es gibt in Radfahrerkreisen ein Buch von Chris Carmichael zum Thema "time crunched cyclist".
Soll heißen: wie kann ich relativ viel mit relativ wenig erreichen.
Ich möchte hier jetzt keine Grundsatzdiskussion auslösen von wegen Zeit nehmen, Laufen ist AusDAUERsport usw..
Mich würde eher interessieren, wie man mit Fokus auf Halbmarathon, Marathon und auch Ultras möglichst effizient trainieren kann/soll um auch halbwegs Spaß an Wettkämpfen zu haben.
Hintergrund ist bei mir folgender, dass wir jetzt unser 3. Kind bekommen haben und einfach die Möglichkeit für 7-10 Wochenstunden aktuell fehlen (ja, Zeiten ändern sich, aber man möchte ja nicht ein Jahr nix tun

Besonders unter der Woche geht fast gar nichts, ich laufe zwar jeden Tag in die Arbeit, die 30min machen den Braten aber nicht fett und Trainingseffekt ist wohl auch vernachlässigbar..
Nun zur Ausgangsfrage:
das o.g. Radsportbuch behandelt ein sehr intensives Intervalltrainingsprogramm mit einer langen Einheit am Wochenende.
Soweit, sogut, auf dem Rad kann ich mir das schon ganz gut vorstellen, da hier der passive Apparat relativ wenig zur Gesamtbelastung des Körpers beitragen muss.
Laufend stelle ich mir 3 harte Intervalleinheiten bei ansonsten keinem bzw. nur einem LANGEN Lauf extrem schwierig bis umöglich vor. Würde sicher ein paar Wochen gehen, aber nach spät. 2 Monaten würden (bei mir) die ersten Probleme im Bewegungsapparat auftreten.
Wie würdet ihr die Trainings bei sagen wir 6h Wochenmaximum aufteilen, um auch im Marathon halbwegs konkurrenzfähig (3:00 bis 3:20 im Marathon) zu sein?
Welche Einheiten sind besonders wichtig?
Persönlich würde ich folgenden Grobplan anwenden:
- Samstag/Sonntag langer Lauf (max. 3h)
- 1x Tempolauf (Donnerstag)
- 1x Intervalle (2000/3000m im HM-RT)
Gut? Schlecht? was könnte man ändern?
Zudem gibt es im Radsport ebenso die Winter-Trainingsvariante von sogenanntem "Sweet Spot Training - kurz SST".
Hier wird über den relativ überschaubaren Zeitraum von 30-60min in einer Intensität von ~90% der Schwelle trainiert.
Ziel ist die kurze Zeit (meistens auf dem Rollentrainer/Ergometer) mit möglichst intensivem AEROBEM Training zu füllen und durch die recht hohe Intensität auch die Schwellenleistung zu steigern.
Da das ganze unterhalb der Laktatschwelle passiert, ist auch ein entsprechender aerober Effekt vorhanden (="Grundlagentraining")
Was haltet ihr von dieser Herangehensweise im Laufsport?
SST wäre entsprechend irgendwo 90% vom HM-RT (bei 1:30 im HM zB. irgendwo bei 4:40/km)
Manege frei!