Dirk_H hat geschrieben:Bei gleicher Pace 10-20 Schritte? Echt? 20 Schritte dürfte nahe an meinem Gesamtspektrum (Sprint mal ausgeschlossen) liegen.
Leider nein, Pace zum Schluss auch noch fallend
Inzwischen kann ich das auch nicht mehr. Ich hatte ein Hohlkreuz, dadurch verkürzte Schritte, im fortgeschrittenen Rennen reichte dann auch die Kraft nicht aus. Lauf ABC, Stride u. co.. also alles was man empfiehlt, waren auch keine Hilfe bzw. konnten nichts bewirken, da die notwendige/richtig Muskulatur durch das Hohlkreuz nicht ansprechbar war. Mit Yin Yoga, da geht es hauptsächlich um passives Dehnen, konnte ich dann was daran ändern. Oktober damit Angefangen. Dezember fing meinen Statik an sich zu ändern, das merkte ich dann an Gleichgewichtsproblemen, das zog sich bis Februar. Damit sich der Körper schneller/besser an die neue Statik gewöhnt hab ich ein andere Yoga Art dazu genommen, da gab es dann auch Haltungs- und Balance Übungen. Im Januar bin ich meine Schwellenläufe noch mit 190er Frequenz gelaufen, im Februar (eigentlich innerhalb von 2 Wochen) fiel die Frequenz auf 180 runter, jedoch musste ich da die Einheit abbrechen, da das Tempo deutlich schwerer war als sonst. Die nächsten Tage ging es ähnlich weiter. Auf der einen Seite hab ich mich gefreut. da es sich nun ganz anders laufen ließ, auf der anderen Seite war es Mist weil ich eigentlich gar nicht mehr laufen konnte, alles zu hart war. Da die Veränderung gewollt war hab ich dann auch die Konsequenz gezogen die WKM von über 60 auf 30 reduziert und angefangen quasi neu Laufen zu lernen, mit vielen Gehpausen und vielen ganz schnellen Sachen um die richtigen Muskeln anzusprechen und zu stärken. Natürlich gab es dann auch außerhalb der Laufschuhe viele Kräftigungsübungen, einige meiner Muskeln waren vermutlich seit der frühen Jugend inaktiv.
Im August klappte es dann wieder mit der sub60 auf 10km. Seitdem liegt die Frequenz bei 172-180, als gesamt Spektrum und nicht während eines Laufs, da ist es durch gestärkte Muskeln inzwischen sehr konstant, außer ich erhöhe die Pace
Vor der Veränderung hatte ich das Gefühl in einer Sackgasse zu sein, Aufwand und Ertrag zum schneller werden haben nicht gepasst, Verbesserungen waren nur kurzfristig und minimal. Seit der Veränderung habe ich das Gefühl mich konstant weiter zu entwickeln und das noch einiges an Potential da ist.
Ja, leider habe ich es nicht so mit sanft.
Es hat auch niemanden in meinem näheren Kreis gewundert als ich binnen einen Jahren von 1-2/Woche joggen auf 100+km/Woche Laufen war.
Ich bin da anders, siehe oben. Ich nennen es geduldig und beharrlich, andere im besten Fall Stur. Mir wurden aber auch schon öfter Zwangsstörungen unterstellt, weil ich Dinge, in denen andere keinen Sinn sehen, aus tiefster Überzeugung immer wieder und wieder und wieder mache.
Ich bin gerade etwas am Hadern, aber mir doch mittlerweile recht sicher, dass mein Körper diese Art Training (tendenziell kurze aber hohe Belastung) deutlich besser verträgt als langgezogene mittelhohe Belastung. Ich hab letztes Jahr grob 4 1/2 Monate zweimal pro Woche VO2max gemacht ohne daran einzugehen. Mit gesteigerten DLs (auch teilweise entglitten) und ein paar milderen Intervallen hat es dieses Jahr nicht so lang gehalten. Oder ich werde alt.
Vielleicht etwas voreilig? Du trainierst nicht nach einem fremden Plan, hast du den einen im Kopf oder besser nieder geschrieben? Ich finde, dass der Trainingsaufbau über Wochen sehr viel ausmachen, vielleicht sogar mehr als die Frage, ob man nun VO2Max oder mit gesteigerten DLs trainiert. Letzterer braucht deutlich länger zu wirken, jedoch auch ein deutlich sanfteren Aufbau. Wenn man das nicht macht und immer wieder entgleitet, dann kann es sicher giftig werden. Im Voraus geplant, schwarz auf weiß kann man das besser kontrollieren als ad hoc oder gar im Nachhinein.
