauen gibt es Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse. Gelehrt wird hierbei der Einsatz der Stimme, Körperhaltung, sicheres Auftreten, alles ist Bestandteil solcher Kurse.

Leider kenne ich nur Frauen, die zuvor Betroffene sex. Gewalt geworden sind und sich im Nachhinein dann dort anmeldeten. Einfach, um mit der Situation irgendwann umgehen zu können und sich aus der Opferrolle herauszubegeben. Dass diese Möglichkeiten helfen, ist in solch einer bewussten Situation immer noch zweifelhaft und keinesfalls sollte man annehmen, dass man nun 100% sicher wäre.

Es ist schwierig hier die richtige Antwort zu finden, weil es diese einfach nicht gibt.

Selbstbewusstes Auftreten ist in den meisten Fällen super und klappt auch in vielen Fällen, dass es nicht zum Äußersten kommt. Manchmal jedoch ist es genau das Zünglein an der Waage. Der potentielle Täter fühlt sich provoziert. Zumal kommt immer wieder der Aspekt hinzu, dass es die Frauen unvorbereitet trifft und mit einiger Sicherheit auch Orte gewählt sind, wo wenig Menschenaufkommen zu befürchten ist und wo der potentieller Täter schneller flüchten kann.

Angst lähmt. Man muss und sollte keine Angst haben. Aber man sollte auch nicht blauäugig ins eigene Verderben laufen. Die Lauferei ist wunderschön und bereichernd, wenn man kleine Dinge im Vorfeld bereits berücksichtigt.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Isse hat es noch mal schön zusammen gefasst.

Anmerken möchte ich noch, versetzt euch mal in die Position des Täters, wen wird er als Opfer wählen?
Bestimmt nicht eine Furie die ihm die Augen auskratzt. ;-)
Blickkontakt und klare Körpersprache können hier Wunder bewirken.

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Ich laufe auch im Dunklen, auch nach 23 Uhr, alles im ländlichen Bereich, auf verlassenen Wirtschaftswegen.
Soweit mir bekannt seit 40Jahren eine harmlose Gegend.
Ich laufe ohne Angst.
Ich bin ein Opfer massiver häuslicher Gewalt gewesen und habe viel lernen müssen bis ich mich daraus befreien konnte.
Ich kann jederzeit in mir das Gefühl herbeiholen, das ich hatte, als ich mich plötzlich in größter Gefahr aufrichtete, meinem Gegner Furchtlos in die Augen blickte und Er klein wurde. Seit diesem Moment war ich kein Opfer mehr und lasse mich nicht mehr fremdbestimmen.
Dies hat wahrscheinlich keinen positiven Einfluss auf mein Schicksal eines möglichen Gewaltangriffes.
Aber ich weiß, dass ich psychisch in der Lage bin mich bis zum Äußersten zu wehren, ob es ausreicht? keine Ahnung - aber ich weiß um meine mentale Fähigkeit.
Ich habe, im Gegensatz zu der Zeit vor meiner Selbstbefreiung, keine Situation mehr erlebt, in der ich mich in irgendeiner Situation bedroht gefühlt habe. Irgendetwas hat sich bei mir in allgemeiner Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Stimmlage, Wortwahl geändert.
Mein PTBS musste trotzdem langjährig behandelt werden
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
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BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Das was "Oma" da schreibt ist halt leider die traurige Wahrheit. Statistisch gesehen ist das eigene Wohnzimmer wesentich gefährlicher als der einsamste Waldweg. Wenn eine Frau (sexueller) Gewalt ausgesetzt ist, ist sie wahrscheinlich grad zuhause in der eigenen Wohnung. Wahrscheinlicher auf jeden Fall, als beim Joggen draußen.

:frown:
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