In meinem Plan z.B. fingen die Tempo Einheiten mit 30' an und sind erst jetzt nach 10 Wochen bei 50', gesteigert wird noch bis auf 60', danach geht es mit 8 Meilen im MRT weiter. EB bei den Langen gab es am Anfang gar nicht, ab der 7. Wochen alle zwei Wochen um die 5km EB, jedoch optional, also nur wenn man noch frisch genug ist. Ab der 15. Wochen dann wöchentlich mit EB @ MRT (bis auf Wochen 16, da steht der 35er an). Für mich war diese gesamt Progression des Plans letztes Jahr sehr passend um mich nie unterfordert oder überfordert zu fühlen. Am Anfang braucht es zwar viel Geduld, weil in den ersten 4-6 Wochen quasi nichts tut, letztes Jahr war da die Form sogar im Sturzflug, diese Jahr ehr eine Seitwärtsbewegung. Die Geduld zahlte sich letztes Jahr mit einem Form Boom aus, der dann auch sehr fundiert war und lang hielt. Ob es dieses Jahr auch so wird, werden wir sehen.
Ja, wenn die Muskulatur vorermüdet ist, dann wird sie auch bei 70% schneller ganz müde und dann steigt der Puls. Steigt der Puls, dann steigt die Herz-/Kreislauf-Belastung. Und selbige ist aus meiner Sicht das entscheidendere Limit der Belastung die ein Körper vertragen kann. Übertraining (mal als Extrembeispiel) entsteht ja nicht durch müde Muskeln, sondern durch den überlasteten Organismus
Die Frage ist doch aber, warum auf den Puls vertrauen und solang laufen, bis der Körper abriegelt? Wenn ich doch die Ermüdung fühle, kann ich doch auf mein Körpergefühl hören und es beenden, wenn es mir zu viel wird. Das ist bei mir deutlich früher als der Puls es signalisieren würde. Immer ans Limit zu gehen führt, unabhängig von der Trainingsform, zu einer Überbelastung.
Vermutlich führt genau das zum Missverständnis, bei dir scheint der Puls vor dem Körpergefühl zu reagieren bei mir ehr umgekehrt.
Man darf bei mir auch die aktive Regeneration nicht ausblenden. Das Yoga z.B. ist so aufgebaut, dass ich am Ende jeglichen Muskeltonus herabsetze, das ist 2 Tage vor der nächsten harten Einheit. Am Tag vor der harten Einheit fühlt sich laufen mit dem geringen Tonus sehr bescheiden an, also laufe ich relativ defensiv auch wenn der Puls mehr zulassen würde. Erst nach den Strides fühlt sich wieder alles deutlich besser an, dann sind es aber nur noch 10' und Ende. Nach diesem Lauf wird nicht mehr statisch gedehnt, auch kein Yoga mehr. Bei der harten Einheit fühlen sich die Beine dann super frisch an, der Tonus ist auch genau richtig. Ich hab schon den Eindruck, dass mir dieses Vorgehen sowohl bei der Regeneration hilft als auch vom Überziehen bewahrt. Ich merk auch sehr dass die Balance nicht passt, wenn ich mal das Yoga ausfallen lasse.
Will ich auch nicht ganz ableugnen. Aber wir haben ja in 5 Jahren bei der 3:10h eine Verabredung und vielleicht rollen wir dann nochmal ein paar Themen neu auf.
Du meinst, ich erzähl dir dann, dass ich immer noch nach dem selben Plan trainiere, weil er einfach funktioniert. Ich zwar entgegen der Behauptung des Autors keine sub3 damit bei mir sehe und spätestens bei 3:05h ich einen anderen brauche? Und du immer noch mit POL trainierst?
Kann passieren, von meinerseits würde ich es nicht ausschließen, sogar sehr wahrscheinlich, s. o. Geduld und Sturheit.
Hinzukommt auch, dass ich eben doch Pragmatiker bin. Warum die Theorie ändern, wenn die Praxis passt?